Schlagwort: Wolfram Kastner

[Kriegsschauplätze #7… ]

„… Ein paar aufgeregte Nachbarn und zwei Frauen aus dem veranstaltenden Kulturteam
forderten zwei Stunden nach der Eröffnung der Ausstellung am Freitag (15. April 2011),
die (ihnen bekannten) Bilder zu verhüllen oder abzuhängen, weil dadurch angeblich Kinder traumatisiert würden. …Von aufgeregten mobilisierten Erwachsenen wurde am Sonntag, 17. April um 10.00 Uhr die Polizei geholt, die zunächst unschlüssig war und nach einigen Diskussionen empfahl, dass die Schaufenster vorläufig ca. 80 cm hoch zugehängt werden sollen, bis geklärt worden sei, wie das Kulturreferat der Stadt München dazu stehe und ob die Ausstellung gegen das Jugendschutzgesetz verstoße. …“ (2011) | http://www.ikufo.de/ausstellung_teilen_statt_kriegen_2011.html

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Peter Mühlbauer, 27.05.2012, Sind Fotos von Kriegsverletzungen die Nachfolger von „grobem Unfug„?: „… Zensur trifft in Deutschland meistens neue Medien. Fotos, die es bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts gibt, sind heutzutage ähnlich selten davon betroffen wie Texte. Der Künstler Wolfram Kastner hat es letztes Jahr trotzdem geschafft, mit einer Kombination aus Beidem so zu provozieren, dass Anwohner eines Ausstellungsraums an der Münchener Therese-Studer-Straße sich an das Kreisverwaltungsreferat wandten, das dem fünfundsechzigjährigen Schüler von Franz Nagel und Robert Jacobsen einen Bußgeld über 273 Euro schickte. Wegen „Belästigung der Allgemeinheit„. Ein Tatbestand, der im § 118 des Ordnungswidrigkeitengesetzes (OWiG) verankert ist und der früher „Grober Unfug“ hieß. … Die Bilder, über die sich die Anwohner so erregten, waren Teile der Ausstellung „teilen statt kriegen“ und zeigen unter anderem Fotos von weggeschossenen Unterkiefern und amputierten Armen. Darunter liest man, dass Kriege der Rüstungswirtschaft „Milliardenprofite“ bescheren. Obwohl einiges an den von Kastner nicht selbst aufgenommenen Fotos darauf hinweist, dass auch ein Vorgehen mit der Abmahnkeule zum Zensurerfolg führen könnte, brachten die Anwohner keine urheberrechtlichen Argumente vor, sondern mokierten, dass durch das Fenster des Ausstellungsraums auch Kinder einen Blick auf die Bilder werfen könnten. Allerdings waren sie (anders als die herbeigeholte Polizei) nicht mit höher gehängten Bildern zufrieden, sondern wollten die Schaufenster komplett verhüllen lassen. …“ | http://www.heise.de/tp/blogs/6/152072

tuldul, 27. Mai 2012 02:13
„… was in Deutschland als anstößig empfunden wird…
Waffen, Kriegsgerät und Militäreinsätze sind scheinbar OK. Aber wehe
jemand zeigt in der Nachbarschaft die Folgen. Das geht gar nicht.
Denkt denn keiner an die Kinder?! …“ | http://www.heise.de/tp/blogs/foren/S-Aha-was-in-Deutschland-als-anstoessig-empfunden-wird/forum-229586/msg-21889931/read/

Sven Sasse, 27. Mai 2012 09:00 “ … Man muß ihn verurteilen, weil … sonst das von den Leitmedien kolportierte Bild von sauberen, edlen, menschenrechtsschaffenden, humanitären und überhaupt
supertollen NATO-Aktionen zerstört würde. … Wie soll man den Kindern in den Schulen die supertolle,
supermoderne, superinteressante Bundeswehrmacht schmackhaft machen, wenn doch auf jedem Kinderhandy sich eine Bildersammlung von von Soldaten zerfetzten Menschen befindet? Oder wenn so ein Kind bei einer Bundeswehrmachtswerbeveranstaltung vielleicht sich nicht bloß um die tolle Technik kümmert, sondern vielleicht dumme Fragen stellt, zum Beispiel, ob das weh tut, wenn einem ein Bein abgefetzt wird??? …“ | http://www.heise.de/tp/blogs/foren/S-Man-muss-ihn-verurteilen-weil/forum-229586/msg-21890104/read/

Jürgen Wolther, 27. Mai 2012 11:54: “ … Vielleicht wiegt die frage aus erschrockenen Kinderaugen „Papa, Mama, warum wurde dem Mann so schlimm weh getan?“ mehr als die eigenen Pfründe. Gerade unter den Familienmüttern und -vätern gibt es eine erschreckende Anzahl solcher, die glauben mit Nestbau, Ficken und Werfen ihe Pflicht und Schuldigkeit im Leben getan zu haben. Sie sind der Meinung, daß Protest und Widerstand gegen „den lauf der Welt“ nicht zu ihren Aufgaben gehört und fälschlich nehmen sie an, daß es die Zukunft der Kinderchen sichern würde, wenn alles so bleibt wie es ist. Sie nennen das Stabilität. … Ja, unsere Kinderlein sollen eine Zukunft haben. … Manchmal habe ich da eine Theorie, daß Eltern bei der Geburt von Kindern, Teile ihres Hirns an diese abgeben müssen. … “ | http://www.heise.de/tp/blogs/foren/S-Ich-finde/forum-229586/msg-21890408/read/