Der Teleschirm ist sowohl Sende- als auch Empfangsgerät, das in jedem Haus der inneren und äußeren Partei, an öffentlichen Plätzen und bei der Arbeit die Bürger Ozeaniens überwacht. Niemand weiß, ob man gerade beobachtet wird oder nicht, und man kann nur darüber spekulieren, wie oft oder nach welchem System sich die Gedankenpolizei in die Privatsphäre einschaltet. | Nineteen Eighty-Four –> https://de.wikipedia.org/wiki/1984_%28Roman%29 (12/2012)
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titov, 5. Dezember 2013 09:11 zu „NSA sammelt täglich Milliarden Handy-Standortdaten“ (05.12.2013): “ … Der Verlust von Privatheit ist auch ein Verlust von Freiheit, nämlich meiner Entscheidungsfreiheit, wer was von mir wissen darf. Und damit ist der Verlust von Privatheit auch ein Verlust meiner Würde. Und nun? – Ich bin einerseits traurig darüber, wie verkommen unsere westlichen Gesellschaften geworden sind. Mit welcher Selbstverständlichkeit (und Selbstgerechtigkeit) Politiker und Behörden Zugriff auf die privatesten Dinge verlangen. Wie wenig meine persönliche Entscheidungsfreiheit und meine persönliche Würde noch wert sind. … Die Staaten und Konzerne verhalten sich zu sehr, als gehöre ich ihnen, als sei ich, oder seien Teile von mir ihr verfügbares Eigentum. Ich verlange einen Rückzug. Ich verlange, dass die Schnüffeltentakel sich aus meinem Leben zurückziehen. Ich will meine Würde wieder haben! …“ | http://www.heise.de/newsticker/foren/S-So-80ies/forum-270807/msg-24474361/read/
bananensaft „Das Problem ist technisch nicht lösbar“ (5. Dezember 2013 08:51): “ … Meines Erachtens ist das Problem technisch nicht lösbar. Bessere
Verschlüsselung hin oder her, dass wird nicht funktionieren. Nicht
gegen einen Apparat mit diesen Ressourcen und diesem Mangel an
Skrupel und Ethik. Technisch ist der Kampf schon verloren. … Metadaten lassen sich nicht verschlüsseln. Das Ganze muss gesellschaftlich und politisch gelöst werden. …Die Politik findet das nicht so schlimm, will eigentlich am liebsten sogar mitspielen. Und die Bürger? Naja, für die ist das zu weit weg, zu abstrakt, zu komplex und zu überfordernd. … “ |http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Das-Problem-ist-technisch-nicht-loesbar/forum-270807/msg-24474270/read/
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05. 12. 2013: “ … Wir haben viele Jahre in einer Diktatur gelebt und waren auf verschiedene Weise daran beteiligt, uns aus dieser Diktatur zu befreien. Wir empfanden als übelste Frucht der Diktatur den Geheimdienst, der mit Bespitzelung, Telefonüberwachung, Postkontrolle, Zersetzung und mit der Schaffung einer chronischen Atmosphäre der Angst als „Schild und Schwert der Partei“ für die Aufrechterhaltung der Diktatur gearbeitet hat. Es war ein Fest, die Überwachungskameras, die Wanzen und die Abhörtechnik der Stasi zu demontieren.
Was wir … heute über die technischen Möglichkeiten und den Umfang der Überwachung durch die NSA, über deren Zusammenarbeit mit dem BND und anderen europäischen Geheimdiensten wissen, zeugt von einer völlig neuen Qualität globaler Kontrolle. Wir sind entsetzt, wie weitgehend sich die führenden Politiker unseres Landes mit dem Verlust wesentlicher bürgerlicher Grundrechte der gesamten Bevölkerung abgefunden haben. …“ | http://www.taz.de/DDR-Buergerrechtler-gegen-NSA/!128851/
Schreibär 06.12.2013 zu: „Halten wir die Demokratie am Leben! [05. 12. 2013]“: “ … Eure Aktion zeigt Würde und ist trotzdem tragisch – es ist der Todesschrei der gefressenen Kinder der sanften Revolution von 1989. Ihr stellt fest, dass die Mauer, die Ihr eingerissen habt, längst durch noch brutalere virtuelle Bauwerke ersetzt wurden, die sich mitten durch unsere Köpfe fortsetzen. Mauer um Europa, Mauer gegen die Armen, Mauer gegen die Anderen, Mauern zum Schutz vor der Wahrheit – sie zu [be]schreiben, gilt inzwischen als „uncool“ und „peinlich“. …“
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Ingo Schulze, 10. Dezember 2013:“ … Mich wundert die Hilflosigkeit aufseiten der Politik, womit ich nicht nur die gegenwärtige Regierung, sondern auch die Mitglieder früherer Regierungen meine. Das findet ja nicht erst seit gestern statt. Ich vermisse den Willen der Verantwortlichen, zu sagen: „Lasst uns darüber reden, wie wir das zukünftig verhindern!“ Das muss natürlich eine öffentliche Diskussion sein. Wenn man sagt, man lebe in einer Demokratie, dann muss es auch möglich sein, gegen diese Form der Überwachung vorzugehen.
Wir müssen uns auch immer wieder vergegenwärtigen, dass es nicht vorgesehen war, über diese totalitäre Überwachung zu sprechen. Ohne Edward Snowden wären die Vorgänge bis heute nur belächelte Vermutungen. …“ | http://www.zeit.de/kultur/2013-12/ingo-schulze-protokoll
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Kai Biermann, 11. Dezember 2013:“ … Nach jahrelangen Debatten über den Großen Lauschangriff, biometrische Daten, Vorratsdatenspeicherung, Funkzellenüberwachung und immer neuen Enthüllungen, was noch alles heimlich ausgespäht wird, gibt es kein Anzeichen dafür, dass sich ein breiter Protest der Bürger formiert. Nicht in den USA, deren Bewohner ständig die Freiheit im Munde führen, nicht im datenschutzbewussten Deutschland, nirgends. „Alle Menschen haben das Recht, in ihren Gedanken und Privaträumen, in ihren Briefen und Gesprächen frei und unbeobachtet zu bleiben„, schreiben die 562 Autoren in ihrer internationalen Petition. „Dieses existenzielle Menschenrecht ist inzwischen null und nichtig, weil Staaten und Konzerne die technologischen Entwicklungen zum Zwecke der Überwachung massiv missbrauchen. Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr. …“ | http://www.zeit.de/digital/internet/2013-12/nsa-ueberwachung-freiheit-protest
titanicus, 11.12.2013, “ … Trugschluss der Untertanen: >>Nicht die öffentlichen Aufrufe der Schriftsteller und Unternehmen werden dafür sorgen, dass die Überwachung eingeschränkt und besser kontrolliert wird. Das können wir nur selbst, indem wir uns entscheiden, keine Untertanen zu sein.<< Zitatende. Das Merkmal des Untertanen ist nicht nur der situationsbedingte, sondern auch der vorauseilende Gehorsam. Daher kann die naive Floskel vom "Ich habe doch nichts zu verbergen" nicht zählen. Der echte Untertan wird sich, im Wissen um die Abhörpraktiken, bewusst oder unbewusst darum bemühen, nichts "zu verbergen" zu haben. Helfen wird ihm das niemals, denn darüber, was als verbergenswert und was nicht eingestuft wird, entscheidet nicht der Untertan. Darüber entscheiden die, die ihn überwachen und dadurch beherrschen. Der Untertan meint, das Risiko selbst bestimmen zu können, indem er sich wie ein Musterschüler benimmt. Darin liegt sein großer Trugschluss. ..." | http://www.zeit.de/digital/internet/2013-12/nsa-ueberwachung-freiheit-protest?commentstart=1#cid-3227083 regilot, 11.12.2013 :" ...woran liegt diese Interessenlosigkeit, ja sogar diese Ablehnung zur Auflehnung? - Es scheint so, als wenn 1. ein Großteil der Bevölkerung zu alt ist um sich diese neue Art von Bespitzelung vorzustellen. Zu wenig ist sie auf den ersten Blick vergleichbar mit Stasi und Co.. 2. scheint ein Großteil der jungen Leute völlig entpolitisiert zu sein und sich überhaupt nicht für die Gesellschaftsbelange zu interessieren. Im Gegenteil: Alles was das Wohlbefinden in der Konsumwelt trübt, wird als störend empfunden. Und dann kommen 3. noch die Mitläufer dazu. Die Angepassten. Diejenigen, denen es gut geht, die brav sind, die sowieso alles abnicken, was Vater Staat entscheidet. Und obendrauf kommen noch die Bauer-sucht- Frau-Privatfernsehen-Verbödeten. ..." | http://www.zeit.de/digital/internet/2013-12/nsa-ueberwachung-freiheit-protest?commentstart=57#cid-3227351 Kaffeebecher, 10.12.2013:" ...Vieles von dem, was heute passiert, hat die klassische Science-Fiction-Literatur bereits vielfach geschildert, neben dem ersten Band von Isaac Asimv's Foundation-Trilogie fällt mir hier vor Allem George Orwell's 1984 ein... " | http://www.zeit.de/kultur/2013-12/ingo-schulze-protokoll?commentstart=25#cid-3226343
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