Schlagwort: Urheberrecht

[Zum Triebleben der Klänge… ]

[…] „Traditionally the words tape music have referred to the target media of a new kind of music. This new kind of music is not composed for arbitration by a pianist and the piano, so it must not be piano music. . . not for the string quartet, not for the orchestra, not even for the rock ’n roll band.

[…] „The idea of a music composed for a fixed medium, while perhaps starting down a path, does not really lead us to a fundamentally new art. If the only criteria for differentiating tape music from all other musics is the fixed delivery medium — magnetic tape, vinyl, CD, miniDisc — then our thought has just led us to all industrialized forms of music, so called „popular“ and „classical“. When this is our only standard, we discover tape music is actually the foremost music of our time. The kids love it, the moms subdue their road-rage with it, the dads sing tunelessly with it, and so on.

The pieces we present transcend simplistic notions of music and its materials and its „instruments.“ The recording/playback media itself is treated not as a stand-in for an absent performer, a poor man’s orchestra, but as a vital and unique territory for exploration/exploitation. They coexist in many worlds, blurring the line between composition, field recordings, sound design, „cinema for the ear,“ virtual reality, „radio“ drama, and sound synthesis. This artform does not depend upon the posturing of performers. It does not worship the technology with which it was produced, nor does it fetishize the physical medium in which it is contained. There is nothing to see here! In the same way cinema is NOT theatre, tape music is NOT music.

From: „What is Tape Music??“
Notes, The San Francisco Tape Music Collective (2007)
Source: http://sfsound.org/tape/

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[…] „Da ist sehr wohl ausreichend Raum, von der die Popwelt nichts wissen will und kann. Pop ist nicht an einem schöpferischen Prozeß interessiert. Pop hinterfragt keine künstlerischen Zusammenhänge. Pop kann nicht Musik sein, die aus ihrer Konzeption heraus Intoleranz und Unfreiheit vorzubeugen vermag. Pop ist reaktionär. In Pop soll man sich nicht musikalisch vertiefen, das dauert zu lang. Pop ist schnell und will viel verkaufen. Daraus ergibt sich für Komponisten und Interpreten mehr als nur eine ästhetische Konsequenz: Man muß den Zustand erkennen und sein musikalisches Schaffen jenseits dieser gewaltigen Reizüberflutung positionieren. So muß man sich vergegenwärtigen: Was ist nicht schon assimiliert? Wie kann ich Geist und Herz mit Musik bewegen, ohne mich des gefälligen und schlichten Popvokabulars zu bedienen, zumal es bei längerer Betrachtung offenkundig ist, daß Pop nicht bewegt, sondern lediglich stimuliert. Und […] ich differenziere hier bewußt nicht mehr zwischen Popmusik und der sogenannten klassischen Musik. Alle Beobachtungen beziehen sich auf die gesamte Musikwelt, wie wir sie heute erleben. Die Zeiten, in der das Hören und Spielen von europäischer Konzertmusik a priori einen anderen qualitativen Stellenwert hatte, sind vorüber. …“
(Aus „Elektronische Musik und soziale Resonanz“
Mark Polscher, Vortrag in Dresden, 2001
Quelle: polscher.de/download/text/dzzmemsr.pdf

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“ […] Jedoch offenbart sich meinem Klanggefühl heute ein durchweg künstlich aufrecht erhaltenes und pornografisch ausgebeutetes „Triebleben der Klänge„; und fast nur noch von der distanzierten Position des Schneidetisches aus wird mir dieser Klang wieder zur Musik.“
Aus: „Musik mit Musik“ Von Johannes Kreidler, 2007
Quelle: kreidler-net.de/musikmitmusik.html

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product placements (2008)
Musikstück / Aktion („Musiktheater“)
Stereo-Soundfile: Dauer: 33 Sekunden, mit 70200 Fremdzitaten.
Anmeldung bei der GEMA mit 70200 Einzelnachweisen für jedes darin verwendete Zitat.

=> archive.org/details/JohannesKreidler—ProductPlacements

// netzpolitik.org/2008/kunstaktion-am-129-papierberge-fuer-die-gema/

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DJ Ötzi und „geistiges Eigentum” ist eigentlich DER Oberknaller …

[Aus einem Kommentar von Stefan – 26. April 2008 zu „Offener Brief der Musikindustrie an die Kanzlerin zum Tag des geistigen Eigentums – und meine Antwort“ Von René am 24. April 2008]
Quelle: nerdcore.de…

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[…] „Es gilt nachzudenken, ob das gegenwärtige Urheberrecht den Technologien und der Ästhetik nach noch tragbar ist. Kopiert wird überall und ist (notwendiger) Teil der Kultur. Was bringt es, ein Werk zu schützen? Verliert ein Komponist (der Neuen Musik, wohlgemerkt) dadurch nennenswert Geld? Sind seine eigenen Partituren völlig rein von fremden Ideen?“ …
Aus: „Neue Musik und Urheberrecht“ – Posted by: Mirko Maier (05.08.2008)
http://blogs.nmz.de/szenemusik/2008/08/05/neue-musik-und-urheberrecht/

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[…] Eine zentrale Forderung Kreidlers lautet, dass Kreativität legal sein muss – eine Voraussetzung, die, so selbstverständlich sie auch klingen mag, derzeit nicht gegeben ist. …
„Das Werk ist Netzwerk“ – Peter Mühlbauer TP, 22.08.2008
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28568/1.html

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KonTexte:

LASER#17 : [Zum Spannungsfeld der Musikindustrie… ]
=> subfrequenz.net/forum/index.php/topic,46.0.html

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Update 14.09.2008:

„Komponist nimmt seine 70.200 GEMA-Formulare wieder mit“ (13.09.2008)
heise.de/newsticker/Komponist-nimmt-seine-70-200-GEMA-Formulare…

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„Komponist über absurdes Copyright „Kopiert wird dauernd““ (10.09.2008)
http://www.taz.de/1/leben/musik/artikel/1/kopiert-wird-dauernd

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„Pflaumenkuchen und MP3s: GEMA-Aktion von Johannes Kreidler“
By Julia Seeliger • September 12, 2008
julia-seeliger.de/von-pflaumenkuchen-und-mp3s-gema-aktion…