Schlagwort: Thomas Metzinger

[Zur Ontologie des nicht seienden #16… ]

Thomas Metzinger (06.09.2017): “ … Humanoide Roboter lösen etwas in uns aus, was ich „soziale Halluzinationen“ nenne. Wir Menschen haben die Fähigkeit, uns einzubilden, es mit einem selbstbewussten Gegenüber zu tun zu haben, auch wenn das nicht der Fall ist. Davon gibt es Vorstufen: Kinder und Naturvölker glauben oft an eine beseelte Natur. Wenn der Computer spinnt, brüllen wir ihn an. Andere Menschen lieben ihr Auto oder vermissen ihr Handy. … Wirkt der Roboter zu echt, finden das viele Menschen tatsächlich gruselig. Forscher nennen diese Grauzone „uncanny valley“, das unheimliche Tal. Das ist wie in einem Horrorfilm. Wenn wir merken, da schaut uns etwas an, das eigentlich tot ist, rührt das an Urängste. … Ich kann mir […] vorstellen, dass in 20 Jahren in einem ethischen Streitgespräch mal jemand auf den Tisch haut und sagt: „Jetzt mal langsam, das ist bloß eine Maschine!“ Und die Antwort dann lautet: „Wie? Maschine? Das ist mein Freund! Immer gewesen.“ …“ | Aus: „Menschen gegen Roboter „Der Evolution ist ja egal, ob wir glücklich sind““ (06.09.2017) | http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/menschen-gegen-roboter-der-evolution-ist-ja-egal-ob-wir-gluecklich-sind/20268974-all.html