Schlagwort: Hans Albers

[Übrigens, so nebenbei #1 … ]


Bild via http://voodoo-verlag.com/?page_id=69 (‚La Paloma – Das Jahrhundert-Lied‘)

„… [Albers‘ größter musikalischer Erfolg war seine für Große Freiheit Nr. 7 aufgenommene, mit einem deutschsprachigen Text von Helmut Käutner versehene Version des alten südamerikanischen Liedes La Paloma.] … Hans Albers wurde als Sohn des Schlachtermeisters Philipp Albers (genannt „Schöner Wilhelm“) und dessen Frau Johanna Dorothea, geborene Rathjen, in der Langen Reihe 71 in Hamburg-St. Georg als jüngstes von sechs Kindern geboren. … Nach der Machtübernahme durch die NSDAP drängte man ihn zur Trennung von seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin Hansi Burg, die Tochter seines jüdischen Mentors Eugen Burg. Nach einiger Zeit gab Albers nach und trennte sich offiziell von ihr, lebte jedoch weiter mit ihr am Starnberger See. Dort besaß er seit 1933 in Garatshausen bei Tutzing eine Villa mit einem 27.000 m² großen Grundstück. … Zu den Nationalsozialisten hatte Hans Albers einerseits ein sehr distanziertes Verhältnis: Er zeigte sich nie an der Seite hochrangiger NSDAP-Funktionäre und verzichtete auf die Entgegennahme eines Schauspielpreises aus der Hand von Joseph Goebbels. Dennoch war er bei Goebbels als Publikumsmagnet sehr geschätzt und konnte daher sehr hohe Gagen fordern und erhalten und wurde auf dessen Gottbegnadeten-Liste geführt. … Sein letzter Film Kein Engel ist so rein kam 1960 in die Kinos. Er schließt mit dem von Hans Albers gesprochenen Satz: „Das ist das Ende“. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Albers (19. September 2018) — // ‚Hans Albers: Leinwand und Privatleben‘ – Eine Dokumentation von Dagmar Wittmers aus dem Jahre 2005, die nicht nur das künstlerische Schaffen von Hans Albers bespricht, sondern auch sein Privatleben eingehend beleuchtet. –> https://www.youtube.com/watch?v=wVZ1Xw1UXy8

“ … [Theo] Lingen spielte 1929 in Frankfurt am Main den Herrn Macheath in der zweiten Inszenierung von Brechts Die Dreigroschenoper. Er wurde daraufhin nach Berlin geholt, um die Rolle auch in der noch immer mit großem Erfolg laufenden Ur-Inszenierung zu übernehmen. Der Filmregisseur Fritz Lang war von Lingens Qualitäten ebenfalls überzeugt: In M (1931) und Das Testament des Dr. Mabuse (1933) beeindruckte Lingen in ernsten Rollen. Dem breiten Publikum wurde Theo Lingen jedoch vor allem als Filmkomiker bekannt. … Da seine Frau jüdischer Herkunft war und er daher bei den Nationalsozialisten als „jüdisch versippt“ galt, was normalerweise einem Berufsverbot gleichkam, spielte Lingen mit dem Gedanken, ins Exil zu gehen. Aber dank seiner Popularität erhielt er eine Sondergenehmigung und konnte weiter auftreten. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Theo_Lingen (22. September 2018)

“ … In der Zeit des Nationalsozialismus weigerte sich [Hans] Moser, einer Scheidung von seiner jüdischen Frau zuzustimmen. 1939 musste sie nach Ungarn emigrieren, Mosers Tochter, die bereits verheiratet war, wanderte nach Argentinien aus. Nur aufgrund seiner Popularität konnte Moser trotz seiner Ehe weiterhin als Filmschauspieler in deutschen Filmen tätig sein. … Entgegen der häufigen Vermutung leitet sich der Ausdruck „mosern“ bzw. „rummosern“ nicht von Hans Moser ab, sondern von dem jiddischen bzw. rotwelschen gleichbedeutenden „mossern“ (Im wienerischen Sprachgebrauch ist der Ausdruck „mosern“ übrigens kaum gebräuchlich, hier heißt es stattdessen „raunzen“). …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Moser (8. September 2018)

[ … und über uns der Himmel (1947)]

“ … Kino-Filme deuten manchmal enorm präzise eine Zeit-Stimmung…“ – Gerhard Bliersbach (Aus: „Film – So grün war die Heide – Die gar nicht so heile Welt im Nachkriegsfilm“, Ausgabe 1989)

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“ … Der kreuzbrave Hans Richter ist im Trümmer-Berlin unter die Räder geraten: Er betreibt finstere Geschäfte auf dem Schwarzmarkt. Sein Sohn, der verwundet aus dem Krieg heimkehrt, ist da bitter empört, schafft es aber, den Papa wieder auf den tugendsamen Weg zu bringen. Natürlich spielt dabei auch die Kriegerwitwe Lotte Koch eine Rolle und der Wiederaufbau-Geist floriert ganz wacker… Josef von Bakys „… und über uns der Himmel“ ist eine schwache Schnulze und allenfalls als zeitgeschichtliches Dokument tauglich. …“ | http://www.prisma.de/filme/…-und-ueber-uns-der-Himmel,198759 (Autor?, Datum?)

“ … Die Neu- bzw. Wiedergewinnung einer Zukunftsperspektive, die der Protagonist des Films nach erfolgter Katharsis für sich findet, entspricht der realen, äußerlich beobachtbaren Entwicklung hin zur politisch weitgehend abstinenten Nachkriegsgesellschaft. Diese ist rein privatistischer Natur. Das Kollektiv löst sich wieder auf, die Befreiung von den Widrigkeiten der Zeit ist allein durch die individuelle moralische Leistung einzelner, das private Glück ist nur im Schoß der Familie möglich. … Bakys Film gewährt neben atmosphärisch dichten Alltagsbildern der deutschen Nachkriegssituation vor allem einen Einblick in vermutlich weithin vorhandene Stimmungen, akzeptierte Vorstellungen und Werthaltungen innerhalb der Bevölkerung in der unmittelbaren Nachkriegszeit: Selbstmitleid, Lethargie, später dann selbstbezogene Geschäftigkeit und Konzentration auf den materiellen Wiederaufbau. Hierfür ist der Film, trotzdem oder gerade weil dies von seinen Herstellern nicht intendiert war, eine aussagekräftige Quelle. …“ | Aus: „Filmanalyse – Dramaturgie und filmästhetische Gestaltung“ | –>> http://www.geschichte-projekte-hannover.de/filmundgeschichte/deutschland_nach_1945/zeitgenossische-spielfilme/die-filme-3/und-uber-uns-der-himmel/filmanalyse-2.html

Nachtrag (2017): „…UND ÜBER UNS DER HIMMEL ist der erste deutsche Nachkriegsfilm, der unter Lizenz der US-amerikanischen Besatzungsmächte produziert wurde. Er gilt zugleich auch als der erste deutsche Starfilm nach Ende des Zweiten Weltkriegs. … Das „Lexikon des Internationalen Films“ bezeichnet …UND ÜBER UNS DER HIMMEL als „durch oberflächlichen Optimismus und schwülstige Wiederaufbau-Tendenz gekennzeichnet“. Dem negativen Ton dieser Einschätzung mag ich mich nicht anschließen – der Film und Albers machen einfach zu viel Spaß! -, aber sie enthält dennoch eine treffende Aussage. …UND ÜBER UNS DER HIMMEL ist tatsächlich ein „optimistischer“ Film und er leistet alleine im Vorspannlied all das, wofür viele andere Trümmerfilme dieser Ära ihre ganze Laufzeit brauchen: den Übergang von der Larmoyanz zum puren Wiederaufbauoptimismus. … Von einer selbstmitleidsgetränkten Selbstbeschreibung als völlig hilflose Opfer unkontrollierbarer Kräfte („Er weht uns hin und her“) bis zum strahlend-naiven Appell an den Wiederaufbau („Wir fangen alle von vorne an“) in zwei Minuten! …“ | Aus: „Hans räumt die Trümmer weg: Kurzbesprechung …UND ÜBER UNS DER HIMMEL“ Manfred Polak (Dienstag, 26. August 2014), https://whoknowspresents.blogspot.de/2014/08/hans-raumt-die-trummer-weg.html

// „… und über uns der Himmel“ (1947)
// ->> http://de.wikipedia.org/wiki/%E2%80%A6_und_%C3%BCber_uns_der_Himmel
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// „Trümmerfilm“
//->> http://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%BCmmerfilm
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// Josef von Báky (* 23. März 1902 in Zombor; +28. Juli 1966 in München)
// ->> http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_von_B%C3%A1ky

Hintergrundrauschen: // „Hans Albers: Leinwand und Privatleben“ Eine Dokumentation von Dagmar Wittmers aus dem Jahre 2005, die nicht nur das künstlerische Schaffen von Hans Albers bespricht, sondern auch sein Privatleben eingehend beleuchtet. Besonders interessant sind die Originalinterviews mit einigen Zeitzeugen, darunter die greise (und mittlerweile verstorbene) Ilse Werner. >> https://www.youtube.com/watch?v=wVZ1Xw1UXy8