Schlagwort: Diktatoren & „Könige“

[Journalismus (Wording, Sprachgebrauch)#12… ]

Martin Gehlen „König Salman räumt am saudischen Hof auf“ (30. Januar 2015):“ … Eine Woche nach dem Tod seines Vorgängers Abdullah hat der neue saudische König Salman die Machtspitze seines Landes neu sortiert und in einer Serie von 30 Dekreten klargestellt, dass er am harten innenpolitischen Kurs festhalten wird. …“ | http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/saudi-arabien-koenig-salman-thronwechsel

Florian Rötzer (02.02.2015): „ … Während die westlichen Regierungen die Praxis des IS brandmarken, herrscht großes Schweigen gegenüber den reichen saudischen Monarchen, mit denen man es sich nicht verderben will. Zum Begräbnis von König Abdullah schickte man denn auch hohe staatliche Gesandte und würdigte ihn in Beileidsbotschaften. US-Präsident Barack Obama war sich nicht zu schade, mit einer großen Delegation beim Nachfolger König Salman anzutreten. Als gelungen wurde die Geste von Michelle Obama gefeiert, kein Kopftuch zu tragen. …“ | http://www.heise.de/tp/news/In-Saudi-Arabien-wird-munter-weiter-gekoepft-2534610.html

Sherpa0 (02.02.2015):“ … Re: Warum eigentlich „König“? – Das war schon immer so. Diktatoren heißen je nachdem, ob „wir“ sie mögen oder nicht entweder „Machthaber“, „Chef der Junta“, „Diktator“, oder aber „Präsident“, „König“, „Fürst“, „Vorsitzender des Staatsrates“ … “ | http://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/In-Saudi-Arabien-wird-munter-weiter-gekoepft/Re-Warum-eigentlich-Koenig/posting-2217197/show/

hubid (02.02.2015): “ … Ist ein „Justizsystem“, das in eklatanter Weise international anerkannte Rechtsprinzipien verletzt, überhaupt ein valides Justizsystem? … zu verschiedenen Gelegenheiten haben westliche „Rechts- und Demokratiewächter“ diese Frage sehr unterschiedliche beantwortet, je nachdem, was man gerade mit dem Objekt dieser Fragestellung anfangen wollte. … “ | http://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/In-Saudi-Arabien-wird-munter-weiter-gekoepft/Re-Naja-einen-KLEINEN-Unterschied-gibt-es-dann-wohl-doch/posting-2217243/show/

David Hugendick (10. Februar 2011): “ … Im politischen Sprachgebrauch trennen Gut und Böse sich ganz leicht: Dort die Despoten, hier der Westen mitsamt seinen Verbündeten. Zu diesen wurde Hosni Mubarak lange Zeit gezählt. Mehr als 30 Jahre erfreute man sich nicht nur hierzulande an seinem Staat Ägypten, den Stränden und Nilrundfahrten. Man war glücklich über die Stabilität, die er Nordafrika gab gegen eine befürchtete Radikalisierung des Islams. Nun, im Zuge der ägyptischen Revolte, hat dieses Bild ausgedient. Die Welt schreit auf: Mubarak ist ein Diktator. Sprache befindet sich ja stets im Wandel. Man könnte aber fragen: Warum erst jetzt? – Nicht, dass die Bezeichnungen falsch wären. Irritierend sind vielmehr das tabularasende Tempo und die Lautstärke, mit denen die westliche Öffentlichkeit ihren jahrzehntelangen Gleichmut nun entsorgt. … Dass späte Einsicht besser ist als keine, sollte hier fairerweise erwähnt werden. Betrüblich stimmt jedoch, dass es dazu erst den Aufstand braucht. …“ | Aus: „Huch, ein Unrechtsstaat!“ (10. Februar 2011) >> http://www.zeit.de/kultur/2011-02/aegypten-sprache

Asiram, 10. Februar 2011 18:19 Uhr: “ … Same procedure – Seit jeher werden Diktaturen unterstützt: Süd- und Mittelamerika, Persien, etc. etc.. Immer dieselbe Geschichte. Ehrlicher und respektabler wäre für Politiker zu gestehen „wie alle Länder betreiben wir Realpolitik. Profitieren solange möglich und wandeln uns dann vom Saulus zum Paulus, wenn uns die politische Grosswetterlage dazu zwingt. …“ http://www.zeit.de/kultur/2011-02/aegypten-sprache?commentstart=17#cid-859692

mcpommer, 10. Februar 2011 18:55 Uhr: „Purer Opportunismus … „Späte Einsicht“ wäre gewesen, vielleicht vor ein paar Jahren von sich aus zu sagen, „So nicht, unter diesen Bedingungen, können wir weder politische noch wirtschaftliche Beziehungen aufrecht erhalten“. Alles andere ist schlimme Schönrederei. …“ http://www.zeit.de/kultur/2011-02/aegypten-sprache?commentstart=17#cid-859756

hnosteve (31. Januar 2015): “ … Die Rechtsprechung ist in anderen Ländern anders als unsere, aber eine Köpfung oder eine Auspeitschung ist überall ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Natürlich müssen Menschenrechte überall angemahnt werden, egal ob die Menschenrechts-verletzende Regierung ein Wirtschaftspartner von uns ist oder nicht. …“ | http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/saudi-arabien-koenig-salman-thronwechsel?commentstart=9#cid-4402758

FitzOblong, 10. Februar 2011 19:13 Uhr: “ … zur Erinnerung: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. (Artikel 1 der Menschenrechte [10. Dezember 1948, Resolution der Generalversammlung – Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ])“ http://www.zeit.de/kultur/2011-02/aegypten-sprache?commentstart=17#cid-859777 | ->> http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf

Nachtrag / Hintergrundrauschen (04.02.2015):

„Schluss mit lustig“ Andrea Böhm, Michael Thumann und Bernd Ulrich (22. Januar 2015)
“ … Das zeitliche Zusammentreffen der islamistischen Terrorakte von Paris und des staatsterroristischen Akts gegen den Blogger Badawi in Dschidda legt den Blick frei auf die wirklichen Interessen Europas in Saudi-Arabien. Jahrzehnte einer verdrehten und überholten Politik liegen nun offen zutage. … Saudi-Arabien ist ein Thema, über das die Bundesregierung nicht so gern spricht. Man steckt in Erklärungsnot. Einerseits ist das Land für Deutschland – so wird es von manchen Außenpolitikern in Berlin noch runtergeleiert – wichtig: Großmacht im Mittleren Osten, Energielieferant, Exportmarkt, Teil der Koalition gegen den IS. Andererseits ist Saudi-Arabien ein Land mit systematischer Frauendiskriminierung und Folterjustiz. Das liefe auf die übliche Abwägung zwischen Realpolitik und Menschenrechten mit dem bekannten Ausgang hinaus. …“ | –>> http://www.zeit.de/2015/04/saudi-arabien-menschenrechte-oel-islamismus