Schlagwort: Billy Wilder

[Interieur #8 … ]

Lina Dinkla zu ‚Kiss me stupid‚ (USA – 1964): “ … Im Mittelpunkt steht ein Leitmotiv Wilders, ein Metathema, das in vielen seiner Filme auftaucht: „Nichts ist, wie es scheint“: das Verhältnis von Realität und Fiktion ist nicht klar erkennbar, die Figuren bewegen sich im Grenzbereich zwischen Wahrheit und Selbstentwurf, zwischen inszenierter Wirklichkeit und zu Wirklichkeit werdender Inszenierung. … Die Feuilletons der großen amerikanischen Tageszeitungen zerfetzten Kiss me stupid als „eine der längsten Stammtischzoten, die es je zum Film gebracht hat.“ Wilder selbst nahm diese […] Kritik gelassen auf und schrieb mit einer Art Galgenhumor sogar Dankesbriefe an seine Kritiker. [Das Thema der Prostitution und des außerehelichen Sex wird für die damalige Zeit in äußerst provokanter Weise behandelt] Heute erkennt man [ ] in solchen Überreaktionen die wahren Entgleisungen und der Film selbst erscheint harmlos-unterhaltend. …“ | http://www.filmzentrale.com/rezis/kuessmichdummkopfld.htm // https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCss_mich,_Dummkopf

[Zum Wahn der Liebe #66 … ]


The Apartment (Billy Wilder, 1960) – Time to watch a serious classic. … | via

“ … Billy Wilder äußerte später, dass er The Apartment nie als Komödie betrachtet habe. … „Im Gewand einer ausgelassenen Komödie mit vielen komischen Einfällen versteckt sich eine zutiefst traurige Geschichte, eine düstere, bis zum offenen Zynismus reichende Reflexion über den Ausverkauf der Menschlichkeit.“ – Horst Peter Koll, 1995″ … „Eindrucksvoll übersetzt Jack Lemmon in Das Apartment verbal- und körpersprachlich Baxters Fahrigkeit und versatiles (vielseitig verwendbares) Verhalten – Ausdruck der Preisgabe seiner häuslichen Privatsphäre aus materiellem und sozialem Opportunismus.“ – Claudia Lillge, 2005 … “ | https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Appartement

movie.max, (2015): “ … ‚The Apartment‘ ist kein Schenkelklopfer, sondern eine unheimlich warme, aufregende, kleine Komödie mit einzigartigen, unsterblichen Figuren. Dabei muss man nur im Hinterkopf behalten, dass der guten Komödie stets die größte Tragik zugrunde liegt. …“

jeffcostello, (2015): “ … „Some people take, some people get took. And they know they’re getting took and there’s nothing they can do about it.“  – Billy Wilder inszeniert eine [ ] kalte Arbeitswelt, Büroräume als endlose Schreibtisch-Welten, ein zermürbend monotoner Alltag, die Stockwerke des Hochhauses als Symbol für den willkürlichen sozialen Auf- und Abstieg und ein zerbrochener Spiegel als Symbol für den gebrochenen Menschen. „Jack Lemmon und Shirley MacLaine verkörpern solche Leute, die ständig von anderen benutzt werden, wehrlose Spielbälle der mitleidlosen Starken und Mächtigen in dem unmoralischen Büro-Universum, diesem gnadenlosen sozialen Gefüge, für die „Liebe“ nicht mehr als ein kurzes Stelldichein in Lemmons Apartment bedeutet.¨… Es ist eine Geschichte von großer Tragik die erzählt wird, von körperlicher und seelischer Ausbeutung, von Entmenschlichung und von unerfüllter Liebe, deren Schmerz Wilder in einem unfassbar unterhaltsamen und witzigen Film verbirgt, wie auch der Protagonist Jack Lemmon seinen Schmerz die meiste Zeit über hinter der Fassade des lockeren Witzboldes verbirgt. Überhaupt scheinen alle Figuren in diesem Film etwas zu verbergen, … niemand mehr scheint ehrlich miteinander zu sein.“ …“

Timo K.: CEREALITY – Magazin für Filmkultur (2010)“ … „Das Appartement“ skizziert Männer, die vor nichts zurückschrecken, „Das Appartement“ handelt von Figuren, die sich regelmäßig selbst betrügen, um sich ihr Leben auf ganz spezielle Weise zu erfüllen. … Man kann über „Das Appartement“ gerührt sein, man kann über diese bezaubernde Tragikomödie lachen und weinen oder beides zugleich, aber auch seinen Hut davor ziehen, wie hervorragend Wilder den Spagat zwischen der bis zum Exzess geführten, zynischen Moralkritik in Form einer bitteren Satire, ausgeweitet zur Groteske, und herzerwärmender, melancholischer Lovestory zweier echter Helden meistert, ohne Klischees, ohne Kitsch und trotz aller inhaltlichen Schwere dieses ansonsten so kleinen Films universell in seiner Aussage. …“

Quelle: https://www.moviepilot.de/movies/das-appartement

“ … Wilders Resümee ist bitter: Entweder man arrangiert sich und hat beruflichen Erfolg oder man versucht seine Seele zu retten und riskiert damit die Stellung. Umsonst ist nichts im Leben und die Ehre schon gar nicht. Das Happy End vermag nur einen milden Trost zu spenden. Baxter und Miss Kubelik bilden weniger ein Liebespaar denn eine Notgemeinschaft zweier Menschen, die zwar ihre Selbstachtung zurückgewonnen haben, dafür aber Einsamkeit und Erfolglosigkeit in Kauf nehmen müssen. …“ | https://www.lmz-bw.de/das-appartment.html

[Der Weltgeist an der Orgel… ]

Der Euphorie entspricht eine anhaltende Aktivität im Nucleus accumbens des Gehirns.
(Euphorie, wikipedia, 17. März 2009)

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friedricheckstein
Mac Eck (1861 – 1939)

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„…der Polyhistor [Universalist] Eckstein war der berühmteste der Stammgäste des Cafe Imperial… Autor einer leider verschollenen Monographie mit dem schönen Titel „Der Weltgeist an der Orgel“ …“ | Aus: „Friedrich Eckstein“, [Stand: 26. Januar 2009] | Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Eckstein

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„… Nach der Veröffentlichung der Religionsschrift Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft 1793 und 1794 erhielt Kant tatsächlich per Kabinettsorder das Verbot, weiter in diesem Sinne zu veröffentlichen. Kant beugte sich für die Regierungszeit des Königs, nahm die Position nach dessen Tod in dem Streit der Fakultäten unvermindert wieder auf. …“ | Aus: „Immanuel Kant – Geschichte, Aufklärung und Religion“ | [Stand: 4. Mai 2009] | Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant…

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„… Mit zunehmender Aufklärung nimmt auch gleichzeitig die Menge der für wahr gehaltenen Überzeugungen ab, zuletzt verliert gar das Wort „Wahrheit“ seine cartesische bzw. objektive Position außer- bzw. oberhalb des Satzes, wird Wort unter Wörtern, das nun auch der Sprachkritik unterworfen ist. Selbst die Aufklärung erweist sich mit ihrer Selbstzerstörung als Illusion.

Prinzipiell ist die Möglichkeit zu einer Desillusion immer da gegeben, wo Dinge hinterfragt werden, wenn zum Beispiel totalitäre Überzeugungen oder sogenannte Selbstverständlichkeiten an die Grenzen ihrer eigenen Beschränktheit stoßen, also wo eine Auseinandersetzung zwischen einer Vielfalt von (An)sichten und „Wahrheiten“ beginnt, die miteinander konfrontiert werden, und wo die Bereitschaft besteht, sein Gegenüber, das sog. „Anders“, zu verstehen, ohne bereits seine Vorurteile und Meinungen auf es zu projizieren.

Die Desillusion als scheinbar „destruktiver“ Teil der Aufklärung leistete einen nicht unwesentlichen Beitrag zu ihrer Verbreitung und der Politisierung der Massen, indem sie beispielsweise die Heilsversprechen der Kirche als Illusionen darstellte (das bekannteste Glaubensbekenntnis ist das „Gott ist tot“ Friedrich Nietzsches, der so gedachte, die Aufklärung zu vollenden) …“ | Aus: „Desillusion als Methode der Aufklärung“ | [Stand 15. Mai 2009] | http://de.wikipedia.org/wiki/Desillusion

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„… „Der Spötter Karl Kraus, der im Imperial am Nebentisch seinen Sitz aufgeschlagen hatte, wagte als einziger, sich über Mac Ecks [Friedrich Eckstein] Allwissen lustig zu machen. „Ich hatte heute nacht einen Alptraum“, erzählte er einmal. „Ein Band Brockhaus stieg aus dem Regal herab, um in Mac Eck etwas nachzuschlagen.“ Mac Eck, der sich in allen geistigen Dingen auskannte, wußte natürlich auch über alle praktischen Fragen Bescheid. Er konnte Kunsthändlern sagen, welcher Liebhaber sich für ein ganz bestimmes Bild aus der Frührenaissance interessieren würde; er sah auf den ersten Blick den Unterschied in der Webart von Brünner und englischen Stoffen, er konnte Buchhändlern den Wert von Erstausgaben angeben und wußte, wer in Europa was finanzieren würde.“ – Der Narr im Frack, in: Der Monat (4) 1952, S. 401f …“ | Aus: „Anekdoten: Rene Fülöp Miller über Friedrich Eckstein“ | [Stand: 26. Januar 2009] | Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Eckstein

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„… Zu den zahlreichen Kontakten, die Steiner in seiner Wiener Zeit (1879-1890) pflegte, gehören der Esoteriker Friedrich Eckstein, der ihn mit der Theosophie Helena Petrovna Blavatskys bekannt machte, und die Frauenrechtlerin Rosa Mayreder, seine wichtigste Gesprächspartnerin bei der Ausgestaltung seiner Freiheitsphilosophie. In der Weimarer Zeit knüpfte er Kontakte u. a. zu Herman Grimm, Otto Erich Hartleben, Ernst Haeckel und Elisabeth Förster-Nietzsche. Ab 1892 wohnte er bei der frisch verwitweten Anna Eunike (1853-1911) mit ihren fünf Kindern, die 1899 seine erste Ehefrau wurde.

[…] Seine seit etwa 1894 bestehende Bekanntschaft mit dem deutschen Dichter John Henry Mackay wurde zu einer engen Freundschaft. Steiner identifizierte sich zeitweilig so sehr mit dem von Mackay vertretenen individualistischen Anarchismus, dass er in der von ihm redigierten Zeitschrift ein durchaus riskantes öffentliches Bekenntnis zu ihm abgab: „Ich habe es bisher immer vermieden, selbst das Wort „individualistischer“ oder „theoretischer Anarchismus“ auf meine Weltanschauung anzuwenden. Denn ich halte sehr wenig von solchen Bezeichnungen. […] Wenn ich aber in dem Sinne, in dem solche Dinge entschieden werden können, sagen sollte, ob das Wort „individualistischer Anarchist“ auf mich anwendbar ist, so müßte ich mit einem bedingungslosen „Ja“ antworten.“ Dies und eine Kampagne für Alfred Dreyfus führte zu Leserprotesten und erwies sich als der Auflagenhöhe des „Magazins“ abträglich. Hartleben legte im März 1900 seine Mitherausgabe des Magazins wegen „inferioren Klatsches“ – gemeint war die Auseinandersetzung mit dem Nietzsche-Archiv, die Steiner in der Publikation führte – nieder. Im September 1900 trat auch Steiner von seiner Redaktionsaufgabe zurück.

Steiner befand sich zu dieser Zeit in ernsthaften finanziellen Nöten. Aus seinem Umfeld wurde bereits für die Wiener Zeit berichtet, er habe in einer „elenden Wohnung“ gelebt und sei „oft geradezu am Verhungern“ gewesen. So schlecht sei es ihm auch bis in die Weimarer, ja auch Berliner Zeit gegangen. Zudem ist eine Zerrüttung des Lebenswandels überliefert. Steiner zechte nächtelang mit seinen Dichter-Freunden, teilweise sei er erst am nächsten Nachmittag nach Hause gekommen. Rosa Mayreder, die Vertraute aus der Wiener Zeit, meinte sogar, Steiner sei „Alkoholiker gewesen, wenn auch nicht in jenem Übermaß, wie man es bei Mystikern oft findet“. …“ | Aus: „Der frühe Rudolf Steiner“ (Stand: 11. Mai 2009) | Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Steine

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„… Bei dem neuerlichen Prozess im August, zu dem er zurückgeholt worden war, wurde Dreyfus zwar wieder für schuldig befunden, erhielt aber mildernde Umstände zugebilligt, und seine Strafe wurde in zehn Jahre Festungshaft umgewandelt. Der neue französische Staatspräsident Émile Loubet bot ihm allerdings sofort die Begnadigung an, unter der Bedingung, dass er darauf verzichtete, Berufung einzulegen. Dreyfus akzeptierte am 15. September, was viele seiner Sympathisanten enttäuschte. …“ | Aus: „Alfred Dreyfus“ (26. April 2009) | Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Dreyfus

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„… Am Abend des 14. Juli 1927 verbreitete sich die Nachricht vom Schattendorfer Urteil. Der Prozess gegen die drei angeklagten Mitglieder der Frontkämpfervereinigung Deutsch-Österreichs, die im burgenländischen Schattendorf bei einem Zusammenstoß mit Sozialdemokraten zwei Menschen erschossen hatten (einen 40-jährigen kroatischen Hilfsarbeiter und ein 8-jähriges Kind), hatte mit dem Freispruch aller drei Angeklagten durch ein Geschworenengericht geendet.

Am Tag darauf wurde der Strom der Wiener Straßenbahn durch die Direktion der Städtischen Elektrizitätswerke abgeschaltet, so dass der öffentliche Verkehr in Wien lahmgelegt war. Dies geschah, um einen Proteststreik auszulösen. …“ | Aus: „Wiener Justizpalastbrand (1927)“ [Stand: 20. Mai 2009]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Julirevolte

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[…] Johann Schober, dreimaliger österreichischer Kanzler und damals gerade Polizeipräsident von Wien, hatte die blutige Niederschlagung der Julirevolte vom 15. Juli 1927 zu verantworten: Eine nach dem Schattendorfer Urteil aufgebrachte Menge hatte den Justizpalast angesteckt, die Polizei hatte auf die Leute geschossen, und etwa 100 Menschen waren dabei zu Tode gekommen. Dieses Ereignis wird bis heute kontrovers gesehen. Schober hatte in seiner Position angesichts eines rasenden Mobs, der Gebäude anzündete, zweifellos eine Entscheidung zu treffen. Ob der Schießbefehl unumgänglich war, und warum es zu einer derart hohen Zahl von Opfern hatte kommen müssen, ist seitdem vielfach diskutiert worden. Der Skandal war allerdings nicht so sehr der Schießbefehl allein, sondern der Blutrausch, in dem Abteilungen der Wiener Polizei ein regelrechtes Scheibenschießen auf ihre „Gegner“ veranstalteten. Nach den in der Fackel veröffentlichten Augenzeugenberichten wurde wahllos auf Passanten geschossen, darunter Kinder und nachweislich Unbeteiligte.

Die bürgerliche Regierung jedenfalls stellte sich hinter Schober, der sich damit rechtfertigte, seine Pflicht getan zu haben, und hinter dessen Polizei. Kraus war empört, zog in der Fackel Vergleiche mit dem Weltkrieg und plakatierte in Wien mit großen Buchstaben die an Schober gerichtete Botschaft: „Ich fordere Sie auf, abzutreten“. Kraus gedachte Schober ähnlich in die Ecke zu drängen, wie es ihm mit Bakessy gelungen war, und zwar nicht nur mit publizistischen Mitteln, sondern auch unter Einsatz der Justiz. Abgesehen von den Ereignissen des 15. Juli stützte sich Kraus auf Zusagen Schobers im Kampf gegen Bekessy, die dieser nicht eingehalten, und Maßnahmen, die dieser nicht ergriffen hatte. Schober, so Kraus, habe sein Wort gebrochen und habe somit abzutreten.

Hier verrechnete sich Kraus: Das Publikum, an das er sich mit seinem moralischen Appell wandte, wollte davon kaum etwas wissen. Weder wollten die Bürger den „Retter vor dem Umsturz“ preisgeben, noch konnten die Sozialdemokraten Kraus gegen den „Arbeitermörder“ Schober voll unterstützen, weil zwischen ihnen und ihrem Schutzbund einerseits und den Heimwehren andererseits im wesentlichen nur Schober und seine Polizei stand. Daher richtete Kraus gegen Schober im Ergebnis nichts aus. Die angestrebte „Erledigung“ konnte er in diesem Falle nicht erreichen. …“ | Aus: „Karl Kraus“ (Stand 10. Mai 2009) | Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kraus

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„… Im Jahr 1900 kam es zum ersten öffentlichen Streit um die Editionsmethoden des Archivs und seine philosophische und philologische Kompetenz. Ausgelöst wurde er durch einen Aufsatz Ernst Horneffers, in dem der frühere Herausgeber Koegel scharf attackiert wurde; damit sollte der Aufsatz auch die Einziehung der alten und den Beginn der neuen Gesamtausgabe rechtfertigen. Rudolf Steiner, der in die oben erwähnte Archivkrise verwickelt war, antwortete darauf mit einer „Enthüllung“ im Magazin für Litteratur. Er verteidigte Koegel und gab eine sehr negative Charakterisierung von Förster-Nietzsche, die in der Behauptung gipfelte: Daß Frau Förster-Nietzsche in allem, was die Lehre ihres Bruders angeht, vollständig Laie ist. Sie hat nicht über das Einfachste dieser Lehre irgend ein selbständiges Urteil. [… Zudem fehlt ihr] aller Sinn für […] logische Unterscheidungen; ihrem Denken wohnt nicht die geringste logische Folgerichtigkeit inne; es geht ihr jeder Sinn für Sachlichkeit und Objektivität ab. Ein Ereignis, das heute stattfindet, hat morgen bei ihr eine Gestalt angenommen, die […] so gebildet ist, wie sie sie zu dem braucht, was sie erreichen will. [Sie lügt aber nicht absichtlich:] Nein, sie glaubt in jedem Augenblicke, was sie sagt. Sie redet sich heute selbst ein, daß gestern rot war, was ganz sicher blaue Farbe trug.
Damit war zum ersten Mal der Vorwurf nicht nur der philosophischen Inkompetenz, sondern auch der (bewussten oder unbewussten) Verfälschung von Friedrich Nietzsches Werk und Person gegen das Archiv öffentlich erhoben worden. …“ | Aus: „Nietzsche-Archiv“ | [Stand: 21. April 2009] | Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nietzsche-Archiv

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„… In Wien gab er [Bekessy] von 1923 an die Tageszeitung Die Stunde heraus, eine der ersten Boulevardzeitungen des Landes, die mit Skandal- und Enthüllungsreportagen großen Erfolg hatte. Zu den Mitarbeitern des Blattes gehörten u.a. Anton Kuh, Franz Blei, Alexander Nadas und – als 18-jähriger – der spätere Filmregisseur Billy Wilder.
Bekessy war eine äußerst umstrittene Persönlichkeit: Sein prominentester Gegner war der Schriftsteller Karl Kraus, der ihn wiederholt in seiner Zeitschrift Die Fackel angriff und ihm Skrupellosigkeit und erpresserische Methoden vorwarf. Sein Satz „Hinaus aus Wien mit dem Schuft!“, oft am Ende von Vorlesungen ausgerufen, wurde rasch zum geflügelten Wort. Andererseits wurde Békessy zeitweise nicht nur von sozialdemokratischen Politikern hofiert, da er sich – mit dieser dubiosen Form ostentativer Scheinmodernität (Armin Thurnher: „Hinaus aus Wien mit dem Schuft!“ Fall Bekessy) – nicht scheute, Tabus anzugreifen, und man sich von seinem Wohlwollen publizistische Vorteile versprach. Bekessy sprach von der journalistischen Freiheit im kapitalistischen Zeitungsbetrieb und davon, man könne gewisse Wegstrecken gemeinsam mit dem Sozialismus zurücklegen. […] Bekessys publizistischer Einfluss sorgte also zunächst dafür, dass die Zahl seiner Gegner relativ gering blieb. Was später den Beinamen Revolverjournalismus erhielt (der Revolver stand für die Drohung der Veröffentlichung), kam zuerst als frische Neuerung daher. Im Zuge eines Gerichtsverfahrens, bei dem er als Kläger gegen „Verleumdungen“ auftrat, sagte er aus: Die Zeitung ist keine moralische Institution.[5]

Ernst Spitz war bei der „Stunde“ tätig, äußerte aber im Kollegenkreis, das Blatt sei korrupt; es erpresse sogar einfache Kaffeehausbesitzer. Diese Äußerung kam Spitz zufolge durch Billy Wilder der Geschäftsführung zu Ohren; Spitz wurde entlassen. 1926 griff Spitz in seinem Buch Bekessys Revolver die erpresserischen Methoden des „Stunde“-Verlags an. Friedrich Austerlitz unterstützte die Bekessy-Kritik in der Wiener Arbeiter-Zeitung.
Nun schaltete sich die Staatsanwaltschaft ein. Der Geschäftsführer des Verlages wurde wegen Erpressung verhaftet, Bekessy drohte ein Ermittlungsverfahren. Er kehrte daher von einem Kuraufenthalt in Deutschland nicht mehr nach Wien zurück, verkaufte seine Anteile am „Stunde“-Verlag und ließ sich in Paris nieder. Kraus hat ihn 1928 in seinem Drama Die Unüberwindlichen in der Figur des Barkassy karikiert. …“ | Aus: „Imre Bekessy“ (1887 – 1951) | [Stand: 11. Juni 2008] | Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A9kessy

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„… Wilder entschied, dass Manche mögen’s heiß trotz der Errungenschaft des Farbfilmes in schwarz-weiß gedreht wurde. Der Grund hierfür war, dass in Farbe das Frauen-Make-up von Curtis und Lemmon neben dem Make-up von Monroe zu maskenhaft gewirkt hätte. …“ | Aus: „Manche mögen’s heiß (1959)“ | [Stand: 30. April 2009] |  Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Manche…

usw.