[Erweiterung des Funktionsapparats]

„Nach meinem Tod können die Maschinen einfach weiter arbeiten.

zwischen_13.jpg

[picture source by holger baer and his paintig machines]

[…] Nicht das fertige Bild ist für ihn künstlerisches Produkt, sondern das gesamte Mensch-Maschine- Interaktionssystem, vermittels dessen ein Bild automatisch, quasi als Nebensache gefertigt wird.Die Maschinen sind als Einheit von Hardware und Programmalgorithmus eine natürliche Erweiterung des menschlich organismischen Funktionsapparats. Sie vollziehen in einem ersten Schritt die Abkopplung des eigentlichen Malvorgangs von der konzeptuell- kreativen Tätigkeit. In einem zweiten Schritt, der sich derzeit in Entwicklung befindet, steigern sie sich: sie werden vom Homunkulus zum Kreator. Dazu entwickelt Bär Programme auf der Basis von Artificial Intelligence und Artificial Life. Das Ziel dieser Unternehmung ist es nicht, zu zeigen, daß Maschinen die gleiche Kreativität besitzen wie Menschen, sondern daß die Kreativität selbst einer algorithmisierbaren Unterscheidungslogik folgt. […] Der Vollkommenheitsanspruch in Bezug auf Computereinsatz ist ihm ein Greuel. Die Realität der Massenmedien spiegelt sich am besten in ihrer dargestellten Unschärfe, Unübersichtlichkeit, Zerrissenheit.

(Bruchstueck aus: Maschinenmalerei im Zeitalter von Real Virtuality zum Werk von Holger Bär | Autor: Stefan Asmus)

[Source => http://www.holgerbaer.com/]

[Glitch… ]

[…] In der Elektronik bezeichnet man mit Glitch [glɪtʃ] eine kurzzeitige Falschaussage in logischen Schaltungen. Diese tritt auf, weil die Signallaufzeiten in den einzelnen Gattern niemals vollkommen gleich sind. Die Anfälligkeit für Glitches steigt mit der Komplexität der Schaltungen, kann aber auch bereits bei sehr einfachen Schaltungen vorhanden sein. Sie stellen ein wesentliches Problem bei der Entwicklung moderner elektronischer Schaltungen und schneller Mikroprozessoren dar.

Bruchstueck aus: „Glitch (Elektronik)“
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Glitch_%28Elektronik%29 (06/2006)

-.-

[…] Als Glitch [glɪtʃ] wird in der Fernseh- und Videotechnik eine kurzzeitige Falschausgabe von Bild- oder Toninhalten bezeichnet, ähnlich den Glitches in der Elektronik.

Diese Fehler treten häufig beim Spulen innerhalb eines Filmes bzw. beim Wiedereinsetzen des Filmes nach einem Spulvorgang auf, wenn die benötigten Daten nicht schnell genug zwischengespeichert und wiedergegeben werden können.

Ebenfalls entstehen Glitche(s) beim Interpolieren von einzelnen Datenbestandteilen des Signals, welche bei einem Kopier- oder Übertragungsvorgang verfälscht oder ausgelassen wurden.

Im Bild wirkt sich das durch vemehrte Artefaktbildung oder gar andersfarbige Klötzchenbildung aus. Beim Ton kann es zu störenden Verzerrungen der Frequenz oder Nebengeräuschen kommen.

Bruchstueck aus: „Glitch (Media)“
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Glitch_%28Media%29 (06/2006)
-.-

[…] Glitch ist ein Subgenre der Clicks & Cuts, das auf digitalen Störgeräuschen, (vermeintlich) zufälligen Klangereignissen oder programmierten Algorithmen basiert. Der Begriff lehnt sich an den Begriff Glitch (Elektronik) an, der Fehler in Schaltkreisen beschreibt. Der Begriff ist also rein über die Produktionsmethode definiert, dabei können sehr unterschiedliche ästhetische Ergebnisse das Resultat sein, die nicht an die eigentliche Ästhetik von Clicks & Cuts gebunden sind.So kann z.B. eine verkratzte und daher hängende und springende CD mit ihrem typischen Sound zum zentralen Thema eines Musikstücks werden. Diese Ästhetik wurde zum Kennzeichen von Oval, auch nachdem sie nicht mehr das echte Sprunggeräusch verwandten, sondern rein mit Klangsynthese-Software arbeiteten. Auch musikfremde Daten, wie beispielsweise die Logfiles eine Webservers, lassen sich in Musik umwandeln, die dadurch zufällige Strukturen bekommt…

Bruchstueck aus: „Glitch (Music)“
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Glitch_%28Musik%29 (06/2006)

[nur so viel Leben ist, als Empfindung ist]

[…] erst die Selbsttätigkeit der Seele aus eigener Kraft führt zur Individuation und deren Spezifikation, woraus „eine jede bestimmte Anzahl überschreitende Fülle von Substanzen“ hervorgeht. „Wie der organische Leib ein System aus Systemen ist, so ist der Leib eine Fülle von beseelten Leibern, eine ganze Welt voll Seelen, die aber zusammengebunden sind durch die Eine herrschende Seele.“ Grundlage dieser Selbsttägigkeit ist die Empfindung:

„Die Empfindung ist die Geburtsstätte des Selbst […]. Die Vorstellung gibt uns die Welt, die Empfindung unser Selbst … Nur in der Empfindung liegt die Gewißheit meines Daseins, meines Selbstes. Die Vorstellung dagegen ist die Stellvertreterin der Außenwelt in uns, der Spiegel des Universums, die Repräsentation der Vielheit in der Einheit …“ Diese Einsicht läßt Feuerbach das Verhältnis zwischen Empfinden und Denken umkehren; galt Denken bis dahin als höchste Erkenntnisleistung, weist er diese Stelle nun der Empfindung zu: „Würde ich nur vorstellen, ohne zugleich zu empfinden, so wüßte ich gar nicht, ob ich bin oder nicht bin.“ So verwandelt sich ihm die abstrakte Vernunft, weil sie all ihren Gehalt aus der Empfindung bezieht, in eine sinnliche Vernunft des Leibes. Leib und Geist werden nicht dualistisch gefaßt, sondern sind die Einheit des „Außeinander“ der Materie und des „Ineinander“ ihrer inneren Bestimmung. „Seele“ ist Feuerbach jene durchgehende innere Tätigkeit der Natur, die mit der Vernunft des Menschen im Begriff erfaßt werden kann, und insofern sind beide, „Seele“ und Vernunft, unendlich. Dieser nur für die menschliche Vernunft erfahrbare Seelenbegriff konkretisiert sich in der realen Welt „als bestimmte, individuelle Seele, als ein bestimmter Leib“:

„… in der Seele kommt nur zutage und zum Dasein, was der Leib in und an sich selber ist. So aber wie das Feuer selbst aufhört, wenn vom verbrennlichen Stoffe nichts mehr übrig ist, so hört auch die bestimmte Seele … zugleich mit ihrem bestimmten Leibe auf.“ Das Denken der Seele in der Vernunft bringt sie nur auf den Begriff, zur Wirklichkeit kommt Seele durch Empfindung:

„Insofern man unter der Seele das Lebensprinzip versteht, so kann man, da die Empfindung das konstituiert, was man Leben nennt, ein Leben ohne Empfindung kein Leben ist, nur so viel Leben ist, als Empfindung ist, mit Recht und Fug sagen, daß die Seele Empfindung sei oder Empfinden.“ Näherhin meint Feuerbach: „Das Wesen der Empfindung erscheint am bestimmtesten und klarsten in sinnlichen Genüssen.“, ohne zwischen Empfindung und Gefühl zu unterscheiden, indem er an derselben Stelle fortfährt: „Ich fühle immer nur Bestimmtes, aber in diesem bestimmten Gefühle bin ich immer selbst, das ganze Individuum, mein ganzes Selbst enthalten, denn jedes Gefühl ist zugleich Gefühl meiner selbst, mein ganzes Sein in einer besonderen Bestimmtheit.“ Auch ihm geht es damit um das Thema, das so alt ist wie die Philosophiegeschichte selbst, das sich wie ein roter Faden durch dieselbe zieht: um das Verhältnis von Vernunft und Verstand auf der einen Seite und Empfindung und Gefühl auf der anderen, um das Verhältnis zwischen Sinneswahrnehmung und Denken.

[Bruchstueck aus: „Die Wiederentdeckung der Sinnlichkeit Feuerbach und Nietzsche“ – Helmut Walther (Nürnberg)| Veröffentlicht in Aufklärung und Kritik, Sonderheft 3/1999, Schwerpunkt Ludwig Feuerbach, S. 85-98 | Quelle: http://helmutwalther.privat.t-online.de/index.htm?/n_f.htm]

[Die Ernüchterung]

[…] Fünfundzwanzig Jahre Hirnforschung haben Gerhard Roth ernüchtert:

„Die Ernüchterung besteht darin, dass man erkennt, dass die Annahme richtig ist, dass unsere Großhirnrinde, unser Bewusstsein, sich ständig hinsichtlich der eigenen Motive oder der Motive unseres Gehirns betrügt. Wir schreiben uns sehr viele Dinge zu, und die eigentlichen Motive sind viel direkter. Viele edle Antriebe werden vorgegeben, und die eigentlichen Determinanten unseres Verhaltens sind: Macht, Ruhmsucht, Geldgier, Neid, Missgunst, Aggressivität, Sexualität. Und das wird alles in der Kultur, in der Zivilisation unglaublich geschickt – auch zum Teil – völlig unbewusst verpackt. Aber genauso elementar ist für uns Affen, die wir ja sind, ist das Geliebtwerden durch die Gruppe. Nichts ist schlimmer für einen Affen, als von seiner Gruppe abgelehnt zu werden. Das führt zum Selbstmord, zu schwerer Depression. Und die Sehnsucht nach Anerkennung … das ist ein genauso primäres Bedürfnis. … Und wir Affen zittern immer vor dem möglichen Verlust dieser Anerkennung. Das ist das Schlimmste, was uns passieren kann.

Aggressiv, verlogen und bei all dem bedauernswert ängstlich.

[…] „Ein Teil der Rezensionen sind von Sozialwissenschaftlern und Philosophen geschrieben worden. Und das ist natürlich insofern verständlich, wenn die das nicht toll finden, weil diese Leute direkt angegriffen werden. Also wenn man so ein Buch mit so einem Thema schreibt, muß man sich ein dickes Fell zulegen. Es wäre eher komisch, wenn alle Leute zustimmend jubeln würden. Das war übrigens bei meinem ersten Buch, „Das Gehirn und seine Wirklichkeit“ nicht anders. Mittlerweile sind, glaube ich, über dreißigtausend Exemplare verkauft, und es erfreut sich größter Beliebtheit. Das braucht seine Zeit.“

[Bruchstueck aus: “ Denken, Fühlen, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert“ (dradio; 21.02.2002) | Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/165350/]

[Trivialisierung macht die Hirne kaputt… ]

kommunika2.jpg

[…] Die Beliebigkeit und fehlende Orientierung sind auch auf die Entgrenzung innerhalb der Informationsgesellschaft zurückzuführen. Handlungsvielfalt und Desorientierung sind die Folge und stehen in direktem Zusammenhang mit der Expansion des Informationsangebotes. Moralische, ethische oder traditionelle Bezugssysteme werden unscharf und verlieren in der Beliebigkeit an Bedeutung.

[…] Medienkritik wird selbst zum Medienereignis inszeniert, wobei nur ihre Oberfläche genutzt wird, der Hintergrund, das kritische Konstrukt mit der Aufforderung zur aktiven Auseinandersetzung bleibt in den Tiefen der Belanglosigkeit verschollen.

[…] Verfälschung des realen Geschehens, Fiktionalisierung der Wirklichkeit und eine bezugslose Bewertung ohne rationale Grundlage. Die Tiefe geht verloren, der Bezugsrahmen löst sich auf, Information besitzt nur noch einen oberflächlichen Unterhaltungswert und manifestiert einen zunehmenden Realitätsverlust. „Kein Schwachsinn, keine Perversion, keine noch so abwegige Marotte, die nicht in extenso bunte Seiten und Bildschirme bevölkern würde (…). Diese unendliche auswegslose, schleichende Banalisierung und Trivialisierung macht die Hirne kaputt.“

[Bruchstücke aus: „KRIEG DER KÖPFE“ – Medien als Waffe im Kampf um Meinungen, Haltungen und Ideologien | Dissertation von Sascha Carl (12. Dezember 2004); pdf 524 Seiten | Quelle: http://137.193.200.177/ediss/carl-sascha/inhalt.pdf]

[Begriffsbildung und Abstraktion]

[…] Unter Begriffsbildung versteht man das Nachvollziehen und Erzeugen von Begriffen, denen immer der Prozess des abstrahierens vorausgeht. (http://de.wikipedia.org/wiki/Begriffsbildung | 06.2006)

[…] Die verschiedenen Auffassungen der Erkenntnistheorie ergeben unterschiedliche Definitionsansätze von Abstraktion. Auch die Vertreter moderner Wissenschaftstheorie und Analytischer Philosophie beteiligten sich an diesem Disput. […] Einmütigkeit der Auffassungen ist nicht erreicht worden. Lediglich darüber herrscht seit alters Einigkeit, auch unter den Philosophen, dass Mathematik und Logik rein abstrakte Wissenschaften seien. Heute gilt auch die Systemtheorie der Informatik als rein abstrakte Wissenschaft. Andere Wissenschaften lassen sich unter anderem aus abstrakter Sicht betrachten. In der Kunst bezeichnet man Werke als abstrakt, die sich von der gegenständlichen Sichtweise entfernen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Abstraktion | 06.2006 )

[Wörterbuch des Krieges]

war.jpg

[…] Der neue Krieg, postmoderner Krieg, globaler Krieg – fast jede größere miltitärische Operation in den letzten 15 Jahren ging einher mit einer Debatte über das vermeintlich neue Wesen des Krieges. Doch spätestens mit den Anschlägen vom 11. September 2001 ist der Kriegszustand zum Normalzustand geworden. Fünf Jahre globaler Kriegszustand haben die Welt so grundlegend verändert, dass das Ausmaß der Umbrüche nach wie vor nur schwer zu begreifen ist.
Längst ist Krieg nicht zuletzt ein Krieg der Wörter: Die Deutungshoheit darüber, was als Krieg oder Frieden bezeichnet wird, was als Folter, was als Befreiung, was als Besetzung, ist fast genauso wichtig wie der materielle militärische Einsatz selbst.

[…] Das Wörterbuch des Krieges ist eine kollaborative Plattform zur Herstellung von Begriffen. 100 Begriffe zum Thema Krieg werden in vier öffentlichen, jeweils zweitägigen Veranstaltungen in Frankfurt, München, Graz und Berlin von Wissenschaftlern, Künstlern, Theoretikern und Aktivisten gebildet, präsentiert und veröffentlicht.
[…] Die Idee des WÖRTERBUCH DES KRIEGES bezieht sich zunächst auf die von Deleuze und Guattari vorgeschlagene Theorie der Begriffsbildung: Begriffe müssen erfunden, erschaffen, hergestellt werden; Begriffe verweisen auf Probleme, ohne die sie keinen Sinn hätten. Es geht nicht um Definitionen, Anekdoten, originelle Meinungen oder Unterhaltsames, sondern darum, die Werkzeuge zu entwickeln, mit denen zu neuen Gedanken zu gelangen ist.

[Quelle => http://woerterbuchdeskrieges.de/]

[Brain Machine Interface… ]

[…] Mit dem in Zusammenarbeit mit dem Advanced Telecommunications Research Institute International http://www.atr.jp entwickelten „Brain Machine Interface“ (BMI) können zwar nur einfache Bewegungen gesteuert werden, dafür funktioniert dies ohne jegliche Implantate. Externe Sensoren zeichnen die Hirnaktivitäten auf, digitalisieren sie und werten sie aus. Die Maschinensteuerung erfolgt in „Beinahe-Echtzeit“, womit die Wissenschaftler eine Zeitverzögerung von sieben Sekunden meinen. Zur Messung der Hirnaktivitäten wird ein Kernspintomograph eingesetzt, erläutern die Forscher: Die darin liegende Testperson macht zuerst eine Faust und spreizt anschließend zwei Finger zu einem V. Einige Sekunden später macht die Roboterhand die Geste nach. Honda zufolge kann die Maschinenhand die Bewegungen der Menschenhand nachahmen, indem die hämodynamischen Reaktionen des Hirns, also die Bewegung des Blutes im Gefäßsystem, ausgewertet werden. Die Treffergenauigkeit liege bei 85 Prozent. Das System ist dafür ausgelegt, Bewegungen zu erkennen und diese zu kopieren. Ein aufwendiges Training der Probanden sei nicht notwendig. Selbst bei erstmaliger Nutzung des BMI sollen einfache Handbewegungen zuverlässig erkannt werden, so die Wissenschaftler.

Aus: „Honda schafft Durchbruch bei Robotersteuerung durch „Gedanken“ – Kernspintomograph erfasst Gehinaktivität und wertet diese aus“ (27.05.2006)
=> http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=060527001

[Realitätseindruck und Strömungen des Kinos … ]

„… In der Geschichte der Filmkunst wie in der Geschichte der filmästhetischen Theorie lassen sich zwei widerstreitende Tendenzen ausmachen. André BAZIN unterscheidet für das „Kino der Jahre 1920 bis 1940 zwei große gegensätzliche Richtungen … die Regisseure, die an das Bild glauben, und jene, die an die Realität glauben“. TRUFFAUT schreibt von den „zwei Strömungen des Kinos: Realismus und Ästhetizismus“. KRACAUER benennt diese Richtungen als „formgebende und realistische Tendenz“ und weist sie, beginnend mit Lumière und Méliès, für die gesamte Filmgeschichte nach. J. Dudley ANDREW übertrug das KRACAUERsche Begriffspaar auf die Geschichte der Filmtheorie: Als „The Formative Tradition“ faßt er die Theoretiker Münsterberg, Arnheim, Eisenstein und Balázs zusammen, unter „Realist Film Theory“ behandelt er Kracauer und Bazin. John L. FELL grenzt den „realism“ Kracauers ab vom „idealism“ Arnheims. Andrew TUDOR differenziert zwischen jenen Theoretikern, denen es um ein „Filmmodell“ geht, darum, das „empirische Funktionieren des Mediums zu begreifen“, und jenen, die an der Entwicklung einer „Filmästhetik„, einer „Grundlage für Qualitätsurteile“, interessiert sind. Wer hinter diesen Dichotomien das heikle Begriffspaar ‚Form und Inhalt‘ vermutet, geht sicher nicht völlig fehl. Formative, formgebende, formorientierte Filmtheorie, im weiteren kurz Formtheorie genannt, ist den Gestaltungsmitteln des Films gewidmet; realistische Theorie, so KRACAUER, „befaßt sich mit Inhalten“. Formorientierte Theorie und Praxis des Films ist sich der künstlerischen Mittel stets bewußt, verweist in ihren Produkten auf den kreativen Vorgang selbst. Der filmische Realismus sieht Film als ein Stück Leben, nimmt die Gestaltungsmittel stark zurück, um den Realitätseindruck der Rezipienten nicht zu stören. ARNHEIM warnt vor dem Operieren mit dem Begriffspaar Form und Inhalt vor allem dann, wenn man sich nicht klarmacht, „daß Form und Inhalt nicht etwa qualitative sondern nur quantitative Unterschiede darstellen, daß sie Punkte innerhalb derselben Skala sind, und zwar willkürlich angesetzte, relative Punkte„. Man werde leicht versucht, für Rohstoff zu halten, was in Wirklichkeit schon „Resultat eines künstlerischen Schaffensprozesses“ sei. …“ | Bruchstück aus: „Frühgeschichte deutscher Filmtheorie Ihre Entstehung und Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg“ von Helmut H. Diederichs (Habilitationsschrift; pdf; 1996; 294 Seiten) | Quelle: http://fhdo.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2002/6/pdf/fruefilm.pdf

[Soundbombs]

[…] „Soundbombs sind New-Media-Accessoires. Jedes für sich ein handgefertigtes Designobjekt zur interaktiven Nachrichtenübermittlung. Ein integriertes Soundmodul bietet die Möglichkeit jeden akustischen Inhalt zu rekorden und diesen durch einen Bewegungssensor zu starten. Als „Non-Visual Graffiti“ mit Ursprung in der Streetart, geben Soundbombs somit die Möglichkeit Orte auditiv zu taggen: Ein Willkommensgruss über dem Türeingang oder die Warnung vor einem schlechten Restaurant. Jeder Besitzer kann seine Botschaft immer und überall hinterlassen und Laut geben. Soundbombs können pfeifen, lachen, rülpsen, extrem laut sein oder Gedichte vortragen. Für den Kauf einer Soundbomb kann man sich bewerben; denn eine Soundbomb bekommt nur derjenige, der auch eine Soundbomb verdient!“

sb_foto_main.jpg

[Soundbombs by Felix Hardmood Beck: http://www.soundbombs.info/ger/index.html]

Nächste Seite » « Vorherige Seite