[…] Der neue Krieg, postmoderner Krieg, globaler Krieg – fast jede größere miltitärische Operation in den letzten 15 Jahren ging einher mit einer Debatte über das vermeintlich neue Wesen des Krieges. Doch spätestens mit den Anschlägen vom 11. September 2001 ist der Kriegszustand zum Normalzustand geworden. Fünf Jahre globaler Kriegszustand haben die Welt so grundlegend verändert, dass das Ausmaß der Umbrüche nach wie vor nur schwer zu begreifen ist.
Längst ist Krieg nicht zuletzt ein Krieg der Wörter: Die Deutungshoheit darüber, was als Krieg oder Frieden bezeichnet wird, was als Folter, was als Befreiung, was als Besetzung, ist fast genauso wichtig wie der materielle militärische Einsatz selbst.
[…] Das Wörterbuch des Krieges ist eine kollaborative Plattform zur Herstellung von Begriffen. 100 Begriffe zum Thema Krieg werden in vier öffentlichen, jeweils zweitägigen Veranstaltungen in Frankfurt, München, Graz und Berlin von Wissenschaftlern, Künstlern, Theoretikern und Aktivisten gebildet, präsentiert und veröffentlicht.
[…] Die Idee des WÖRTERBUCH DES KRIEGES bezieht sich zunächst auf die von Deleuze und Guattari vorgeschlagene Theorie der Begriffsbildung: Begriffe müssen erfunden, erschaffen, hergestellt werden; Begriffe verweisen auf Probleme, ohne die sie keinen Sinn hätten. Es geht nicht um Definitionen, Anekdoten, originelle Meinungen oder Unterhaltsames, sondern darum, die Werkzeuge zu entwickeln, mit denen zu neuen Gedanken zu gelangen ist.
[Quelle => http://woerterbuchdeskrieges.de/]
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