[letztlich systemimmanent]

[…] „Der typische Folterknecht in einem Land, das die Folter gutheißt, ist kein Perverser, sondern ein hart im Folterkeller arbeitender Familienvater, der abends zu seinen Kindern fährt.“ (Chris Haderer)

Aus: „Kalkulierter Schmerz“ / Quelle: http://www.evolver.at/?story=1756

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[…] „Naja, ich kann auch nicht über den, der gefoltert wird, reden. An ihm beweist sich schließlich auch nur in der endlich offenen Liquidierung der Fiktion des Subjektstatus des Objekts staatlicher Repression, daß die Werte bürgerlicher Rechtsideologie für den imperialistischen Staat lästige Antiquitäten sind, wenn sie den Verwertungsbedingungen des Kapitals nicht mehr entsprechen.“

(von Andreas Baader / Aus: Ausgewählte Dokumente der Zeitgeschichte: Bundesrepublik Deutschland (BRD) – Rote Armee Fraktion (RAF), GNN Verlagsgesellschaft Politische Berichte, 1. Auflage Köln Oktober 1987) / (web: nadir.org)

[Aus: „Erklärung von Andreas Baader“ / Quelle: brd+raf/025.html]

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[…] In dem 38-seitigen Bericht: „The Road to Abu Ghraibâ€?, zeigt Human Rights Watch, wie die Bush-Regierung bewusst eine Politik illegaler Verhörtechniken einsetzte – und diesen Umstand dann zwei Jahre lang vertuschte. Frühe Berichte von Folter und Missbrauch durch die US-Truppen wurden einfach ignoriert.

[Aus: „Irak: Missbrauch direkte Folge der Bush-Politk“ (New York, 10. Juni 2004) / Quelle: http://hrw.org/[…]iraq8793.htm]

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[…] Aussagen von Templern werden vorgebracht, zum großen Teil – aber nicht ausschließlich ! – unter der Folter erpreßt. Die Beweise scheinen erdrückend. Das Konzil verfügt die Auflösung des Ordens. Die Gewinner sind König Philipp und die alten Konkurrenten der Templer vom Johanniterorden. Am 18. März soll dem einstigen Großmeister der Templer, Jacques de Molay, das Urteil verlesen werden. Es lautet auf lebenslängliche Haft. Da aber erhebt sich der gealterte Templer und widerruft alle seine Geständnisse. Damit gilt er automatisch als rückfälliger Ketzer und wird noch am selben Abend auf einer Seineinsel in Sichtweite der Kathedrale Notre Dame verbrannt…

[Aus: „Historische Persönlichkeit des Monats“ (Magister Rothers Mittelalter in Europa / Quelle: person2002.php4]

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[…] Auch im so zivilisiert geltenden Europa ist Folter keineswegs ein unbekanntes Phänomen. Hier hat das Anti-Folter-Komitee des Europarats ein wachsames Auge auf mögliche Folter-Orte. Dazu gehören Gefängnisse und Polizeistationen, psychiatrische Klinken und sogar Heime für behinderte Menschen und Altenheime.

[Bruchstück aus: „Folter: ‚Es ist nicht immer der böse Wille'“ / Quelle: Deutsche Welle (26.06.2005) / http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1626284,00.html]

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[…] Wer wundert sich noch über die Bilder von Misshandlungen in Basra? Wer hört noch hin bei den Nachrichten über eine Bombe in Bagdad? Im Irak werden Perversionen und Gewalt in solchem Übermaß produziert, dass der Überdruss inzwischen sogar die Verantwortlichen ergriffen hat.

[…] Die mit prallem Stolz mit der Kamera dokumentierten Misshandlungen mögen Auswüchse sein, für die einzelne Soldaten zur Verantwortung gezogen werden. Doch kein noch so transparentes Gerichtsverfahren und kein noch so hartes Urteil kann darüber hinwegtäuschen, dass diese Auswüchse letztlich systemimmanent sind.

[Aus: „Auf die Kriegslüge folgt die Demokratielüge“ von Peter Münch (SZ vom 21.1.2005) / Quelle: ausland/artikel/404/46358/]

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[…] Irakische Ermittler haben Dutzende von Häftlingen gefoltert. Die irakische Regierung bestätigte am Donnerstag Berichte über die Misshandlung von Gefangenen. Der stellvertretende Innenminister Hussein Kamal sagte in Bagdad, die schlimmsten Befürchtungen der Regierung seien wahr geworden.

[Aus: „Iraks Regierung bestätigt Folter an Häftlingen“ (17. Nov 2005 12:49) / Quelle: http://www.netzeitung.de/ausland/368293.html]

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[…] Zunächst ist klarzustellen, dass die Folter im Mittelalter nicht als Bestrafung galt, sondern als legitimes Mittel zur Erlangung eines Geständnisses.

Es ist immer sehr gewagt, gegenwärtig gültige moralische Vorstellungen auf andere Epochen übertragen zu wollen. Deshalb ist es auch eine heikle Sache, die Weltanschauung des mittelalterlichen Menschen als primitiv zu bezeichnen.

[Thema: „Strafen im Mittelalter“ Text-Bruchstück von L. Borgia (11.10.2005) / http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=3642&page=2]

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„Es ist sehr wichtig für die Menschen im Nahen Osten zu verstehen, dass unsere Soldaten im Ausland anständige und ehrenwerte Bürger sind, die sich um Freiheit und Frieden kümmern, die täglich im Irak dafür arbeiten, dass sich das Leben der Irakis verbessert.“ – George W. Bushs Kommentar nach Veröffentlichung der Folterfotos aus dem Irak, Mai 2004.

[Aus: „Folter“ / Quelle: http://www.graswurzel.net/290/folter.shtml]

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„Die Folter ist eine Systematisierung und Verfeinerung der Brutalität. Es existiert die erklärte Absicht, die Persönlichkeit des Subjektes zu brechen, zu zerstören und ihn politisch zu neutralisieren. Das Subjekt muß in einer systematischen Ungerechtigkeitssituation zu einem Wesen ohne Selbstvertrauen werden, unfähig zum geringsten Widerstand“ (Corvalan 1983, zit. n. Potts / Prasske 1993, S. 60f).

[Aus: „Frauen auf der Flucht“ / Quelle: http://www.zebra.or.at/doc/frauen-flucht/folter.htm]

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[…] Die meisten Menschen haben eine latente Bereitschaft zum Foltern. Diese Bereitschaft bricht sich leichter ihre Bahn, wenn die Folter durch „ethische“ Gründe (siehe Wolfgang Daschner) oder Sachzwänge („mir blieb ja keine Wahl“) gerechtfertigt oder gar „zwingend“ erscheint. Die Psychologie testete die latente Bereitschaft, anderen Menschen Grausames anzutun (indem man das eigene Gewissen dem Gehorsam unterordnet) mit dem Milgram-Experiment („Abraham-Test“).

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tortur

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Thema: Telepolis-Artikelforum > „Dieser Geheimdienst foltert nicht“

[…] Was mich bei der ganzen Diskussion wundert, ist, dass die Kategorie „Terrorist“ auch bei den Leuten, die noch einigermaßen klar denken können in das allgemeine Neusprech eingegangen ist und kaum noch hinterfragt wird, was es damit auf sich hat.

Wenn ein Rechststaat „Teroristen“ jagt, dann hat er seine Rechtsstaatlichkeit bereits aufgegeben. Mit dem Begriff „Terrorist“ wird willkürlich eine Gruppe von Menschen definiert, die außerhalb jeglicher zivilisatorischer Norm behandelt (verschleppt, gefoltert, geschlachtet) werden kann. Sogar präventiv, auf Verdacht, ohne eine Kontrollinstanz.

Damit wird außerdem die Grundlage für den willkürlichen Zugriff ohne jede Kontrolle durch die Gesellschaft auf JEDEN geschaffen. So ein Staat ist seinerseits ein Terrorstaat. Die Dimension dessen, was da losgetreten wird scheint kaum jemanden aufzufallen.

Nochmal: in einem zivilen Rechtsstaat gibt es freie Bürger und, sofern einer andere schädigt, wird er als Krimineller behandelt und bekommt ein ordentliches Verfahren. Darüber hinaus gibt es nichts. Alles andere wäre Staatsterror.

[Autor: stoffer1 (331 Beiträge seit 24.1.05) / Quelle: http://www.heise.de/tp/foren…]

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