Das Buch erklärt die Hintergründe der Tat, stellt Täter und Drahtzieher vor und verfolgt deren Karrieren bis in die Neunzigerjahre.
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“ … „Dafür sollten diese deutschen Idioten Noske und mir auf den Knien danken, uns Denkmäler setzen und nach uns Straßen und Plätze benannt haben! Der Noske war damals vorbildlich…“ – Waldemar Pabst in einem Brief von 1969 über den Mord an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg; zitiert nach Klaus Gietinger: Der Konterrevolutionär. Waldemar Pabst – eine deutsche Karriere. Edition Nautilus, 2009, S. 135. …“ | https://de.wikiquote.org/wiki/Gustav_Noske (26. April 2018)
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Wolfgang Thierse (14.01.2019): “ … Es gab radikalisierte Elemente in der Arbeiterschaft. Die waren nun mit Waffengewalt zu besiegen. Das bleibt ein schmerzlicher Vorgang, auch im Rückblick, aber man kann doch wissen, dass der Weg, der dann eingeschlagen wurde, der bessere war. …“ | http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Gedenken-an-Luxemburg-und-Liebknecht-Eine-verlogene-Ehrung
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Mittelinks liegengelassen (2019): “ … Das unterschied Luxemburg von Lenin, dass sie keine Gleichschaltung, d.h. eine völlige Kontrolle der Räte durch die Partei wollte. Das ist auch der Sinn von „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.“ Sie wollte einen echten Pluralismus. Wie [es] sich verhalten hätte, wäre Spartakus an die Macht gelangt, ist pure Spekulation. …“ | Kommentar zu: https://derstandard.at/2000096172223/Rosa-LuxemburgBegriffe-schmieden-statt-Bomben-werfen (15. Jänner 2019)
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2010ff (14.01.2019, 17:49 Uhr): “ … Ein sehr schönes Postulat: Nur wo Menschlichkeit nicht denunziert wird, entstehen solidarische Gesellschaften und nur damit gute Demokratien. …“ Kommentar zu: https://www.tagesspiegel.de/politik/ermordung-vor-100-jahren-was-rosa-luxemburg-fuer-uns-heute-bedeutet/23864736.html
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Claudia van Laak (14.01.2019): “ … Zum 100. Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht häufen sich die roten Nelken an der Gedenkstätte der Sozialisten. Aber auch am kleinen Stein für die Opfer des Stalinismus verharren an diesem Sonntag viele. „Natürlich, selbstverständlich. Da kommt auch eine Nelke hin, klar.“ …“ | https://www.deutschlandfunk.de/100-todestag-von-rosa-luxemburg-und-karl-liebknecht-linke.1773.de.html?dram:article_id=438214
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Ronald Pohl (15.1.2019): “ … Im Chaos der Jännertage anno 1919 besaß Luxemburg nicht die geringste Chance auf die sittlichen Umgangsformen bürgerlichen Rechts. Vertreter der Garde-Kavallerie-Schützen-Division ermordeten sie als Angehörige des Spartakus-Bundes am 15. Jänner und warfen ihren Leichnam in den Berliner Landwehrkanal. Die wichtigste Politikerin Deutschlands war 47 Jahre alt geworden. Es blieb „Genossinnen“ wie Ruth Fischer vorbehalten, sie noch nachträglich als „Syphilisbazillus im Blut der deutschen Arbeiterschaft“ zu schmähen. …“ | https://derstandard.at/2000096172223/Rosa-LuxemburgBegriffe-schmieden-statt-Bomben-werfen
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Robert Misik (15. Januar 2019): “ … Als 1914 der Weltkrieg ausbrach und überall die Gesellschaften in nationalistisches Hurra verfielen, machte die SPD den großen historischen Fehler und stimmte in das Kriegsgeheul ein. Wahrscheinlich hätte sie nicht sehr viel anders machen können. Den Krieg durch revolutionäre Massenaktionen zu stoppen wäre in diesem Klima unmöglich gewesen. Aber sie verlor ihren moralischen Kredit, indem sie sich anpasste und ihre Abgeordneten die Hände hoben. Luxemburg war geschockt. Die Anführer der Partei zogen die Köpfe ein, wollten nur mehr die Parteiorganisation retten. Das kann man verstehen. Die Kritiker erklärten diesen moralischen Bankrott zum großen Verhängnis. Das kann man genauso gut verstehen. Fortan bekämpfte man sich aufs Blut. … Der Anführer von Luxemburgs Mördern, Waldemar Pabst, hatte vom sozialdemokratischen Heeresminister eine Art stillschweigendes Okay für den Mord erhalten. Pabst nahm noch an einigen anderen Putschversuchen Teil, war später in Österreich Stabschef der faschistischen Heimwehren und ging irgendwann in die Schweiz, wo er für die Nazis spionierte und zugleich mit dem späteren CIA-Chef Allen Dulles konspirierte. Danach, in der Bundesrepublik, betrieb er Waffengeschäfte. Er stand der NPD nahe und starb wohlhabend 1970. Auch ein deutsches Leben. …“ | https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-01/100-todestag-rosa-luxemburg-autorin-aktivistin-sozialistin/komplettansicht
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Buonista verde #18: “ … Das Buch von Sebastian Haffner zur Revolution 18/19 ist sehr lesendwert, leider wenig beachtet [https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Verrat]. Haffner, obwohl sehr bürgerlich, lässt sich nicht von ideologischem Geeifer hinreißen sonder bleibt messerscharf an den Tatsachen und Motiven der damaligen Akteure. …“
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Lars-Broder Keil, Sven Felix Kellerhoff (14.01.2019): “ … Die rasch aufgebrachte Schutzbehauptung, Liebknecht sei auf der Flucht erschossen und Luxemburg von Passanten vor dem Hotel „Eden“ gelyncht worden, erwies sich als frei erfunden. Allerdings war diese vorsätzliche Lüge zuvor noch amtlich verbreitet worden. Ein schwerer Fehler, der seither Verschwörungstheorien anheizt. … Weder Noske noch Ebert hatten ein Interesse daran, Liebknecht und Luxemburg umbringen zu lassen; der Doppelmord war aus ihrer Sicht ausschließlich kontraproduktiv. Nichtsdestotrotz hält sich bis heute die falsche Darstellung, von Kommunisten immer wieder verbreitet, einer der beiden SPD-Politiker hätte den Befehl erteilt. … Ein dritter führender Sozialdemokrat, Philipp Scheidemann, erfuhr vom Doppelmord in Kassel. In einer SPD-Versammlung reagierte er spontan: „Ich bedauere den Tod der beiden aufrichtig.“ Zugleich sagte er aber zutreffend: „Sie haben Tag für Tag das Volk zu den Waffen gerufen und zum gewaltsamen Sturz der Regierung aufgefordert. Sie sind nun selbst Opfer ihrer eigenen Terrortaktik geworden.“ – Ganz ähnlich urteilte ein aufmerksamer Beobachter, der Liberale Harry Graf Kessler: „Nicht der Tod selbst, aber die Art des Todes wirkt konsternierend. Liebknecht und Luxemburg haben durch den Bürgerkrieg, den sie angezettelt haben, so viele Leben auf dem Gewissen, dass an sich ihr gewaltsames Ende logisch erscheint.“ …“ | https://www.welt.de/geschichte/article187009906/Maertyrer-der-KPD-So-starben-Karl-Liebknecht-und-Rosa-Luxemburg.html
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Heinz S. (14.01.2019): “ … Der Artikel ist höchst tendenziös im Geiste des blindwütigen Antikommunismus der 50er Jahre und in einer erschreckenden Eindimensionalität geschrieben. … Hier ist eher der intellektuell weit hochwertigere Artikel der Süddeutschen von heute zu empfehlen (und mal gegen dieses Geschreibsel hier zu legen und unvoreingenommen zu vergleichen). … https://www.sueddeutsche.de/politik/rosa-luxemburg-todestag-1.4286357 Zitat: „Erst recht zu leicht macht es sich, wer Rosa Luxemburg als leidenschaftliche Kämpferin, scharfäugige Kassandra und/oder hochsensible Idealistin preist, aber ihre Dauerauseinandersetzung mit der SPD für historisch nicht mehr relevant erklärt. An den historischen Kontext gebunden sind lediglich die Themen, keineswegs aber die Struktur dieser Auseinandersetzung. Die war schon damals geprägt von der panischen Angst der SPD, man könne sie für sozialistisch halten. Dass heute kein industrielles Proletariat mehr existiert, dass der globale Finanzkapitalismus sich nicht mit Massenstreiks bändigen lässt, ist sicher richtig. Aber ist die SPD deswegen heute weniger kleinmütig, als sie es 1914 war? Ist sie heute eine linke Partei, eine, die entschieden auf der Seite derer agiert, die von diesem Kapitalismus bedroht sind? … Man kann Rosa Luxemburgs Biografie, wie Piper sie exzellent erzählt und dokumentiert, auch als ein entscheidendes Stück Geschichte der SPD lesen. Warum sie keine Volkspartei mehr ist, warum sie sich mittlerweile dagegen wehren muss, in die Bedeutungslosigkeit abzusinken: Rosa Luxemburg, die nie aus der SPD austreten wollte, hätte es womöglich erklären können.“ …“
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Arno Widmann (12.01.2019): “ … Auf die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht möchte ich hier nicht weiter eingehen, auch nicht auf die Rolle, die dabei die Zusammenarbeit der SPD-Führung mit den reaktionären Gewalttätern spielte, und schon gar nicht auf die Frage, welche Rolle die Ermordung der Linksradikalen und die Vertuschung dieser Untat für die Entwicklung der Weimarer Republik gespielt hat. …“ | https://www.berliner-zeitung.de/politik/kraft-der-ueberzeugung-rosa-luxemburg-argumentierte-mit-feuer-31863864
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Lutz Herden (Ausgabe 02/2019): “ … Wer warum im Eden-Hotel den Mordbefehl gab, und was danach geschah, ist kaum je so minutiös rekonstruiert worden wie in der szenischen Dokumentation Der Fall Liebknecht / Luxemburg, die der Süddeutsche Rundfunk (SDR) 1969 zum 50. Jahrestag der Tat ausgestrahlt hat. Autor Dieter Ertel stützte sich auf jahrelange Recherchen, deren Ausbeute alles übertraf, was bis dahin an Auskünften zum Liebknecht-Luxemburg-Mord vorlag. Zusammen mit dem Faschismus-Forscher Joseph Wulf war er auf das verschwunden geglaubte Protokoll des Prozesses vor dem Feldgericht der GKSD gestoßen. Darin fand sich dokumentiert, wie zwischen dem 8. und 16. Mai 1919 so getan wurde, als säße man über die Mörder zu Gericht, tatsächlich aber eine Justizfarce stattfand, was allein dadurch zum Ausdruck kam, dass vor keinem Zivil-, sondern dem Kriegsgericht der GKSD verhandelt wurde. Täter urteilten über Täter. Die Nachforschungen des SDR-Teams hatten ebenso zutage gefördert, was bis dahin nur Vermutung war, sich nie zweifelsfrei beweisen ließ: Hermann Souchon feuerte den tödlichen Schuss auf Rosa Luxemburg ab. Der Leutnant zur See zählte zu den monarchistischen Überzeugungstätern, die am Abend des 15. Januar 1919 zur Tat schritten und wussten, was sie der heraufziehenden Republik zumuten wollten. Ihr Kopf war Waldemar Pabst, Generalstabsoffizier und im Fall Liebknecht / Luxemburg Drahtzieher eines Offizierskomplotts, zu dessen Vollstrecker eine aus Kiel nach Berlin kommandierte Marine-Eskadron unter dem Kapitänleutnant Horst von Pflugk-Hartung ausersehen war. … Worauf Ertels szenische Rekonstruktion neben Aktenmaterial noch zurückgreifen konnte, das waren Gespräche mit Tatbeteiligten Mitte der 1960er Jahre. Dreimal traf sich der Autor allein 1966 mit Waldemar Pabst, der erzählte, Rosa Luxemburg habe in ihrer letzten Stunde in einer Ecke seines Dienstzimmers gesessen und in Goethes Faust gelesen, obgleich sie – heißt es im beglaubigten Gedächtnisprotokoll des Treffens vom 28. Januar 1966 – „gewusst haben muss, dass ihr nichts Gutes bevorstand. … Die SDR-Dokumentation lässt keinen Zweifel, wie eine Militärjustiz der Pabst-Komplizen alles unternahm, was möglich war, um den heimtückischen Mord zu vertuschen. Den „Ermittlern“ kam zugute, dass es den damals regierenden SPD-Führern nicht ratsam erschien, sich dem Korpsgeist der Reaktion zu widersetzen. Die Volksbeauftragten Ebert, Scheidemann, Noske und Landsberg waren nicht eben bestürzt darüber, durch Lynchjustiz verhasste Gegenspieler ausgeschaltet zu wissen. Noske habe ihm, so Pabst im Gespräch mit Dieter Ertel, „nach der Tat die Hand gedrückt“. Immerhin war die GKSD von Januar bis März 1919 als Armeekorps von 15.000 Mann die vollstreckende Gewalt in der Reichshauptstadt, sie schlug zwei Volksaufstände nieder, vertausendfachte das Schicksal von Liebknecht und Luxemburg und galt als bewaffneter Arm der Regierung Ebert. … Der geschundene, sich auflösende Körper Rosa Luxemburgs ließ wissen, wie weit die Fähigkeit des Menschen zur Unmenschlichkeit gehen konnte. Er wurde zum Kainsmal der ersten deutschen Republik, aber auch all derer in der Bundesrepublik Deutschland, die nichts unternahmen, um die noch lebenden Täter wie Pabst und Souchon zur Rechenschaft zu ziehen. …“ | https://www.freitag.de/autoren/lutz-herden/erschlagen-erschossen
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(11.01.2019): “ … Die SPD weist Schuldvorwürfe wegen der Ermordung Rosa Luxemburgs vor hundert Jahren zurück. Der Rosa-Luxemburg-Forscher Klaus Gietinger und andere linke Intellektuelle hatten die Sozialdemokraten aufgefordert, die Verantwortung für den Mord an der KPD-Mitbegründerin im Januar 1919 zu übernehmen. SPD-Chefin Andrea Nahles lehnt dies nach SPIEGEL-Informationen ab. Noch im vergangenen November hatte Nahles dagegen in einer Rede in Berlin erklärt, es sei „wahrscheinlich“, dass der SPD-Politiker und NS-Widerstandskämpfer Gustav Noske (1868-1946) bei dem Verbrechen „seine Hände im Spiel hatte“. …“ | http://www.spiegel.de/politik/deutschland/rosa-luxemburg-mord-spd-will-keine-schuld-tragen-a-1247559.html
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spiegelneuronen (11.01.2019): “ … 1919 war die SPD sehr gespalten. Es gab eine USPD (U für unabhängig), auch eine MSPD (M für mehrheitlich) und die klassische SPD. Anbei einmal ein SPIEGEL-Interview mit W. Papst, der Mordausführende – nach Abstimmung mit Noske (SPD): http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45139766.html …“
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Redaktion dts (11.01.2019, 13:04): “ … Der Sozialdemokrat Noske war 1919 Mitglied der Revolutionsregierung, zuständig für Militär. Als Kommunisten die Wahlen zur Nationalversammlung verhindern und eine Diktatur errichten wollten, ließ er den Aufstand niederschlagen und rechte Freikorps nach Berlin kommen. Angehörigen dieser Einheiten fielen Luxemburg sowie deren Genosse Karl Liebknecht zum Opfer. Laut Nahles gebe es jedoch keine „endgültigen Beweise“ für eine Verwicklung Noskes, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. Der rechtsradikale Generalstabsoffizier Waldemar Pabst (1880 bis 1970) hat nach eigener Aussage den Mordbefehl erteilt. Jahrzehnte nach der Tat behauptete er, Noske habe ihn am Telefon indirekt zu dieser aufgefordert. Ob dies zutrifft, ist unter Historikern umstritten. …“ | https://www.wallstreet-online.de/nachricht/11162696-luxemburg-nahles-weist-vorwuerfe-spd-rosa-luxemburg-mords
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Uwe Soukup (13.01.2019): “ … „In der historischen Nachschau betrachtet, hat die Politik Gustav Noskes rechtsextremen Kräften Auftrieb gegeben und die Arbeiterbewegung geschwächt“, heißt es von der Partei. „Einige Historiker gehen auch von einer Verwicklung seiner Person in die Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts aus.“ Genaue Beweise hierfür gebe es nicht, gleichwohl habe „eine enge Nähe“ Noskes zu den Freikorps bestanden. Zu der Frage, ob man Friedrich Ebert, immerhin über Monate Vorgesetzter von Noske, nicht in die Kritik einbeziehen müsse, äußerte ein SPD-Sprecher, eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte sei an dieser Stelle angebracht. Geschichtliche Ereignisse müssten aber auch aus der Zeit heraus betrachtet werden: „So hat die Parteivorsitzende die Rolle Friedrich Eberts gewürdigt, Ordnung und Recht in der jungen Demokratie durchzusetzen und weiteres Blutvergießen zu vermeiden.“ Das Blutvergießen – hatte es nicht mit den Morden an Luxemburg und Liebknecht erst richtig begonnen? Tausende starben in den nächsten anderthalb Jahren durch Freikorps-Exzesse.
Es scheint, als gebe es durchaus ein neues Nachdenken über die erstickte Revolution von 1918/1919, zu der auch die Morde vom 15. Januar 1919 als trauriger Höhepunkt gehören. Dem 100. Jahrestag, Sebastian Haffner, Klaus Gietinger, Andrea Nahles und anderen sei es gedankt. Die Frage, wie die SPD des Jahrestags der Morde in wenigen Tagen gedenken will, blieb allerdings unbeantwortet. …“ | https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/mord-an-liebknecht-und-luxemburg-sozialdemokrat-beteiligt-15974449.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0
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“ … Nachdem der Offizier Waldemar Pabst, der die Morde an Luxemburg und Liebknecht veranlasst hatte, im Jahre 1970 gestorben war, wurde in dessen Nachlass die Abschrift eines Briefes aus dem Jahr 1969 gefunden: „Daß ich die Aktion ohne Zustimmung Noskes gar nicht durchführen konnte – mit Ebert im Hintergrund – und auch meine Offiziere schützen musste, ist klar. Aber nur ganz wenige Menschen haben begriffen, warum ich nie vernommen oder unter Anklage gestellt worden bin. Ich habe als Kavalier das Verhalten der damaligen SPD damit quittiert, dass ich 50 Jahre lang das Maul gehalten habe über unsere Zusammenarbeit.“ …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Noske (4. Januar 2019)
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“ … Ob Luxemburg nun als Helding taugt oder nicht, das mögen Aktivisten und Journalisten, Politiker und Historiker je nach politischer Vorliebe unterschiedlich beurteilen. In jedem Fall war sie nicht die bequeme Heldin, als die mancher Liberale sie heute gern darstellt. Für Rosa Luxemburg lag das „geschichlich notwendige Ziel“ in nichts anderem als einer „Diktatur des Proletariats“. Den real existierenden Sozialismus stalinistischer Prägung erlebte sie nicht mehr. So umweht ihre sozialistische Haltung aus heutiger Sicht ein Hauch von friedfertiger Unschuld, in dem die gedankliche Tiefe ihres Werkes nicht untergehen sollte. Die Konsequenz, mit der Rosa Luxemburg für ihre berühmte Losung „Sozialismus oder Barbarei!“ einstand, sollte niemanden täuschen. Ihr Lebenskampf galt der Überwindung des Kapitalismus. Notfalls mit Gewalt. …“ | https://www.freitag.de/autoren/cbaron/taugt-sie-als-linke-heldin
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koslowski | Community: “ … „Ihr Lebenskampf galt der Überwindung des Kapitalismus. Notfalls mit Gewalt“ (Baron). – So ist es. Auf der „Außerordentlichen Verbandsgeneralversammung der USPD von Groß-Berlin“ am 15. Dezember 1918 hat Luxemburg diese Überzeugung klar formuliert: „Sozialismus heißt nicht, sich in ein Parlament zusammensetzen und Gesetze beschließen, Sozialismus bedeutet für uns Niederwerfung der herrschenden Klassen mit der ganzen Brutalität (Großes Gelächter), die das Proletariat in seinem Kampfe zu entwickeln vermag.“ – Mehrheiten für diese Überzeugung erhielt sie weder hier noch ein paar Tage später auf dem „1. Rätekongress der Arbeiter-und Soldatenräte Deutschlands in Berlin.“ …“
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Arno Widmann (15.01.2019): “ … Rosa Luxemburg war schon von Georg Lukacs „nationaler Nihilismus“ vorgeworfen worden. Man liest freilich nach dem verheerenden Erfolg der explosiven Verbindung von Nationalismus und Sozialismus die Luxemburgische Kritik am „Sozialpatriotismus“ mit anderen Augen. …“ | http://www.fr.de/kultur/rosa-luxemburg-glaubwuerdigkeit-in-der-politik-a-1653563,3
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