“ … Die Frage ist doch, welcher Denkweise wir uns verschreiben müssen, um unseren Planeten in Zukunft zu schützen. Das Ganze grenzt schon fast an Moral. Wie können wir mit unserem Konkurrenzdenken überhaupt ein Umweltethos entwickeln? Meiner Meinung nach ist das nicht möglich. … Wenn Konkurrenzkampf die Basis für unser Zusammenleben ist, dann kann man den Teufelskreis aus Gewalt und Krieg meiner Meinung nach nicht durchbrechen. …“ (Greg Graffin, 26.10.2015)
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“ … Seit über einem Jahrhundert werden in gesellschaftskritischen Gruppen grundlegende Fragen immer wieder diskutiert. Vorrang der individuellen oder der kollektiven Bedürfnisse? Spontaneismus oder Organisation? Revolution oder Reformation? etc. Neben diesen Dauerbrennern wird eine Frage jedoch immer relevanter für politische Arbeit: »Wie ist das Verhältnis von Theorie und Praxis zu bestimmen?« Dieses Problem lässt nicht nur Differenzen im politischen Verständnis auftauchen, sondern es verhindert auch ganz explizit Bündnisse und schafft es ganze Assoziationen zu spalten. Die Fraktion einer »ohnmächtigen Theorie« steht dann häufig der Fraktion einer »blinden Praxis« gegenüber. …“ | Aus: „Spannungsverhältnisse“ (6. Juli 2011)
http://aergernis.blogsport.de/2011/07/06/spannungsverhaeltnisse/ [nicht mehr abrufbar]
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ZEIT ONLINE (27. Oktober 2015): “ … 26 Millionen Kinder und Jugendliche sind nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung in der Europäischen Union von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Damit sind die Jüngeren die größten Verlierer der Wirtschafts- und Schuldenkrise der vergangenen Jahre in der EU. Betroffen sind demnach fast 30 Prozent aller unter 18-Jährigen. Weit über fünf Millionen der Jungen haben sogar nur geringe Zukunftsperspektiven, da sie weder Ausbildungsplatz noch Arbeit finden. …“ | Quelle: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/europaeische-union-armut-kinder-jugendliche-bertelsmann-stiftung (27. Oktober 2015, ZEIT ONLINE, dpa, sk)
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Gaylord Focker (#27—27.10.2015): “ … [der Artikel] zeigt schön die Schizophrenie der (neoliberalen) Argumentation auf: Problem Deutschland: Zeitverträge, atypische Beschäftigung (40%) mit dem Ergebnis, Armut trotz Arbeit, insbesondere bei den Jungen. Für Südeuropa werden Strukturreformen (Flexibilisierung des Arbeitsmarkts) angemahnt: Mehr Zeitverträge, mehr atypische Beschäftigung (Ergebnis siehe oben). …“ http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/europaeische-union-armut-kinder-jugendliche-bertelsmann-stiftung?cid=5457080#cid-5457080
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Kai Hamann (#81—27.10.2015): “ … Die genannten Fakten sind grundsätzlich nicht neu — [[(1) Thomas Öchsner (2008!): Sozialbericht: Deutschlands Mittelschicht schrumpft “ … Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Perspektivlosigkeit einzelner Bevölkerungsgruppen und deren Abkoppelung vom allgemeinen Wohlstandsniveau ein Risiko und Konfliktpotenzial für die Demokratie insgesamt darstellen könnten“, sagte Heinz-Herbert Noll von der Gesellschaft sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen [19.11.2008 17:58:55 – Kommentar von mona_7: Glückwunsch all unseren Politikern und Damen und Herren aus den millionenschweren Lobbyverbänden der Arbeitgeber, Sie haben sich auf dem Weg in die Feudalgesellschaft als wahre Leistungsträger erwiesen!] (Quelle), (2) Alex Rühle (SZ, 14.08.2011): „… So unterschiedlich die Benennungen sind, immer betonen sie ein Defizit: In Portugal heißt die Generation der gut ausgebildeten Jungakademiker, die sich von der Politik zunehmend ausgegrenzt fühlen, „Generation in der Klemme“. Die jungen Franzosen, die noch bei den Eltern wohnen müssen, weil sie kein Geld haben, um auf eigenen Beinen zu stehen, heißen „Adulescents“. Und in Athen heißen die 20- bis 30-Jährigen, die sich mehr schlecht als recht durchhangeln, „Generation 700″. … Es ist das Gefühl, hoffnungslos abgehängt zu sein, als Generation am stärksten von der Krise betroffen zu sein, ein Gefühl, das durch die neuesten [2011!] Zahlen des Statistischen Bundesamtes unterfüttert wird: In Irland und Italien sind offiziell mehr als ein Viertel der unter 25-Jährigen ohne Job, in Griechenland lag die Jugend-Erwerbslosenquote im März bei 38,5 Prozent, in Spanien ist sogar fast jeder zweite Jugendliche ohne Arbeit. Wohlgemerkt, das sind die offiziellen Zahlen, die oftmals geschönt sind. …“ (Quelle) || (3) “ … Alcinda Honwana erklärt, warum die Generation „Waithood“ darauf beharrt, dass ihre Probleme durch den Westen mitverursacht sind STANDARD: Sie nennen die Generation, die jetzt in Afrika aufwächst, „Waithood-Generation“: Junge, die mangels Arbeitsmöglichkeiten nicht in das Erwachsenenleben eintreten können. Was genau kennzeichnet diese Generation? Honwana: Diese Generation lebt in einer Art Zwischenwelt. Sie sind keine Kinder mehr, haben aber nicht die Möglichkeit, in das Erwachsenenleben einzutreten. Sie sind nicht unabhängig, haben keine Jobs, keine eigenen Wohnungen, keine Familien. Sie warten auf all das. In Europa hat die Wirtschaftskrise die Jobmöglichkeiten reduziert, viele Leute mit guter Ausbildung sind arbeitslos oder müssen einer Arbeit nachgehen, für die sie überqualifiziert sind. So leben sie noch bei ihren Eltern im Kinderzimmer und lassen sich von ihnen durchfüttern. Das ist in Afrika schwieriger: Die Mehrheit ist arm und kann sich nicht um die erwachsenen Kinder kümmern. So halten sich die jungen Leute mit kleinen Jobs über Wasser und verdingen sich als Straßenhändler, als Schuhputzer, auch wenn sie gut ausgebildet sind. Und sie kommen unweigerlich auch mit Kriminalität in Kontakt. STANDARD: Wie unterscheidet sich ihre Situation von der ihrer Eltern? Honwana: Am Beispiel Mosambik: Ein Großteil der jungen Männer waren frühen Arbeiter in den Goldminen Südafrikas. Ein klassischer Lebenslauf sah so aus: Mit 18 Jahren gingen sie mit einem 18-Monate-Vertrag nach Südafrika und arbeiteten in den Minen. Sie kamen zurück und konnten ein Ehegeld bezahlen, sie heirateten, gingen wieder nach Südafrika mit dem nächsten Vertrag. Nach der neuerlichen Rückkehr wurde ein Haus gebaut, nach der nächsten Rückkehr kamen die Kinder. Man konnte sich an einem System orientieren, das existiert heute nicht mehr. (Quelle, 3. November 2015)]]. — Sie können durch die ungebrochene Tendenz zur Spaltung der Gesellschaft aber als erste Indizien einer beginnenden Katastrophe gewertet werden. …“ http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/europaeische-union-armut-kinder-jugendliche-bertelsmann-stiftung?cid=5457886#cid-5457886
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koepi71 (#45—27.10.2015): “ … Das nenne ich mal eine erfolgreiche Flexibilisierung des Arbeitsmarktes: „…trotz Vollzeitjob von Armut bedroht – wegen befristeten Verträgen und niedrigen Lohns…“ http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/europaeische-union-armut-kinder-jugendliche-bertelsmann-stiftung?cid=5457370#cid-5457370
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sonneundregen (#44—27.10.2015): “ … gibt es vielleicht noch jemanden außer der Bertelsmann-Stiftung, der dieses Thema mal bearbeitet hat? …“ http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/europaeische-union-armut-kinder-jugendliche-bertelsmann-stiftung?cid=5457351#cid-5457351
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meinefreiemeinung (#44.1—27.10.2015): “ … Gibt es für Deutsche Qualitätsmedien außer Bertelsmann und Ifo-Institut überhaupt noch etwas anderes? …“ http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/europaeische-union-armut-kinder-jugendliche-bertelsmann-stiftung?cid=5457445#cid-5457445
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bromfiets (#93—27.10.2015): “ … Surprise, surprise. Wenn Unternehmen, Vermögende und Erben die Gewinner sind, dann muss ja irgendwer verlieren! … Und um keine falschen Eindrücke zu hinterlassen: Der Verteilungskampf besteht immer zwischen denen, die Einkommen und Vermögen haben und denen, die nichts haben. Familien vs. Singles oder jung gegen alt sind reine Nebenkriegsschauplätze, die davon ablenken sollen …“ http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/europaeische-union-armut-kinder-jugendliche-bertelsmann-stiftung?cid=5458368#cid-5458368
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Actrom (#96—27.10.2015): “ … Vor etwa 100 Jahren haben ca. 80% der Bevölkerung in der Landwirtschaft gearbeitet, heute sind es kaum 3%, die den Rest der Bevölkerung ernähren können. … Diese Probleme lassen sich rein marktwirtschaftlich nicht lösen, es braucht … ein grundsätzlich neues Gesellschaftsverständnis, dass aufhört (mental) Geisel einer Finanzindustrie zu sein, die offenbar mehr geschützt wird als Schicksale von Menschen …“ http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-10/europaeische-union-armut-kinder-jugendliche-bertelsmann-stiftung?cid=5458389#cid-5458389
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