“ … Es fällt auf, wie oft dem Andersdenkenden Nichtwissen vorgeworfen wird, obwohl heute jeder freien Zugang zu allen Medien hat. Auch im Informationszeitalter selektiert und wertet jeder Autor nach seiner Biographie und der Geschichte seines Landes. … „Der Krieg zerstört die Seele„, sagt Slavenka Draculi´c. Er zerstört offenbar auch Freundschaften. Sein erstes Opfer aber, daran erinnern viele Autoren, ist die Wahrheit. Und, wie Handke ergänzt, die Sprache. Die Logik des Krieges, der Zwang zur Parteinahme führt zu Simplifizierung und Verfälschung. …“ | Aus: „Der Krieg zerstört die Seele, die Sprache und die Wahrheit – Die Dichter und der Krieg – eine Nachlese aus den Feuilletons“ von Eva Leipprand (20.11.2003)
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“ … Den Journalisten wurde vorgeworfen, zu unkritisch berichtet und dazu beigetragen zu haben, Krieg als „Medienspektakel“ zu inszenieren. Der Golfkrieg war weltweit der erste Krieg, dessen erste Bombenangriffe live im Fernsehen übertragen wurden, in den USA zur besten Sendezeit. Dabei soll der ABC-Reporter Gary Shephard gesagt haben: „Es ist das größte Feuerwerk, das ich je sah. Das ist wie Silvester, es ist phantastisch.“ …“ | http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsberichterstattung#Probleme_und_Kritik [20. April 2014]
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Oliver Köhler (13.9.2006): “ … Vietnamveteran Tim O’Brien stellt in seinem autobiographischen Buch „Was sie trugen“ zwei simple Regeln über Erzählungen vom Krieg auf. Erstens: In den meisten Fällen kann einer wahren Kriegsgeschichte kein Glauben geschenkt werden. Zweitens: In allen anderen Fällen kann gar keine wahre Kriegsgeschichte erzählt werden. Die Realität des Krieges sprengt den Rahmen der Sprache. O’Brien behauptet damit nicht, dass alle Kriegserzählungen Lügen sind. …“ | http://www.fluter.de/de/konflikte/lesen/5318/
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“ … Ist beim derzeitigen Stand unseres Wissens über die Wirklichkeit der weltweiten bewaffneten Konflikte entscheidbar, wer die realitätsnähere Analyse liefert? …“ | Aus: „Anna Geis: Den Krieg überdenken. Kriegsbegriffe und Kriegstheorien in der Kontroverse“ (Seite 16) [Datum ????] | http://www.ipw.ovgu.de/ipw_media/Downloads/Geis/Geis__Einleitung_Den_Krieg_berdenken_9_43.pdf
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“ … Lieber Herr Einstein! … Den psychischen Einstellungen, die uns der Kulturprozeß aufnötigt, widerspricht nun der Krieg in der grellsten Weise, … Alles, was die Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg. …“ | Sigmund Freud – Gesammelte Werke: Psychoanalyse (1893-1939) – Aus: „Warum Krieg?“ (Wien, im September 1932) | http://www.textlog.de/freud-psychoanalyse-warum-krieg-einstein.html
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“ … Spezialisten für die Beziehungen zwischen Staaten. Die Denkweise dieser Spezialisten und die Wertvorstellungen, denen sie folgten, etwa Konzepte der Staatsräson, der … nationalen Interessen oder des Prestiges und der Ehre eines Herrschers oder Staates, sind dem … Staatsbürger oft fremd. Sie bilden eigene „Codes“, Rhetoriken und Regelsysteme. … Die technologische Entwicklung gab dem neuen Typus des Nationalstaates Zerstörungskapazitäten in die Hand, wie die ältere Geschichte sie nicht kannte … Technik an sich gebiert nicht zwangsläufig Gewalt, doch Gewalt potenziert ihre Wirkung durch Technik …“ | Jürgen Osterhammel „Die Verwandlung der Welt – Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts: Imperien und Nationalstaaten – Großmachtdiplomatie und imperiale Expansion“ (S.566 und folgende)
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