[Grade der Selbstbezüglichkeit eines Systems… ]

Mathias Priebe (11.7.2013): “ … Es gibt nur ein Mittel für eine Zukunft in wahrer Demokratie und Freiheit. Um nichts weniger geht es hier. Ich nenne dieses Mittel seit einiger Zeit den Hygienespüler der Demokratie: Transparenz. …“ | >> http://www.golem.de/news/classified-matter-mein-briefwechsel-mit-der-nsa-1307-100335.html

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dw (07/2013): „… Nach dem Washington-Aufenthalt hatte Friedrich erklärt, es gehe nicht um massenhaftes Scannen von Daten, alles sei ganz gezielt. „Das ist natürlich eine Verdummung der Bevölkerung“, so Kurz [Constanze Kurz vom Chaos Computer Club (CCC)] im Gespräch mit der Deutschen Welle. Die Enthüllungen der vergangenen Wochen hätten genau das Gegenteil ergeben. … “ | http://www.dw.de/nsa-skandal-kritik-an-bundesinnenminister-friedrich/a-16949379

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spiegel.de, (08.07.2013): “ … Der unter Ausschluss der Öffentlichkeit agierende Gerichtshof segnet die Überwachungsaktionen der NSA und anderer Behörden ab. Das Gericht habe „geheime Gesetze“ geschaffen und dem Geheimdienst damit zusätzliche Befugnisse verschafft. Fisa steht für Foreign Intelligence Surveillance Act – doch die Anordnungen des Gerichtes betreffen längst nicht mehr nur die Überwachung ausländischer Zielpersonen. Mehr und mehr Daten über US-Amerikaner laufen bei der NSA auf. Die Entscheidungen des Gerichtes sind als geheim eingestuft, was dazu führt, dass der normale juristische Prozess hier nicht greift. … Das Fisa-Gericht habe mehrere ähnliche Entscheidungen getroffen, in denen für spezifische Bereiche gedachte Berechtigungen – etwa für Personenkontrollen an Flughäfen oder Alkoholkontrollen im Straßenverkehr – so verallgemeinert würden, dass sie sich für die großflächige Sammlung von Kommunikationsdaten heranziehen ließen.
Die Zeitung [„New York Times“] zitiert einen ungenannten Beamten mit den Worten: „Die Grundidee ist, dass es okay ist, einen gewaltigen Teich von Daten anzulegen, aber man einen Grund angeben muss, bevor man seine Rute auswirft und darin zu fischen beginnt.“ Das erinnert an die Argumentation, mit der der damalige Innenminister Thomas de Maizière (CDU) einmal die Rechtmäßigkeit der Vorratsdatenspeicherung in Deutschland begründete: Der Grundrechtseingriff liege nicht in der Sammlung, sondern erst „im Zugriff“ auf die Daten, sagte de Maizière vor einigen Jahren. … “ | http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/us-spaehaffaere-fisa-geheimgericht-verschafft-nsa-mehr-macht-a-909998.html

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“ … Eine flächendeckende Beobachtung aller Bürger auf unbotmäßiges Verhalten konnte das MfS trotz der Mitarbeiterzahlen leisten. Daher gab es ein abgestuftes Interesse an Personeninformationen, das von weitestgehender Berührungslosigkeit bis hin zum intensiven Eindringen und Eingreifen in persönlichste Lebenssphären reichen konnte. Gründe, Anlagezweck, Inhalt und Umfang einer MfS-Personenakte konnten recht verschieden sein. … Eine klare Schematisierung von Gut und Böse unter dem Gesichtspunkt „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ erleichterte dem einzelnen Operativmitarbeiter den Umgang mit Personeninformationen“ …“ | Siehe auch: „Herz, Andrea: Bürger im Visier – Eine Institution schuf den alltäglichen Argwohn – das MfS in Thüringen, Begleitheft zur Wanderausstellung >> Formen und Stufen der Kontrolle der Bürger“ von Andrea Herz (1994) – Landesbeauftragter des Freistaates Thüringen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes d. DDR, 1996. schönes Exemplar, 114 S., Paperback, Standardbuchformat … | http://www.zvab.com/displayBookDetails.do?itemId=201646655&b=1 | Textquelle (2006): http://www.thueringen.de/tlstu/publikationen-pdf/ueberwachung/bevkontrolle.pdf (Die von Ihnen angeforderte Datei http://www.thueringen.de/tlstu/publikationen-pdf/ueberwachung/bevkontrolle.pdf konnte nicht gefunden werden! (2013))

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“ … Eine seltsame Schleife ist ein Fall von Selbstbezüglichkeit, bei dem der Gegenstand, der den Ausgangspunkt bildet, betroffen ist oder sogar beschädigt wird. Dabei kann ein Paradoxon entstehen. … In der bildenden Kunst stellt M. C. Eschers Lithographie Zeichnende Hände eine seltsame Schleife dar …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Seltsame_Schleife (30. März 2013)

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“ … Selbstbezügliche Systeme stabilisieren sich auf sich selbst und schließen sich darin von ihrer Umwelt ab. Dadurch gewinnen sie Beständigkeit und ermöglichen Systembildung und Identität. Selbstreferenzielle Systeme sind „operational geschlossen“; in ihren Prozessen beziehen sie sich nur auf sich selbst und greifen nicht in ihre Umwelt hinaus. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstreferenzialit%C3%A4t (25. April 2013)

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“ … Das Konzept der Autopoiese ist integraler Bestandteil der biologischen Theorie der Kognition, die Maturana und Varela in Der Baum der Erkenntnis (Orig. El Árbol del Conocimiento, 1984) umfassend ausformuliert haben. Diese verabschiedet sich von einer Auffassung der Welt als einer Ansammlung von zu erkennenden beobachterunabhängigen Objekten und verwebt die Prozesse der Autopoiese und der durch das Nervensystem hergestellten sensomotorischen Beziehungen (Korrelationen) des beweglichen Organismus zu einem ständigen Akt der Hervorbringung einer Welt im laufenden Prozess des Lebensvollzugs. Objekte tauchen demzufolge als fortlaufend erzeugte Konstanten oder Regelmäßigkeiten der Zustände des Nervensystems eines menschlichen Organismus auf in seinen insbesondere auch sprachlichen (sozialen) Handlungen in Bezug auf seine Umgebung („operationale Geschlossenheit des Nervensystems“).
Die Handlungen (Operationen), die jedes autopoietische System in seiner Umgebung ausführt, werden als wirksame Handlungen verstanden, sofern sie den Fortbestand des Systems in seiner Umgebung erlauben und es damit weiter „dort seine Welt hervorbringt“. Maturana und Varela verstehen solche Systeme als kognitiv. Eine absolute Unterscheidung zwischen Realität und Illusion schließt Maturana anhand dieses mit dem Autopoiesebegriff unlösbar verbundenen Kognitionskonzepts aus. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Autopoiesis (30. März 2013)

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T. „Ideen zur Gesellschaftskritikfolgenabschätzung“ (28. Juni 2013): “ … Je „intensiver“ die Autopoiesis eines Systems ist, desto weniger kann es extern interveniert werden. Umgekehrt kann ein System, je heteropoietischer es operiert, umso eher interveniert werden. Damit also Gesellschaftskritikfolgenabschätzungen möglich werden, bedarf es einer (empirischen) Eruierung der Intensität der Autopoiesis, also des Grades der Selbstbezüglichkeit und der Selbstreferenz eines Systems. …“ | http://fataler-tiefsinn.blogspot.de/2013/06/ideen-zur-gesellschaftskritikfolgenabsc.html

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gonzosophie, „Momo“ Topic ‚Autopoiesis‘ (08.07.2007): “ … Flexibel muss man sein und beliebig. Wir lernen Sprachen, aber wir feiern auch gern. Wir trinken, aber nicht zuviel. Wir nehmen Drogen, nein nur am Wochenende. Wir haben Beziehungen, aber keine zu ernsten. Wir hören Musik, aber nicht zu laut. Zigarren rauchen wir nur noch, wenn wir gesehen werden. Wie die Welt, so ist auch unser Kopf lückenlos kartographisiert. Wir glauben daran. Selbst die wenig ausgetretenen Pfade wurden asphaltiert. Man hat Raststätten gebaut, an den Rändern – Tankshops. Revolutionen starten wir nicht einmal mehr mit dem Zündschlüssel, sondern auf Knopfdruck. Welches Rating erreicht dein Leben, gut genug um noch zu investieren? Negative Utopien malen schreckliche Bilder von staatlicher Überwachung, tyrannischen Wirtschaftskonsortien. Wir vertrauen denen, die uns vor der Angst bewahren. Jemand wacht für uns. Wir mieten Peilsender, denn nur durch sie können wir Kontakt zu uns halten. Wir profilieren uns in dem was wir kaufen, jeder braucht seine Identität. … Zumindest in Biomasse kann man sich noch selbst verwirklichen. „I am not in the condition to fuck“ und die Familie bleibt Keimzelle der Gesellschaft. … “ | http://gonzosophie.blogger.de/stories/847581/

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Chat (08.07.2013):
„… Mike Myers: Haben Sie bei Ihrer letzten Einreise in die USA ein bisserl länger gebraucht?
Max Schrems: Ja. In Schwechat stand auf meiner Bordkarte „SSSS“. Der Mitarbeiter erklärte mir ich stehe auf einer „Selectee Liste“. Konsequenz war eine „Spezialdurchsuchung“ in Wien – zum Spaß der Mitreisenden. Warum das ganz genau so ist weiß man bei der AUA nicht. …
UserInnenfrage per Mail: Überwachungsprogramme werden gerne mit Terrorabwehr und dergleichen argumentiert. Wie weit dürfen Ihrer Meinung nach präventive Maßnahmen gehen? Ab welchem Punkt muss „Schluss“ sein?
Max Schrems: Mh… Das ist eine Frage die man demokratisch Lösen muss. Ich bin da sicher nicht das Maß aller Dinge. Generell muss man sagen, dass oft von Terror geredet wird, aber de facto verwendet es man dann für Industriespionage, Kleinkriminelle oder Tierschützer. In Berlin gab es einen tollen Fall mit einem Professor der in seiner Arbeit die falschen Worte verwendet hat. … “ | Max Schrems: „Uns wird der Datenschutz unter dem Hintern weglobbyiert“ (08.07.2013), http://derstandard.at/1371171594618/Wiener-Studenten-vs-NSA-Max-Schrems-im-WebStandard-Chat

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Thomas Stadler (25.6.2013): “ … Ein Staat, der seine eigenen Bürger oder die Bürger fremder Staaten systematisch überwacht, kann sich nicht zugleich als freiheitlicher Rechtsstaat begreifen. Viele Menschen haben mit dieser Überwachung offenbar aber kein Problem, weil sie glauben, das würde sie nicht betreffen, sondern nur Terroristen oder Terrorverdächtige. …“ | Aus: „Von der Hinterlist einer lichtscheuen Politik“, http://www.internet-law.de/2013/06/von-der-hinterlist-einer-lichtscheuen-politik.html

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Michael Blume, (06. Juli 2013) “ … Ich war damals Mitte 20 und darf wohl behaupten, so ziemlich das Musterbeispiel eines „anständigen Bürgers“ abgegeben zu haben… “ | Aus: „Sollten sich „anständige Bürger“ wegen der Überwachung sorgen? – Ein Erfahrungsbericht aus den Schattenkriegen“ >> http://www.scilogs.de/chrono/blog/natur-des-glaubens/usa/2013-07-06/sollten-sich-anst-ndiger-b-rger-wegen-der-berwachung-sorgen-ein-erfahrungsbericht-aus-den-schattenkriegen

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Goa333, 08.07.2013 um 15:00 Uhr: “ … Dynamische Mehrfachverschlüsselung für symmetrische Verfahren – Mit unterschiedlichen Algorithmen kann die Mehrfachverschlüsselung zusätzlichen Schutz bringen. Wichtiger ist allerdings die Änderung der verwendeten Algorithmen bei symmetrischen Verfahren. Dafür gibt bisher nach meinem Kenntnisstand keine namhaften Programme. Die Leute sollten mit der Verschlüsselung der Anhänge von Emails beginnen. Dummy Account A _John Smith auf Dummy Virtual Machine Windows tralaa Symetrisch mit AES, 3DES usw. und anschließend z.B. mit PGP nochmals verschlüsseln. Im Anhang ist z.B. der Text von Schillers Die Räuber. In der Email steht als Klartext z.B. : Ich bin gegen Bomben in der Londoner U-Bahn. Dann mit Wireshark mal mitschneiden was so kommt. Achja, Admin Account verwenden.Nicht alle Geheimdienste sind auf der Höhe der Zeit. Die reale Kommunikation auf exotischem OS oder umgeschriebenen Linux mit voller Kontrolle aller Sockets und Ports usw. natürlich auch verschlüsselt. …“ | http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-07/sigint-ccc-nsa/seite-2?commentstart=41#cid-2887699

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“ … Der Dialog (Originaltitel: The Conversation) ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Francis Ford Coppola aus dem Jahr 1974, der Elemente des Thrillers und des Psychodramas vereint. … Mit der Geschichte um den Abhörspezialisten Harry Caul, der sich durch seine Bespitzelungstätigkeit in einen Mord verstrickt, schuf Produzent, Autor und Regisseur Coppola einen Film, dessen Leitmotive die Paranoia und die Schuldgefühle der Hauptfigur bilden. … Nach [einer] Observation kehrt Harry in sein hochgesichertes Appartement zurück, wo ihn der Einbruch seiner Vermieterin in seine Privatsphäre erzürnt. In seinen Geschäftsräumen in einer alten Fabriketage schneidet Harry im Beisein seines Mitarbeiters Stan die Tonbänder der Observation zu einer einzigen Version zusammen. Dabei weist er Stan schroff zurecht, als dieser mehr über die Hintergründe des Auftrags wissen möchte. Die goldene Regel ihres Gewerbes sei die Nichteinmischung in die Angelegenheiten der Klienten, so Harry. … Nach der Rückkehr in seine Wohnung erhält Harry einen erneuten Anruf von Martin Stett, der ihn vor weiterer Einmischung warnt und ihm mitteilt, er werde abgehört. Als Beweis spielt Stett ihm einen Tonbandmitschnitt seines Saxophonspiels vor. Auf der Suche nach der Wanze zerlegt Harry seine komplette Wohnungseinrichtung, wobei er auch vor einer Marienstatuette aus Plastik nicht haltmacht. Die letzte Einstellung zeigt Harry in seiner zerstörten Wohnung, Saxophon spielend. Er hat das versteckte Mikrofon nicht gefunden. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/The_Conversation (1. April 2013, Dieser Artikel wurde am 4. November 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen.)

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