…Die Kulturtheorie Bourdieus vergleicht Interaktionen des Alltagslebens mit einem Spiel. Die Individuen besitzen unterschiedlich viele Potentiale verschiedener Art, die sie einsetzen und teilweise umwandeln können: ökonomisches Kapital, soziales Kapital, symbolisches Kapital und kulturelles Kapital. Dabei gilt: Und jeder spielt entsprechend der Höhe seiner Chips. …
Aus: „Pierre Bourdieu“ (10. Februar 2011)
=> http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Bourdieu
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via
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16.2.2011 – Die «Süddeutsche Zeitung» veröffentlicht einen Bericht, in dem der Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano mehrere Stellen in Guttenbergs Doktorarbeit als «dreistes Plagiat» und «Täuschung» bezeichnet. Guttenberg wehrt sich gegen die Kritik, schließt aber einzelne Fehler beim Zitieren nicht aus. «Der Vorwurf, meine Doktorarbeit sei ein Plagiat, ist abstrus», teilt er in Berlin mit. …
Aus: „Hintergrund: Die Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg“ (23.2.2011)
=> http://www.zeit.de/news-022011/23/iptc-bdt-20110223-844-28899598xml
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…Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat nur mit der Ausnahmegenehmigung eines CSU-nahen Professors an der Universität Bayreuth promovieren dürfen. Dies erfuhr der Tagesspiegel aus Fakultätskreisen. Wie es hieß, sei Guttenbergs juristisches „Prädikatsexamen“, mit dem er auch in seinem Lebenslauf warb, nur ein sogenanntes „kleines Prädikat“ mit der Note „befriedigend“ im „unteren Bereich“. Mit einer solchen Examensnote sind juristische Promotionen nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. … Aus der Fakultät hieß es weiter, die Zulassung eines „befriedigend“-Kandidaten sei „nicht ungewöhnlich“. Dass der Kandidat dann aber die Bestnote „summa cum laude“ erziele, sei möglich, aber jedenfalls „nicht der Regelfall“. …
Aus: „CSU-naher Professor genehmigte Guttenberg-Promotion „ausnahmsweise““ (Tsp, 28.02.2011)
=> http://www.tagesspiegel.de/politik/csu-naher-professor-genehmigte-guttenberg-promotion-ausnahmsweise/3891682.html
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… Laut „Tagesspiegel“ hat sich Guttenberg jedoch während der Arbeit an seiner Promotion an der Universität Bayreuth durchaus als Sponsor betätigt. Zwischen 1999 und 2006 seien für einen neuen Lehrstuhl an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät insgesamt 747.764,36 Euro überwiesen worden, bestätigte die Rhön Klinikum AG. Guttenberg saß von 1996 bis 2002 im Aufsichtsrat der Rhön Klinikum AG, seine Familie hielt dort ein Aktienpaket.
Aus: „Doktortitel für den Uni-Sponsor?“ (24.02.2011)
=> http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/doktortitel-fuer-den-uni-sponsor/3878432.html
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…“Gibt es nichts Wichtigeres als eine Doktorarbeit, fragen „Bild“, Minister und Kanzlerin. Das gibt es allerdings! Die Guttenberg-Debatte dreht sich in zweiter Linie um akademische Fragen…“
Aus: „Popularität und Täuschung“ Von Tissy Bruns (22.02.2011)
=> http://www.tagesspiegel.de/meinung/popularitaet-und-taeuschung/3872454.html
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Don Alphonso: „…Und dann, im Schadensfall, wird gegenüber der unkundigen Öffentlichkeit der Eindruck erweckt, Berufssöhne wären obskure Gestalten, bei denen man stets genau hinschauen müsste, die sicher Dreck am Stecken haben, und unredlich in den Genuss ihrer Privilegien kommen. Guttenberg ist sowas wie die New Economy unter den Berufssöhnen: Er hat den Markt sowohl für professionell Beteiligte als auch für die kleinen Dummen kaputt gemacht. … Der Mann ist nicht stellvertetend für normale, mittelschlechte Qualitätssöhne aus besserem Haus. “
HansMeier555
23. Februar 2011, 12:06
Lieber Don, Egal ob Gutti durchkommt oder nicht: Die Deutschen sehnen sich mit ganzer Seele nach einem Feudalherrn. Das ist jetzt ja wohl unübersehbar geworden, oder? …
Aus: „Die Geschichte vom verlorenen Berufssohn“ von Don Alphonso (20.02.2011)
=> http://faz-community.faz.net/blogs/stuetzen/archive/2011/02/20/die-geschichte-vom-verlorenen-berufssohn.aspx
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22.02.2011 von gbo
… Mir kommt das Brechen wenn ich höre wie Herr Guttenberg vor 900 bierseligen CDU’lern so süffisant mit seinem Betrug umgeht. …und anderswo werden Leute wegen nem Pfandbon gekündigt. …
=> http://www.tagesspiegel.de/meinung/hohn-und-spott/3869518.html?pageNumber=3#kommentare
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…“Am Vortag sei Guttenberg unwidersprochen als „Lügner, Betrüger und Hochstapler“ beschimpft worden. Erstmals in der Geschichte des Bundestages habe es keinen Ordnungsruf des Bundestagspräsidenten geben und sei auch von den Regierungsfraktionen nicht eingefordert worden. „Weil alle hier im Saal wissen, dass das Tatsachen sind.“ Hinter ihm sitzt Bundestagspräsident Norbert Lammert und spielt angespannt mit seinem Stift. Auch diesmal ergeht kein Ordnungsruf. …“
Aus: „Der Hochstapler spielt Minister“ Von Thorsten Denkler, Berlin (24.02.2011)
=> http://www.sueddeutsche.de/politik/guttenberg-am-tag-nach-dem-titelverlust-der-hochstapler-spielt-minister-1.1064408-2
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& Hier eine „Copy-and-Paste-Zeit-Leser-Kommentar-Kompilation“ zu:
„Guttenbergs interessantes Verhältnis zur Wahrheit“ Von Kai Biermann (22.2.2011)
=> http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-02/guttenberg-doktor-gestaendnis
22.02.2011 um 15:14 Uhr, taxos
Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
10 Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum-
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
22.02.2011 um 9:13 Uhr, jolande9
Den Kollateralschaden der moralischen Verkommenheit habe ich hier bei mir daheim sitzen. Mein Sohn war in Stuttgart am „Schwarzen Donnerstag“ dabei – jetzt sieht er, wie flexibel ein politischer „Hoffnungsträger“ mit den von ihm selbst propagierten Werten umgeht. Mappus stellt sich voll hinter Guttenberg, findet sein Verhalten (freiwilliger Verzicht auf das Führen des Doktortitels) ehrenvoll. Merkel trennt seine Verlogenheit als Wissensschaftler von seiner Qualifikation (wo immer diese auch liegen mag) als Minister. Wie erkläre ich meinem Sohn, was Ehre bedeutet? Warum es sich lohnt, demokratisch zu wählen? Vielleicht kann mir einer der flammenden Guttenberg-Unterstützer darauf eine Antwort geben.
22.02.2011 um 9:42 Uhr, chatterbox
…Ist es vielleicht doch so, dass seine Anhänger ihn gerade für sein Lügen und Betrügen verehren?
22.02.2011 um 9:45 Uhr, daibutsu
… Es sind die Meister des Boulevards und der niederen Instinkte, die ihn in ihre Reihen aufgenommen und den Ritterschlag verpasst haben. Und es ist der Boulevard, der ihm die Stange hält und dessen ansonsten doch stets stolz vorgetragener Anspruch, im Besitz eines untrüglichen Gerechtigkeitsempfindens zu sein, plötzlich völlig verschwunden ist.
22.02.2011 um 11:15 Uhr, gelesen.ueberflogen
Ich glaube Bourdieu hätte seinen Spaß an der derzeitigen Situation. Kleinbürgertum gegen Elite und Elite gestützt von der Unterschicht? …
22.02.2011 um 11:31 Uhr, micha04
Merkt euch die Guttenberg-Unterstützer – Merkt sie euch und besonders die mit dem Doktortitel …
22.02.2011 um 9:26 Uhr, ljamschin
Buy-reuth – der akademische ALDI der CSU? …
22.02.2011 um 8:20 Uhr, appäzöll
Guttenberg sagt, ihm seien über das Wochenende beim Lesen Fehler aufgefallen. Das entspricht vielleicht der Wahrheit. Vielleicht hat er am Wochenende zum ersten Mal die Arbeit gelesen.
22.02.2011 um 1:15 Uhr, HH7
… Da verstehe einer Springer & Co. Da unterwandern die Medienoligarchen systematisch die Politik, um auf ihr „geistiges“ Urheberrecht zu pochen, erzwingen eine Änderung Medienstaatsvertrages und die Daumenschrauben des Leistungsschutzrechtes“ – aber bei Guttenberg…
22.02.2011 um 8:08 Uhr, Graubruder
Er ist es! Er ist auferstanden! – Ist es euch Nörglern immer noch nicht klar? Der Guttemberg gewinnt immer. Er ist Old Shatterhand.
22.02.2011 um 15:24 Uhr, gelesen.ueberflogen
Wenn […] Umfragewerte den demokratischen Standard erfüllen, den Selbstverteidigungsminister im Amt zu belassen, müsste derselbe laut Umfragewerten (als demokratischem Standard – also einer inoffiziellem Basisdemokratie), sofort den Afghanistankrieg für beendet erklären und die Bundeswehr vom Hindukush abziehen.
22.02.2011 um 0:45 Uhr, RainerKrauss
….“Möglicherweise habe ich an ein oder anderer Stelle den Überblick über die Quellen verloren.“ Möglicherweise ist ihm das bei Kundus ja auch passiert.
22.02.2011 um 10:29 Uhr, Batico
Heute in BILD: „Ich habe keine Ahnung von Doktorarbeiten. Ich flog durchs Abitur und habe nie eine Universität von innen gesehen. Also, ich kann von außen sagen: Macht keinen guten Mann kaputt. Scheiß auf den Doktor.
Herzlichst F. J. Wagner“
Jetzt ich: Ich habe jede Menge Ahnung von Doktorarbeiten. Ich bin nicht durchs Abitur geflogen. Ich kenne die Hälfte aller deutschen Universitäten von innen.
Also kann ich von innen sagen: Macht aus einem, der auszog, anderen das Lügen zu lehren nicht künstlich einen gutten Mann. Scheiß auf den verhinderten Doktor.
Herzlichst J.P.Batico
22.02.2011 um 10:30 Uhr, mitSauce
Münchhausen zieht sich samt Pferd am eigenen Schopf aus dem Sumpf
so sensationell wie diese Geschichte, ist ihre Karriere. Die Rede ist von Münchhausens Abenteuern, die bis heute zu den weltweit meist gelesenen Büchern der letzten zwei Jahrhunderte zählen. Und wir freuen uns über die nicht minder phantastischen Fortsetzungen von Dr. copy and paste in der Tagespresse…
22.02.2011 um 10:25 Uhr, bauer0816
feudal – mit ihrem beistand demonstriert die konservative fraktion, was sie unter „Leistungsgesellschaft“ versteht …
22.02.2011 um 10:44 Uhr, jaydudu
Der Bendlerblock wird jetzt wohl in Blenderblock umgenannt.
22.02.2011 um 13:42 Uhr, Vepchi
Ad fontes!
Der Großvater war etwas prinzipientreuer, vgl.:
Karl Theodor Freiherr zu Guttenberg: Im Interesse der Freiheit. Herausgegeben von Paul Pulcher, Vorwort von Franz Josef Strauss: Stuttgart: „Seewald Verlag“, 1970, S. 306: Aus der Rede des Freiherrn vor dem Deutschen Bundestag am 27. Mai 1970 anlässlich einer Debatte zur ‚Deutschland- und Ostpolitik‘ der Brandt-Scheel-Rgierung: „Auch wir wissen und brauchen darüber keine Belehrung, daß Rechtstitel noch keine Politik sind; wohl aber, daß Rechtstitel unverzichtbare Instrumente einer Freiheitspolitik sind, denn das Recht war immer die Waffe der Schwachen und der Friedfertigen, (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU). „Freiheitspolitik“ brauchten der Enkel und seine ‚Entourage‘ heute nur zu lesen als „Politik des Gemeinwohls“, dann hätten sie wieder eine politisch-moralische Leitlinie, die sie seit der Vereinigung längst jeglichem tagespolitischen Geschäfts- und Machtpragmatismus geopfert haben.
22.02.2011 um 13:07 Uhr, PHYSGNMK
Karl Theodor zu Guttenberg in „Innocence in Danger“
…. directed by Christopher Nolan
Karl ………………………….Leonardo Di Caprio
Stephanie………………………Demie Moore
Peter………………………….Clint Eastwood
Professor………………………Thomas Gottschalk
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avantgarde, Montag, 21. Februar 2011, 20:56
[Noch] Einige Vorschläge für die Verfilmung
– Guttis Werk und Googles Beitrag
– Ich weiß was du letzten Sommer kopiert hast
– Die Texte der Anderen
– Denn er wusste nicht was er kopierte
– Plagiate pflasterten seinen Weg
– Und täglich grüßt das Plagiat
– Endstation Plagiat
– Bayreuth Hills Cop: Ich kopier die Diss. in jedem Fall
– Das Plagiat im Nacken
– Spiel mir das Lied vom Plagiat
hockeystick, Montag, 21. Februar 2011, 21:17
– Der große Plagiator
mark793, Montag, 21. Februar 2011, 21:21
Warum nicht gleich
– Plagiator 3 – Rebellion der Kopiermaschinen?
hockeystick, Montag, 21. Februar 2011, 21:52
– Dr. Guttenberg, oder wie ich lernte, den Kopierer zu lieben
– Für ein paar Buchstaben mehr
noergler, Montag, 21. Februar 2011, 23:22
– Vom Kinde verweht
arboretum, Montag, 21. Februar 2011, 23:29
– Guttenberg – Die Quellen der Unsterblichkeit.
– Die Rache der Fußnoten.
avantgarde, Montag, 21. Februar 2011, 23:43
– Der Kontrakt des Plagiators
noergler, Dienstag, 22. Februar 2011, 22:07
„Titanic“-Schlagzeile: „Kein Rücktritt, aber: Gaddafi verzichtet auf Diktatorentitel!“
Quelle: http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1779538/#comments
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