Gernot Ziegler: „Habe mal in London eine Inszenierung von „Enron“ als Halb-Musical gesehen, und das war echt gut :) Am Broadway war es nicht so beliebt – hitting too close to home, maybe. ;) https://en.wikipedia.org/wiki/Enron_(play) [“ … A 2009 play by the British playwright Lucy Prebble, based on the Enron scandal. … Tim Walker, the Sunday Telegraph critic, gave it five stars, drawing parallels with the plot to that of King Lear. „While it isn’t done any more to say this in the financial pages, I say it here with conviction: Enron is a strong buy,“ he wrote.“] …“ – Kommentar zu: „Theaterkritik: Calle Fuhrs „Aufstieg und Fall des Herrn René Benko“ feierte am Volkstheater Uraufführung, Regisseur richtete dem Anwalt eines Investors im Publikum Grüße aus“ von Colette M. Schmidt (17. März 2024) | https://www.derstandard.at/story/3000000212020/benkos-drama-wird-am-theater-verhandelt-tarnen-und-taeuschen-mit-system // https://de.wikipedia.org/wiki/Signa_Holding -.- Vermutet meine Unschuld!!! (18.03.2024): “ … Ein wichtiger Punkt fehlt auch in der Geschichte: Steuergeld! Dazu „Deshalb wurden etwa laut dem deutschen Handelsexperten Gerrit Heinemann nach der Signa-Übernahme der deutschen Handelskette Galeria die Mieten prompt verdoppelt.“ Der liebe Renne ließ sich die Kaufhausketten zwei mal vom deutschen Steuerzahler retten und finanzieren, denn ohne das wären die Mieteinnahmen für die Kaufhäuser mal weg gewesen. Dann hätten viele schon früher gewusst, dass das Luftschlösser sind, die der Rene da baut. Das Steuergeld ist jetzt natürlich trotzdem futsch, die Jobs auch. Die Jobs waren nur der Vorwand um weiter Steuergeld in den Zombie „Kaufhauskette“ rein und Consultingehälter aus der Unternehmenskrake raus zu kriegen. …“ | Kommetar zu: https://www.derstandard.at/story/3000000212021/aufgeblasen-bis-zum-platzen-drei-stufen-die-das-system-signa-ausmachten -.- Mpu Gandring: “ … Wie konnte all das geschehen? – Politconnection, Auftreten, keine Skrupel, Intransparenz und die Tendenz der Leute, gerne zu glauben, was sie glauben wollen. Ich habe unzählige von denen vorbeiziehen gesehen, im Großen wie im Kleinen. Das ändert sich nie. …“ -.- kiwi100: “ … An dieser Signa Pleite hängen unzählige menschliche Tragödien über die kaum berichtet wird … Während Benko, Gusenbauer und Co. die Medien füllen, verlieren tausende kleine und mittlere Unternehmen existenzielle Einnahmen für bereits geleistete Arbeiten. Viele werden Konkurs gehen oder zumindest Mitarbeiter kündigen. Mag schon sein, dass die rasch wieder einen Job finden, aber lustig ist das nicht. Die Signa Pleite ist weit mehr als die größte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte und High Society Event. Auch darüber könnte einmal berichtet werden. …“ -.- schport: “ … Das ganze Unternehmen also lediglich ein eine Art von Schnellballsystem, mit dem Hauptziel, Banken und Investoren legal um deren Vermögen zu bringen. Schlau eingefädelt eigentlich, aber die kriminelle Energie musst mal haben. …“ -.- Affen König: “ … Niemals vergessen. Alles seit Jahren bekannt.
https://web.archive.org/web/20230913114812/https://www.addendum.org/benko/ [ -> „Das Benko-Prinzip“ (25. März 2019): “ … Wir haben der Signa-Gruppe vor knapp einem Monat einen sehr umfangreichen Fragenkatalog übermittelt, um etliche Details der Struktur und der operativen Führung der Signa-Gruppe besser zu verstehen. Außerdem ging es in unseren Fragen um ein besseres Verständnis dafür, wo die Konzernstruktur endet und das private Geschäft des Gründers und seiner Familie beginnt. Schließlich wollten wir auch besser verstehen, warum manche der Investoren bekannt sind und andere besonderen Wert auf Diskretion legen. Im Zusammenhang mit dem jüngsten Deal der Signa in New York City, dem Erwerb des Chrysler-Buildings, erschien uns das besonders interessant. Leider war es der Signa-Gruppe bisher nicht möglich, diese Frage zu beantworten. Wir hoffen, dass das in absehbarer Zeit doch der Fall sein wird, und werden unsere Leserinnen und Leser dann mit Updates zu unseren Recherchen auf dem Laufenden halten. …„]
Wo waren die anderen Medien? Auf den Partys von Benko. …“ -.- nohabedere: “ … SIGNA – könnte als Überschrift bzw Synonym für Pyramidenspiel stehen. Die Investoren und mit ihnen Benko himself und seine Stiftungen werden mit üppigen Zinsen/Erträgen/Dividenden anfangs bei der Stange gehalten …“ -.- “ … Herrn benko am altar des kapitalismus zu opfern ist mir zu wenig. Von qualitätsmedien erwarte ich systemische analysen. Ein paar fragen dazu: von wem hat signa die immobilien gekauft, zu welchen preisen, welche „provisionen“ sind geflossen. Wie hoch waren die gewinnausschüttungen an div. Investoren in den letzten jahren und wer war das. Wer kauft denn jetzt die immobilien aus dem wahrscheinlichen konkurs? Sind das womöglich dieselben personen/gesellschaften, die sich diese immobilien jetzt günstig einverleiben und dasselbe spiel von neuem beginnen? Verluste steuerschonend geltend machen, günstig kaufen und dann die bewertungen in den bilanzen wieder hochjazzen? …“ -.- germane1: “ … Dieses Pyramidenspiel hat „wie geschmiert“ funktioniert, weil alle Beteiligten damit Millionen gescheffelt haben. …“ -.- CalliopeiaNyx: “ … Es ist Polemik, aber trotzdem: ich versteh einfach, wieso viele Leute dann „das System“ etc. kritisieren, wenn man bei 1000 EUR Zuverdienst im Jahr quasi bis auf die Unterhose ausgezogen wird, aber solche Konstruke gehen jahrelang gut…? …“ -.- Hugo Weaving: “ … Wichtig ist die richtige Familie hinter sich zu haben. …“ -.- Hakon: “ … Benko hat ein großes Vermögen, die Schulden waren aber wesentlich größer als sei sein Vermögen und Benko gelang es sein Restvermögen in Stiftungen zu retten und die Schulden auf andere abzuwälzen. Liege ich jetzt falsch oder richtig? …“ -.- Igor2810: “ … Sie haben den komplexen Sachverhalt mit ein paar Zeilen aufgelöst :-)! …“ -.- Kommentare zu: https://www.derstandard.at/story/3000000212021/aufgeblasen-bis-zum-platzen-drei-stufen-die-das-system-signa-ausmachten
The Zone of Interest // („Das Interessengebiet“, Spielfilm von Jonathan Glazer aus dem Jahr 2023)
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Tim Caspar Boehme (21.5.2023): “ … „Interessengebiet“ war im Nationalsozialismus die Bezeichnung für das Sperrgebiet des Lagerkomplexes Auschwitz. Den Ausdruck wählte der am Freitag verstorbene britische Schriftsteller Martin Amis ebenfalls für seinen Roman von 2014, „The Zone of Interest“. … Das „Interessengebiet“ bleibt den ganzen Film über unsichtbar …“ | https://taz.de/Filmfestspiele-in-Cannes-2023/!5933158/
Harald Stutte (10.03.2024): “ … „Meine Familie hatte es in Auschwitz gut. Meine Frau hatte ihr Blumenparadies. …“, so Höß in seinen Memoiren, die er später in polnischer Haft kurz vor seiner Hinrichtung verfasste. … Das eisige Schweigen der Familie Höß über die monströsen Taten des Auschwitz-Kommandanten – erst nach Hedwigs Tod brach es allmählich. [1964 musste Hedwig Höß im Auschwitz-Prozess als Zeugin aussagen. Die zu diesem Zeitpunkt 57-Jährige soll dabei selten konkrete Aussagen gemacht haben und meist mit Phrasen wie „Ich kann es nicht sagen“ oder „Namen sagen mir nichts“ geantwortet haben.] … “ | https://www.rnd.de/panorama/the-zone-of-interest-wer-war-hedwig-hoess-die-koenigin-von-auschwitz-SWMRLW244JCSTASJI6Y7F7BEM4.html
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Tomer Dotan-Dreyfus (13.03.2024): “ … Die Familie Höß strebte nach Erfolg. Sobald ihre Mitglieder das, was gesellschaftlich als Erfolg bestimmt wurde, erreichten, waren sie sehr stolz. Stolz, ein weiteres deutsches Wort, das hier eine Rolle spielt. Die Suche, die zu einer Sehnsucht und irgendwann zu einer Sucht wird, nach etwas, worauf man stolz sein kann, erfordert in erster Linie Konformität mit einem System, das sehr deutlich macht, was Erfolg und was Misserfolg ist, wer ein guter Bürger ist und wer ein schlechter, wer stolz sein kann und wer sich schämen muss. … Das Streben nach Erfolg ist eine völlig menschliche Eigenschaft, aber der Erfolgsbegriff der Bourgeoisie hat ihre kopernikanische Wende noch nicht vollzogen: Erfolg in diesem Sinn wird als natürlich-feststehend und nicht als politisch-dynamisch wahrgenommen. Angeblich gibt es bestimmte, feststehende Dinge, die man tun kann, die diesen Erfolg natürlicherweise mitbringen, während Erfolgsanforderungen tatsächlich Gegenstand politischer Gestaltung sind, die das menschliche Erfolgsstreben für sich zu nutzen weiß. Die Autoindustrie zeigt, wie Erfolg darin besteht, ein großes teures Auto zu besitzen; im Kapitalismus besteht er darin, Geld zu haben, reich zu werden, vieles kaufen zu können. In NS-Deutschland wurde die Welt umorganisiert, damit das, was als Erfolg wahrgenommen wurde, die systematischen Mordfabriken Deutschlands ignorieren konnte – und musste. Die Familie Höß war, wie viele Deutsche zu dieser Zeit, gemäß dieser Definition von Erfolg, erfolgreich. … Auf dem Filmplakat von »Zone of Interest« sieht man das Haus mit dem Garten und die Mauer. Hinter der Mauer ist ein schwarzes Nichts. … Jeder soll für sich entscheiden, ob ein Begriff von Erinnern, der ein großes schwarzes Nichts in unserem Verständnis der Welt fordert, ihm oder ihr passt. …“ | Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180588.vergessenheitskultur-oscar-gewinner-the-zone-of-interest-so-aktuell-wie-moeglich.html
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Finn Zappel (09.03.2024): “ … Die Familie Höß … genießt die Idylle an der Oberfläche in Gedankenlosigkeit … [die] … Figur Rudolf Höß [illustriert] …. eindrücklich das, was die Theoretikerin Hannah Arendt mit der „Banalität des Bösen“ meinte. … Eichmann [https://de.wikipedia.org/wiki/Eichmann_in_Jerusalem] etwa plädierte seinerzeit auf „nicht schuldig“, da er seines Erachtens nichts mit dem Tod der Juden zu tun gehabt habe: „Ich habe nie einen Juden getötet, aber ich habe auch keinen Nichtjuden getötet – ich habe überhaupt keinen Menschen getötet“, äußerte er sich in einem der Verhöre, deren Aufzeichnung Jochen von Lang verschriftlicht hat. … Der Zuschauer von „The Zone of Interest“ hat ebenfalls nicht den Eindruck, dass Höß aus einem tiefen Hass oder dergleichen handelt. Beide haben „keine bösen Wurzeln“, wie es Arendt in ihrem späteren Werk „Vom Leben des Geistes“ beschreibt. Ihr Handeln charakterisiert sich also durch reine Oberflächlichkeit. Sie „funktionieren“ in einem totalitären System und streben danach, ihre zugeteilte Aufgabe „gut“ zu erledigen: „Das ist so, wie der Führer gesagt hat, dass wir leben sollen“, sagt Höß‘ Frau Hedwig. … Arendt […] schafft mit ihrer Banalität des Bösen eine neue Definition: Nicht im inneren Denken (oder falschen Denken), sondern in der Abwesenheit des Denkens, im bloßen äußeren Mitmachen, liegt der Grund für das Böse. Höß … Interesse reduziert sich auf die Ausführung des Befehls in der „Judensache“. Das schreckliche Ausmaß seiner Tat kann er in seiner Gedankenlosigkeit nicht fassen. … „Hörst du das?“ fragt Höß seinen Begleiter. Er meint dabei nicht die Schreie [aus dem KZ], sondern das Geräusch eines Vogels: „Ein Rohrdommel. Gehört zur Familie der Reiher. Ein eurasischer Graureiher“. Auch die das Lager „verschönernden“ Fliederbüsche liegen ihm sehr am Herzen: „SS-Mitglieder haben beim Abschneiden der Zweige darauf zu achten, dass der Busch keinen Schaden nimmt.“ … Seine Gedankentiefe gegenüber der Natur steht im starken Gegensatz zu seiner Gedankenlosigkeit gegenüber den Menschen im Lager. Er ist eine Figur voller menschlicher Widersprüche. Der Film macht es seinen Zuschauern nicht einfach … “ | https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/rezension-film-zone-of-interest-holocaust-auschwitz-konzentrationslager-ns-verbrecher/
“ … Der nationalsozialistischen Führung war Kästner als populärer, weltläufig-großstädtischer Asphaltliterat verhasst [… Der Ausdruck wurde im Dritten Reich populär, als ihn Joseph Goebbels in seiner Rede am 10. Mai 1933 anlässlich der Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz verwendete. Meyers Lexikon definierte in der ab 1936 erschienenen Auflage die Asphaltliteratur als eine „Bezeichnung für wurzellose Großstadtliteraten“, die vor 1933 eine „Mode- und Verfallserscheinung zum Teil artfremder Herkunft“ gewesen sei. Als Asphaltliteratur galten unter anderem Werke von Alfred Döblin, Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Emil Ludwig, Erich Kästner und anderer Schriftsteller, die vom NS-Regime verfolgt wurden. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Asphaltliteratur ]. … Seine Werke, bis auf Emil und die Detektive, wurden bei der öffentlichen Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 als „wider den deutschen Geist“ verbrannt (Goebbels nannte Kästners Namen als dritten), was er selbst aus nächster Nähe beobachtete. … “ | Erich Kästner (*1899 in Dresden; † 1974 in München) —> https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_K%C3%A4stner -.- Sven Hanuschek (18. Februar 2024): “ … Lakonie und Pathosferne prägen [ ] sein Schreiben. Sie sind für ihn Mittel der Aufklärung. … ein Beobachter, der die Irrläufe der Gesellschaft kommentiert, ohne selbst konsequent moralisch leben zu können oder zu wollen. Und: ein Aufklärer ohne Transzendenz, einem Denis Diderot oder Paul d’Holbach näher als Kant oder Lessing. … Seine Unterhaltungsromane aus den NS-Jahren handeln auffällig oft von Verwechslungen und Täuschungen. … Ausweichstrategien, Maskenspiele. … Kästner erhielt den Drehbuchauftrag [für den Münchhausen-Film von 1943] … Über den Film wird bis heute gestritten – ein Meisterwerk des Durchhaltekinos? Oder hat der Drehbuchautor „Berthold Bürger“ doch ein paar Sequenzen eingeschmuggelt, die das Publikum anders verstehen konnte als die Zensoren? … Als Hitler erfährt, dass Berthold Bürger Erich Kästner ist, verhängt er ein Totalverbot: Die letzten Schlupflöcher sind nun verschlossen. … Alle lieben Kästner. Oder doch die meisten. Da schadet es nicht, wenn er uns wieder ein bisschen fremder wird. So lesen wir ihn, wie wir ihn lesen sollten: mit frischem Blick. … “ | https://www.zeit.de/2024/08/erich-kaestner-schriftsteller-politik-aktualitaet -.-
Markus Steinmayr (17.02.2024): “ … Zweifelsohne gehört der Autor Erich Kästner heute zum Kanon der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Das Publikum hat ihn schon immer geschätzt, die Literaturwissenschaft nicht unbedingt. Jahrzehntelang stand Kästners Werk unter dem Verdikt der sogenannten linken Melancholie, das Walter Benjamin 1931 in seiner Rezension von Kästners Gedichtband „Ein Mann gibt Auskunft“ ausgesprochen hatte. Der Vorwurf lautet in etwa, dass Kästner Erholungsliteratur für die Mittelschicht der „Agenten, Journalisten, Personalchefs“ schreibe, die „nur noch revolutionäre Reflexe“ kenne, aber keine revolutionäre Energie. Von diesem Urteil Benjamins, des Säulenheiligen kritischer Literaturwissenschaft, hat sich die Forschung lange blenden lassen, aber diese Zeiten sind vorbei. … Es besteht aber ein gewichtiger Unterschied zwischen dieser Art Gesellschaftsschilderung aus der Zeit um 1930 und der von heute. Und dieser Unterschied macht etwas an der heutigen Gegenwartsliteratur sichtbar: Sie bleibt in ihren Zirkeln und Bubbles. Kästners Fabian dagegen wanderte durch ganz unterschiedliche Milieus des großstädtischen Berlin – Journalismus, Akademie, Sport, Politik, die Bohème –, die scheinbar nichts oder nur wenig miteinander zu tun haben, aber dann eben doch Parallelen aufweisen, weil sich der Eindruck einer Verunsicherung durch die ganze Gesellschaft zieht. Überall stellt Fabian fest, dass die alten Versprechen auf eine gesellschaftliche Einheit und Gewissheiten der Existenz nicht mehr gelten. Und Kästners Erzähler weiß, dass das Erzählen von Gesellschaft aus der Sicht eines Milieus allein dem Gegenstand nicht gerecht wird. …“ | https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/zum-125-geburtstag-und-50-todestag-von-erich-kaestner-19523661.html -.- Christian Ruf (19.02.2024): “ … Lehmkuhl [liefert] mit seinem Werk [ Tobias Lehmkuhl: Der doppelte Erich. Kästner im Dritten Reich. Rowohlt Berlin Verlag, 304 Seiten] ein … lebendiges Bild der Literatur- und Filmszene im Dritten Reich. Es gelingt ihm – auch am Beispiel vieler mit Kästner bekannter und befreundeter, heute weitgehend vergessener Autoren –, das komplexe Spektrum der Anpassung zwischen willfähriger Mitarbeit, Opportunismus, unwillkürlicher Vereinnahmung, Eskapismus, Renitenz und Widerstand auszuloten. „Es gab etliche andere umtriebige, hyperproduktive Autoren mit zahlreichen Talenten und linkem Hintergrund, die ohne schwere Prellungen durchs Dritte Reich kamen.“ Erwähnt wird von Lehmkuhl nicht zuletzt Ernst von Salomon, der in den 1920er Jahren rechts stand und der Konservativen Revolution zugerechnet wurde, aber die Nazis verabscheute. Nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinem Buch „Der Fragebogen“ berühmt und erfolgreich geworden, hatte er sich zuvor wie Kästner in die Filmindustrie geflüchtet. Er gab sich sogar für Propagandafilme her, in einem Brief vermerkte er selbstkritisch: „Ich bin ein ganz korruptes Schwein geworden, das den schäbigen Rest von Seele glatt für die Brosamen verkauft, welche vom reich besetzten Tisch der Ufa fallen.“ Die eigene moralische Schwäche so deutlich zu formulieren, taten nur wenige, auch Kästner nicht. ….“ | https://www.dnn.de/kultur/regional/neues-buch-der-doppelte-erich-ueber-kaestner-wird-vorgestellt-EAETDB4PIRHTPMIYJCUGSONMWY.html // https://www.perlentaucher.de/buch/tobias-lehmkuhl/der-doppelte-erich.html
“ … Fast alle Figuren des Romans sind Außenseiter der bürgerlichen Gesellschaft. Menschen wie die, mit denen Alfred Döblin in seiner Praxis als Nervenarzt tagtäglich zu tun hatte. Er kannte also die Abgründe der menschlichen Seele. … Alfred Döblin (1878-1957) war praktizierender Psychiater, hat aber bereits während seines Studiums mit dem Schreiben begonnen. …“ | https://www.dw.com/de/alfred-d%C3%B6blin-berlin-alexanderplatz/a-44408316
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Alfred Döblin, 25.V.39“. Deutsches Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek, Nachlass Eric Schaal, EB 2003/051. Foto: Weidle-Verlag, Bonn | https://blog.dnb.de/eric-schaal-im-dnb-portal/
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“ … Als Klassiker der Moderne wurde Berlin Alexanderplatz zur Referenzgröße für nachfolgende Großstadtromane deutscher Sprache sowie stilbildend für spätere Schriftsteller. Der Germanist Volker Klotz erklärte … „Berlin Alexanderplatz ist der erste und bis heute einzige belangvolle Roman in deutscher Sprache, der vorbehaltlos die zeitgenössische Großstadt zu seiner Sache macht. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin_Alexanderplatz_(Roman)
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