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[Journalismus (Metapher & Geisteszustand)#15… ]

Georg Seeßlen (21.06.2015): “ … Zwei Bilder von Zeitungen, die uns in literarischer wie in bildnerischer Form überliefert sind. Die eine, die vom biedermeierlich-patriarchalen Bürger, der sich wohlig und sicher im Lehnstuhl hinter seiner Zeitung „vergräbt“, und der Frau, allenfalls, „das Wichtigste mitteilt“. Ein Instrument der Weltbeherrschung, gewiss, im Großen wie im Kleinen. Ohne Zeitungen würde die Welt dieses Bürgers nicht funktionieren, und auch nicht ohne das Privileg ihres Gebrauchs.
Das zweite Bild, schon grauenvoller und doch mit dem ersten eng verbunden, stammt von Peter Weiss, der es in seinem Tagebuch notierte: „Morgens treten wir, ohne uns dessen recht bewusst zu werden, fast regelmäßig, zum Ritual eines Totengedenkens an. Während wir unserem Körper die erste Tagesnahrung zuführen, nehmen wir die Zeitungsmeldungen auf, kauend, schlürfend erfahren wir von den Erschlagenen, Zerstückelten, Verbrannten, Zerquetschten und Ertrunkenen, von der an Krankheit, Schwäche, Auszehrung oder Verzweiflung Zugrundegegangenen, von denen, die es einzeln niederstreckte, paarweise, in kleinen Gruppen, bis zu den Massen, den Ungezählten“. Mit der Zeitung hat der Bürger es sich über Jahrhunderte mit dem Grauen der Welt gemütlich gemacht. Aber damit scheint jetzt so langsam Schluss. Mit den neuesten Todesritualen und Katastrophenmeldungen aus dem Internet macht man es sich so leicht nicht gemütlich. …“ | Aus: „DENKWÜRDIGER WANDEL IN ZEITUNGSPAPIEREN“, http://www.seesslen-blog.de/2015/06/21/denkwuerdiger-wandel-in-zeitungspapieren/

Nils Markwardt „Im Metaphernsalat der Krise“ (28. Juni 2015): “ … „Schuldendrama„, „Rosskur„, „Hausaufgaben machen„: Die Sprache der Eurokrise verrät weniger über Griechenland als über den Geisteszustand der deutschen Politik. [ –// Die Berichterstattung über Griechenland ist voll von Häme, Zynismus und einem Mangel an Menschlichkeit … Renten kürzen, Krankenhäuser schließen, Mindestlohn kürzen, Beihilfen für Arme streichen. Alles kein Problem, muss sein, das sind die blutigen Einschnitte, Teil der angeblich einzig möglichen Therapie … Geradezu zärtlich [hingegen] wird [über] Aktienindex und Euro [berichtet]. Jede kleine Zuckung, jeder Jauchzer, jeder kleine Rülpser wird mit Sorge oder Hoffnung begleitet, die aktuellen Werte werden mit vereinter und geballter mentaler Kraft nach oben gehievt und gebetet. Sollten der arme Aktienmarkt und die liebe Währung schwächeln, so steht leckere Medizin sofort bereit. Diese wird notfalls unbegrenzt von der EZB verabreicht, damit Aktienmarkt und Währung schnell wieder rote Bäckchen bekommen. So ganz herzlos ist die leitmediale Berichterstattung dann [also] doch nicht. …“ (MopperKopp „Fürsorge“, 29.06.2015 | https://www.freitag.de/autoren/mopperkopp/fuersorge) //–] … Ludwig Wittgensteins Einsicht, dass die Grenzen unserer Sprache die Grenzen unserer Welt bedeuten, wäre im Lichte der Griechenland-Krise also insofern zu aktualisieren, als dass die Grenzen unserer Sprache vor allem auch die Grenzen unseres politischen Vorstellungsvermögens markieren. Wenn über die Krise nur als Unwetter oder Krankheit, also als naturhaftes Schicksal, gesprochen wird, die vermeintliche Rettungspolitik hingegen als pädagogisch-moralisches Projekt firmiert, kann es kaum verwundern, dass die Verhältnisse in Merkelland so „alternativlos“ scheinen. … Ergänzt wird das Sprechen über die Griechenland-Krise nämlich noch von vermeintlich findigen Theater-Metaphern. Ist von „Endspiel“, „Schuldendrama“ oder „griechischer Tragödie“ die Rede, so verweist das zwar nicht in das Reich der Natur, operiert aber ebenfalls mit Implikationen der Schicksalhaftigkeit. Denn die Tragödie, zumal die griechisch-antike, zeichnet sich ja bekanntlich durch die Unabwendbarkeit der finalen Katastrophe aus. Und auf dem Weg dorthin muss vor allem viel Jammer (eleos) und Schaudern (phobos) produziert werden, damit die Zuschauer am Ende kathartisch gereinigt nach Hause gehen können. Man darf vermuten: Wolfgang Schäuble gefällt das. …“ | http://www.zeit.de/kultur/2015-06/griechenland-krise-metaphern-sprache

mehrmut, 28.06.2015 22:01 Uhr : “ … Es geht … um den Versuch, den geistigen Zustand der deutschen Öffentlichkeit anhand der in den deutschen Medien verwendeten Metaphern zu ergründen. …“

StefanSperhake, 29.06.2015: “ … Machtfrage – Griechenlands Schulden sind kein wirtschaftliches sondern ein moralisches Problem. So wird es dargestellt. Die Griechen sind die ungezogenen, die faulen, die schlechteren Menschen. Wir sind die Fleißigen, haben alles richtig gemacht. Es ist „unser“ Geld das „auf dem Spiel“ steht. Wie „unser Geld“ überhaupt erst in die Hände „der falschen Regierung“ gekommen ist interessiert nicht. Griechenland übernimmt die Rolle, die damals Florida-Rolf gespielt hat. … “

MitInteresse: 29.06.2015:: “ … Ja, Sprache verändert unser Denken. … Die Politik hat das auch schon lange für sich erkannt. Wie lange hat man das Wort „Krieg“ für den Afghanistan-Einsatz der Bundewehr umgangen!? Bei der Polizei gibt es den „finalen Rettungsschuss“, um nicht vom Töten sprechen zu müssen. Aus einer Mülldeponie einen „Entsorgungspark“ zu machen, ist große Sprachkunst. …“

tomte tummetott, gestern 22:39 Uhr: “ … Der Autor wagt einen Blick aus einer anderen Perspektive und schon kommt man zu anderen Beurteilungen einer Krise, die seit Jahren eine sehr einfache und eindeutige, sehr auf den deutschen Staat zentrierte Weltanschauung aufgebaut hat. Eine Anschauung, die innere Probleme zu veröden droht und die keinen Unterschied macht zwischen der deutschen Gesellschaft und ihrer Regierung/ihren Staatsorganen – obgleich der in dieser Zeit größer kaum sein könnte [ –// Wolfgang Münchau (29.06.2015):“Deutschland muss dringend seine Wut auf die Griechen überwinden“ http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-vor-dem-referendum-banken-sind-herd-der-krise-a-1041164.html // Christian Rickens (28.06.2015): „… Europa ist empört über Tsipras‘ Referendums-Überfall …“ http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/referendum-in-griechenland-waehrungsunion-selbst-schuld-a-1041075.html //– ]. Und mitten drin eine Medienlandschaft, die sich zum Frontberichterstatter der Bundesregierung ernennt …“

mehrmut, gestern 20:33 Uhr: “ … Wer die Sprache, die Bedeutungen von Begriffen und Metaphern prägen kann, ändert auch das Bewusstsein der Leute. Das Konzept wurde ja mit „Neusprech“ in George Orwells „1984“ schon mal sehr gut beschrieben. Dass das auch in der wirklichen Welt gemacht wird, sieht man exemplarisch am Bedeutungswandel des Begriffs „Reform“.
Ich bin nicht mal sicher, wer die größere Schuld an der Metaphorisierung der Sprache hat, die letztlich eine Infantilisierung ist; ob Politiker oder Journalisten, insbesondere die tonangebenden in nationalen Medien. Das liegt daran, dass man beide Gruppen kaum noch unterscheiden kann; sie erscheinen wie eine Einheit; man kennt sich, man trifft sich hier und da, man wahrt nicht die nötige Distanz. Wir sehen fast nur noch begleitende Stilkritik zur alternativlosen Politik.
Die Tendenz zur Verbildlichung bei komplexen Themen kommt vom Hang der Journalisten zum lässigen Umgang mit Sprache aus Eitelkeit einerseits und vom Trend zur Vereinfachung bei Politikern, die ihre Wähler immer weniger ernst nehmen (wofür es sogar Gründe gibt), andererseits. Politiker haben längst von ihren PR-Beratern eingetrichtert bekommen, mit den Leuten in einfachen Worten und Analogien aus dem täglichen Leben zu sprechen, und so verfestigt sich die Entwicklung. …“

Zoe Williams („Mythos Demokratie“, 29.06.2015): “ … 2012 erklärte IWF-Chefin Christine Lagarde in einem Interview mit dem Guardian: „Wissen Sie was? Was Athen angeht, denke ich auch an all die Leute, die permanent versuchen, der Steuerbehörde zu entgehen. All diese Leute, die keine Steuern zahlen wollen. Und ich denke auch, sie sollten sich kollektiv helfen.“ Wie? „Indem sie alle ihre Steuern zahlen.“ Ein sonderbarer Vorschlag: In einem Land mit verheerenden Arbeitslosenzahlen, wo ganze Familien von dem drastisch reduzierten Einkommen eines Pensionärs leben müssen, sollte die Antwort bei den Steuern zu finden sein? – Was Lagarde hier anbot, war keine Lösung, sondern eine Erzählung: Die Griechen befinden sich in dieser Lage, weil sie schlechte Menschen sind. Sie wollen einen Wohlfahrtsstaat, sind aber nicht bereit, etwas dafür zu tun. Der IWF ist lediglich ein Disziplinierungsinstrument, das sie bitter nötig haben. An dieser Position wird bis heute festgehalten: Die Schuldner werden als moralisch schwächer dargestellt als die Kreditgeber. Ihnen auch nur die geringsten Zugeständnisse zu machen, würde bedeuten, ihre Faulheit und Selbstsucht auch noch zu belohnen. Der Umstand, dass Schulden keine Einbahnstraße sind – dass man deswegen Zinsen auf seine Kredite bekommt, weil ein Risiko besteht, dass das Geld verloren geht, und auch die Kreditgeber eine moralische Verpflichtung haben, diese Verluste zu akzeptieren, wenn sie auftreten – hat in dieser Art der Darstellung keinen Platz. …“ | https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/was-erlauben-eurogruppe

“ … Prosophob (29.06.2015) “ … „Der Euro gründete auf der Vorstellung, die Kontrolle einer Währung sei apolitisch. Dies hat sich als Mythos erwiesen und die Demokratie mit in den Abgrund gerissen.“ – Das fasst den Kern der ganzen Misere aus meiner Sicht gut zusammen. Dazu kommen die unfassbare, Ideologie-bedingte Blindheit der sogenannten „Institutionen“, die auch nach sieben Jahren ihr Versagen nicht einmal wahrnehmen können …“

–// Letters, Monday 29 June 2015 20.01 BST „Greeks, don’t give in to the EU’s austerity ultimatum„: “ … Over the past five years, the EU and the IMF have imposed unprecedented austerity on Greece. It has failed badly. The economy has shrunk by 26%, unemployment has risen to 27%, youth unemployment to 60% and the debt-to-GDP ratio jumped from 120% to 180%. The economic catastrophe has led to a humanitarian crisis, with more than 3 million people on or below the poverty line …“ | http://www.theguardian.com/world/2015/jun/29/greeks-dont-give-in-to-eu-ultimatum //–

Nachtrag #1 (08.07.2015)

Arndt am 07.07.2015 14:40: “ … Ein Artikel wider den Hetzkommentaren der Käseblätter. …“
„Nach dem Oxi: Alltag und Hoffnung im Krisengebiet“ Florian Schmitz (07.07.2015)
In der Tat hätte ein drittes Hilfspaket das Unvermeidbare nur noch weiter hinausgezögert. Griechenland ist bankrott. Und das nicht erst seit Tsipras an der Macht ist. Während Milliarden von europäischen Steuergeldern dafür verschwendet wurden, die Zahlungsfähigkeit des Landes vorzutäuschen, hat sich der Realzustand schleichend verschlechtert. So schleichend, dass sich viele Menschen an die Krise schlichtweg gewöhnt hatten. Das Lavieren am Abgrund war zum Alltag geworden. …
http://berlinergazette.de/oxi-griechenland-europa/

Nachtrag #2 (08.07.2015)

Constantin Seibt (02.07.2015): “ … die Austerität war nicht nur intellektuell ein Debakel: Irland, Spanien, Portugal wurden in die Massenarbeitslosigkeit gespart, weitgehend sinnlose Opfer, bei wachsenden Schulden. Am härtesten traf es die Griechen. Als die Troika mit ihren Programmen begann, rechneten sie mit einem Einbruch von 0,3 Prozent. Was passierte, war der Zusammenbruch einer Wirtschaft, den man sonst nur im Krieg sieht: 25 Prozent.
Wie im Krieg war auch bei der Sparpolitik die Wahrheit das Opfer: Kein Wort der Regierenden, dass das teuerste Hilfsprogramm aller Zeiten nie in Athen ankam, sondern zu 90 Prozent direkt an die eigenen Banken floss. Kein Wort, dass das System Euro nur mit Transferleistungen funktioniert. Kein Wort, dass es kein Erfolg ist, wenn einer der Sparstaaten nach enormen Verlusten minimal wächst. … die neue griechische Regierung [wurde] brutal geschnitten, als sie etwas Unverzeihliches tat – die Wahrheit zu sagen: Griechenland ist pleite, die Sparpolitik ein Desaster, die Milliarden sinnlos verbrannt. … Die Antwort war erst Spott – «Kaffeehauspolitiker», «Amateure» -, dann Genervtheit, wann die Griechen endlich erwachsen würden, schliesslich der frontale Angriff auf die Regierung. … Was immer mit Griechenland noch wird, das Ergebnis ist klar: Die Austerität steht als Doktrin fester denn je. Es ist egal, dass ihre Resultate vernichtend sind, dass ihre Sprache langsam sowjetisch klingt und dass niemand auch nur das geringste Vergnügen an ihr hat. Oder an Europa. Es ist die einzige Idee, die der Politik noch geblieben ist. Und auf sie setzt ein ganzer Kontinent seine Zukunft. …“ | http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/Die-gefaehrlichste-Idee-Europas/story/27729647

Nachtrag #3 (10.07.2015)

Gert Ewen Ungar (6. Juli 2015): “ … Wenn Journalismus im Kern zur Umschmeichelung der Eliten verkommt, weil dies die Karriere am besten befördert oder auch einfach nur den Status Quo sichert, dann ist Einseitigkeit vorprogrammiert. Marktkonformer Journalismus schließt Qualität und Vielfalt schlicht aus. Die aktuelle Berichterstattung über Griechenland liefert hierzu das beste Beispiel. … Jeder, der sich außerhalb der deutschen journalistischen Käseglocke informiert, bemerkt zügig eins: Es ist unstrittig, dass die Austeritätspolitik gescheitert ist. Das den Griechen diktierte Rezept des radikalen Sparens in der Krise wird niemals funktionieren. Darin sind sich selbst die Vertreter widerstreitender ökonomischer Schulen einig. Daraus lässt sich weiterhin ableiten, dass es unstrittig ist, dass Merkel und Schäuble in die Geschichte als diejenigen eingehen werden, die mit ihrem Beharren auf eine gescheiterte Politik Europa nachhaltig beschädigt haben werden. Allerdings finden sich diese Positionen in der deutschen Berichterstattung nicht einmal ansatzweise wieder. Dieser Mangel an Vielfalt, dieses Aufspringen auf eine Meinung und der Versuch sich wechselseitig im Gleichklang zu überbieten, sind die Folgen eines Totalitarismus der gesellschaftlichen Durchökonomisierung, die hier im Journalismus sichtbar wird. … “ | Aus: „Der totale Journalismus – Wie die Durchökonomisierung zum Rechtsruck führte“ –> http://logon-echon.com/2015/07/06/der-totale-journalismus-wie-die-durchokonomisierung-zum-rechtsruck-fuhrte/

Nachtrag #4 (13.07.2015)

William R. Polk (July 12, 2015): “ … The past may be prologue, but it is first necessary to know what that past is, a growing problem in a modern age when so much is miswritten, misunderstood or forgotten. …“ –>> „‚Secret‘ History of the Greek Crisis“ | https://consortiumnews.com/2015/07/12/secret-history-of-the-greek-crisis/

Nachtrag #5 (15.07.2015)

Zur Erinnerung – Norbert Häring (28.01.2010) “ … Es war vor allem die Bankenrettung, die das Land [Griechenland] in Not brachte. Denn das Kreditrisiko stieg massiv, während das der Banken in gleichem Ausmaß sank. Jetzt verlangen die Verursacher von dem Land Risikoaufschläge. … Eine Reihe von Studien legen [ ] nahe, dass die Regierungen und Notenbanken mitschuldig an dem Desaster waren, das die öffentlichen Haushalte der meisten Länder zerrüttet hat. Daraus ließe sich ableiten, dass große Volkswirtschaften wie Deutschland mit großen Banken und international führenden Zentralbanken, die die Deregulierung vorangetrieben haben, in einer besonderen Verantwortung gegenüber Ländern wie Griechenland stehen, die nun zu den Hauptleidtragenden zählen. …“ | http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/nachrichten/ezb-studie-die-wahren-ursachen-der-griechischen-tragoedie/3356102.html

Nachtrag #6 (15.07.2015)

Don Alphonso ist eine Kunstfigur, die seinem Verfasser nicht vollkommen unähnlich ist — Don Alphonso (13. Juli 2015) “ … Jetzt hat eine Boulevardzeitung Merkel mit einer Pickelhaube gekrönt und das europäische Volk lernt gerade, was „die heimliche Herrscherin Europas“ in der Realität bedeutet: Ultimaten, um überhaupt in Verhandlungen einzusteigen und Gesetze, die in Brüssel geschrieben werden, und in drei Tagen durch das Parlament der Griechen gebracht werden sollen. Nur um „Vertrauen herzustellen“. Wie demütigend die Verhandlungen dann selbst ausgehen, ist unklar. Für geschichtsbewusste Deutsche ist es diesmal schwierig, eine formschöne Antwort zu finden, wenn andere Länder morgen Begriffe wie „Kanonenbootpolitik“ verwenden. Oder „Münchner Abkommen“. Oder daran erinnern, dass Anweisungen für zu erlassende Gesetze in anderen Ländern zumindest in Westeuropa aus gutem Grund nach 1945 nicht mehr üblich sind. … This is a coup. Das ist ein Putsch gegen Griechenland. Und gegen die alte BRD. …“ | http://blogs.faz.net/stuetzen/2015/07/13/das-ist-ein-putsch-gegen-die-alte-brd-5404/

Nachtrag #7 (15.07.2015)

Thomas Stadler, Freising, Bayern, Germany (14.07.2015) “ … Als Deutscher, der dem hetzerischen Populismus der BILD noch nie etwas abgewinnen konnte und der auch der einseitigen und informationsarmen Berichterstattung anderer Leitmedien wie der Tagesschau und den Tagesthemen zur Griechenlandkrise mittlerweile eher fassungslos gegenübersteht, fühle ich mich gerade äußerst unwohl.
Ich glaube, dass die von Merkel und Schäuble bestimmte Sparpolitik der EU gegenüber Griechenland in ihrer jetzigen Form falsch ist und auch als gescheitert gelten muss. Jedenfalls dann, wenn das Ziel die Konsolidierung des griechischen Staates und die Unterstützung der Menschen in Griechenland gewesen sein sollte. Wenn das nie das Ziel war, sondern es tatsächlich immer nur um die Stabilisierung des europäischen Banken- und Finanzsystems gegangen ist, dann wird man die Politik als erfolgreich betrachten können. … Die EU gibt dem griechischen Staat Geld, mit dem er dann seine Schulden bei der EZB und dem IWF zurückbezahlt. Und das, obwohl jeder weiß, dass eine (vollständige) Rückführung der griechischen Staatsschulden ein gänzlich unrealistisches Szenario darstellt. Wird hier also nur virtuelles Geld zwischen verschiedenen Institutionen hin- und hergeschoben?
Vielleicht deuten diese Mechanismen aber auch auf ein noch deutlich tiefer liegendes Problem hin. Bereits während der letzten globalen Finanz- und Wirtschaftskrise konnte man sich als aufmerksamer Beobachter des Eindrucks nicht erwehren, dass zahlreiche Konstruktionen, die das Finanzsystem zusammenhalten, möglicherweise nur Scheingebilde sind. Vielleicht geht es in Wirklich auch weiterhin nur darum, den Einsturz eines Systems zu verhindern, das nicht viel mehr als ein Kartenhaus ist. Da kommt einem eine öffentliche Meinung, an deren Entstehung viele Journalisten eifrig mitwirken, gelegen, die den faulen und gierigen Griechen mit harter Hand zeigen will, wo es langgeht. Wer dieser Haltung tatsächlich anhängt, ist den Demagogen allerdings längst auf den Leim gegangen. …“ | http://www.internet-law.de/2015/07/ist-der-esm-in-wirklichkeit-ein-perpetuum-mobile.html

[Notiz zur Identitätspolitik #2… ]

“ … Jede Identität ist zugleich eine Verschwörungsphantasie. … Man wird aus Zorn und Nützlichkeit „identisch“, und umgekehrt zerfällt die Identität in Zorn und Nützlichkeit. … Im Internet, das ist eine kulturelle Nachricht, gibt es nicht nur ein Spiel mit Identitäten, sondern auch mit der Identität: Die Fälschung der einen führt, paradox genug, zur Konstitution des anderen. Man verströmt Identität in Form von Informationen, und das „anderswo“ wieder zusammengesetzte Datengespenst wird zum Zerrspiegel … “

Aus: „ÜBER IDENTITÄT (UND IHREN WANDEL)“ Georg Seeßlen (25.06.2015)
http://www.seesslen-blog.de/2015/06/25/ueber-identitaet-und-ihren-wandel/

[Journalismus (Der blinde Fleck)#14… ]

… In Russland sei Propaganda mittlerweile ein wichtiger Bestandteil des Systems geworden … Es gebe dort praktisch keine eigenständigen Journalisten mehr, sagt Snyder, fügt aber hinzu: „Wenn wir selbst in dieses System geworfen würden, würden wir uns genauso verhalten.“ … „Russland glaubt nicht an den Journalismus. Ziel ist es, das Publikum zu überzeugen, dass Geschichte und Journalismus Humbug sind. Und damit also in letzter Konsequenz auch davon, dass es keine Wahrheit geben kann“, analysiert Snyder. …“ | Aus: „Timothy Snyder: „Russland glaubt nicht an den Journalismus““ von Teresa Eder (16. Juni 2015) | Quelle: http://derstandard.at/2000017491414/Historiker-Russland-glaubt-nicht-an-Journalismus
[… // Anmerkung: Nach nur einem Tag bekommt der Artikel über 300 Kommentare der Leser, daraus hier nun ein kleiner Zusammenschnitt // …]

AcaZ, 16. Juni 2015: “ … Dieser Bericht ist die Krönung der westlichen Doppelmoral. …“

CCCCCCCCFFFFFGGGG, 17.06.2015: “ … Medien im Westen keine Propaganda, Medien in Russland nur Propaganda – dann möchte ich zB. auf folgenden Fall verweisen: Otto Schulmeister, Langzeit Chefredakteur und Herausgeber der Zeitung Die Presse …“ [[–> // Anmerkung: “ … Otto Schulmeister (* 1. April 1916 in Wien; + 10. August 2001 ebendort) war Publizist und über rund drei Jahrzehnte Chefredakteur sowie Herausgeber der österreichischen Tageszeitung Die Presse. Er galt als Doyen des Journalismus und als einer der wichtigsten, aber auch umstrittensten Chefredakteure der Nachkriegszeit. … Im April 2009 erscheint im Nachrichtenmagazin profil ein Artikel, der den Beleg der Tätigkeit Schulmeisters für die CIA durch den Wissenschafter und Zeithistoriker Siegfried Beer dokumentiert. Beer ist Leiter des „Austrian Center for intelligence, propaganda and security studies“. Akten zufolge, die von der CIA bereits im Jahr 2006 freigegeben wurden, hatte Schulmeister den Decknamen GRCAMERA erhalten und, laut profil, „seine Leitartikel fallweise argumentativ nach den Wünschen der CIA ausgerichtet, Geschichten unterdrückt, wenn sie dem US-Standpunkt schadeten, und Informationen aus Hintergrundgesprächen mit österreichischen Politikern und Ostblock-Botschaftern preisgegeben„, wobei die letzte Eintragung in dem CIA-Dossier aus dem Jahr 1983 stammen soll. Für seine Tätigkeit hätte Otto Schulmeister kein Geld genommen – auch wäre er mit seinem zumal für einen Journalisten problematischen Verhalten in dieser Zeit kein Einzelfall gewesen. Laut profil waren auch andere Journalisten mit Mitarbeitern der US-Botschaft sowie mit dort verdeckt arbeitenden Geheimdienstleuten gut gestellt gewesen. …“ Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Schulmeister (Stand 17.06.2015) | –> http://www.profil.at/home/ex-presse-chef-dienste-cia-otto-schulmeister-geheimdienst-239634 (“ … Das Schulmeister-Dossier der CIA umfasst 92 Seiten. Es beginnt am 5. Dezember 1949, die letzte Eintragung stammt aus dem Juni 1983. Die Akten wurden im Jahr 2006 nach den Bestimmungen des amerikanischen „Nazi War Crimes Disclosure Act“ freigegeben. …“ – Christa Zöchling, 18.04.2009)]]

// Anmerkung: [vaughanbell – „Total information war“ (posted on May 6, 2011): “ … Perhaps one of the most important articles yet published on military infowar, propaganda, media influence and PSYOPs has appeared online. Called ‚Military Social Influence in the Global Information Environment: A Civilian Primer‘ – the piece is written by psychologist Sarah King who outlines the theory and practice of US information warfare as it stands today. [2010] … What’s striking is the effort to dominate all aspects of the ‚information sphere‘ – from public opinion, to news coverage, to acceptance on the ground, to shaping the general cultural concept of the country’s military. The many examples given of how this has been attempted during the recent and ongoing conflict are completely fascinating. …“ | Source: http://mindhacks.com/2011/05/06/total-information-war/ ] //

nnAK, 16. Juni 2015: „… Unsere Brutkästen sind origineller! …“ … // Anmerkung: [Als Brutkastenlüge wird die über längere Zeit als wahre Tatsache verbreitete Lügengeschichte bezeichnet, irakische Soldaten hätten… https://de.wikipedia.org/wiki/Brutkastenl%C3%BCge] //

No Country for Old Men, 16. Juni 2015: “ … „Russland glaubt nicht an den Journalismus“ … Wer, bitte schön, glaubt den[n] an den Journalismus? Journalismus ist doch keine Heilsbotschaft. …“

Creditore, 16. Juni 2015: “ … zum Glück haben wir nicht eine private zentralisierte Medienlandschaft die Information filtert und manipuliert …“

1000 und eine Nacht, 16. Juni 2015: „… Verarschen kann ich mich selber. Natürlich machen die Russen Propaganda, aber wir, der Westen, auch, und zwar um einiges effektiver. Eine einseitige Darstellung wie die obige ist irreführend. Was hier betrieben wird, ist nämlich auch nur ein Teil von Propaganda unter dem Deckmantel der Aufklärung. Intellektuell redlich wäre eine Analyse der Propaganda da wie dort. …“

Andreas Anders, 16. Juni 2015: “ … Der Standard ist ja auch ein Medium, welches sich selbst dem Journalismus verpflichtet definiert. NUR:
– Ich vermisse Meldungen, die nicht in das Bild (auch als Schlagseite bekannt) der Redaktion passen.
– Ich vermisse Analyse – stattdessen bekomme ich Schwarz-Weiß-Denken aus der Konserve
– Ein seriöses Blatt darf durchaus auch einmal Widersprüche darstellen, anstatt schlecht kaschierte Doppelstandards zur Schau zu stellen

Takis, 17. Juni 2015: “ … Wir wissen [nun] also, dass Russland noch einen weiten Weg zur Demokratie hat. Geschenkt, das wird wohl niemanden überraschen … Aber was ist mit unseren Medien und unserer Demokratie? [ ] [Unsere Demokratie und unseren Medien] sind doch sicher selbstkritisch und stellen sich diese Fragen regelmäßig[,] um sie in den öffentlichen Diskurs einzubringen? …“

Lucien de Rubempre, 17. Juni 2015: “ … Ihnen bereitet eine Diktatur weniger sorgen als eine Demokratie? – Hitler hätte seine Freude mit Ihnen… “

Millionen Legionen, 17. Juni 2015: “ … viel schlimmer ist eine Diktatur, wo die Leute sich wähnen in einer Demokratie zu leben. … Wenn große Zeitungen nur mehr von russischen Trollen sprechen, da die Meinung der meisten Postings von ihrer Meinung abweicht, ihre Kommentarfunktionen nur noch bei sinnlosen Artikeln freischalten, nur noch einseitig berichten oder überhaupt Dinge einfach nicht erwähnen, nicht-konforme Journalisten abgesägt werden …“

Gedankenblitz, 17. Juni 2015: “ … Der Unterschied zwischen deutschen und russischen Medien liegt nicht in der Menge und der Art der Propaganda, sondern in den Lesern. Russische Leser, die 45 Jahre Kommunismus und 10 Jahre Jelzin hinter sich hatten, wissen, dass man bei den Meldungen vorsichtig sein muss, der durchschnittliche Leser bei uns glaubt, wir hätten einen objektiven Journalismus. …“

B.A., 16. Juni 2015: “ … Lao-Tse sagte einst „Wer andere kennt, ist klug. Wer sich selbst kennt, ist weise.“
Diese Weisheit vermisse ich. …“

// Kontexte Medienjournalismus und Medienkritik:
// Oder die Frage nach journalistischen Idealen wie Objektivität, Neutralität, Unabhängigkeit, kritischer Distanz, Sorgfalt oder Ergebnisoffenheit | ==> http://www.subf.net/linklist/index.php/topic,26.0.html

[Ordnung, Herrschaft und Interessen #32… ]

“ … Unter einer Vorratsdatenspeicherung … versteht man die Speicherung personenbezogener Daten durch oder für öffentliche Stellen, ohne dass die Daten aktuell benötigt werden. Sie werden also nur für den Fall gespeichert, dass sie einmal benötigt werden sollten. In der rechtspolitischen Debatte bezieht sich der Begriff meist auf die Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikations-Verbindungsdaten. Diese betrifft die Verpflichtung der Anbieter von Telekommunikationsdiensten zur Registrierung der Verbindungsdaten von elektronischen Kommunikationsvorgängen, ohne dass ein Anfangsverdacht oder eine konkrete Gefahr besteht (Speicherung bestimmter Daten auf Vorrat). Erklärter Zweck der Vorratsdatenspeicherung ist die verbesserte Möglichkeit der Verhütung und Verfolgung von schweren Straftaten. …“ (06/2015)
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorratsdatenspeicherung

europarl.europa.eu, (13-02-2014): “ … Edward Snowden zufolge war der Wunsch nach einer öffentlichen Debatte über das Verhältnis von Sicherheit und Menschenrechten ein wichtiger Faktor für seine Entscheidung, die NSA-Dokumente zu veröffentlichen. …“ | http://www.europarl.europa.eu/news/de/news-room/content/20140212STO35701/html/NSA-Skandal-im-EP-%C3%9Cberwachung-gr%C3%B6%C3%9Fte-Herausforderung-f%C3%BCr-Menschenrechte

“ … Justizminister Maas war selbst skeptisch, musste sich aber dem Willen von Parteichef Sigmar Gabriel beugen. …“ | Aus: „Heiko Maas verteidigt Gesetz zu Vorratsdatenspeicherung“ Gregor Mayntz und Eva Quadbeck (12. Juni 2015) | http://www.rp-online.de/politik/deutschland/heiko-maas-verteidigt-gesetz-zu-vorratsdatenspeicherung-aid-1.5159785

Moritz.Grattke, 14.06.2015 18:58 Uhr: “ … Psychopathen und Paranoide können die Menschheit nicht vor religiösen Irren/MörderInnen und wirtschaftlichen Kriminellen bewahren, erst recht nicht eine Demokratie vor destruktiven Einflüssen schützen, solange die BeschützerInnen eben selbst paranoid und ohne Vernunft und demokratischem Verstand arbeiten. …“ | http://www.zeit.de/2015/24/abhoer-skandal-bnd-politiker-angst/seite-2?commentstart=89#cid-4872413

“ … Maas‘ Strategie: Er redet das Gesetz klein. Die Speicherfristen seien kurz, zehn Wochen, bei den besonders sensiblen Standortdaten nur vier. Das neue Gesetz, sagt Maas, habe „mit Abstand die niedrigsten Speicherfristen, die es in ganz Europa gibt“. Deutlich niedriger auch als die sechs Monate Speicherfrist, die das alte, vom Bundesverfassungsgericht 2010 gekippte Gesetz vorsah. … Sein Fazit: „Ich bin davon überzeugt, dass das Gesetz vor dem Bundesverfassungsgericht Bestand haben wird.“ Wenn nicht, so muss man Maas wohl verstehen, würde das Gericht sich selbst widersprechen. … Der Justizminister konzentriert sich darauf, lückenlos nachzuweisen, warum es keinen vernünftigten Grund gebe, gegen das neue Gesetz zu sein. Was Maas dagegen kaum erklärt: welchen Grund es eigentlich gibt, dafür zu sein. … [es gab] Zitate, in denen Maas erklärt[e], dass die Vorratsdatenspeicherung gegen das Recht auf Privatheit und den Datenschutz verstoße, dass es keine Beweise für ihren Nutzen gebe, dass sie in Frankreich die Pariser Anschläge vom Januar nicht verhindert habe. „Recht hat der Justizminister!“, ruft Korte nach jedem Zitat. [Maas] sitzt mittlerweile auf der Regierungsbank, vertieft in sein Smartphone. …“ | Aus: „“Es ist ein Drama““ Paul Munzinger (12. Juni 2015) http://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagsdebatte-ueber-vorratsdatenspeicherung-es-ist-ein-drama-1.2517655

„… Die Vorratsdatenspeicherung würde auch zu mehr Überwachung von Journalisten führen. Das wäre eine Einschränkung von Freiheit und Rechtsstaat“. Seine Argumente von vor wenigen Monaten holen Justizminister Maas jetzt ein. … Vizekanzler Gabriel hatte im März Druck auf Maas ausgeübt, der immer ein erklärter Gegner der Vorratsdatenspeicherung gewesen war. … Massive Kritik kommt unter anderem auch von Teilen der SPD und da vor allem vom linken Flügel und den Netzpolitikern. …“ | Aus: „Vorratsdatenspeicherung im Bundestag: Ein harter Tag für Heiko Maas“ (12.06.2015) | http://www.heise.de/newsticker/meldung/Vorratsdatenspeicherung-im-Bundestag-Ein-harter-Tag-fuer-Heiko-Maas-2689833.html

gweihir, 12.06.2015 21:16: “ … Fuer Ueberzeugungen muss man notfalls Opfer bringen. Der Justizminister versteht das anscheinend nicht. Er haette sich diesem Druck widersetzen muessen, notfalls bis zum Ruecktritt. So wird sein Ablehnen der VDS nur zu einer unwichtigen personelichen Meinung, nicht zu einer „Ueberzeugung“ …“ | http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Vorratsdatenspeicherung-im-Bundestag-Ein-harter-Tag-fuer-Heiko-Maas/Fuer-Ueberzeugungen-muss-man-notfalls-Opfer-bringen/posting-20904937/show/

Chaironea, 12.06.2015 16:18: “ …
|| O/4 schrieb am 12.06.2015 16:06:
|| Re: Sollen wir nun Mitleid mit Maas haben?
|| Ich denke schon.

… Mit dem Menschen hätte ich Mitleid, wenn es für ihn definitiv keine andere Möglichkeit gegeben hätte. Aber die gab es. Frau Leutheusser-Schnarrenberger hat das vorgemacht [Sabine Leutheusser-Schnarrenbergers Rücktritt aus persönlichen Gründen – sie wollte die Entscheidung der Bundesregierung zum Einsatz des „großen Lauschangriffs“, der später vom Bundesverfassungsgericht gekippt wurde, nicht mittragen … https://de.wikipedia.org/wiki/Sabine_Leutheusser-Schnarrenberger]. Offensichtlich reicht es bei ihm menschlich dazu nicht. … Es geht hier nicht um die Frage, was andere von ihm politisch fordern, sondern darum, aufrecht zu unserer Verfassung zu stehen. Ich denke, das ist die Mindestanforderung an einen Minister, vor dem man Achtung haben kann. … “ | http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Vorratsdatenspeicherung-im-Bundestag-Ein-harter-Tag-fuer-Heiko-Maas/Re-Sollen-wir-nun-Mitleid-mit-Maas-haben/posting-20904244/show/

fr.osch, 12.06.2015 16:05: “ … Großartiges Beispiel für die Verselbständigung von Macht. Gegen jede Vernunft und sogar die selbst vorgebrachten Argumente handelt das kleine Rädchen im Getriebe des Machtapparats konform zu den Vorgaben der Mächtigen. Ein Mensch mit Rückgrat wäre zurückgetreten … aber es geht hier nicht um den aufrechten Gang, sondern um Machterhalt … und natürlich um die unaufhaltsame Umsetzung der Agenda. … Es war [ ] nicht eine „Laune“ von SPD-Chef Sigmar Gabriel … Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun, mit dem Gewissen der Abgeordneten, dem alleine sie unterworfen sind, auch nicht. … Der Fraktionszwang besorgt den Rest. Marionetten sind das, allesamt, ohne jede Selbstachtung erledigen sie jeden noch so absurden Frondienst. … profillos, austauschbar, charakterlos. Dementsprechend kann es auch gar nicht mehr um Inhalte gehen oder Fakten oder Argumente. Das Ergebnis steht sowieso bereits fest, es folgen ein paar Scheindiskussionen, Folklore zur Beschwichtigung des Souverän, ein wenig Drama für die Kameras, die Hofberichterstatter zitieren dankbar, eifrig und eilfertig, Schmierentheater eben. Das ist Politik in einer modernen Demokratie, man mag es kaum glauben, wie tief wir gesunken sind. …“ | http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Vorratsdatenspeicherung-im-Bundestag-Ein-harter-Tag-fuer-Heiko-Maas/Grossartiges-Beispiel-fuer-die-Verselbstaendigung-von-Macht/posting-20904192/show/

// …Laut eines Ergebnispapiers der Hinterzimmergespräche mit der Telekom, das heise online vorliegt, drängen die Ermittler und Geheimdienste auf eine Speicherdauer von 180 Tagen für IP-Adressen und Login-Daten, die Verbindungsdaten bei einem Festnetzgespräch sowie im Mobilfunkbereich überdies die Standortkennung sowie „gegebenenfalls Kartennummer (IMSI) oder Kennung der Endeinrichtung (IMEI)“. Die Telekom soll sich bereit erklärt haben, die entsprechenden persönlichen Daten für diese Zeitlänge zu archivieren. … “ (heise.de, 14.03.2005) etc. … // — Aus: „Absprachen über Vorratsdatenspeicherung lösen Empörung aus“ (14.03.2005 17:11), Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/57507

// [COMMUNICATIONS LASER #17 – Vorratsdatenspeicherung… ]
// Eine Kontextsammlung zur Vorratsdatenspeicherung
==> http://www.subf.net/forum/index.php/topic,153.0.html

[Journalismus (Sprachgebrauch)#13… ]

No-Spy: Überwachungskritiker treffen sich zum dritten Mal in Stuttgart“ (29.05.2015) | Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/No-Spy-Ueberwachungskritiker-treffen-sich-zum-dritten-Mal-in-Stuttgart-2670922.html

newswombel, 30.05.2015: “ … „Überwachungskritiker“ – Heise, ich weiß Ihr meint es nicht so, aber das Wort ist schon merkwürdig. Das Wort „Überwachungskritiker“ dürfte es in einer Demokratie eigentlich nicht geben, es müsste Selbstverständlichkeit sein. Das ist wie „Tötungskritiker“, „Brandstiftungskritiker“ oder „Vergiftungskritiker“. …“ | http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/No-Spy-Ueberwachungskritiker-treffen-sich-zum-dritten-Mal-in-Stuttgart/Ueberwachungskritiker/posting-13743544/show/

Thanks_for_all_the_fish, 29.05.2015: “ … „Überwachungskritiker“ treffen sich also. … So sind wir denn schon beim „Überwachungskritiker“ angekommen. Das Äquivalent eines Häretikers der „Sauerland-Vorratsdatenspeicherung-Ihrseidverdächtig“ Religion. Eine neue Form von Apostasie. [Man wird also zum „andersdenkenden Dissidenten“ wenn man eigentlich nur den Normalzustand wiederherstellen will?] … “ | http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/No-Spy-Ueberwachungskritiker-treffen-sich-zum-dritten-Mal-in-Stuttgart/Zaepfchens-Republik/posting-13174977/show/

//Notiz: http://de.wikipedia.org/wiki/Apostasie

[Kriegsschauplätze #21… ]

Bundespräsident Joachim Gauck (31. Januar 2014): “ … Politiker müssen immer verantworten, was sie tun. Sie müssen aber auch die Folgen dessen tragen, was sie unterlassen. Auch wer nicht handelt, übernimmt doch Verantwortung. … “ Aus: „Eröffnung der 50. Münchner Sicherheitskonferenz“ (München, 31. Januar 2014), Quelle: http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Joachim-Gauck/Reden/2014/01/140131-Muenchner-Sicherheitskonferenz.html

“ … Bisher hätten die USA versichert, dass von ihren Stützpunkten in Deutschland Drohnenangriffe „weder geflogen noch gesteuert werden“, sagte Seibert. …“ | Aus: „Gutachten: Keine rechtliche Handhabe gegen US-Drohneneinsätze“ (04.04.2014), Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Gutachten-Keine-rechtliche-Handhabe-gegen-US-Drohneneinsaetze-2163292.html

“ … Germany is the Tell-Tale Heart of America’s Drone War … To date, German prosecutors have shown little interest in pursuing such action. The German government position boils down to this: We have asked the U.S. if they are violating any agreements or laws and the Americans have said no. Case closed. – – – „What happens between the US, Ramstein and the drones is a division of labor in different locations,“ says Wolfgang Kaleck, the head of the European Center for Constitutional and Human Rights, one of the organizations bringing the Yemen suit against the German government. „The German government doesn’t ask tough questions because they obviously don’t want to know what really happens. …“ | Source: „Germany is the Tell-Tale Heart of America’s Drone War“ Jeremy Scahill (17.04.2015) https://firstlook.org/theintercept/2015/04/17/ramstein/ & http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ramstein-air-base-us-drohneneinsaetze-aus-deutschland-gesteuert-a-1029264.html

_IMHO_, 18.04.2015 (12:26): „… 1147 Tötungen für 41 Liquidierungen – Zur Ergänzung: The Guardian hat mal vor Ort indirekt nachgerechnet. Wenn (ohne Anhörung) 41 Menschen zum Tode verurteilt werden, schießen die Drohnen rund 26,9mal daneben. Ganz im Sinne von Lynchjustiz, die 26mal Menschen am Baum-Galgen hochzieht, bevor „zwischendurch“ der Mensch gelyncht wird, dem die Aktion galt. Selbst die beabsichtigte Tötung der 41 Menschen ist nicht rechtsstaatlich. …“ –>  http://www.theguardian.com/us-news/2014/nov/24/-sp-us-drone-strikes-kill-1147 …“ | Quelle: http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Ex-US-Pilot-Todesdrohnen-sind-die-feigeste-Art-der-Kriegsfuehrung/1147-Toetungen-fuer-41-Liquidierungen-Link/posting-3280755/show/

Kommentar zu: „Ex-US-Pilot: „Todesdrohnen sind die feigeste Art der Kriegsführung““ von Stefan Krempl (18.04.2015) … Der frühere Drohnen-Pilot Brandon Bryant hat die US-Todesmissionen im Anti-Terror-Krieg als „sehr schmutzige Arbeit“ beschrieben und bekräftigt, dass die US-Militärbasis im rheinland-pfälzischen Ramstein eine zentrale Rolle dabei spiele. … Die Koordination der Flugoperation in Ländern wie Afghanistan, Pakistan und ganz Afrika laufe über Ramstein, berichtete auch der Investigativjournalist John Goetz. Beim Erstellen der Todeslisten schaue eine ganze Armee von Spezialanwälten darauf, ob Standards für Exekutionen eingehalten würden. Dies sei eine Wissenschaft für sich …| http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ex-US-Pilot-Todesdrohnen-sind-die-feigeste-Art-der-Kriegsfuehrung-2612197.html

RyanM, 29. April 2015 23:06: “ [Deutschland und Italien werden in der Resolution zwar nicht direkt angesprochen. Jedoch heißt es wörtlich, die USA würden von Mitgliedern des Europarates mit „Sendeanlagen auf ihrem Staatsgebiet“ unterstützt.] … Konsequenzen wie immer keine. Da werden Schwerstverbrechen in aller Öffentlichkeit begangen bzw tw. wörtlich vor laufender Kamera und nichts passiert. Keine Verhaftungen, keine Anklage, nichts. Rechtsstaat? Defakto abgeschafft. …“ | http://www.heise.de/tp/foren/S-Konsequenzen/forum-294597/msg-26735406/read/ | Kommentar zu: „Europarat verurteilt Unterstützung von US-Drohnenangriffen durch Länder wie Deutschland und Italien“ (29.04.2015) | http://www.heise.de/tp/artikel/44/44794/1.html

[Journalismus (Wording, Sprachgebrauch)#12… ]

Martin Gehlen „König Salman räumt am saudischen Hof auf“ (30. Januar 2015):“ … Eine Woche nach dem Tod seines Vorgängers Abdullah hat der neue saudische König Salman die Machtspitze seines Landes neu sortiert und in einer Serie von 30 Dekreten klargestellt, dass er am harten innenpolitischen Kurs festhalten wird. …“ | http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/saudi-arabien-koenig-salman-thronwechsel

Florian Rötzer (02.02.2015): „ … Während die westlichen Regierungen die Praxis des IS brandmarken, herrscht großes Schweigen gegenüber den reichen saudischen Monarchen, mit denen man es sich nicht verderben will. Zum Begräbnis von König Abdullah schickte man denn auch hohe staatliche Gesandte und würdigte ihn in Beileidsbotschaften. US-Präsident Barack Obama war sich nicht zu schade, mit einer großen Delegation beim Nachfolger König Salman anzutreten. Als gelungen wurde die Geste von Michelle Obama gefeiert, kein Kopftuch zu tragen. …“ | http://www.heise.de/tp/news/In-Saudi-Arabien-wird-munter-weiter-gekoepft-2534610.html

Sherpa0 (02.02.2015):“ … Re: Warum eigentlich „König“? – Das war schon immer so. Diktatoren heißen je nachdem, ob „wir“ sie mögen oder nicht entweder „Machthaber“, „Chef der Junta“, „Diktator“, oder aber „Präsident“, „König“, „Fürst“, „Vorsitzender des Staatsrates“ … “ | http://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/In-Saudi-Arabien-wird-munter-weiter-gekoepft/Re-Warum-eigentlich-Koenig/posting-2217197/show/

hubid (02.02.2015): “ … Ist ein „Justizsystem“, das in eklatanter Weise international anerkannte Rechtsprinzipien verletzt, überhaupt ein valides Justizsystem? … zu verschiedenen Gelegenheiten haben westliche „Rechts- und Demokratiewächter“ diese Frage sehr unterschiedliche beantwortet, je nachdem, was man gerade mit dem Objekt dieser Fragestellung anfangen wollte. … “ | http://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/In-Saudi-Arabien-wird-munter-weiter-gekoepft/Re-Naja-einen-KLEINEN-Unterschied-gibt-es-dann-wohl-doch/posting-2217243/show/

David Hugendick (10. Februar 2011): “ … Im politischen Sprachgebrauch trennen Gut und Böse sich ganz leicht: Dort die Despoten, hier der Westen mitsamt seinen Verbündeten. Zu diesen wurde Hosni Mubarak lange Zeit gezählt. Mehr als 30 Jahre erfreute man sich nicht nur hierzulande an seinem Staat Ägypten, den Stränden und Nilrundfahrten. Man war glücklich über die Stabilität, die er Nordafrika gab gegen eine befürchtete Radikalisierung des Islams. Nun, im Zuge der ägyptischen Revolte, hat dieses Bild ausgedient. Die Welt schreit auf: Mubarak ist ein Diktator. Sprache befindet sich ja stets im Wandel. Man könnte aber fragen: Warum erst jetzt? – Nicht, dass die Bezeichnungen falsch wären. Irritierend sind vielmehr das tabularasende Tempo und die Lautstärke, mit denen die westliche Öffentlichkeit ihren jahrzehntelangen Gleichmut nun entsorgt. … Dass späte Einsicht besser ist als keine, sollte hier fairerweise erwähnt werden. Betrüblich stimmt jedoch, dass es dazu erst den Aufstand braucht. …“ | Aus: „Huch, ein Unrechtsstaat!“ (10. Februar 2011) >> http://www.zeit.de/kultur/2011-02/aegypten-sprache

Asiram, 10. Februar 2011 18:19 Uhr: “ … Same procedure – Seit jeher werden Diktaturen unterstützt: Süd- und Mittelamerika, Persien, etc. etc.. Immer dieselbe Geschichte. Ehrlicher und respektabler wäre für Politiker zu gestehen „wie alle Länder betreiben wir Realpolitik. Profitieren solange möglich und wandeln uns dann vom Saulus zum Paulus, wenn uns die politische Grosswetterlage dazu zwingt. …“ http://www.zeit.de/kultur/2011-02/aegypten-sprache?commentstart=17#cid-859692

mcpommer, 10. Februar 2011 18:55 Uhr: „Purer Opportunismus … „Späte Einsicht“ wäre gewesen, vielleicht vor ein paar Jahren von sich aus zu sagen, „So nicht, unter diesen Bedingungen, können wir weder politische noch wirtschaftliche Beziehungen aufrecht erhalten“. Alles andere ist schlimme Schönrederei. …“ http://www.zeit.de/kultur/2011-02/aegypten-sprache?commentstart=17#cid-859756

hnosteve (31. Januar 2015): “ … Die Rechtsprechung ist in anderen Ländern anders als unsere, aber eine Köpfung oder eine Auspeitschung ist überall ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Natürlich müssen Menschenrechte überall angemahnt werden, egal ob die Menschenrechts-verletzende Regierung ein Wirtschaftspartner von uns ist oder nicht. …“ | http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/saudi-arabien-koenig-salman-thronwechsel?commentstart=9#cid-4402758

FitzOblong, 10. Februar 2011 19:13 Uhr: “ … zur Erinnerung: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. (Artikel 1 der Menschenrechte [10. Dezember 1948, Resolution der Generalversammlung – Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ])“ http://www.zeit.de/kultur/2011-02/aegypten-sprache?commentstart=17#cid-859777 | ->> http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf

Nachtrag / Hintergrundrauschen (04.02.2015):

„Schluss mit lustig“ Andrea Böhm, Michael Thumann und Bernd Ulrich (22. Januar 2015)
“ … Das zeitliche Zusammentreffen der islamistischen Terrorakte von Paris und des staatsterroristischen Akts gegen den Blogger Badawi in Dschidda legt den Blick frei auf die wirklichen Interessen Europas in Saudi-Arabien. Jahrzehnte einer verdrehten und überholten Politik liegen nun offen zutage. … Saudi-Arabien ist ein Thema, über das die Bundesregierung nicht so gern spricht. Man steckt in Erklärungsnot. Einerseits ist das Land für Deutschland – so wird es von manchen Außenpolitikern in Berlin noch runtergeleiert – wichtig: Großmacht im Mittleren Osten, Energielieferant, Exportmarkt, Teil der Koalition gegen den IS. Andererseits ist Saudi-Arabien ein Land mit systematischer Frauendiskriminierung und Folterjustiz. Das liefe auf die übliche Abwägung zwischen Realpolitik und Menschenrechten mit dem bekannten Ausgang hinaus. …“ | –>> http://www.zeit.de/2015/04/saudi-arabien-menschenrechte-oel-islamismus

[Zur Wahrnehmungsblase (Realitätstunnel) #4… ]

Sascha Pommrenke „Kriege, Kriegsverbrechen und Propaganda“ (18.01.2015): “ … Menschen einer Gruppe teilen bestimmte psychische Merkmale. Sie teilen gemeinsame Erfahrungen, Traditionen, Werte, Sitten und Normen. In der Soziologie spricht man in diesen Zusammenhang auch von der sogenannten zweiten Natur. Denn die im Sozialisationsprozess verinnerlichten Empfindens- und Verhaltensweisen werden zum Teil der Persönlichkeitsstruktur, die genauso zwingend ist wie die erste Natur. Der biologische Zwang zum Essen, Trinken, Schlafen usw. ist demnach genauso zwingend wie die psychosozialen Zwänge, die sich in Gruppen bzw. Gesellschaften herausbilden, z.B. die Bewertung, wer Freund ist und wer Feind. Bei Norbert Elias und Pierre Bourdieu wird in diesem Zusammenhang auch vom (sozialen) Habitus gesprochen.
Der Habitus als verstetigte Empfindens- und Verhaltensweise gruppenspezifischer Prozesse setzt den Gruppenmitgliedern Grenzen der Erfahrung. Dieser Bezugsrahmen der Erfahrung kann nicht ohne weiteres überschritten werden. Johann Wolfgang von Goethe hat dieses Phänomen treffend beschrieben:
„Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht.“ … Es kümmert uns nicht, wenn unsere Verbündeten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, korrekt sollte es heißen: Verbrechen gegen die Menschheit, begehen. Verstöße gegen oder Bruch des Völkerrechts oder der Menschenrechte begehen nur Verbrecherregime. Wir jedoch haben die Errungenschaften des Rechtsstaates. Bei uns werden Verbrechen geahndet und deswegen kommen sie auch nicht vor bzw. sind Einzelfälle denen mit der Härte des Gesetzes begegnet wird. Das ist der Anschein, der Phantasiepanzer, den sich das Bürgertum zugelegt hat, um sich nicht mit der schrecklichen Wahrheit auseinandersetzen zu müssen. …“ | http://www.heise.de/tp/artikel/43/43771/1.html

Yggr (18. Januar 2015 14:04): „… es gibt genügend Beiträge die sich auch kritisch mit den Kriegen und Konflikten befassen, das Problem ist, dass sich die meisten dafür nicht interessieren. … “ | http://www.heise.de/tp/foren/S-Demokratie/forum-290879/msg-26362727/read/

Extrafein (18. Januar 2015 13:44): “ … Aktuell dazu > http://www.tagesschau.de/inland/wagenknecht-101.html … Man lese dann auch mal die Kommentare …“ | http://www.heise.de/tp/foren/S-Aktuell-dazu/forum-290879/msg-26362655/read/

tagesschau.de, 17. Januar 2015 – 13:43 Uhr: „Ihre Meinung zu: Wagenknecht: „US-Drohnenangriffe wie Pariser Anschläge““ … [Sahra] Wagenknecht hält die US-Drohnenangriffe für „genauso verabscheuenswürdig“ wie die Anschläge von Paris. Bei den Attacken seien „Tausende Unschuldige ermordet“ worden. Von der SPD kommt heftige Kritik. … | http://www.tagesschau.de/inland/wagenknecht-101.html

Lutz Jüncke Am 17. Januar 2015 um 17:52: “ … Versuch einer Analogie – Ein Amokläufer an einer Schule hat mehrere Kinder getötet und droht mit weiteren Erschießungen. Es gelingt der Polizei, den Psychopathen unschädlich zu machen; tragischerweise wird ein Kind von einer Polizeikugel getroffen. Laut … Frau Wagenknecht ist das ein genauso verabscheuenswürdiges Verbrechen, der Polizist wird mit dem Amokläufer gleichgesetzt. Eigentlich braucht man so etwas nicht zu kommentieren. …“

Didi Am 17. Januar 2015 um 17:18: “ … die betroffenen Menschen/Opfer in Afghanistan, Pakistan, Jemen …. empfinden die unberechenbaren Drohnenattacken der USA selbstredend als Terror, der sie Tag und Nacht begleitet und sie jederzeit treffen kann – Zuhause, auf dem Weg zu oder von der Arbeit, bei Familienfeiern wie Hochzeiten, die Kinder beim Spielen … – [das] bedeutet nichts anderes, [als] dass man einfach als unbescholtener Bürger zur „falschen Zeit am falschen Ort“ war, so wie das auch hier für die Opfer von Terroranschlägen zu konstatierten ist. … Die SPD sollte sich hier schön bedeckt halten, denn mit ihrer Billigung dieser Politik, werden fundamentale Werte der Partei mit Füßen getreten!…“

Gironimo Am 17. Januar 2015 um 17:50: “ … Kollateral – Unschuldige Drohnenopfer (auch Kinder) werden von den Tätern als Kollateralschaden geführt (übrigens deutsches Unwort des Jahres 1999) oder komplett verschwiegen/verdrängt, während unschuldige Terroropfer [aus dem Westen] als solche benannt und behandelt werden. Das ist aber nichts neues. … [Ein] Drohnenangriff ist [ein] Mord ohne Gerichtsverfahren per Knopfdruck, das kann man durch nichts rechtfertigen und ist gegen mein Rechtsverständnis. Nur weil die Terroristen keines haben, müssen wir uns denen nicht anpassen. …“

Lügenlebender Am 17. Januar 2015 um 17:51: “ … Man stelle sich mal diese Drohnen Attentate hier in Deutschland oder in Europa vor und auch die Reaktionen von uns …“

[Journalismus (ARD-aktuell) #10… ]

Impuls via –>> „Die Kunst der Gehirnwäsche # 119: Alles eine Frage der Perspektive (Marche Republicaine, Paris, 11. Januar 2015)“ >> http://welteninwelten.blogspot.de/2015/01/die-kunst-der-gehirnwasche-119-alles.html

einSchmidt (13. Januar 2015 um 23:05 Uhr) [Quelle: http://blog.tagesschau.de/2015/01/13/die-verschwoerung-von-paris/]: „… da liest man Dinge wie: „Angeführt wurde der Gedenkzug vom französischen Staatspräsidenten Francois Hollande. …“ –> http://www.tagesschau.de/ausland/trauermarsch-paris-109.html …und: Die Zeit: „Der französische Präsident Francois Hollande schreitet voran, links hat er Angela Merkel untergehakt,… Wer Symbole möchte, kann diese Bilder interpretieren. … Neben ihnen die Staatschefs aus Großbritannien, Spanien und etwa 40 weiteren Ländern sowie Vertreter eigentlich aller großen Weltreligionen und die Angehörigen der Toten. Hinter ihnen folgen mehr als anderthalb Millionen Menschen. http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/paris-charlie-hebdo-trauermarsch …“

“ … Es gibt ja gerade ein bisschen Aufregung um die Bilder von den Staats- und Regierungschefs beim großen „Republikanischen Marsch“ in Paris am vergangenen Sonntag. „Le Monde“ berichtete, dass die gar nicht in dem Sinne den Zug anführten, wie man es aufgrund der Berichte in den Nachrichtensendungen und der Fotos in den Zeitungen glauben mochte. … Ich kann verstehen, dass Menschen das ärgert, wenn sie das erfahren. Wenn sie Grund haben anzunehmen, dass Journalisten ihnen etwas vormachen und Komplizen bei einer Inszenierung sind, anstatt diese Inszenierung kenntlich zu machen. Natürlich ist jede Auswahl eines Fotos oder eines Filmausschnittes eine subjektive Entscheidung. Es ist aber nicht die Aufgabe von Journalisten, den Aufmarsch von mehreren Dutzend Staats- und Regierungschefs durch eine geschickte Wahl der Perspektive besonders eindrucksvoll wirken zu lassen. … Natürlich ist der Vorwurf einer „Verschwörung“ absurd, wenn etwa das Erste selbst am Nachmittag in seiner Live-Übertragung auch gezeigt hat, wie die Politiker getrennt vom Rest der Menschenmenge liefen. Aber deshalb ist doch nicht die Kritik an den Medien absurd, die in ihren Nachrichten und Fotos einen gegenteiligen Eindruck erweckt haben. Deshalb ist doch nicht die Frage unberechtigt, ob unter anderem die „Tagesschau“ ihren Zuschauern nicht diese Information hätte mitliefern sollen. … Ich glaube [ ], dass es um eine Grundsatzfrage geht, um die Haltung von Journalisten, um die Frage, ob sie ihre Aufgabe darin sehen, Teil der Inszenierung zu sein oder Inszenierungen zu dekonstruieren. Dass so viele Medien darauf verzichtet haben, die Umstände dieser eindrucksvollen Aufnahmen von den demonstrierenden Politikern zu schildern, und auch noch grob irreführende Formulierungen verwendeten, finde ich ernsthaft beunruhigend. Da gibt es ein grundsätzliches Problem. …“ | http://www.stefan-niggemeier.de/blog/20186/die-tagesschau-wo-man-schoene-inszenierungen-nicht-bloed-hinterfragt/

Dr. Kai Gniffke „Nachtrag: Die Verschwörung von Paris“ (ARD-aktuell, 14. Januar 2015): “ … In dem Bericht in der Tagesschau um 20 Uhr war der Sicherheitsabstand nicht zu sehen, weil er normal ist, weil es diesen Sicherheitsabstand bei jedem Auftritt von so vielen Staatschefs gibt. Die Kundgebung selbst war für die Berichterstattung meines Erachtens erheblich wichtiger als die üblichen Sicherheitsvorkehrungen. Daraus einen Manipulationsvorwurf zu konstruieren, halte ich für unangemessen. …“ | http://blog.tagesschau.de/2015/01/13/die-verschwoerung-von-paris/ & http://blog.tagesschau.de/2015/01/14/nchtrag-die-verschwoerung-von-paris/

Peter Helkenberg (14. Januar 2015 um 14:47 Uhr): “ … Das Bild wurde mit Kommentaren versehen, die alle zum Ausdruck brachten, die Politiker seien „Arm in Arm“ oder „Seit an Seit“ mit den übrigen gegangen. Und genau das ist eine konkrete Falschmeldung. Der Unterschied zu früher besteht darin, dass man Dank Internet den Medien die Fälschungen ab und zu nachweisen kann. Und die Methode, kritische Stellungnahmen pauschal mit Verschwörungstheorie abzuqualifizieren, ist schlicht infam. Die Verbrechen einzelner Terroristen sind durch nichts zu rechtfertigen. Der amerikanische Staatsterror gegen Irak, Afghanisten und anderen Ländern – sei es Vietnam oder Chile – wird bei den „Analysen“, die sich immer mit dem Scheinfaktor Religion beschäftigen, wo es doch um handfeste wirtschaftliche Interessen geht, leider oft vergessen. Und die „freie Presse“ trägt nichts zur Aufklärung bei, im Gegenteil. …“

gabrielle (14. Januar 2015 um 14:21 Uhr): “ … Dass die politische Führungselite aus Sicherheitsgründen im großen Abstand laufen musste, ist wohl jedem klar. Interessant ist doch, wie es kommentiert wurde:
„…Seit an seit mit dem Volk…. Das war wirklich zum Schmunzeln komisch. …“

Namenlos (14. Januar 2015 um 14:33 Uhr): „… Allerdings, stimmt es nicht wenn [Herr Gniffke] schreibt das „….die Staats- und Regierungschefs beim Trauermarsch vorneweg gingen. Bilder in anderen Zeitungen zeigen, dass der Boulevard Voltaire völlig abgesperrt war und Berichte in englischen Medien betätigen, dass sich die Politiker nur kurz aufgestellt haben; dann ein paar Meter für die Fotos gegannen sind und anschliessend sofort in ihre Limousinen gestiegen sind um abzureisen. Von einem „vorneweg“ marschieren kann keine Rede sein. …“

Dr. Wolfgang Kuechle (14. Januar 2015 um 20:12 Uhr): „… Ein Journalist sollte einzig der Wahrheit verpflichtet sein und exakt berichten, was geschehen ist. Dass Sie Herr Dr. Gniffke offenbar nicht mehr in der Lage sind zu unterscheiden zwischen tatsächlich Geschehenem – inszeniertes Foto – und politisch erwünschter Darstellung – volksnahes Anführen einer Demonstration – zeigt einen für Ihre Position erschütternden Mangel an journalistischem Niveau. Wenn Sie solche Inszenierungen für normal und nicht mehr erwähnenswert halten, werden Sie sich eingestehen müssen, dass Sie selbst Teil – und Akteur – einer Aufführung geworden sind. …“

Ernst Rinckhard (14. Januar 2015 um 21:30 Uhr): “ … Mich erinnert diese Berichterstattung an die Meinung meines betagten Onkels: Unter einem Medien-Regime muss der Bürger zwischen den Zeilen lesen. Dort findet er nicht unbedingt die Wahrheit, erkennt aber mit etwas Übung, dass in der angedienten Meldung etwas ausgelassen wurde. Alle die es angeht wissen was gemeint ist. …“

klausbaum (13 Dienstag Jan 2015): “ … Interessant ist übrigens auch, dass die SZ zwar darauf hinweist [http://www.sueddeutsche.de/politik/bild-von-kundgebung-in-paris-ein-gestelltes-foto-darf-geschichte-schreiben-1.2302160], dass das Foto von der Frontreihe führender Politiker dieser Welt in Paris zwar gestellt ist, aber die SZ MUSS hinzufügen, >>an der Aufrichtigkeit der Geste ändert das jedoch nichts.<< … Unter Aufrichtigkeit verstehe ich, dass man sich nicht inszeniert oder inszenieren lässt. …“ | https://klausbaum.wordpress.com/2015/01/13/kunstlerische-sicht-auf-die-presse/

Nachtrag / Nachgang (I):

„Manipulative Bilder aus Paris und Fragen an die beteiligten Journalisten (Update)“ John F. Nebel am 13 Jan 2015
Mich interessiert die reine mediale Entstehungsgeschichte und Verbreitung. Und warum Journalist/innen so ungenau arbeiten. …| >> http://www.metronaut.de/2015/01/manipulative-bilder-aus-paris-und-fragen-an-die-beteiligten-journalisten/

-.-

World Leaders: Not exactly „at“ the Paris rallies. … |
(12. Jan. 2015) —> https://twitter.com/ianbremmer/status/554752108545970178

[Zur Wahrnehmungsblase (Realitätstunnel) #3… ]

Mathias Müller von Blumencron (12.01.2015): “ … Das Internet hat sich zu einer gewaltigen Empörungsmaschine entwickelt, einer Gerüchteschleuder, einem Propagandavehikel für jede noch so obskure Theorie … Er dreht sich um die uralte Frage: Was ist Wahrheit, was ist Einbildung … Der Zuschauer ist immer wieder irritiert: Wo sind wir denn jetzt gerade? In der wahren oder in einer scheinbaren Welt? … Doch in der Praxis zeigt sich, dass die Erreichbarkeit von Wissen nicht unbedingt in Wissen mündet. … Glaube, Liebe, Hoffnung sind die Feinde der nüchternen Fakten. Ausgerechnet in einer Zeit, in der es das Publikum besser wissen müsste, gewinnen allerorten Bewegungen der Unvernunft an Einfluss, die ohne ihre eigenen Informationskanäle im Netz kaum denkbar wären. Parallel zur Informationsrevolution ist die politische Landschaft in der westlichen Welt zerfurcht worden. … Wer nach der Weltverschwörung sucht, der landet schnell in einem Schwarm der Weltverschwörer, der sich auf der richtigen Seite der Matrix wähnt, während der Rest der Welt vermeintlich in Unwissen dahindämmere. …“ | http://www.faz.net/aktuell/politik/das-internet-als-propagandavehikel-obskurer-theorien-13364530.html

Hans-Jürgen Bletz (12.01.2015 12:02): “ … In brutaler Offenheit lesen wir dort Wahrheiten und Lügen, Theorien, Beweise und Verleumdungen. Es [das Internet] gibt alle Aspekte des öffentlichen Lebens wieder. All das erfordert vom Benutzer ein gerüttetes Maß an Vorsicht vor der gebotenen Information … Der Vorteil des Angebots ist, daß der Nutzer (Wähler) wieder anfangen muss, eine eigene Meinung zu entwickeln. Der Weg wird für die meisten zum mündigen Staatsbürger führen. Für Menschen, die aus der Komfortzone der Tagesschau und Spiegel kommen, ist das Internet eine neue – ja erschütternde Welt, sind sie doch mit Sachen und Informationen konfrontiert, die die Obrigkeit bisher dem Wähler „ersparen“ wollte. Natürlich ist das Internet damit eine Gefahr für die offizielle Politik und das Meinungskartell. …“

Peter Wombel (12.01.2015 12:30): „Na, ja… Das Internet mag zwar viele Wirrköpfe und noch viel wirrere Thesen hervorbringen, man sollte aber nicht so überheblich sein zu tun, als wären die Menschen zu dumm die Informationen einordnen zu können. Das kling doch eher so, als wolle sich die Presse, die durch das Internet und den darin verfügbaren Informationen, die sich jeder selbst beschaffen kann, für unentbehrlich bei der Einordnung dessen, was wichtig und richtig ist und was nicht als unentbehrlich erklären. Das wäre Überheblich. Die Presse wird nach wie vor dringend benötigt und zwar dann, wenn es darum geht zu recherchieren und aufzudecken, hier ist wieder mehr Aktivität gefragt, dass Weiterreichen von gleichlautenden Agenturmeldungen oder die kritiklose Hinnahme von Politikeransichten hingegen macht die Presse auf Dauer entbehrlich. “

Olaf Sander (12.01.2015 12:54): “ … Kennen Sie John Swinton? – John Swinton (12.12.1829 – 15.12.1901) war ein in Schottland geborener US-amerikanischer Journalist, Zeitungspublizist und Redner. Als jemand 1880 auf einem Bankett, welches die Führer der Zeitungszunft für John Swinton höchstselbst ausrichteten, ehrende Worte über die unabhängige Presse sprach, entgegnete ihm John Swinton folgendes: „So etwas gibt es bis zum heutigen Tage nicht in der Weltgeschichte, auch nicht in Amerika: eine unabhängige Presse. Sie wissen das, und ich weiß das. Es gibt hier nicht einen unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben. Und wenn er es täte, wüsste er vorher bereits, dass sie niemals im Druck erschiene.[..]“ Und genau das ist das Futter für Verschwörungstheorien. …“

Ulrich Glatzel (rhearhein) – 12.01.2015 12:20: “ … Da schreibt der eine wie der andere blind die dpa Meldung ab, der nächste lässt sich stur vom z.B. „think tank“ Bertelsmann und deren Stiftungen führen, und andere wiederum verfolgen wohl eher politische Eigenideologien anstatt neutrale Wertefindungen. Die Schelte … gilt … für alle Seiten …“

Detlef Wentzel (12.01.2015 12:01): “ … Das Internet hat nichts geändert, nur offensichtlicher gemacht: Freiheit und Demokratie waren schon immer harte Arbeit. Freiheit und Demokratie bedingen den engagierten Menschen und Bürger, der es für eine Pflicht hält, sich zu informieren. Der weiß, dass es „die Wahrheit“ nicht gibt, sondern nur der Versuch einer Annäherung an sie. Der weiss, dass behauptete Fakten von heute durch die Erkenntnis von morgen zur Makulatur geraten können. Der weiss, dass gestrige Verschwörungstheorien die morgige Wahrheit sein könnten und die heutige Wahrheit morgen als Lüge entlarvt wird. …“

[Journalismus (Deutungsmuster) #9… ]

Otto Brenner Stiftung (NSU-Morde: Medien haben bei der Aufdeckung der Hintergründe versagt!, 01/2015): “ … Der bittere Befund des Autorenteams Fabian Virchow, Tanja Thomas und Elke Grittmann lautet: Bis auf wenige Ausnahmen folgten sehr große Teile der medialen Berichterstattung der Logik und den Deutungsmustern der Ermittlungsbehörden. Medien haben mit zur Ausgrenzung der Opfer beigetragen, Angehörige stigmatisiert und sich teilweise selbst mit „umfangreichen Spekulationen“ an der Tätersuche beteiligt. Die Studie kommt laut OBS-Geschäftsführer Legrand zu dem Ergebnis, „dass nicht nur die staatlichen Behörden 10 Jahre lang in die falsche Richtung ermittelt haben, sondern auch Medien ein Jahrzehnt lang diese Deutungsmuster und Mutmaßungen nicht konsequent hinterfragt und unkritisch übernommen haben„. … Grundlage der Studie ist die Analyse der Berichterstattung zwischen September 2000 und November 2011. Rund 300 Beiträge und 290 Bilder in der deutsch- und türkischsprachigen Presse in Deutschland wurden ausgewertet. Ergänzend wurden medienkritische Analysen herangezogen und Experteninterviews mit Journalisten geführt. … “ | https://www.otto-brenner-stiftung.de/presse/pressearchiv/pressedetail//1//nsu-morde-medien-haben-bei-der-aufdeckung-der-hintergruende-versagt.html & https://de.wikipedia.org/wiki/Otto-Brenner-Stiftung

[Filter & Handlungsmuster… ]

“ … Vergangene Woche war bekannt geworden, dass Webseiten des CCC [Chaos Computer Club] in Großbritannien geblockt werden. Verantwortlich ist offensichtlich ein Filter, der zunächst gegen Pornografie aufgesetzt worden war, später aber auch gegen „Extremismus“ erweitert wurde. …“ | https://netzpolitik.org/2014/ccc-webseite-angeblich-auch-in-aegypten-unerreichbar-was-macht-das-bka-eigentlich-dort/

“ … Originally envisioned as a porn filter, and recently updated with list of banned sexual acts including spanking, aggressive whipping, role-playing as non-adults, and humiliation, the British Internet filter has seen more esoteric content blocked from British shores. Objectionable material such as, „anorexia and eating disorder websites,“ „web forums,“ „web blocking circumvention tools“, and the oddly categorized, „esoteric material“ are also included in the filter. … “ | 2014-12-05: http://ccc.de/en/updates/2014/ccc-censored-in-uk >> geremycondra says: December 6, 2014 at 1:21 pm: “ … Censorship societies – they just don’t know what they’re missing.“ | http://hackaday.com/2014/12/06/chaos-computer-club-and-hackaday-blocked-by-british-porn-filters/#comment-2219415

Constanze Kurz Unser Netz soll schöner werden (28.07.2013 (!)) “ … Weder Regierungen noch Internetunternehmen sind hinreichend vertrauenswürdige Instanzen, um bestimmen zu können, was wir im Netz lesen, sehen, schreiben dürfen. Auch eine pseudodemokratische Legitimierung dieses Rückfalls in vormoderne Denk- und Handlungsmuster kann darüber nicht hinwegtäuschen…. “ | http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/aus-dem-maschinenraum/aus-dem-maschinenraum-unser-netz-soll-schoener-werden-12305418.html

[Zur Wahrnehmungsblase (Realitätstunnel) #2… ]

“ … Die Idee des Common Ground als eine Art mentale Repräsentation ist ein übliches Missverständnis. … es gibt keinen Punkt, an dem eine Gedankenkette wie „A vermutet, dass B weiß, dass X; und A vermutet auch, dass B denkt, dass A glaubt, B wisse X; usw.“ zum Stoppen kommt. …“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Common_Ground, 4. März 2014)

“ … In Konflikten … geht die Meinung darüber, was … passiert, weit auseinander. Beide Seiten beschuldigen sich immer wieder der Desinformation und beide werfen Medien vor, parteiisch zu sein. Ursache dafür ist ein Phänomen, das Eli Pariser die Filter-Blase genannt hat – beide Seiten informieren sich aus unterschiedlichen Quellen und es gibt kaum Informationslieferanten, die von allen genutzt werden.
Das ist nicht überraschend und auch kein neues Phänomen. Spannend aber ist, wie eindeutig sich dieser Bias [Trend] in den Daten sozialer Netzwerke beobachten lässt.
Gilad Lotan … hat Daten von Twitter, Instagram und anderen Netzwerken analysiert und visualisiert, um diese Form der „personalisierten Propaganda“, wie er es nennt, zu zeigen. Dazu hat er bei Medium einen Text veröffentlicht.
Lotan untersuchte Twitterer, die im Juli 2014 in irgendeiner Form auf die Bombardierung der Schule des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) in Gaza reagierten. Der Inhalt der Reaktionen waren nicht entscheidend, vielmehr erstellte Lotan eine Karte, auf der die Accounts danach angeordnet wurden, wem sie folgen. …
Das alles sagt nichts darüber aus, wie Medien über den Konflikt berichten und welche Berichte nun richtig oder falsch sind. Es zeigt aber, dass diejenigen, die die Berichte lesen und kommentieren, sich in vollkommen unterschiedlichen Sphären bewegen. Was die Gefahr erhöht, dass sie kein Verständnis füreinander aufbringen und die andere Seite als Gegner erleben, den es zu bekämpfen gilt. Und es erhöht die Gefahr dafür, dass die Beteiligten auf jeder Seite anfällig für Propaganda sind. Der Krieg am Boden hat also offensichtlich leider auch im Netz zu einer klaren Front geführt. Noch mal, das ist nicht neu. Aber es ist dank Lotans Analyse nun sichtbar. …“ | Aus: „Personalisierte Propaganda“ Kai Biermann (8. August 2014) >> http://blog.zeit.de/open-data/2014/08/08/gaza-propaganda-twitter/ | (Gilad Lotan – NYC https://medium.com/@gilgul ): „Israel, „Gaza, War & Data“ >> https://medium.com/i-data/israel-gaza-war-data-a54969aeb23e

Outside_Observer, 8. August 2014 um 17:37 Uhr: Vor 20 Jahren, als das Internet noch in den Kinderschuhen war, hatte ich grosse Hoffnung, dass sich Menschen nun unabhängig informieren könnten, und dass das zur allgemeinen politischen Bildung beiträgt, und Konflikte entschärft.
Das Gegenteil ist der Fall. Überall bilden sich eigene Blasen und eigene Welten, und man liest nun mal am Liebsten, was die eigenen (Vor)Urteile bestätigt. Das Internet vertieft die Gräben und Konflikte. Dazu kommt, dass durch die Anonymität die Aggressivität der Kommentare enorm zunimmt. Auch das färbt ins wirkliche Leben (die „real reality“) ab.

Le Toast, 8. August 2014 um 18:01 Uhr: Das ist wirklich sehr interessant … dass das Internet maßgeblich dazu beiträgt, dass Leute sich ihre Informationen nach dem Filtern, was sie hören bzw. lesen wollen. Differenziertes Auseinandersetzen mit einer Thematik wird eben von der Notwendigkeit eines vergleichsweise hohen kognitiven Aufwandes begleitet, da keine Heuristiken, wie z.B. Vorurteile mehr sinnvoll genutzt werden können. Vorurteile, Stereotypen, etc. machen es aber sehr viel einfacher, sich ein Bild zu machen, das jedoch von der Realität (ob die jetzt objektiv oder relativ ist, sei mal dahingestellt) enorm abweichen kann.
Man muss versuchen davon wegzukommen, eine eindeutige Einteilung in Gut und Böse erreichen zu wollen, wenn man schon (wie wir) emotional weitgehend unverwickelt ist in der ganzen Sache.

[Zur Ontologie des nicht seienden #5… ]

In der Uckermark hat sich jetzt ein Streit zwischen den christlichen Kirchen und den Glaubensbrüdern der [ ] „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters e. V.“ entzündet. Anlass sind die Hinweisschilder auf die „Nudelmesse“ – immer freitags um 10 Uhr… (Annette Kögel, tagesspiegel.de 01.12.204)

Schnatz, 01.12.2014 16:53 Uhr: Sehr witzig! – Dieser Spaghettimonster-Quatsch ist nichts weiter als reine Provokation. Diese „Satire“-Bande begeht gezielt massive Akte der Gotteslästerung und beleidigt und verhöhnt das Christentum. Verbieten.

Sonnenscheinchen, 01.12.2014 17:56 Uhr: Antwort auf Schnatz vom 01.12.2014 16:53 Uhr
@Schnatz – Dieses permanente, penetrante Glockengeläute täglich von morgens bis abends ist nichts weiter als reine psychische Folter. Die christlichen Kirchen begehen gezielt massive Akte der Nötigung und beleidigen und verhöhnen meine atheistischen Gefühle. Verbieten.

talk, 01.12.2014 18:44 Uhr: Antwort auf Sonnenscheinchen vom 01.12.2014 17:56 Uhr
Paradoxe Ironie verbieten – Ironie nicht verstehen, aber ironisch antworten wollen. Verbieten!

walentina, 1.12.2014 16:50 Uhr: Satire-Religion? – Kann mich mal jemand aufklären: Was hat das Spaghettimonster mit Satire zu tun?

Manusch, 01.12.2014 16:42 Uhr: PARDON! – Es handelt sich hier mitnichten um eine Satire. Ich persönlich glaube fest daran, dass meine heute zu Tische kommenden Spirellis mir Kraft und Stärke verleihen und ich verbitte mir absolut jegliche Diskriminierung. Es lebe HOCH das FSM*! … beweise, dass es nicht existiert!

Impuls via

[Ordnung, Herrschaft und Interessen #31… ]



“ … Bei der Suche nach NS-Raubkunst fordern viele mehr Transparenz. Das Victoria and Albert Museum in London will nun die „Harry-Fischer-Liste“ [https://de.wikipedia.org/wiki/Harry_Fischer] veröffentlichen – eine Inventarliste der von den Nazis beschlagnahmten Werke. … Bisher war die Inventarliste nur Wissenschaftlern für ihre Forschung zugänglich. … Auch der Provenienzforscher Willi Korte empfiehlt, auf die Liste zu schauen: „Ich hoffe, dass so mancher darauf ein Bild findet, das ihm als Privatsammlungsverlust bekannt ist, und dann durch die Liste erfährt, in welches Museum es gegangen ist“. Ob es dann noch in dem angegebenen Museum hängt, ist die nächste Frage. Die Liste scheint jedoch ein wichtiges Puzzlestück für die Provenienzforschung zu sein … “ [„Liste „Entarteter Kunst“ soll online erscheinen“ Annika Zeitler (17.01.2014)] >> http://www.dw.de/liste-entarteter-kunst-soll-online-erscheinen/a-17367340 | >> https://de.wikipedia.org/wiki/Provenienzforschung

“ … Erst 1997 tauchte in London eine Liste [(die Harry-Fischer-Liste)] auf, in der das Goebbels-Ministerium etwa 16.000 Werke benannt hatte und was mit ihnen geschehen war: Diese Liste ist erst seit 2014 öffentlich und war bisher nicht zu durchsuchen. … | Aus: „taz-Suche nach „entarteter Kunst“ – Zurück ins Bewusstsein“ Thomas Gerlach (11/2014) >> http://www.taz.de/taz-Suche-nach-entarteter-Kunst/!149468/

»Entartete Kunst« – Gesamtverzeichnis (pdf, 53mb) >> https://apps.opendatacity.de/entartete-kunst/pdf/gesamtverzeichnis.pdf | http://kunstraub.taz.de/

“ … „Entartete Kunst“ war während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland der offiziell propagierte Begriff für mit rassentheoretischen Begründungen diffamierte Moderne Kunst. Der Begriff Entartung wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der Medizin auf die Kunst übertragen. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Entartete_Kunst

“ … Die Ausstellung „Entartete Kunst“ war eine von den Nationalsozialisten organisierte Propagandaausstellung in München. Sie wurde am 19. Juli 1937 in den Hofgartenarkaden eröffnet und endete im November desselben Jahres. Parallel fand die einen Tag zuvor eröffnete „Erste Große Deutsche Kunstausstellung“ statt, so dass „Entartete Kunst“ und die vom Regime geförderte Kunst, die sogenannte „Deutsche Kunst“, gegenübergestellt wurden. …“ | https://de.wikipedia.org/wiki/Entartete_Kunst_%28Ausstellung%29 „Kunsthandel im Nationalsozialismus: Als Hitler „entartete Kunst“ verscherbeln ließ“ | Christopher Pramstaller (11. November 2013) | >> http://www.zeit.de/kultur/kunst/2013-11/Raubkunst-Handel-Nazi-Deutschland

„Datenbank „Entartete Kunst“ Dem Bildersturm auf der Spur“ – “ … Die Berliner Forschungsstelle „Entartete Kunst“ hat heute eine Datenbank zur „Verfallskunst“ freigeschaltet. Eine undankbare Aufgabe, da siebzehntausend der von den Nazis beschlagnahmten Werke bisher nicht gelistet sind. …“ Regina Mönch (21.04.2010 !) | >> http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/datenbank-entartete-kunst-dem-bildersturm-auf-der-spur-1966194.html

Datenbank Entartete Kunst >> “ … Das Gesamtverzeichnis der 1937/38 in deutschen Museen beschlagnahmten Werke „entarteter Kunst“ wird seit April 2010 kontinuierlich komplexweise nach nochmaliger Überprüfung der Einträge ins Netz gestellt. Es kann nur nach Künstlern und Werken befragt werden, soweit sie bereits für das Netz freigegeben wurden. Das Gesamtverzeichnis fußt auf dem von den Nationalsozialisten angelegten Beschlagnahmeinventar. …“
Forschungsstelle „Entartete Kunst“, Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin |
http://emuseum.campus.fu-berlin.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&moduleFunction=search

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