Nach meiner Einschätzung wird das Paintballverbot von einer breiten politischen Mehrheit im Deutschen Bundestag, parteiübergreifend, aber auch bund/länderübergreifend befürwortet.
(09.05.2009, Dr. Dieter Wiefelspütz, Quelle)
[Paintball Art by Epos257] | [via]
„Shooting into the white surface of vacant billboards with a paintball gun – blank canvasses in an urban environment, a gesture expressing an opinion and at the same time abstract painting in a urban environmemt.“
URBAN PAINTINGS
Prague and suburbs, winter and spring of 2009
=> http://www.epos257.cz/?lng=en&s=works&t=/urbanpaintings
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Kontext #1
[…] Erfolgreich verteidigt die Scharfschützenlobby ihre zehn Millionen Pistolen und Gewehre in Privatbesitz. Sie sollen künftig mit PIN-Nummern gesichert werden, na und? Die Politik sagt, die breite Mehrheit der Jäger und Sportschützen sei absolut rechtstreu. Na dann.
Sich gegenseitig mit Farbkugeln zu beschießen, Paintball genannt, soll indes verboten werden. Die Politik hält das für menschenverachtend und eine Animation künftiger Amokläufer. Mit dieser Logik ist auch das Tragen von Spielzeugpistolen zum Cowboykostüm zu verbieten. Aber was macht man mit Kindern, die ihre Zeigefinger aufeinander richten und rufen: Peng, du bist tot? Gehört nicht auch Fechten dazu, Biathlon, Boxen? Simuliert Schach nicht vernichtende Schlachten? Lässt sich die Gier der Banker durch ein Verbot von Monopoly stoppen? …
von udu udu ist gerade offline | 11.05.2009 13:32:54 Uhr
Waffenschein zum Schnellball werfen erteilt dann der Schulleiter. 10 Volltreffer ergeben die Qualifikation für den Wehrdienst. Musterungen können abgeschafft werden.
07.05.2009 20:07 Uhr:
Von Merit: Tja, Demokratie herrscht wohl woanders. Da verbietet man Paintball und exportiert fleißig Waffen in die ganze Welt. Deutschland ist drittgrößter Waffen- und Kriegstechnologieexporteur der Welt. … (kommentar via taz)
07.05.2009 17:46 Uhr: Von Marco: Viele Amokläufer waren Mitglieder in Schützenvereinen, bisher keiner war Paintball-Spieler. Deshalb wird jetzt Paintball verboten. Das ist Prävention. Es könnte ja mal ein Paintball-Spieler einen Amoklauf veranstalten. Man weiß ja nie.Das ist die „Logik“ von Irren. … (kommentar via taz)
07.05.2009 15:26 Uhr: Von Speervogel: Mal ehrlich: Wiefelspütz find ich gut! Da ist doch mal einer der zeigt das auch die SPD einen wie die von der Leynen hat. …(kommentar via taz)
Aus: „Verbotspolitik – Peng, du bist tot!“
Von Lorenz Maroldt (10.5.2009, tagesspiegel.de)
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Titelseite-Paintball;art692,2793975
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kontext #2:
Die Sprache suggeriert eine moralische Asymmetrie
[…] [ngo/ddp] Im Afghanistan-Krieg ist am Mittwoch (29. April) ein 21-jähriger deutscher Soldat im Feuergefecht gefallen. Nach Darstellung des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, soll eine Patrouille von knapp 40 deutschen Soldaten in der Nähe des Bundeswehr-Feldlagers Kundus in einen Hinterhalt gelockt und mit Handfeuerwaffen und Granaten beschossen worden sein. Zwischen den deutschen Soldaten und den Soldaten, die nach ihrer Wahrnehmung ihr Land gegen die westlichen „Besatzungsmächte“ verteidigen, soll es ein „minutenlanges Feuergefecht“ gegeben haben. Dabei wurden, wie Schneiderhahn „vermutet“, auf afghanischer Seite mehrere Soldaten getötet. Und auf deutscher Seite wurde ein Hauptgefreiter, ein 21 Jahre junger Mann, getötet.
[…] FDP und Grüne stimmen den Bundeswehr-Einsätzen in Afghanistan regelmäßig zu.
[…] Jung verurteilte die als Anschläge bezeichneten militärischen Angriffe und versicherte, das deutsche Engagement werde fortgesetzt. „Das sind wir auch unseren verwundeten und gefallenen Soldaten schuldig“, sagte der deutsche Verteidigungsminister.
[…] Peter Strutynski vom Bundesausschusses Friedensratschlag sagte, allen am Afghanistankrieg Beteiligten sei längst klar, dass die militärische Mission der NATO auf der ganzen Linie gescheitert sei. „Siebeneinhalb Jahre nach Beginn des Krieges stecken die Besatzungsarmeen tiefer im afghanischen Schlamassel als je zuvor. Nicht nur die Taliban sind zurück, sondern immer größere Teile der Bevölkerung wenden sich gegen das Marionettenregime in Kabul und seine internationalen Unterstützer.“
[…] „Die Sprache, derer sich Bundesaußenminister Steinmeier bei seinem Besuch in Kabul gestern bediente, ist der Situation völlig unangemessen“, meint Strutynski. Ein Bombenattentat sowie eine bewaffneter Angriff auf Einrichtungen einer als Besatzung empfundenen Armee seien keine „feigen und heimtückischen Anschläge“, wie Steinmeier sagte, sondern „normale“ Handlungen in einem Krieg.
Der „Hinterhalt“, in den eine Bundeswehr-Patrouille geraten, sei nicht mehr und nicht weniger „feig und heimtückisch“ als ein nicht angekündigter Luft- oder Raketenangriff der NATO auf vermutete Stellungen der Taliban („bei denen im Übrigen häufig zivile Opfer zu beklagen sind“), so Strutynski. “ Die Sprache suggeriert eine moralische Asymmetrie …
Aus: „Vermutlich auch Afghanen bei Feuergefecht getötet – 21-jähriger deutscher Soldat im Afghanistan-Krieg gefallen“ (30. April 2009)
Quelle: http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=19661
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