Monika Köpcke (12.08.2019): “ … Am 12. August 1949 wurde das „Genfer Abkommen zum Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten“ unterzeichnet. … „Es gibt heute keinen Krieg, keinen Bürgerkrieg mehr, in dem die Genfer Konventionen eingehalten werden.“ … „Ich glaube, dass Grausamkeit seit Jahrhunderten die dunkle Seite der Menschheit ist.“ Der Schweizer Gilbert Holleufer arbeitete 25 Jahre beim Internationalen Komitee des Roten Kreuzes. „Gräueltaten werden heute viel häufiger bekannt. Die Weltöffentlichkeit ist sich mehr darüber bewusst, was vorgeht. Damit verschieben sich natürlich die Verantwortlichkeiten. Ein größeres Bewusstsein von dem, was in den Kriegen wirklich vor sich geht, ist von größter Bedeutung.“ …“ | https://www.deutschlandfunk.de/vor-70-jahren-unterzeichnet-regelwerk-gegen-die-100.html
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Roland Weierstall, Maggie Schauer und Thomas Elbert (11.10.2012): “ … Gewalt zählt seit jeher zum Verhaltensrepertoire der Menschheit – genauso wie das Versorgen von Kranken und Verletzten. Woher kommt diese von unserer Ethik so negierte Lust an der Aggression? Und warum schreiben wir sie stets nur den „anderen“ zu, den Sadisten, Psychopathen oder „Wilden“? … [Menschen] töten gezielt, wobei sie im Vorfeld Strategien entwickeln, um systematisch konkurrierende Gruppen zu vernichten. Dabei nutzt Homo sapiens – der „weise Mensch“ – just jene Hirnstrukturen, die ihm auch kulturelle Leistungen ermöglichen, mit denen er sich stolz vom Tier abhebt. Der Einsatz von Gewalt erfolgt jedoch selektiv. Denn die vom Menschen geschaffene kulturelle Ordnung definiert, wer zur eigenen Gruppe zählt und damit durch eine verinnerlichte Tötungshemmung vor eskalierender Aggression geschützt ist. Die Sozialisierung prägt also, wer als zu vernichtender Gegner gilt. …“ | https://www.spektrum.de/news/der-krieger-in-uns/1167018
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Navid Kermani (9. November 2023): “ … Vielleicht ist es zu viel, von Palästinensern im Gazastreifen oder im Westjordanland, die unter der Besatzung aufgewachsen sind, Empathie für Israelis zu erwarten – so wie es nach dem Massaker umgekehrt nur wenigen Israelis möglich sein wird, mit der Zivilbevölkerung in Gaza zu fühlen. Gut versorgt im sicheren Deutschland, vermag ich nicht zu sagen, wie ich selbst reagieren würde, wenn mein eigenes Kind ermordet oder mein Haus zerstört worden wäre. … Man wird einwenden, angesichts der Verhärtung auf beiden Seiten, des Siedlungsbaus der einen und des Terrors der anderen, kann Frieden unmöglich funktionieren. Aber hat denn die Unnachgiebigkeit funktioniert? …“ | https://www.zeit.de/2023/47/palaestina-navid-kermani-solidaritaet-demonstrationen/komplettansicht
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nicola.maus (09.11.2023): “ … Es ist … schön, die klugen und erhellenden Texte von Navid Kermani zu lesen. Extremisten werden sich darin nicht vertreten finden, aber jeder nachdenkliche Mensch, der sich nicht vereinnahmen lässt, sondern zumindest gedanklich Auswege aus einer hoffnungslos scheinenden Situation sucht. …“
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Jean-Philipp Baeck, Christian Jakob (28.10.2023): “ … Das Problem sei die „Apartheid, die die Gewalt hervorruft“, so Varoufakis. Und dann gibt es jene Linken, für die – mit Blick auf die Geschichte –, klar ist: „We stand with Israel“. Dieser Streit zeigt sich seit dem 7. Oktober im gesamten Westen. Allerdings nicht als innerlinke Diskussion. Denn Solidarität mit Israel von nichtjüdischen Linken ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ein Phänomen im deutschsprachigen Raum. International hingegen stellen sich linke Aktivist:innen, progressive Akademiker:innen und postkolonial Denkende im Kunstbetrieb meist an die Seite der Palästinenser:innen. Und bei einigen endet dies in einer Glorifizierung der Gräueltaten der Hamas. … Eine wichtige, neue Stimme in der Linken sind die Migrantifa-Gruppen. Sie entstanden nach dem Anschlag von Hanau im Februar 2020 in einer Reihe deutscher Städte, meist aus Aktivist:innen mit migrantischem Background. Das unterscheidet sie von den traditionellen Antifa-Gruppen, die oft sehr deutsch und weiß sind. Für deren Mitglieder stellte sich vielfach die Frage nach familiärer Verstrickung in die Schoah-Täterschaft. Nicht nur deshalb fühlen sich häufig Israel verpflichtet. Bei den Migrantifa-Gruppen ist das anders – was sich jedoch teils sehr unterschiedlich ausdrückt. …“ | https://taz.de/Linker-Antisemitismus/!5966630/
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Rüdiger Schaper (26.10.2023): “ … Der Journalist Nicolas Potter, der den Band „Judenhass Underground: Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen“ herausgegeben hat, [schreibt in] der „taz“ […]: „Aus einem komplexen Konflikt wird eine einfache Erzählung: Israel wird zum Inbegriff des Bösen. […] Antisemitische Tendenzen der Linken haben lange Tradition. Da gibt es noch viel zu klären. Es ist keine nur deutsche Debatte. In Hollywood steht die Writers Guild of America, in der rund 11000 Autorinnen und Autoren organisiert sind, in der Kritik, weil sie den Angriff der Hamas nicht öffentlich verurteilt hat. Die Führung der Gewerkschaft schrieb an die Mitglieder, sie sei erdrückt von der Größe des Konflikts. Dagegen wenden sich nun 300 writers, darunter Jerry Seinfeld und Eric Roth, der mit Martin Scorsese das Drehbuch für „Killers oft the Flower Moon“ geschrieben hat. Die jüdischen Autoren fühlen sich nicht mehr vertreten. Schweigen kann unerträglich laut sein. Und ja, es kann einem die Sprache verschlagen in dieser Welt. …“ | https://www.tagesspiegel.de/kultur/der-hamas-terror-und-die-kultur-wenn-das-schweigen-spricht-10681117.html
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“ … Wolfgang Büscher [geschah] ein Missgeschick: Er vergaß einen Sticker am Revers. Im Rahmen seiner Tätigkeit für einen Hilfsverein von Holocaustüberlebenden trug der 65-Jährige eine kleine deutsch-israelische Fahne. „Ich vergesse normalerweise nie, sie zu entfernen“, sagt er, bevor er seine Einrichtungen [Jugendhilfswerk Arche] betrete. „Ein Zwölfjähriger hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er mich jetzt hasst.“ Die Juden hätten ihm sein Land weggenommen – das würden sie sich nun zurückholen, habe er lächelnd gesagt. Eine solche Begegnung mit Älteren, sagt Büscher, hätte brutal für ihn ausgehen können: „Zuerst schneiden wir den Juden die Kehle durch, dann den Schwulen und zum Schluss den Christen!“ So hätten sich Jugendliche vor Ort geäußert, schreibt die Bild-Zeitung. … „Unsere Probleme haben nicht erst mit dem Überfall der Hamas auf Israel begonnen“, so äußerte sich eine Mitarbeiterin gegenüber Büscher. Die Radikalisierung zeichne sich seit Jahren ab. Doch so deutlich wie seit dem Hamas-Angriff traten die Integrationsprobleme mit muslimischen Kindern und Jugendlichen in der Hilfseinrichtung offenbar noch nicht zutage. …“ | https://www.tagesspiegel.de/berlin/islamismus-bei-jugendlichen-in-berlin-wir-werden-riesige-probleme-bekommen-wenn-wir-nicht-eingreifen-10757266.html
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(10.11.2023):“ … Nach den Terroranschlägen der Hamas auf Israel halten 50 Prozent der Deutschen das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen für gerechtfertigt, 35 Prozent sehen das nicht so. Das geht aus dem Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel hervor. Dabei glauben in Deutschland nur 23 Prozent, dass es Israel gelingen wird, die Hamas so stark zu schwächen, dass von ihr keine Gefahr mehr für Israel ausgeht (wird nicht gelingen: 65 Prozent). Mit dem Ausmaß der Unterstützung Israels durch die Bundesregierung sind 54 Prozent einverstanden, für 21 Prozent geht sie zu weit und zehn Prozent würden sich da mehr Unterstützung wünschen. …“ | https://www.tagesspiegel.de/internationales/liveblog/politbarometer-zu-nahost-50-prozent-der-deutschen-befurworten-israels-krieg-gegen-die-hamas-10586281.html
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micky64 (10.11.23 12:07): “ … Hamas – Israelische Luftangriffe: …das größte Krankenhaus im Gazastreifen, Al Shifa, sei angegriffen worden. Nach israelischen Angaben hat Hamas darin und darunter Kommandozentralen und Tunnel versteckt. Hamas bestreitet das. …“
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Sportfreund123 (10.11.23 11:41): “ … Wen interessiert, was die Deutschen davon halten? Israel muss das für sich entscheiden und die Meinung des israelischen Volk ist dabei wichtig. …“
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„… [Der Comedian] Chahin sagt, er fände es schockierend, dass es in seiner, „in der palästinensischen Community so viel Verständnis für die Hamas gibt. Gleichzeitig sieht er – auch für sich persönlich – die palästinensische Community als einzigen „sicheren Rückzugsort“, und zwar deswegen, „weil die Mehrheitsgesellschaft uns so ablehnt“. Seinen „Community-Bezug“ werde er „niemals riskieren“. Schon „ein dummes Missverständnis“ könne einen den Zugang kosten, „dann bist du niemand und hast nichts“. Und schlimmer: Wer die Community verärgert, der müsse damit rechnen, nur noch mit „Personenschutz“ durch die Straßen laufen zu können. … Mit anderen, realistischen Worten: Abdul Kader Chahin ist Mitglied einer Sekte. …“ | https://taz.de/Nahost-Konflikt-in-Deutschland/!5968084/
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„Die Rückkehr der Moral“ Eine Kolumne von Mark Schieritz (09.11.2023): „… In den vergangenen Jahren sind gerade in konservativen und rechten Medien unzählige Texte erschienen, in denen der „Haltungsjournalismus“ und das „Gutmenschentum“ der Bewohner und Bewohnerinnen eines „Elfenbeinturms“ als Ursache für den Vertrauensverlust der Medien identifiziert wurden. Die Aufgabe der Berichterstattung ist demnach die kühl-distanzierte Beschreibung „dessen, was ist“. Egal, worum es sich handelt. Wer Partei ergreift, ist nicht länger Journalist oder Journalistin, sondern „Aktivist“ oder „Aktivistin“ und hat den Beruf verfehlt. Ab in die Parteizentrale, Genosse. Was an der Berichterstattung über den Krieg im Nahen Osten auffällt: Auf einmal haben alle eine Haltung. Vor allem diejenigen, die genau das vorher kritisiert haben. Man muss sich nur einmal anschauen, was das Leitmedium der Haltungskritik – die Welt aus dem Springer-Verlag – so veröffentlicht. …“ | https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-11/haltungskonflikt-nahostkonflikt-fakten-interpretation-5vor8
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Charly (11/2023): “ … Natürlich hat auch ein Journalist eine Haltung. Nur, gibt es eine offene Haltung, die immer auch die Argumente der Gegenseite sehen und aufführen will und ein geschlossenes Weltbild, das man darlegt. Texte von Journalisten mit offener Haltung sind wertvoll, die anderen, naja… Im Krieg bedeutet das, das Leid der Israelis und das Leid der Palästinenser zu sehen, die Unmöglichkeit der Israelis mit diesen Nachbarn zu leben, die Verbrechen der Hamas sowohl an den Israelis als auch an den Palästinensern darzustellen und eben dort, wo es keine einfache Wahrheit gibt, der Versuchung zu widerstehen, eine solche zu formulieren. …“
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Nix für Ungut (11/2023): “ … „und eben dort, wo es keine einfache Wahrheit gibt, der Versuchung zu widerstehen, eine solche zu formulieren.“ Für ein Publikum, das einfache Wahrheiten mit schwarz oder weiß liebt, eine harte Kur. Darum sind die Blätter mit den einfachen Erklärungen so beliebt. …“
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Chelm11 (11/2023): “ … Das Problem ist doch, dass die linken Haltungen in einen Zielkonflikt geraten. Wer rechts ist und keine muslimischen Migranten mag, der kann sich problemlos an die Seite Israels stellen. Wer links ist und eine antikolonialistische und antirassistische Haltung vertritt, und wer die Grundsätze des Humanismus und Egalitarismus hochhält, der kann dagegen nicht zugleich eine bedingungslose pro-Israel-Haltung vertreten. …“
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NutzernameBereitsVergeben (11/2023): “ … es [ist] doch ganz einfach: Andere Meinungen sind Ideologie. Meine Meinung ist gesunder Menschenverstand. …“
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Kommentare zu dem Kommentar von Dominic Johnson: „Der Westen verliert den Süden“(30.10.2023) | https://taz.de/UN-Resolution-zu-Nahost/!5964079/ // https://de.wikipedia.org/wiki/Nahostkonflikt | Angriff der Hamas auf Israel 2023 –> https://de.wikipedia.org/wiki/Angriff_der_Hamas_auf_Israel_2023
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ottonis (2023): “ … An politischen Streitfragen – und ganz besonders wenn es um sehr emotionalisierte Themen mit kulturellen, ethnischen oder religiösen Aspekten geht, sind schon Ehen geschieden worden, Familien auseinandergeraren und Freundschaften zerbrochen. … In den Bürgerkriegen ex-Jugoslawiens brachten sich plötzlich Nachbarn gegenseitig um, die zuvor jahrzehntelang in Frieden und Freundschaft miteinander gelebt hatten, nur weil sie plötzlich entdeckten, dass sie aus unterschiedlichen Stämmen herkommen und diese sich ja gegenseitig hassen müssen. …“
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LarsvL (2023): “ … Unsere – historisch geprägte, belesene – Betroffenheit ist für viele oberflächlich. Eine palästinensische Schriftstellerin hat sinngemäß einmal gepostet: Ich glaube nur der Betroffenheit von jemandem der sagt: Ich habe meine Mutter im letzten Krieg verloren. …“
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Tinifee (2023): “ … Ja. Eine alte Schulfreundin wollte mir erklären, dass Israel gerade die deutsche Endlösung an den Palästinensern implementieren. Sie war außerdem auf Demos mit Gruppen, die „From the river to the sea“ fordern, und die Terroranschläge vom 7. Oktober Süßigkeiten verteilt haben. Zuguterletzt ist sie der Meinung, israelische Juden unterdrücken Palästinenser mit Hilfe der USA aus White Supremacy heraus und Israel sei ein koloniales Projekt. Ich habe kurz versucht, zu diskutieren, aber ziemlich schnell festgestellt: Ich weiß nichtmal, wo ich da anfangen soll. Und habe die Freundschaft beendet. …“
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Louise Myrdal (2023): “ … Bei mir sind durch Corona und Ukraine zwei Freundschaften zerbrochen. Aber auch nur oberflächlich wegen C und U, im Kern ging es um die Bereitschaft meiner Ex-Freunde, die demokratische Diskussion unter Anerkennung der Wissenschaft, den Rechtsstaat und den Humanismus hinter sich zu lassen und sich Radikalen anzuschließen. Alles in Allem eine loose-loose Situation. …“
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Effzeh (2023): “ … Ich verstehe diese fortwährende Gleichsetzung von Israelkritik und Antisemitismus im deutschen Diskurs beim besten Willen nicht. Wäre Israel ein Staat, der sich nichts zu Schulden kommen ließe und würde man ihn trotzdem laufend kritisieren, Okay. Vor dem Hintergrund, dass es der einzige jüdische Staat auf Erden ist, wäre in diesem Fall der Antisemitismusvorwurf nicht absurd. Aber im Kontext von Militärbesatzung, Landraub und Unterdrückung zeugt dieser Vorwurf eher von einer kognitiven Dissonanz auf Seite der Deutschen, die in ihrer historischen Schuld begründet liegt. Das was der Israelische Staat den Palästinensern antut sind keine Lappalien. Die täglichen Schikanen, die Diskriminierung, die Enteignungen, die tausenden Todesopfer sind keine Kleinigkeiten. Das ist kritikwürdig. Sehr sogar! Hierzulande wird es ja schon als antisemitisch erachtet , wenn ein Palästinenser, den Staat, der ihn unterdrückt nicht freundlich gesinnt ist. Man muss sogar immer öfter beobachten, wie jüdische Stimmen, die die Besatzung lautstark kritisieren, sich von biodeutschen Antisemitismusbeauftragten des Antisemitismus bezichtigen lassen müssen. Welch eine Schmach. Saskia Esken möchte sich nicht mit Bernie Sanders treffen, dessen Eltern Holocaustüberlebende sind, weil dieser das Unrecht, das den Palästinensern widerfährt klar benennt. Welch Ignoranz, welch Anmaßung! Die Deutschen, die sonst so vernunftbegabt daherkommen wissen beim Thema Israel nicht mehr was 1+1 ist. …“
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Pinocchiona (2023): “ … Meine Freunde und ich sind einer Meinung, da muss man nicht streiten. Mit Arbeitskollegen rede ich über so was nicht. Ich rede ja auch nicht mit unserer türkischen Reinigungskraft über Erdogan. Das Gute am Älterwerden ist, dass man nicht mehr so über-emotional sein muss und alle Welt mit den eigenen Gefühlen „beglücken“ muss. …“
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Sousu (2023): “ … Nein. Wir einigen uns darauf,dass wir uns uneinig sind. War bei Corona auch so. Ich mag Menschen, die anders denken als ich. Hauptsache wir respektieren einander. Nur mit Menschen,die andere wegen einer anderen Einstellung etc. schlagen,töten würden, möchte ich nichts zu tun haben. …“
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Casio FX-991DE (2023): “ … Eine ursprünglich libanesische Arbeitskollegin meinte auf meine Frage, was das Abschlachten von Menschen auf einem Techno-Festival mit Freiheitskampf zu tun habe, dies sei eben Ausdruck von Verzweiflung. Einem weiteren Einwand wurde mit der Aussage entgegnet, es sei eben kompliziert. Die Ursache des Ukraine-Krieges sieht sie in einer Provokation der Amerikaner. Die Dame ist Ingenieurin bei einem großen deutschen Zulieferer-Konzern. Versuche das zu trennen, aber die Meinungen gehen mir so hart auf den Sack, dass ich keinen Bock mehr auf gemeinsames Mittagessen oder privaten Austausch habe. …“
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EChriChen (2023): “ … Wenn schon vorher etwas nicht gestimmt hat, dann kann der Freundschaft durch politische oder religiöse Kontroversen, ein Dolchstoß versetzt werden. So habe ich es erlebt. …“
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Barrelshifter (2023): “ … Freundschaften zerbrechen oft an der Realität. …“
Kommentare zu: https://www.zeit.de/zett/2023-11/meinungen-nahostkonflikt-privat-freundschaft-streit-aufruf (5. November 2023)
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AberKlarDoch. 30. Okt, 08:00: “ … Mit 121 zu 14 Stimmen bei 44 Enthaltungen forderte die UN-Generalversammlung am vergangenen Freitag eine „sofortige, nachhaltige und dauerhafte Waffenruhe“ für Gaza, ungehinderte humanitäre Hilfe und die Freilassung aller „gefangenen Zivilisten“. Vielleicht sollte uns dieses Ergebnis hier im Westen zu denken geben, dass wir mit unseren Ansichten an manchen Punkten doch irgendwie falsch liegen könnten! …“
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Leningrad, 30. Okt, 07:17: “ … Menschlichkeit ist unteilbar. …“
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Barthelmes Peter, 30. Okt, 08:38: “ … Die Werte des Westens müssen stärker denn je gegen Demokratiefeindlichkeit, Antisemitismus, Antiaufklärung, Homophobie … verteidigt werden. Jetzt sollten Liberalismus und Universalismus verteidigt werden! …“
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Andreas J, 30. Okt, 10:22: “ … Die Werte des Westens sind aber leider nicht universell und besitzen nur dann Gültigkeit wenn es in den eigenen Kram passt. Diese Heuchelei kommt … überhaupt nicht mehr gut an. … Es gibt unzählige Beispiele für westliche Doppelmoral. …“
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Suryo, 30. Okt, 08:35: “ … Den „Kritikern“ wäre selbst sehr viel weniger Heuchelei vorzuwerfen, wenn sie wenigstens ein einziges Mal konzedierten, dass Israel ein recht dazu hat, die Terrororganisation Hamas zu vernichten. Nach den Anschlägen vom 11. September ermächtigten die UN die USA und ihre Verbündeten, Al Qaeda in Afghanistan anzugreifen und zu zerstören. …“
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Grauton, 30. Okt, 11:42: “ … die Reaktion auf 9/11 [war] ein Fehler [ ], wie selbst der Westen mittlerweile zugibt. Oder sehen Sie da einen Erfolg in Afgahnistan und Irak? … Ich frage mich, wie es weitergegangen wäre, hätte man nicht den Krieg in Afgahnistan und schon gar nicht den im Irak vom Zaun gebrochen, sondern stattdessen einfach polizeilich und geheimdienstlich gute Arbeit geleistet, [um] die Täter von 9/11 festzunehmen. …“
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Stephan Hebel (18.05.2022): „Welche Werte hat der Westen?“: “ … Dass der Moskauer Autokrat in Einflusssphären denkt, als befänden wir uns im 19. Jahrhundert, hat sich inzwischen herumgesprochen. Wenn mein Nachbar sich auf die Seite der Konkurrenz stellt, habe ich das Recht, ihn zu überfallen. So die simple strategische Logik. Aber da ist auch noch der ideologische Überbau: … Putins ideologische Kernelemente finden sich keineswegs nur in den Machtzirkeln des Kreml. Sie sind auch in vielen westlichen Gesellschaften erschreckend anschlussfähig. … Liebe zum Vaterland, Glaube, traditionelle Werte, angestammte Bräuche: Der Osteuropa-Historiker Andreas Kappeler fasst den realen Gehalt solcher Phrasen in dem Begriff „ethno-imperialer Nationalismus“ zusammen. Dass auch vom „Respekt vor allen Völkern und Kulturen“ die Rede ist, ändert daran nichts. Das kennen wir auch aus der „ethno-pluralistischen“ Theorie von AfD und Co.: Sie haben überhaupt nichts gegen andere Kulturen, wenn deren Angehörige nur entweder zu Hause bleiben oder sich der nationalen Sache ihres „Gastlandes“ durch totale Anpassung unterwerfen. … Die Überlegenheit des Werte-Westens über reaktionär nationalistische Denkmodelle ist nicht von Natur aus gegeben. Wer Demokratie, Freiheit und Menschenrechte verteidigen will, muss verdammt gut aufpassen, sie auch zu Hause zu praktizieren. Da gibt es dann doch Fragezeichen, von denen hier nur einige angedeutet werden können: Gehört es zur Verteidigung des freien Westens, wenn der Nato-Partner Türkei kurdische Gebiete im Nordirak bombardiert, verbunden mit der Bemerkung des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, er wolle dort „Köpfe zermalmen“? Düzen Tekkal, eine deutsche Journalistin mit kurdisch-jesidischen Wurzeln, schrieb dazu: „Die Köpfe, die der Nato-Bündnispartner Türkei ,zermalmen‘ will, sind übrigens auch diejenigen, die die ganze Welt 2015 gegen die IS-Mörderbanden verteidigt haben. … Gehört es zur Verteidigung des freien Westens, wenn die britische Regierung geflüchtete Menschen nach Ruanda abschieben will? … Gehört es zur Verteidigung des freien Westens, die Millionen Toten des unendlichen Bürgerkriegs in der Demokratischen Republik Kongo zu ignorieren – nicht einmal ahnend, dass an dem Rohstoff Koltan in unseren Handys, mit dessen Verkauf sich die Konfliktparteien teils finanziert haben sollen, das Blut dieser Opfer klebt? … [Was bedeutet das für die] Immunisierung gegen eine ethno-nationalistische und reaktionäre Ideologie, die es keineswegs nur in Moskau gibt. …“ | https://www.fr.de/meinung/welche-werte-hat-der-westen-91553148.html
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Nachtrag I:
Sebastian Leber (13.11.2023): “ … Seit den Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober wird im Netz hitzig gestritten. Neben Betroffenheit und Mitgefühl für die Opfer sowie Wut auf die Täter liest man auch allerlei antiisraelische und antijüdische Hetze. Überspitzte Meinungen lassen sich oft kaum von Verschwörungsunsinn und bewusster Desinformation unterscheiden. Es werden Tote verhöhnt, Gräueltaten geleugnet oder als Teil eines „Freiheitskampfs“ umgedeutet. … Wie kann es trotz dieses Informationswirrwarrs gelingen, einen sachlichen Lexikoneintrag über die Ereignisse zu verfassen, an dem theoretisch jeder jederzeit mitschreiben darf? Beim größten Mitmachprojekt der Menschheitsgeschichte: auf Wikipedia? Es gelingt erstaunlich gut. Der Artikel heißt „Krieg in Israel und Gaza 2023“ und ist mittlerweile 67.000 Zeichen lang, ohne die Fußnoten, das entspricht etwa 37 DIN-A4-Seiten. Wobei zur eigentlichen Terrorwelle am 7. Oktober noch ein gesonderter Artikel von weiteren 43 DIN-A4-Seiten existiert. Alles in nüchternem Tonfall gehalten, akkurat beschrieben, auf seriöse Quellen gestützt. Man wundert sich, dass so etwas möglich ist, in diesem Internet. …“ | https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/nahost-diskussionen-auf-wikipedia-krieg-um-die-begriffe-10747603.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_in_Israel_und_Gaza_2023
https://de.wikipedia.org/wiki/Terrorangriff_der_Hamas_auf_Israel_2023
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