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[Eros am Abgrund (Notizen) ... ]

Started by Textaris(txt*bot), September 21, 2021, 03:23:35 PM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] ,,Ich habe den Eindruck, daß Literatur, die sich dem Bösen entzieht, sehr schnell eintönig und langweilig wird" – nur die Konfrontation des Lesers mit seiner »Angst, daß eine erzählte Handlung möglicherweise schlecht ausgehen" könnte, ,,erzeugt eine Spannung, die die Literatur vor der Langeweile bewahrt". Diese Äußerung Georges Batailles aus dem Jahr 1958, mit der er in einem Fernsehinterview zu seiner kurz zuvor erschienenen Erstausgabe von ,,Die Literatur und das Böse" die grundsätzliche Untrennbarkeit der Literatur vom Bösen skizziert, ist eher eine grobe Vereinfachung für das angesprochene Publikum denn eine angemessene Zusammenfassung seiner komplexen Überlegungen.

So sind die Studien zu Emily Brontë, Charles Baudelaire, Charles Michelet, William Blake, dem Marquis de Sade, Marcel Proust, Franz Kafka und Jean Genet, die der Band ,,Die Literatur und das Böse" versammelt, zentral mit der Frage nach Überschreitung, Provokation, Exzess und Moral verbunden – der Frage, die nicht nur die späten theoretischen Schriften Batailles aus dieser Zeit maßgeblich prägt, sondern sein gesamtes literarisches Werk kennzeichnet. Sowohl das einführende Nachwort des Herausgebers Gerd Bergfleth, das sich den Texten Batailles anschließt, als auch die Erstübersetzung des Aufsatzes von Daniel Leuwers, der ebenfalls im Anhang der Neuausgabe von ,,Die Literatur und das Böse" beigegeben ist, bieten einen guten Überblick über diesen programmatisch im Titel genannten Themenhorizont.

Entsprechend ist der Anspruch des Bandes nicht im Entwurf einer Poetologie des Schauerlichen oder einer Ästhetik des suspense zu suchen, sondern im Spannungsfeld von Souveränität und Transgression, in dem sich Batailles Denken generell bewegt. Dichtung, so schreibt Bataille bereits 14 Jahre zuvor in ,,L'Expérience intérieure", widersetzt sich der narkotisierenden und nur scheinbar stabilen Wissensordnung der Rationalität, indem es diesen allgegenwärtigen Bewusstseinszustand harmonistischer Beruhigung mit aggressiven Missklängen konfrontiert, mit Perversion, Gelächter oder rauschhafter Ekstase – kurz: mit dem, was die Vernunft ausschloss und immerzu ausschließen muss, um sich zu bewahren.

Dieses ,Böse' ist für Bataille aber nicht einfach nur ein zersetzender Gegenimpuls zur falschen bürgerlichen Moral und ihren erstarrten Konventionen; vielmehr stellt es für ihn die Kraft dar, die dem Menschen auf schmerzliche Weise seine grundsätzliche Insuffizienz aufzeigt. Die Kunst und insbesondere die Literatur betreiben dabei aber keine blinde Destruktion, sondern ermöglichen erst eine transzendentale Einsicht in die Bedingung der Möglichkeit von ,Souveränität': Mit dem Sturz der falschen Götzen, den Bataille gleich an mehreren Stellen in seinen Schriften mit dem ,Tod Gottes' im Sinne Nietzsches gleichsetzt, mit dem Sturz einer einzigen für absolut erklärten Größe, schafft die Dichtung die Erfahrung des Unmöglichen, des Nichts, des blinden Flecks, der sich nie ausmerzen, nie aufheben lässt, und der doch permanent unser gesamtes Denken und Handeln mitbestimmt. Wahre Souveränität und wahre Freiheit ist für Bataille daher allein dann gegeben, wenn die haluzinatorische Folie des Konformismus, vor dem wir unsere Wirklichkeit errichten, durchlässig wird und ihren eigenen Abgrund sichtbar werden lässt.

... In ,,Die Literatur und das Böse" benennt Bataille acht Zeugen einer solchen Literatur, acht Schriftsteller, die in ihrem Werk, ihrer Poetologie und ihrer radikalen Position gegenüber der Gesellschaft und ihren Strukturen die Transgression und das ,Begehren' des Unmöglichen in den Mittelpunkt stellten. Sei es Emily Brontë, die in ,,Wuthering Heights" die tragische Überschreitung herkömmlicher Moralvorstellungen und den spirituell-mystischen Exzess innerer Leidenschaft zum Ausdruck bringt, sei es Baudelaire, in dessen ,,Fleurs du Mal" Bataille die bewusste Auslieferung an das Ungreifbare, das niemals Vollkommene und den ,Unsinn' des Lebens erkennt, oder sei es de Sade, dessen gesamtes Schaffen von poetischer Selbstzerstörung, blasphemischer Perversion und sexueller Raserei getrieben ist – sie alle streben für Bataille einen durch die Literatur gestifteten Bewusstseinszustand an, der die Kehrseite des ,für-gut-Befundenen' in den Blick zu nehmen vermag, und der eine Freiheit erahnen lässt, die über jedes Gesetz hinausgeht.

Batailles Überlegungen entwickeln überall dort eine entsprechend eigene Faszination, wo sie sich nahe an den poetischen Texten der genannten Autoren bewegen. Allein an den wenigen Stellen, an denen das literarische Werk – wie etwa im Kapitel zu Kafka – in den Hintergrund tritt und die Argumentation allzu sehr an biografischen Details des Schriftstellers oder dessen Äußerungen über Literatur haftet, gerät das aus dem Blick, worin Batailles Denken seinen Ausgang nimmt: Die Souveränität der Literatur in der subversiven Öffnung für das ,Böse' ihrer selbst.

Gerd Bergfleth (Hg.) / Georges Bataille: Die Literatur und das Böse.
Herausgegeben von Gerd Bergfleth.
Übersetzt aus dem Französischen von Cornelia Langendorf.
Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2009.
260 Seiten
ISBN-13: 9783882217568



Aus: "Les Mots du Mal: Zur Neuauflage von Georges Batailles ,,Die Literatur und das Böse""
Martin Endres (Frühere Ausgaben, Nr. 5, Mai 2012 / Fremdsprachige Literatur)
Quelle: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16566

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Quote[...] Wie der zu früh verstorbene Gerhard Pretting auf Ö1 festgehalten hat:

    In Zeiten wie diesen, wo jeder Raucher als Mörder, jeder, der ein Glas Wein trinkt als Selbstmörder und jeder, der ohne Helm Fahrrad fährt, als Wahnsinniger angesehen wird ‒ in solchen Zeiten ist ein Denker wie Bataille, der immer und immer wieder auf das Recht der Grenzüberschreitung pocht, der immer wieder zeigt, dass das Leben nur in seinen intensivsten Momenten lebenswert ist, wichtiger denn je.

... Die innere Erfahrung ist ein ermüdendes Buch, das bei der Lektüre intellektuell anstrengend ist, das ebenso oft anzieht wie abstößt. Gleichzeitig ist es Dokument eines (scheinbar) radikal aufrichtigen Denkens, das in seiner Bewegung präsentiert wird und das in seiner Dynamik und Reichhaltigkeit stärkeren Eingang in den gegenwärtigen Kultur- und Wissenschaftsbetrieb finden sollte, der in all seinen turns durch die Überbetonung der kollektiven Konstitution des Seins die ,,innere Erfahrung" marginalisiert.


Aus: "Das Ich und sein Erfahrungsraum ‒ eine Mystik der Moderne" Swen Schulte Eickholt (Frühere Ausgaben / Nr. 11, November 2017 / Soziologie und Philosophie)
Quelle: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=23797

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Quote[...] Bataille wurde stark von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Sigmund Freud, Karl Marx, Marcel Mauss, Marquis de Sade und Friedrich Nietzsche, aber auch von Alexandre Kojève beeinflusst. Er ist Autor eines vielfältigen Werks: Vorlesungen, Gedichte, Essays über zahllose Themen wie die Mystik, die Grenzen der Ökonomie, über Poesie, Philosophie, Kunst, Erotismus und Tod. Bataille interessiert sich für das Opfer, die Transgression (Grenzüberschreitung, die eine innere Erfahrung evoziert) und die Verschwendung, den Rausch, die Tabu- und Grenzbereiche menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns.

...  Metaphysik und Psychologie werden in einer Welt der Natur nicht gebraucht. Menschliche Wünsche finden ihre Erfüllung in einem Kosmos, der verschwenderisch funktioniert. Menschen wünschten sich ein Leben, in dem sie sich verschwenderisch verausgaben können, behauptete Bataille.

... Möglicherweise – so wird gesagt – ist es ein Irrtum, davon auszugehen, dass Bataille ein ,schmutziges Leben, außerhalb jeder Normalität' geführt habe. In seinen Texten allerdings kümmere er sich nur um ,,Schmutziges", das – wie in der Geschichte des Auges – zum Tod führt.[29] Dies erinnert an die Kritik André Bretons, der von ,Exkrementenphilosophie' sprach. Erotische Literatur, wie Bataille sie schrieb, lasse sich der ,phantastischen Literatur' zurechnen, wird auch geäußert. Sie sei ferner ein Protest gegen die Schriften, die menschliches Handeln psychoanalytisch und sozialpolitisch erklären und begründen.[30] Batailles obszönes Werk wird auch als provokativ bewertet. ,,... um sich nicht von Anbeginn und für alle Zeit unmöglich zu machen", habe er die Geschichte des Auges nicht unter seinem Namen veröffentlicht. Sie enthalte aber bereits die ,,Quintessenz seines kontroversen Denkens".[31] Im Zusammenhang mit Aussagen Batailles über das, was sexuelles Handeln zur ,,Überschreitung" treibt, wird gesagt: ,,Es besteht für jeden ein unverfügbares Innerstes, das immer wieder zu den unangenehmsten Überraschungen imstande ist, wozu man entgegen seinem Selbstbild fähig ist."[32] Die Frage, ob seine obszönen Schriften als ,,surrealistische Experimente" oder als ,,pornographische Literatur" gelten können, sei unentscheidbar.[33]

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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Georges_Bataille (16. September 2021)


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Eine Polizistin aus Sachsen-Anhalt ist beurlaubt worden, nachdem sie die Nähe zu dem Attentäter von Halle gesucht haben soll. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung. Die Polizistin soll per Brief romantische Gefühle gegenüber Stephan B., der vor zwei Jahren einen Anschlag auf die Synagoge in Halle verübte, ausgedrückt haben. Außerdem soll die Frau, die Anfang 20 sein soll, eine Neigung zu rechtsextremen Verschwörungstheorien offenbart haben.

Die Polizistin soll selbst den Briefkontakt zu dem 29-jährigen Mann gesucht haben. In einem Brief soll sie geschrieben haben, dass sie an ein jüdisches Machtmonopol glaube. Gegen die Polizistin aus dem Bereich der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau wurde eine interne Ermittlung eingeleitet. Sie soll klären, inwiefern die Polizistin gegen Beamtenrecht verstoßen hat. Das Landesinnenministerium in Magdeburg äußerte sich am Montag nicht zu dem Fall.

Am 9. Oktober 2019 hatte der Attentäter versucht, 51 Menschen zu töten, die in der Synagoge von Halle den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur feierten. Er warf Brand- und Sprengsätze und schoss auf die Zugangstür, gelangte aber nicht auf das Gelände. Vor der Synagoge ermordete er dann die 40 Jahre alte Passantin Jana L. und in einem nahe gelegenen Dönerimbiss den 20-jährigen Kevin S. Auf seiner Flucht schoss der Mann auf Polizisten, fuhr mit dem Fluchtwagen einen Schwarzen an und schoss in einem Dorf bei Halle einen Mann und eine Frau an, nachdem sie ihm ihr Auto nicht geben wollten. In einer Werkstatt erpresste der damals 27-Jährige dann ein Taxi, das die Polizei mithilfe des Taxifahrers orten konnte. Anschließend nahmen Polizisten ihn fest. 

Auf der Anklagebank hatte sich der Mann zu seinem Judenhass bekannt. Er habe weitere Extremisten zu Anschlägen motivieren wollen, sagte B. Das Oberlandesgericht Naumburg verurteilte B. Ende 2020 zu lebenslanger Haft und Sicherungsverwahrung. Ein Gutachter diagnostizierte bei B. eine Persönlichkeitsstörung.


Aus: "Polizistin schreibt Briefe an Attentäter von Halle" (20. September 2021)
Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-09/rechtsextremismus-polizistin-briefe-stephan-b-anschlag-halle

QuoteTonk #27

Obwohl das Phänomen bekannt ist, bleibt es irritierend. Liebesbriefe an einen persönlich nicht bekannten inhaftierten Staftäter. Auch Breivik erhält romantische Post.


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Textaris(txt*bot)

Zu: "Das obszöne Werk" (Georges Bataille)

Quoter.f

... Im Gesamten gesehen, ist das Buch in der vorliegenden Form für mich nicht les- und somit nicht geniessbar.
Ich weiss nicht, ob ich das Buch aufbewahre, oder in der Altpapiersammlung versenke.


QuoteAnna Lena Nau, Rezension aus Deutschland vom 5. Juni 2019

Habe einzelne Geschichten mehrmals gelesen, aufgrund der hohen Schreibqualität, welche wie auf der Zunge vergeht und meiner Meinung nach noch höchst aktuell ist!


QuoteFeinster Porno für den Kopf, 15. Juli 2011

Erst nach Georges Batailles Tod kamen dessen um 1930 entstandene bahnbrechende erotische Erzählungen ans Licht - die allerdings eher von Obszönität als von Erotik handeln: Nicht der Lustgewinn steht im Mittelpunkt, sondern die Entfesselung, der ekstatische Tabubruch. In der aus Psychoanalyse und Surrealismus geschmiedeten Traumlogik dieser Geschichten ist die Blasphemie ein religiöser Akt. Im Mittelpunkt steht die lustvoll selbstzerstörerische Frau. ...



Quotekpoac

Rezension aus Deutschland vom 11. Dezember 2006

Grenzgänger im Obszönen

Wenn man nicht alles tun darf, kann man alles denken. So ist Bataille zu verstehen, der immer an der Grenze, mit dem Hang, diese zu überschreiten, Obszönität in aller Deutlichkeit präsentiert, hier und da dieseits der Grenze bleibt und sich im Erotischen aufhält, um Lust zu versprühen. Lust in Hinblick auf die Phantasie, auf den Geist versprüht er allemal.

Bataille ist schwer einzuordnen. Er ist Philosoph, ganz sicher, ist er Literat wie Miller, Nin? Die Frage bleibt ein wenig offen. Seine Kurzgeschichten mögen noch an Bukowski erinnern, doch die Flachheit und Direktheit hat er nicht, er wird auf eine besondere Art direkt, die die Fragen nach Intelligenz im Erotischen oder nach Obszönität des Intellektuellen stellt. Wenn die wahre Erotik Kopfsache ist, dann wird sie in den Höhen der Phantasie grenzgängerisch obszön. Diese Meisterleitung obliegt dann Bataille und nicht den Sades dieser Welt.

Den sogenannten kleinen Tod überspannt er ebenso, wenn Tod und Erotik bzw. Sex sich anschmiegen und den gesellschaflichen Konformitätsrahmen sprengen. Als wenn er in seiner eigenen geistreichen Ekstase den Leser in eine Welt des Ausser-Sich-Seins transferieren möchte.

Ebenso zwingt er in seiner direkten Art Religion unter den Mantel der Obszönität, bricht die letzten Tabus, wird blasphemisch und tragisch und dokumentiert damit erneut den Dualismus seiner Sexualität: die des Tabus und die der Überschreitung dessen. Nur in der Überschreitung kann er seinen Personen Leben geben, Leben, welches das eigentliche Ich transzendiert.


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Textaris(txt*bot)

QuoteGeht es um die kontroversen Werke der Siebziger Jahre, werden – wegen ihrer großen Qualität und der Stars – meist Der letzte Tango in Paris und Das große Fressen genannt, doch einige Sätze später folgt dann gerne auch Der Nachtportier von Liliana Cavani.

... Der Nachtportier [bleibt] ein sperriges Werk, dessen Ergründung durchaus nicht uninteressant, aber etwas unbefriedigend ausfällt und dessen Avancen zum kontroversen Nazifetisch teilweise grenzwertig erscheinen.

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Aus: "Der Nachtportier"
Quelle: https://filmsucht.org/der-nachtportier/

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Quote[...] Als Liliana Cavanis intelligent angelegtes, provozierendes Drama in den frühen Siebzigerjahren in die Kinos kam, war das Publikum geschockt, der Skandal groß. Die Geschichte einer sadomasochistischen Liebe zwischen einem Nazi und einem KZ-Opfer landete aufgrund seiner expliziten Szenen in vielen Ländern auf dem Index und blieb lange Zeit verboten. Noch heute erstaunt Cavanis psychologische Studie, die stark mit Rückblenden arbeitet, besonders durch das brillante und kühle Spiel des Hauptdarsteller-Duos, das schließlich an seinem Verlangen wie an einer Drogensucht zerbricht. Charlotte Rampling seinerzeit über ihre Rolle: "Ich liebe es, in meinen Filmen das Alltägliche zu verlassen. Was im Schatten passiert, hat mich immer mehr interessiert, als das, was das Licht offen zeigt. Jemanden zu lieben, heißt ja nicht unbedingt, dass man sich damit einen Idealzustand schafft. Die Frau, die sich in die Hände des Nachtportiers begibt, weiß, dass sie niemanden mehr so lieben wird wie ihn. Diese Liebe richtet sie zugrunde. Aber sie will es so."

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Aus: "Der Nachtportier" Drama • Italien, Großbritannien (1973) (Il portiere di notte )
Quelle: https://www.prisma.de/filme/Der-Nachtportier,248754

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Quote

    ,,So anstößig wie schmierig, ein verabscheuungswürdiger Versuch, uns durch die Ausschlachtung der Erinnerung an Verfolgung und Leiden angenehm zu erregen."

– Roger Ebert, Chicago Sun-Times

    ,,Dieser Film stellte den Prototyp einer ganzen Welle teils reißerischer, oft an der Grenze zur Pornographie rangierender Exploitationfilme [dar], die die genoziden Verbrechen des Dritten Reiches als Hintergrund für meist triviale Erotikdramen benutzten."

– ikonenmagazin

    ,,Cavani zeigt anschaulich den Horror der Lager in ein paar grausigen Sequenzen und ist gleichermaßen in der Lage, Schrecken in ruhigeren Szenen zu vermitteln [...] Noch beunruhigender im Kontext des Films sind die geschickt eingefangenen Momente von Zärtlichkeit und friedvoller Liebe. [...] es steckt Wahrheit in [des Films] düsterer Erforschung der menschlichen Natur. Er argumentiert, dass die Zerstörung der Konzentrationslager nicht das Ende des Wahnsinns und der Grausamkeit dieser Zeit bedeutete und ganz sicher nicht die Narben der Opfer geheilt hat. So gesehen, ist der ,Nachtportier' eine intensive Erinnerung an unangenehme, aber unvermeidliche Wahrheiten."

– Channel

    ,,Liliana Cavani [...] reduziert die ,Faszination des Bösen' auf den sexualpathologischen Aspekt. Der durchaus bedenkenswerte Problemstoff wird zur Kolportage, der angeblich allgemeingültige Modellfall zum Klischee. Ein mit epigonalen Mitteln auf Kunst getrimmter Politporno."

– Lexikon des internationalen Films


Der Nachtportier (Originaltitel: Il portiere di notte) ist ein italienischer Spielfilm der Regisseurin Liliana Cavani aus dem Jahr 1974. Der Film schildert die sadomasochistische Beziehung einer Überlebenden der Konzentrationslager mit ihrem ehemaligen SS-Peiniger. Der Film machte die Hauptdarstellerin Charlotte Rampling international bekannt. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Nachtportier

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] New York. Der Kurznachrichtendienst X blockiert derzeit Suchanfragen nach der US-amerikanischen Popikone Taylor Swift. Trolle hatten den Kurznachrichtendienst X mit gefälschten pornografischen Aufnahmen der US-amerikanischen Popsängerin Taylor Swift überflutet. Laut einem Bericht der ,,New York Times" wurde ein auf X geteiltes Bild von Swift 47 Millionen Mal angesehen, bevor das Konto gesperrt wurde.

Obwohl solche Deepfakes auf X verboten sind, reagierte die Plattform relativ spät. Nachdem die Situation offenbar aus dem Ruder gelaufen ist, scheint die Lösung derzeit zu sein, eine Suche nach dem Namen der Sängerin zu blockieren.


Aus: "Nach gefälschten Pornoaufnahmen: X blockiert Taylor-Swift-Suchanfragen" (29.01.2024)
Quelle: https://www.rnd.de/promis/wegen-porno-deepfakes-taylor-swift-suchanfragen-auf-x-laufen-ins-leere-LDRG5DBGZZAKTBQJZQKHA4DKPY.html