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[Neuronale Chip-Prothesen]

Started by Textaris(txt*bot), March 29, 2006, 11:28:55 AM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Erstmals haben Wissenschaftler einen Siliziumchip mit der Nervenzelle eines Säugetiers verbunden. Es sei gelungen, den Chip direkt mit der Hirnzelle einer Ratte zu koppeln und den Spannungsimpuls der Zelle auf einen Transistor im Chip zu übertragen, berichtete Peter Fromherz vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München am Dienstag.

[...] «Es ist ein Traum, dass man Computer nicht nur aus Halbleiterchips, sondern auch mit Nervenzellen baut», sagte Fromherz. Jedoch werde dies noch Jahrzehnte dauern.

Vor 15 Jahren war es den Forschern des Instituts erstmals gelungen, Zellen eines Blutegels auf einen Siliziumchip zu bringen, vor fünf Jahren gelang das Experiment mit Zellen einer Schnecke. «Mit Rattenzellen ist das viel schwieriger, weil sie so viel kleiner sind», sagte Fromherz. Da sich der Zellaufbau bei Mensch und Ratte kaum unterscheidet, sei es grundsätzlich so auch möglich, menschliche Nervenzellen mit Chips zu vernetzen.


Aus: "Säugetier-Schnittstelle für Computer entwickelt" (NZ; 29. Mär 09:52)
Quelle: http://www.netzeitung.de/wissenschaft/389566.html

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Computer und Gehirne arbeiten zwar jeweils elektrisch, nutzen aber unterschiedliche Ladungsträger: Elektronen die einen, Ionen die anderen.

[...] Der Schritt vom Zuhören zum Dialog, also die Signalübertragung in umgekehrter Richtung vom Chip zum Neuron, gelang erstmals 1995 und rückte den eher zurückhaltenden Max-Planck-Forscher ins Rampenlicht der internationalen Presse: "Neuron talks to chip, and chip to nerve cell", titelte zum Beispiel die NEW YORK TIMES. Von da an konnte sich Fromherz über mangelnde Aufmerksamkeit der Medien nicht mehr beklagen. Allerdings ist vieles, was über ihn geschrieben wird, mehr "Fiction" als "Science" und hat mit seinem Forschungsalltag wenig gemein. Die Vision eines im Gehirn implantierten Chips, der Wahrnehmung und Bewusstsein willkürlich steuert, mag ein phantastischer Stoff für Kinofilme wie "Matrix" sein doch die Wissenschaft ist weit davon entfernt.


Aus: "Neurobiologie: Chips und Neuronen im Dialog" (Dokument erstellt: 28.10.2003; aktualisiert: 02.09.2004; von: C. Beck)
Quelle: http://www.weltderphysik.de/de/1604.php

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Herzstück des von der Firma Cyberkinetics entwickelten BCI-Systems ,,BrainGate" ist ein 4 mal 4 Millimeter großer Chip mit 100 Elektroden, der der Versuchsperson in den Motorcortex eingepflanzt wurde (siehe Bilderstrecke). Diese Region in der Großhirnrinde ist bei Gesunden für die Steuerung von Körperbewegungen verantwortlich

[...] Während die Elektrodenkappe auf 37 Bit pro Sekunde kommt, schaffen implantierte Elektroden mehr. Einer Gruppe der Universität Stanford, die ihre Arbeit ebenfalls in der neuen Nature-Ausgabe publiziert, ist es gelungen, die Auswertungssoftware so zu verfeinern, dass 390 Bit pro Minute (6,5 pro Sekunde) übertragen werden können. Zum Vergleich: Eine durchschnittliche Computermaus benötigt 300 Bit pro Sekunde.

[...] ,,Wenn man dadurch Lebensqualität zurückgewinnt, nimmt man auch einen Chip im Hirn in Kauf."


Aus: "Matrix 0.1" Von Niels Boeing (12.07.06)
Quelle: http://www.heise.de/tr/artikel/75392


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Empfindungsfähige Roboter und denkende Maschinen sollten in nicht allzu ferner Zukunft dieselben Rechte wie Menschen erhalten. Zu diesem ungewöhnlichen Schluss kommt eine Studie im Auftrag der britischen Regierung, wie die "Financial Times" berichtete.

Die Studie war im Auftrag von David King, dem Chefwissenschaftler der britischen Regierung, erstellt worden. King hatte die Experten aufgefordert, ihre Visionen über Robotik im Jahr 2056 einzureichen.

270 wissenschaftliche Arbeiten trafen ein, eine beschäftigte sich besonders mit dem rechtlichen Status der Maschinen in 50 Jahren - und sorgt nun für Wirbel.

Die von Outsights, einer Managementberatung, und Ipsos Mori, einem Meinungsforschungsinstitut gemeinsam verfasste
Expertise ging davon aus, dass die Künstliche Intelligenz große Fortschritte machen wird.

Ziele der "Artificial Intelligence" sind die Simulation menschlicher Intelligenz und der Bau von Maschinen, die sprechen, lernen und Probleme lösen können.

Die Beiträge der Disziplin haben zu technischen Innovationen wie der Gesichtserkennung und Internet-Suchmaschinen geführt und das Verständnis vertieft, wie das menschliche Gehirn Informationen verarbeitet.

Denkt man nun die rasante Entwicklung der letzten Jahre weiter, so die Forscher, sind eigenständig denkende und fühlende Maschinen in greifbarer Nähe. Doch welchen Status sollen diese neuen Wesen haben?

Die Experten sind sich einig: Sie sollen nicht nur Arbeitssklaven sein. "Die denkenden und fühlenden Maschinen würden wahrscheinlich selbst Rechte für sich einfordern", so Henrik Christensen, Direktor des Zentrums für Robotik und intelligente Maschinen des Georgia Institute of Technology.

Eine bedingte Gleichstellung mit den Rechten für Menschen sei daher nahe liegend.

Innerhalb von 50 Jahren könnte man beim Wählen neben einem intelligenten Staubsauger stehen, bringt die "Financial Times" die Empfehlung der Wissenschaftler auf den Punkt.

Die Idee ist für Science-Fiction-Fans allerdings so neu nicht. Der Kultautor Isaac Asimov beschrieb in seinen Roboter-Storys drei Grundgesetzte für intelligente Metallwesen.

Ein Roboter darf kein menschliches Wesen verletzen. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen, und ein Roboter muss seine Existenz beschützen.

Doch die Ersteller der Expertise gehen noch weiter: Roboter und Maschinen würden heute noch als leblose Objekte, als Dinge ohne Rechte und Pflichten, gewertet.

Sollten die intelligenten Roboter allerdings allgegenwärtig werden, so der Report weiter, würde der Ruf nach einer Ausdehnung der rechtlichen Stellung auch für die KI-Maschinen aufkommen, argumentieren die Autoren weiter.

[...] Man brauche für den Mensch-Maschine-Umgang ethische Regeln, damit man nicht die Grenze des Akzeptablen immer weiter hinausschieben würde.


Aus: "Von Steuerpflicht bis Krankenversicherung" (27.12.2006)
Quelle: http://orf.at/061221-7308/?href=http%3A%2F%2Forf.at%2F061221-7308%2F7309txt_story.html