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[Die Hilfe von Maschinen (Automatisierung)... ]

Started by Textaris(txt*bot), October 24, 2013, 09:27:19 AM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Technik hat sowohl in der Antike (Heron von Alexandria) als auch im Mittelalter nicht nur den Aspekt der Zweckerfüllung bzw. des Nutzens, sondern stets auch den des Magischen (Magie).


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Technikphilosophie (24.10.2013)

-.-

Quote[...] 1787 setzte Edmond Cartwright erstmals automatische Webmaschinen ein, die von ihm selbst entwickelten Power Looms. Sie waren die ersten automatischen Maschinen für die industrielle Produktion. Cartwright selbst scheiterte wirtschaftlich mit seiner Weberei. Seine Erfindungen setzten sich aber durch und hatten weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen. Ab 1811 kam es in England zu Aufständen von Webern, die sich gegen die Maschinen richteten. Die Maschinenstürmer zertrümmerten Maschinen und griffen deren Befürworter an. Die Aufstände wurden vom Militär niedergeschlagen und Teilnehmer hingerichtet oder verbannt.


Aus: "Automatisierung" (21. Oktober 2013)
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Automatisierung

Maschinenstürmer
https://de.wikipedia.org/wiki/Maschinenst%C3%BCrmer



Textaris(txt*bot)

Quote[...] ,,In dem Augenblick, in dem autonomes Fahren gut funktioniert, sind plötzlich 500.000 bis 800.000 Menschen arbeitslos" warnt CCC-Sprecher Frank Rieger im Interview mit Technology Review. ,,Die Übergangsphase beträgt nur drei bis fünf Jahre. Und keine drei Jahrzehnte wie früher."

Rieger und seine Ko-Autorin Constanze Kurz, ebenfalls Sprecherin des Chaos Computer Clubs, haben sich für ihr neues Buch ,,Arbeitsfrei" auf eine ,,Entdeckungsreise zu den Maschinen, die uns ersetzen" begeben. Mit dem kürzlich erschienenen Buch wollen sie nach eigener Aussage nicht nur ein systematisches Bild der Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt zeichnen, sondern auch eine dringend fällige Diskussion anstoßen.

,,Nehmen wir mal das mittlere Management in Großkonzernen – der Einkauf", sagt Rieger. "In dem Moment, in dem ich einen Rahmenvertrag habe, kann ich den restlichen Einkauf über Edifact oder verwandte Software-Protokolle abwickeln. Da brauche ich keine Leute mehr, die Papier hin und her schieben."

In der aktuellen Ausgabe 11/2013 untersucht auch Technology Review, welche Auswirkungen die nächsten Wellen der Rationalisierung haben könnten. So fallen möglicherweise 47 Prozent aller Jobs in den USA in naher Zukunft sehr wahrscheinlich der Automatisierung zum Opfer. Zu diesem Schluss kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie der Oxford Martin School (Frey & Osborne: ,,The Future of Employment", 2013). Grundlage der Prognose ist, wie gut bestimmte menschliche Fertigkeiten durch Maschinen zu ersetzen sind. Als schwer ersetzbar gelten unter anderem Feinmotorik, Originalität, Empathie, Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft. Je weniger dieser Fertigkeiten ein Job erfordert, desto unsicherer ist seine Zukunft.


Aus: "CCC-Sprecher warnen vor nächster Rationalisierungswelle" (24.10.2013)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/CCC-Sprecher-warnen-vor-naechster-Rationalisierungswelle-1982949.html


Textaris(txt*bot)

#2
QuoteDer ehemalige US-Gewerkschaftsboss Andrew Stern wirbt für ein bedingungsloses Grundeinkommen als neuen amerikanischen Traum. Wie passt das zum Arbeitsethos der USA?

[...] ZEIT ONLINE: Herr Stern, wie passt das zusammen, dass sich gerade ein ehemaliger Gewerkschafter für das bedingungslose Grundeinkommen einsetzt?

Andrew Stern: Wir müssen für unsere Zukunft Entscheidendes ändern. Die bestehenden Sozialsysteme stammen aus einer Zeit, die wir längst hinter uns gelassen haben. Wir brauchen einen neuen Denkansatz. Deswegen plädiere ich für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.

ZEIT ONLINE: Wird damit nicht der Wert von Arbeit herabgesetzt?

Stern: Mein ganzes Berufsleben war darauf ausgerichtet, Jobs zu schaffen. Die Prämisse hieß: Arbeitsplatzsicherheit. Heute sehe ich das anders. 80 Prozent der Jobs, die wir neu schaffen, sind für Geringqualifizierte im Niedriglohnsektor, also keine wirklich guten Arbeitsplätze. Und wenn die Entwicklungen von 3-D-Druckern, autonomen Fahrzeugen und einer weiteren Automatisierung so rasant weitergehen, schaffen wir bald keine schlechten Jobs mehr, sondern schlicht gar keine Jobs mehr.

ZEIT ONLINE: Widerspricht ein Grundeinkommen nicht dem Selbstverständnis von Gewerkschaften, die sich dafür einsetzen, möglichst gute Arbeitsbedingungen zu schaffen?

Stern: Ich war vier Jahre lang auf einer Forschungsreise und habe mit vielen Firmenchefs gesprochen. Arbeitgeber wollen nicht einfach noch mehr Menschen in Arbeit bringen. Im Gegenteil: Sie wollen die Kosten für die Produktion durch Rationalisierung, Ausgliederungen und Technisierung reduzieren. Das hat mich sehr beunruhigt, zumal heutige Softwarelösungen Hunderte Arbeitskräfte einsparen können. Diese Entwicklungen sind nicht aufzuhalten. ... Stellen Sie sich vor, dass Trucks ohne Fahrer fahren dürfen – technisch ist das ja schon möglich. Wir sprechen hier nicht über Science-Fiction, sondern in wenigen Jahren wird das Truckfahren anschlussfrei wegfallen, also dreieinhalb Millionen Jobs in den USA. Hinzu kommen nahestehende Jobs, etwa eine Million Versicherungsmitarbeiter, ein bis zwei Millionen Reparaturwerkstätten, Tankstellen, Motels, Restaurants und so weiter. Ein Heer von Arbeitslosen – beim Wegfall von nur einem Beruf! So werden an vielen Stellen technische Lösungen schlagartig unzählige Menschen arbeitslos machen. Diese Einsicht ist schmerzhaft. Wo sollen auf die Schnelle Jobs für all diese Menschen herkommen? Darauf müssen wir uns jetzt vorbereiten. ... Ein Grundeinkommen hilft, dass jeder ein tragendes Standbein hat und sein Spielbein selbstständig entwickeln kann, auch wenn der Job weg ist. Wenn wir dieses Standbein nicht bedingungslos gewähren, verlieren unzählige Menschen in Zukunft völlig ihren Halt. Diese ökonomische Grundbasis sollten wir uns zugestehen.

... ZEIT ONLINE: Warum muss es so schnell gehen?

Stern: Wir haben in den USA ein Armutsproblem. Ein Grundeinkommen könnte helfen, das zu beseitigen. Aktuellen Zahlen zufolge können 47 Prozent der US-Bürger im Notfall keine 400 Dollar auftreiben, weil sie und ihre Freunde das Geld schlicht nicht haben. Das ist ein Armutszeichen, im wahrsten Wortsinn.

...

Quoteanyweb #3

Die Frage ist doch, ob wir weiter für eine Verbesserung der Lebensumstände der Menschen eintreten, oder ob wir den Menschen als Mittel zum Zweck der Instandhaltung des Marktes ansehen ...


Quote
Helge von Hallbach #3.1

Wall Street, die Anteilseigner und die Geschäftsführer der transnationalen Unternehmen haben Milliarden dabei gemacht 40% der US-Arbeitsplätze im Produktionsbereich ins Ausland zu verlagern um das Bruttosozialprodukt und die Beschäftigung in anderen Ländern wie China anzuheizen, während sie ihre frühere amerikanische Arbeiterschaft verarmten. Der US-Kongress und die Wirtschaftsfachleute haben das dann auch noch als ,,die Neue Wirtschaft" beklatscht.
Die gekauften Ökonomen erklärten, dass ,,die Neue Wirtschaft" alle reich machen würde. Die Finanzpresse erklärte dasselbe. Wir täten gut daran, so behaupteten sie, die ,,alten" Branchen und Fertigungsbereiche loszuwerden, deren Weggang dann auch zur Zerstörung der Steuergrundlage zahlreicher amerikanischer Städte und Bundesstaaten sowie zur Vernichtung der Existenzgrundlage von Millionen Amerikanern führte. ...


QuoteReini52 #5

Herr Stern spricht aus, was in der Politik verdrängt und verschwiegen wird: die Industrie 4.0 und die Automatisierung von Dienstleistungen werden massiv Arbeitsplätze vernichten.

Wir müssen endlich drüber nachdenken, ob wir den Mehrwert, den diese Entwicklungen bringen verteilen oder vollständig den Kapitaleignern vollständig überlassen.

Auch können wir uns der Einsicht nicht weiter verschließen, dass durch das Schrumpfen des Niedriglohnsektors ein Großteil der Migranten die Sozialsysteme nicht entlasten, sondern dauerhaft belasten werden. Auch bei diesem Thema müsset endlich über eine gerechte Lösung nachgedacht werden. ...


...


Aus: "Grundeinkommen: "80 Prozent der neuen Jobs entstehen im Niedriglohnsektor"" Interview: Börries Hornemann (12. Juli 2016)
Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-07/bedingungsloses-grundeinkommen-usa-andrew-stern/komplettansicht


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Zahlreiche Jobs – und dazu gehören nicht nur geringqualifizierte – könnten in den nächsten Jahren komplett wegfallen und durch digitalisierte Arbeitsprozesse und Automatisierungstechnik ersetzt werden. Zu diesem Ergebnis kommen diverse Studien, die versuchen, die künftige Arbeitswelt zu errechnen. Selbstverständlich gibt es auch zahlreiche Untersuchungen, die genau das Gegenteil behaupten. Die Sache ist also höchst umstritten, was auch daran liegen mag, dass das Schauen in die Zukunft immer noch keine exakte Wissenschaft ist, auch wenn die Zahlenspiele oftmals anderes suggerieren.

... Einer Studie der Bank ING-DiBa vom letzten Jahr zufolge könnten bis zu 18 Millionen Jobs (59 Prozent aller derzeitigen Arbeitsplätze) in den nächsten Jahren hierzulande durch Robotik wegfallen. Die durch Automatisierung und KI neu entstehenden Stellen können dieses Loch womöglich nur zu etwa fünf Prozent füllen. Immerhin räumt Joblift ein, das sicherlich weitere Berufe das Licht der Welt erblicken werden, die diese Lücke verkleinern dürften.

Das alles steht im Konjunktiv und sollte daher keine Panik auslösen. Denn solche Hochrechnungen können zwar generelle Trends darstellen, jedoch keineswegs sicher prognostizieren, wie die Zukunft tatsächlich aussehen wird. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Auguren in den meisten Fällen ziemlich daneben lagen. Im Zweifel liest man einfach eine andere Studie, die zu gegenteiligen Ergebnissen kommt. (jd)

Quoteservfix, 21.08.2016 13:56

Ist das nicht das Ziel? Wenig oder gar nicht mehr arbeiten, jedenfalls nicht zwingend um überhaupt seinen Lebensunterhalt damit bestreiten zu können, ist das etwa nicht das Ziel der ganzen Automatisierung? Es ist unabdingbar, das wir ein anderes System brauchen als heute.


Quotewilma12, 21.08.2016 13:58

Rente mit 70 ist schon in Planung
...nur mal so, um die ganze Schizophrenie in der Diskussion zu verdeutlichen.+o(


QuoteZelos83, 21.08.2016 15:52

Wieso soll das negativ sein? Je weniger Arbeitsplätze benötigt werden für die gleiche Arbeit, desto effizienter funktioniert die Gesellschaft. Man denke zurück ans Mittelalter, wo fast jeder nur damit beschäftigt war, sein eigenes Essen anzubauen. Durch "Arbeitsplatzverlust" entsteht der Gesellschaft kein Schaden. Im Gegenteil.
Es ist aber Aufgabe der Politik, es so zu gestalten, dass einzelne Individuuen nicht unter die Räder kommen.


QuoteStefan Scholl, 21.08.2016 17:39

Humans Need Not Apply (Published on Aug 13, 2014)
https://www.youtube.com/watch?v=7Pq-S557XQU

https://www.reddit.com/r/CGPGrey/comments/2dfh5v/humans_need_not_apply/

Zu wenige Menschen haben dieses Video von 2014 gesehen.
Wenn die ersten LKW alleine fahren wird es vielleicht schon zu spät sein eine gerechte Lösung in die Wege zu leiten.



Aus: "Angeblich massive Jobverluste durch Digitalisierung und Automatisierung" Jürgen Diercks (21.08.2016)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Angeblich-massive-Jobverluste-durch-Digitalisierung-und-Automatisierung-3301229.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Künstliche Intelligenz wird in den nächsten 15 Jahren bedeutende Aspekte des Alltags von Beschäftigung und Bildung bis Transport und Unterhaltung auf den Kopf stellen. Die Gefahr dafür, dass die Menschheit in diesem Zeitraum durch Fortschritte in der KI-Technik versklavt oder eliminiert wird, ist jedoch gering. Zu diesem Ergebnis kommt eine groß angelegte Studie der Stanford University, die von nun an alle fünf Jahre aktualisiert werden soll. Das berichtet Technology Review online in "Künstliche Intelligenz: Freund oder Feind?".

Laut der Studie, zu der 20 Experten beigetragen haben, werden automatisierte Lastwagen und Fluggeräte sowie persönliche Roboter bis 2030 weite Verbreitung finden; jedoch sorgten technische Hürden dafür, dass solche Technik vorerst auf bestimmte Nischen beschränkt bleibt. Trotzdem hätten Fortschritte bei KI potenziell erhebliche gesellschaftliche und ethische Auswirkungen, etwa Arbeitslosigkeit auf bestimmten Gebieten und weniger Privatsphäre durch neue Formen der Überwachung und Data Mining, was offene Diskussionen und Debatten erfordere.

Andere KI-Forscher äußern sich positiv über die Studie. "Es ist erfreulich, weniger Schwarzmalerei und eine nüchternere Bewertung von dem zu bekommen, was zu erwarten ist", sagt etwa Ronald Arkin, Professor am Georgia Institute of Technology. Max Tegmark vom Future of Life Institute, allerdings sagt, möglicherweise werde darin zu wenig auf die Risiken durch unvorhergesehene technische Veränderungen geachtet: "Die Behauptung, dass übermenschliche Roboter unmöglich sein dürften, ist umstritten und wird von manchen KI-Forschern als zu pessimistisch angesehen."

QuoteAdvocadus Diaboli, 06.09.2016 10:28

Künstliche Intelligenz ist keine Bedrohung, natürliche Dummheit schon
Und die letztgenannte zählt leider nicht zu den vom Aussterben bedrohten Arten.
Natürlich wird die KI unsere Welt mächtig umkrempeln. Denken wir mal an die autonom fahrenden Autos, das dürfte eine schlimmere Konkurrenz für die Taxifahrer werden also Uber es derzeit ist.
Wir leben in interessanten Zeiten. Die Zukunft wird zeigen, ob wir diese Entwicklungen zu nutzen wissen oder ob die Deppen wieder aus ihren Löchern kriechen und neben der Angst vor Überfremdung dann die Angst vor intellektueller Überlegenheit durch die KI propagieren. ;-)


QuoteOliver Gröbel, 06.09.2016 11:39

Studie: Künstliche Intelligenz ist vorerst keine Bedrohung für die Menschheit

... Bei einigen Artgenossen bin ich mir da nicht so sicher. Die Einen sind mit simplen Produktbewertungen bei Amazon überfordert: Die geben 1 Stern weil der Versand nicht geklappt hat. Die sollen aber nicht DHL sondern das Produkt bewerten. Die Anderen glauben an die Heilkraft von Zuckerkügelchen und die Gefährlichkeit von Chemtrails.

Oliver


Quotecythev, 06.09.2016 11:14

Tolle Studie...
Bei einen betrachteten Zeitraum von 15 Jahren hätte es keine große Studie gebraucht um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass die KI noch keine Bedrohung ist.
Überhaupt ist das, was da zum Teil schon KI genannt wird doch nichts anderes als automatisch funktionierende Maschinen (Selbstfahrende Autos etc.). imho braucht es für KI mehr und die wird irgendwann in einer fernen Zukunft vermutlich durch ein singuläres Ereignis zu soetwas wie "Bewusstsein" gelangen und ab dann innerhalb kürzester Zeit werden wir wissen ob sie sich entscheidet ihren Schöpfer zu bewahren oder zu verdrängen. Mit etwas Pech bringt sie uns versehentlich beim "spielen und ausprobieren" um. Genug Potential dazu haben wir ja überall rumstehen.



Aus: "Studie: Künstliche Intelligenz ist vorerst keine Bedrohung für die Menschheit" Sascha Mattke (Technology Review, 06.09.2016)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-Kuenstliche-Intelligenz-ist-vorerst-keine-Bedrohung-fuer-die-Menschheit-3313720.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Das Europäische Parlament hat am 16. Februar zwar ein ethisches Rahmenwerk und andere Regularien für Roboter gefordert, sich aber gegen eine Robotersteuer ausgesprochen. Grund für die Ablehnung der "robot tax" waren Einwände der Industrie, deren Vertreter, die International Federation of Robotics, (IFR) in einer solchen Besteuerung ein potentielles Innovationshemmnis sehen. Der Markt für Industrie- und andere Roboter wächst derzeit stark, laut IFR 2015 um 15 Prozent bei einem Volumen von 46 Milliarden Euro.

Dass mit fortschreitenden Einsatz von Robotern der Abbau von Arbeitsplätzen einher geht, ist unumstritten. Mittlerweile gilt das nicht nur mehr für die Industrie-, sondern auch für Schwellenländer. So will der chinesische Apple-Zulieferer Foxconn in naher Zukunft zehntausende von Arbeitsplätzen durch Roboter ersetzen.

Umstritten ist, ob man die gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklung, nicht zuletzt den Verlust an Einkommensteueraufkommen, durch eine Robotersteuer abfedern kann oder sogar die Einführung verlangsamen. Darüber hatte unlängt schon der Deutsche Bundestag diskutiert, und jetzt hat sich auch Microsoft-Gründer Bill Gates explizit für eine Robotersteuer ausgesprochen.

In einem Interview mit dem Online-Magazin Quartz argumentiert er, dass durch solch eine Steuer das Innovationstempo gesenkt werden könne. Die Einnahmen sollte man verwenden, um Arbeitsplätze für die nicht mehr benötigten Menschen zu schaffen, etwa in sozialen Einrichtungen oder anderen Bereichen, die durch Maschinen nicht abgedeckt werden könnten.

Man müsse, so Gates weiter, den Menschen die Angst vor den Innovationen nehmen und den Prozess steuern. Dies sein auch eindeutig eine staatliche Aufgabe, die Wirtschaft könne dieses Problem nicht lösen. (js)


Aus: "Auch Bill Gates befürwortet Robotersteuer" Jürgen Seeger (18.02.2017)
Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Auch-Bill-Gates-befuerwortet-Robotersteuer-3630418.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] China has world's largest workforce, which is experiencing challenge of intensifying transformation. Up to 220 million Chinese workers, or 30 percent of the workforce, may need to transition between different occupations. That's about one-third of all global transitions implied by the work model, a report released by consulting firm McKinsey said on Wednesday.

In the next 10 years, the demand for cutting-edge innovators may increase by 46 percent, skilled professionals by 28 percent, front-line service personnel by 23 percent, manufacturing workers by 27 percent, and construction and agricultural workers by 28 percent, the company said.

The report said about 516 billion hours of work, or 87 days per average worker, may be displaced by automation by 2030 in a mid-point adoption scenario. Demand for physical and manual skills could fall by 18 percent while demand for technological skills could rise 51 percent.

The transitions are likely to be more challenging for China's rural-urban migrants who could reach 331 million in 2030. Not only are many migrants low-paid and low-skilled, but 22-40 percent of their work—about 151-277 billion hours or 57-105 days per person—is susceptible to automation, the report said.

Jeongmin Seong, partner at McKinsey Global Institute, told the Global Times that the reason why the labor shortage has become a persistent challenge in the Yangtze River Delta and the Pearl River Delta is that there is a mismatch between corporate demand and labor market supply.

Enterprises need to promote business transformation, improve the level of automation, and allow each employee to acquire the skills for the role, while providing attractive returns, Seong said.

The report said that China faces a huge task ahead, but has significant strengths on which to build. It is an increasingly digitized economy, and the world's largest venture capital investor in education technology.

China has a long record of collaboration between the public and private sectors that can be the foundation of new partnerships in transforming the skills development system, Nick Leung, chairman of McKinsey's China practice, said.


From: "220 million Chinese workers may need to transition between occupations: report" By Global Times (Jan 13, 2021)
Source: https://www.globaltimes.cn/page/202101/1212704.shtml

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die S-Bahn der Zukunft sieht aus wie die S-Bahn von gestern. Für Fahrgäste bei der Premierenfahrt in Hamburg ist nicht zu erkennen, dass sie sich in einem Zug befinden, der eigentlich keine Lokführerin mehr braucht. Es sitzt ja auch noch eine vorn drin. Nur die digitalen Anzeigen an den Bahnsteigen und im Zug lassen erkennen, was für ein historischer Moment geplant ist: "Weltpremiere" steht dort.

Das Wunder vollzieht sich, als die Lokführerin während der Fahrt die Hände von den Kontrollknüppeln erhebt und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher einen Knopf drückt, auf dem "ATO" steht, Automatic Train Operation. Es ist ein bisschen, wie wenn man zum ersten Mal das Auto selbst einparken lässt, alle sind ein klein bisschen angespannt angesichts dieses Kontrollverlusts. Als die Bahn beschleunigt, verstärkt sich das Gefühl. So als würde man im Auto den Tempomat einschalten, am Anfang wird es einem etwas flau im Magen. Doch vor dem nächsten Bahnhof bremst die Bahn brav ab, es quietscht so wohlig, wie man es von der S-Bahn gewohnt ist, und der Zug hält am Gleis. Normale Fahrgäste wollen einsteigen, so normal sieht diese unnormale Bahn aus. Sie dürfen nicht. Die erste automatische Fahrt auf freier Strecke ist für Journalistinnen und Mitarbeitende der Bahn und von Siemens reserviert.

Züge ohne Fahrerinnen und Fahrer sind eigentlich nichts Neues. In Nürnberg fährt schon seit 2008 eine U-Bahn eigenständig. Und am Frankfurter Flughafen bringt die Skyline sogar schon seit 1994 voll automatisiert Passagiere von einem Terminal zum nächsten. Und doch sprechen die Beteiligten in Hamburg zu Recht von einer Weltpremiere. Denn eine S-Bahn ist viel schwieriger zu automatisieren. Bei einer U-Bahn können nur am Bahnsteig Menschen, Tiere oder Gegenstände aufs Gleis geraten (was vielerorts durch zusätzliche Türen am Bahnsteig verhindert wird), bei einer Fahrt auf freier Strecke kann das überall passieren. Drei Jahre lang haben 150 Ingenieurinnen und Ingenieure von Siemens und der Deutschen Bahn an dem Projekt gearbeitet, damit die Premierenfahrt zum Start der internationalen Verkehrsmesse Intelligent Transport Systems am heutigen Montag stattfinden konnte. Zwei davon fallen sich erleichtert in die Arme, als alles wie erwartet funktionierte.

Die Automatisierung hat das Potenzial, den Nahverkehr attraktiver und kostengünstiger zu machen. Die neue Technik erlaubt, dass mehr Züge auf einer Strecke unterwegs sind, weil sie laufend miteinander vernetzt sind und schnell reagieren können, sollte etwa einer bremsen müssen und nicht weiterfahren können. Bis zu 30 Prozent mehr Fahrgäste könnten so transportieren werden, heißt es von der Bahn. Voll automatisierte Bahnsysteme erlauben, dass alle 90 Sekunden ein Zug fährt – das wäre mit menschlichen Fahrerinnen und Fahrern zu gefährlich. Mehr Kapazität zu schaffen, ist besonders wichtig in den Großstädten, in denen der Nahverkehr bereits an seine Grenzen stößt, wo aber kein Platz für neue Gleise ist.

Außerdem spart die neue Technik Strom, laut Siemens-Chef Roland Busch sind es mehr als 30 Prozent. Die Automatik beschleunigt stets auf die optimale Geschwindigkeit, um pünktlich das Ziel zu erreichen (an Tempolimits hält sie sich aber), und muss daher seltener abbremsen als ein Mensch, der nach Gefühl fährt. Das schont auch das Material, die Züge könnten daher länger halten.

Bahnchef Richard Lutz macht bei der Veranstaltung klar, dass er diese Vorteile so schnell wie möglich bei so vielen Zügen wie möglich nutzen will. Ab Dezember werden vier S-Bahnzüge automatisiert nach Fahrplan fahren: auf den dafür umgerüsteten 23 Kilometern zwischen den Stationen Berliner Tor, Bergedorf und Aumühle, wo auch die Premierenfahrt stattfand. Bis 2030 sollen alle Züge in Hamburg umgerüstet sein. In Stuttgart sollen automatisierte S-Bahnen schon ab 2025 auf der Stammstrecke mehr Kapazität schaffen. Andere Bahnbetreiber könnten die Technologie ebenfalls nutzen, sagt Siemens-Chef Busch, sie sei in allen Zügen einbaubar. Sie basiert ohnehin auf europäischen Zugsteuerungssystemen.

Automatisierte S-Bahnen sollen auch weniger Unfälle verursachen. Zwar sitzt heute noch eine Lokführerin vorn drin, um im Störungsfall eingreifen zu können. Das mag in der Übergangsphase sinnvoll sein, wenn das System noch recht neu ist. Und es beruhigt vielleicht technikskeptische Fahrgäste. Es ist aber eigentlich klar, dass die Technik dem Menschen auch bei der Sicherheit überlegen ist – sofern sie nicht ausfällt. Ein Großteil der Unfälle ist schließlich auf menschliche Fehler zurückzuführen. Maschinen dagegen werden nicht müde, lassen sich nicht ablenken und trinken keinen Alkohol.

Und Maschinen sind günstiger und planbarer als Menschen. Sie werden nicht krank, wollen keine Gehaltserhöhung und streiken nicht. Bei einem Großereignis wie einem Fußballspiel kann man die Zahl der Züge kurzfristig erhöhen, ohne sich über Dienstpläne zu beugen und auf die Belange der Mitarbeitenden Rücksicht nehmen zu müssen. So könnte die Bahn zuverlässiger und flexibler werden. Zwar betont Bahnchef Lutz bei der Premierenfahrt, dass Lokführer noch lange gebraucht würden. Aber was soll er auch sonst sagen, wenn er nicht die aktuelle Belegschaft und den Nachwuchs vergraulen will?

Tatsächlich kommt die S-Bahn schon ganz allein zurecht, das zeigt sie bei der Premierenfahrt. Nachdem in Bergedorf alle Passagierinnen und Passagiere sowie die Lokführerin ausgestiegen waren, fuhr die Bahn aufs Rangiergleis und kam dann – in umgekehrter Wagenreihung – zurück, um alle wieder einzusammeln. An roten Signalen hielt der Zug ordnungsgemäß. Und so ist offensichtlich, was die Deutsche Bahn noch bestreitet: Wenn Menschen zukünftig weiter Züge beaufsichtigen, dann wohl höchstens aus einer Leitzentrale. Vielleicht wird es nicht mehr lange dauern, bis doch noch futuristisch anmutende Züge gebaut werden – nämlich ohne Führerstand.


Aus: "Züge brauchen keine Menschen mehr"  Sören Götz, Hamburg (11. Oktober 2021)
Quelle: https://www.zeit.de/mobilitaet/2021-10/autonomes-fahren-hamburg-s-bahn-digital-ohne-lokfuehrer-nahverkehr

Quotekonseq #1

Für eine Weltpremiere sind die aber 30 Jahre zu spät. In Japan dürfen U- und S-Bahnzüge nur dann von menschlichen Lokführern gesteuert werden, wenn sie leer sind. Für besetzte Züge gilt das dort als zu gefährlich...


QuoteSekretarius #2

Was bedeutet das es auch nicht mehr dauernd unzufriedene Bahnkunden gibt, wenn die Lokführer streiken.


Quotesllk #2.1

Und auch keine unzufriedenen Lokführer, die diesem schlimmen Beruf nachgehen müssen - quasi win-win!


QuoteYorrick #4

So ungefähr muss sich das vor hundert Jahre angefühlt und in der Zeitung gelesen haben, als zum ersten Mal Aufzüge ohne Liftboy (und -girl?) gefahren sind. Brandgefährlich, Gänsehaut am ganzen Körer, Abenteuer pur. "Achtung! Selbstfahrer!" steht noch bei uns an den Aufzugtüren. "Für Kinder verboten!"


QuoteMama Lauda #7

Was hier viele anscheinend überlesen: ein Lokführer ist immer noch an Board und wird es auch bleiben.


Quoteredshrink #10

Donnerwetter! Nur 30 Jahre nach London und Paris! Innovationsland Deutschland!


...

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Roboter Flippy 2, dessen Vorgänger Miso Robotics zusammen mit White Castle entwickelt und seit September 2020 in einer Filiale in der Region Chicagoland eingesetzt hatte, habe seit seinem testweisen Einsatz ab November 2021 in derselben Filiale "positive Auswirkung auf den täglichen Betrieb" gehabt, schreibt Miso Robotics. Die Produktivität des Teams sei gestiegen, weil der Roboter für eine Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgt und effizienter arbeitet. Die Mitarbeiter können sich nun besser auf ihre Kundinnen und Kunden konzentrieren.

Konkret übernimmt Flippy 2 die gesamte Arbeit einer herkömmlichen, von Menschen bedienten Frittierstation vom Befüllen der Frittierkörbe über den Frittiervorgang bis zum Abtropfen und Entleeren der Frittierkörbe. Maschinelles Sehen analysiert dabei, welches Frittiergut – etwa Pommes, Gemüse oder Fleisch – verwendet wird, benutzt die dafür vorgesehenen Frittierkörbe und überwacht den Frittiervorgang, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Der fest montierte Roboter sorgt dabei mit seinem beweglichen Arm dafür, dass die Körbe richtig bewegt werden und das Fett abtropft. Im Vergleich zu seinem Vorgänger umfasst das Flippy-2-System auch eine Kühleinheit, aus der das Frittiergut automatisch den Körben zugeführt wird. Den Rest, wie die Temperatureinstellung und die Zuordnung zu den Frittiereinheiten, erledigt der Roboter ebenfalls selbstständig, ohne dabei Personal zu binden.

Nach Angaben von Miso Robotics soll Flippy 2 deutlich mehr schaffen als ein Mensch an einer herkömmlichen Frittierstation. Das Unternehmen spricht von einem Output von etwa 60 Körben pro Stunde. Dies sei mehr, als in Spitzenzeiten in einem Fast-Food-Restaurant benötigt werde.

Das System adressiert mehrere Probleme, denen sich Fast-Food-Ketten derzeit ausgesetzt sehen: Zum einen müssen sie effizienter werden, mit gleich viel oder weniger Personal auskommen, Preiserhöhungen vermeiden und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit steigern. Entsprechend setzen Fast-Food-Ketten auf Automatisierung: Neben digitalen Bestellsystemen, die Kassenpersonal entlasten sollen, wird die Zubereitung der Speisen stärker automatisiert.

Auch größere Ketten wie McDonalds evaluieren, wie Küchen-Roboter eingesetzt werden können, beispielsweise, um das Braten von Burgern zu automatisieren. Hinzu kommt, dass der Außer-Haus-Verkauf für Fast-Food-Ketten seit Pandemiebeginn eine zunehmende Rolle spielt und Lieferservices wichtiger werden. Um den Prozess reibungslos zu gestalten, ist eine Digitalisierung nötig – von der Bestellung, Automatisierung der Speisenzubereitung bis hin zur Auslieferung.

Jeff Carper, als Chief Operating Officer (COO) verantwortlich für das operative Geschäft bei White Castle, formuliert es so: "Mit dem Einsatz von Flippy 2 an 100 unserer White-Castle-Standorte bleiben wir auf dem Weg, große Ziele bei White Castle zu erreichen."

(olb)


Aus: "Älteste US-Hamburger-Kette setzt einarmigen Fritten-Roboter Flippy 2 ein" Oliver Bünte (16.02.2022)
Quelle: https://www.heise.de/news/Aelteste-US-Hamburger-Kette-setzt-einarmigen-Fritten-Roboter-Flippy-2-ein-6477847.html

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der britische Mobilfunker British Telecommunications (BT) hat verkündet, bis zum Jahr 2030 unglaubliche 55.000 Stellen abbauen zu wollen. Mindestens 10.000 dieser Stellen will der Konzern künftig mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz füllen.

In einem Earnings Call, wo es um die Finanzergebnisse des Unternehmens ging, ließ CEO Philip Jansen wissen, dass BT eindeutig "Nutznießer von KI" sein wird. 130.000 Mitarbeiter hat der Konzern aktuell, knapp die Hälfte soll von den geplanten Kürzungen betroffen sein.

Schon jetzt würde der Chatbot "Amy" fast alle Kundenanfragen alleine bewältigen können. Man habe in den letzten Jahren erfolgreich mit Künstlicher Intelligenz herumexperimentiert, darunter auch das mittlerweile populäre ChatGPT von OpenAI ausprobiert. Diese Entwicklung würde zu neuen Produkten und Services führen, ist der CEO überzeugt.

Der Einsatz dieser KI und immer stabiler funktionierende Netzwerke im Hintergrund würden laut Jansen den Einsatz von tausenden Vollzeit-Kundendienstmitarbeitern obsolet machen und auch zahlreiche Services von Drittanbietern. Bereits in den letzten 12 Monaten hatte das Unternehmen 5.000 Mitarbeiter eingespart. 2030 sieht man laut Konzernchef die Anzahl an Angestellten irgendwo zwischen 75.000 und 90.000. Rund 10.000 Stellen davon würden laut Jansen von KI und verbesserte Automatisierung ersetzt werden.

In einem Bericht von "Businessinsider" wird eine Studie zitiert, die sich mit dem Einsatz von KI in Form eines Chat-Programms im Kundenservice auseinandergesetzt hat. In der Studie wurden 5.000 Kundenservice-Verantwortliche nach ihren Erfahrungen gefragt und der Tenor war, dass die Produktivität im Unternehmen durch den KI-Einsatz gestiegen ist.

Vor allem einfache Arbeiten sollen so beschleunigt worden sein. Kundenmitarbeiter mit mehr Erfahrung sahen weniger Verbesserungspotenzial durch den Einsatz von KI. Besser gesagt, sie beschrieben den Anstieg in der Produktivität mit "nahezu null Prozent". (red, 20.5.2023)


Aus: "Mobilfunker entlässt jeden zweiten Mitarbeiter, KI soll 10.000 Stellen ersetzen" (20. Mai 2023)
Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000021195/britischer-mobilfunker-entlaesst-55000-menschen-und-sagt-ki-wird-demnaechst-10000-davon-ersetzen