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[Systemrelevanz (Notizen)... ]

Started by Textaris(txt*bot), July 20, 2009, 11:34:20 AM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Auf den Podien diskutieren Forscherinnen und Forscher ... mit Gästen ... Dabei geht es um die aktuelle Krise als Krise der Demokratie, die gesellschaftliche Priorisierung von ,,Systemrelevanten" gegenüber ,,Entbehrlichen" und ausblickend um Fragen des Zusammenhalts ...


Aus: "Jahreskonferenz 2021 des FGZ widmet sich Konflikten, sozialen Ungleichheiten und Chancen in Krisenzeiten"  (02.07.2021)
Quelle: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/veranstaltungen/jahreskonferenz-2021-des-fgz-widmet-sich-konflikten-sozialen-ungleichheiten-und-chancen-in-krisenzeiten/

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Quote... Nachdem sich in der Finanzkrise des Jahres 2008 und in den ,,Schuldenkrisen" unserer Tage jede Vernunft und Moral absentierte, gibt es nicht mehr nur Kapitalismus in der Unterhaltung und Unterhaltung im Kapitalismus, sondern auch den Kapitalismus als Unterhaltung. Wenn der Goldpreis auf der Titelseite der Bild-Zeitung behandelt wird, werten das ,,Wirtschaftsjournalisten" an anderem Ort als ,,Alarmzeichen", die ,,Unternehmer" verkünden gern ihre Weltmodelle in Talkshows, und zeigen öffentlich, dass sie sich eines sehr schlichten Gemüts nicht schämen würden, wenn sie denn ein Gemüt hätten, und der DAX wird zur Fieberkurve, die anzeigt, wie gut es ,,uns" geht. Als Entertainment, Soap Opera und Mitmach-Show benötigt der Kapitalismus keine Vernunft. ... So beschreibt es Alain Badiou: ,,Von gewöhnlichen Bürgern wird bedingungslos verlangt zu ,verstehen', dass es vollkommen unmöglich sei, das finanzielle Loch in der Sozialversicherung zu stopfen, dass man aber, ohne nachzuzählen, Milliarden in das Bankenloch stopfen müsse. Wir sollen allen Ernstes zustimmen, dass es anscheinend für niemanden mehr in Betracht kommt, eine Fabrik, und zwar eine mit Tausenden von Arbeitern, zu verstaatlichen, die sich aufgrund der Markkonkurrenz in wirtschaftliche Schwierigkeiten manövriert hat, dass das Gleiche aber völlig auf der Hand liege bei einer Bank, die sich durch Spekulation ruiniert hat". ...

Aus: "Nachschrift zu den ,,BLÖDMASCHINEN" (5)" von Georg Seeßlen (2011)
http://www.seesslen-blog.de/2011/08/17/nachschriften-zu-den-blodmaschinen/

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Quote[...] Als systemrelevant oder too big to fail (englisch: ,,Zu groß, um zu scheitern") bezeichnet man Unternehmen, aber auch andere Institutionen wie etwa Staaten oder Städte, die so groß sind, dass ihre Insolvenz für die Volkswirtschaft teurer ist als die gemeinschaftlichen Kosten für die Rettung vor der Insolvenz. Als systemische Einrichtungen würden sie rechtzeitig vom Staat oder von internationalen staatlichen Organisationen durch eine Staatsintervention (Bail-out) gerettet, um eine weiterreichende Gefahr für die gesamte Volkswirtschaft bzw. das gesamte Wirtschaftssystem durch ihre Insolvenz abzuwenden. Dies gilt insbesondere für den Bankensektor, aber auch für große Industrieunternehmen. ...

... Bei Kreditinstituten hat sich seit der Finanzkrise ab 2007 für die Rettung von angeschlagenen Kreditinstituten der Ausdruck ,,systemrelevant", ,,systemtragend" oder ,,systemisch" herausgebildet. Das rettenswerte Institut (oder eine Institutsgruppe) eines Staates spielt wegen der Größe oder der Bedeutung eine besondere Rolle im Rahmen des Kreditwesens und darf deshalb bei etwaigen Staatshilfen als erstes mit einer Staatshilfe rechnen. Was ,,systemrelevant" konkret bedeutet, ist aufsichtsrechtlich für Deutschland definiert. Systemrelevant sind danach Institute, deren Bestandsgefährdung aufgrund ihrer Größe, der Intensität ihrer Interbankenbeziehungen und ihrer engen Verflechtung mit dem Ausland erhebliche negative Folgeeffekte bei anderen Kreditinstituten auslösen und zu einer Instabilität des Finanzsystems führen könnte. Die Einstufung als systemrelevantes Institut erfolgt einvernehmlich zwischen BaFin und Bundesbank. Der Begriff ,,systemrelevant" ist mithin inhaltlich ein Synonym für die Finanzdoktrin ,,too big to fail".

... Nach Berechnungen der US-Ökonomen Dean Baker und Travis McArthur entsprechen in den USA die ,,too-big-to-fail"-Staatsgarantien staatlichen Subventionszahlungen einem Betrage zwischen 5 und 35 Mrd. US-Dollar jährlich.[20] Eine Studie von Beatrice Weder di Mauro und Kenichi Ueda kommt u.a. zum Ergebnis, dass die deutschen Banken ohne die unausgesprochenen staatlichen Garantien vier bis fünf Ratingstufen schlechter bewertet würden.[21]

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[20]↑ FAZ.Net 22. November 2010 Philip Plickert: ,,Die Staaten als Geiseln der Banken", FAZ 22. November 2010
[21]↑ Olaf Storbeck, Handelsblatt 14. Juni 2012, ,,Wie Steuerzahler die Banken füttern"

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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Systemrelevanz (12/2012)

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Quote[...] Tim |  05.12.2012 | 22:50
... Was wir brauchen, ist eine stärkere gesellschaftliche Auseinandersetzung über die Rolle der Politik. Was die Banken fordern, ist völlig irrelevant. Entscheidend ist, was unsere Politiker ihnen geben! Niemand war gezwungen, den Banken ihren Systemrelevanz-Quatsch zu glauben. ...


Kommentar zu: "Ex-Deutschbanker Bänziger: "Zu einer vertieften gesellschaftlichen Debatte kam es bisher kaum"" (2012)
Quelle: http://carta.info/51886/ex-deutschbanker-banziger-zu-einer-vertieften-gesellschaftlichen-debatte-kam-es-bisher-kaum/#comment-34856


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Quote[...] Allein bei der Commerzbank sind nach der Bafin-Aufstellung, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt, Wertpapiere und Kredite im Wert von 101 Milliarden Euro von der Finanzkrise betroffen. Darin enthalten sind 49 Milliarden Euro aus der Bilanz der übernommenen Dresdner Bank. Die Commerzbank ist demnach von der Finanzkrise ähnlich stark betroffen wie die Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein, die HSH Nordbank, für die die Bafin 105 Milliarden Euro ansetzt.

Bei der Westdeutschen Landesbank mit 84 Milliarden Euro und der Landesbank Baden-Württemberg mit 92 Milliarden Euro sieht die Aufsicht Risiken in einer ähnlichen Größenordnung. Deutlich besser stehen die Deutsche Bank mit 21 Milliarden Euro, sowie die Postbank und die Hypovereinsbank mit jeweils fünf Milliarden Euro da. Am stärksten ist laut Bafin-Papier die vor der Verstaatlichung stehende Hypo Real Estate (HRE) betroffen, die 268 Milliarden Euro an Problemanlagen hält.

Die meisten der 17 aufgeführten Banken wiesen die Zahlen als irreführend zurück. "Wir wissen nicht, wer die Zahlen zusammengestellt hat und können sie auch nicht nachvollziehen", sagte ein Sprecher der Commerzbank. Die HSH Nordbank erklärte, Wirtschaftsprüfer und der Bankenrettungsfonds Soffin hätten der HSH eine ausreichende und angemessene Risikovorsorge bescheinigt. Andere Institute verwiesen auf Zahlen in ihren Geschäftsberichten oder darauf, dass sie die Anlagen abgesichert hätten.

Die Commerzbank hat bislang staatliche Hilfen von 18,2 Milliarden Euro erhalten. In ihrem Geschäftsbericht hatte die Bank selbst Risiken aufgeschlüsselt und auf weitere "signifikante Belastungen" hingewiesen, die in unterschiedlichen Bereichen des Wertpapier- und Kreditsgeschäfts drohten. Allerdings ist unter Banken, Investoren und Aufsehern umstritten, welche Papiere als Schrottanlagen zu verstehen sind.

Eine Bafin-Sprecherin sagte der SZ, dass es sich bei den Zahlen nicht um tatsächliche oder künftige Verluste handele. Die Daten ließen zudem "keinerlei Rückschlüsse auf die Bonität der Banken zu".

Die interne Aufstellung ist für die Regierung von großer Bedeutung. Die Berechnungen der Bafin fließen in die Pläne zur Errichtung von sogenannten Bad Banks, also Auffanginstituten für Problempapiere, ein. Nach Plänen des Finanzministeriums soll nur etwa ein Drittel der in der Liste aufgeführten Anlagen zur Auslagerung in eine Bad Bank in Frage kommen. Die Regierung will mit Hilfe der Bad Banks die Funktion der Finanzmärkte wiederherstellen und die Grundlage für einen Aufschwung legen.

Die Zahlen der Bafin sind für die Regierung indes keine Überraschung. So war in den Unterlagen, die Finanzminister Peer Steinbrück vor Wochen an Kanzlerin Angela Merkel zur Vorbereitung des Banken-Gipfels am Dienstag geschickt hatte, sogar von potentiell gefährdeten Anlagen von 853 Milliarden Euro die Rede. Diese Zahlen vom Anfang des Jahres gelten aber als nicht mehr aktuell. Das neue Papier nennt als Bewertungsstichtag dem 26. Februar.


Aus: "Bilanz des Schreckens" Von Guido Bohsem, Martin Hesse und Claus Hulverscheidt (24.04.2009)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/geld/internes-papier-der-bafin-bilanz-des-schreckens-1.411947

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Quote[...] Die Hypo Real Estate, die in der Bafin-Liste als Institut mit den größten Risiken beschrieben wird (268 Milliarden Euro), wollte die Zahlen nicht kommentieren. Sie verwies stattdessen auf den aktuellen Geschäftsbericht. Die HSH Nordbank erklärte, die Zusammenstellung der Bafin mit einem Gesamtvolumen von 105 Milliarden Euro scheine eine Zusammenstellung von Buchwerten zu sein, die man zuvor der Anstalt gemeldet habe. "Eine konkrete Aussage zu Ausfallwahrscheinlichkeiten dieser Buchwerte wird damit nicht getroffen."

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Aus: ""Befremdet über den Vorgang"" Von Guido Bohsem, Martin Hesse und Claus Hulverscheidt (24.04.2009)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/geld/reaktionen-auf-internes-papier-befremdet-ueber-den-vorgang-1.401404

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Quote[...] Ursprünglich war vorgesehen, dass alle EFSF-Hilfen auf den ESM angerechnet werden. Bisher hat der temporäre Krisenfonds EFSF rund 200 Milliarden Euro für Griechenland, Irland und Portugal verplant. Im März vereinbarten die EU-Finanzminister, dass diese EFSF-Hilfen nicht vom ESM abgezogen werden, sondern dazugerechnet. Dadurch würde sich eine kombinierte Gesamtkapazität von 700 Milliarden Euro ergeben.
Der "Welt" zufolge wird nun über eine weitere Aufstockung diskutiert. Die Idee in Brüssel: Die angekündigten bis zu 100 Milliarden Euro, die Spanien zur Rekapitalisierung seiner maroden Banken bekommen soll, fließen aus dem EFSF und werden ebenfalls nicht auf den ESM angerechnet. Somit würde sich die Gesamtkapazität beider Instrumente auf bis 800 Milliarden Euro erhöhen.
Im Bundesfinanzfinanzministerium verweist man auf Anfrage der "Welt" auf die geltende Beschlusslage. Danach sollen nur die bisher schon verabschiedeten Programme für Griechenland, Irland und Portugal zusätzlich zum ESM gezahlt werden. Das Geld für Spanien müsste auf den ESM angerechnet werden. Damit hätte er dann möglicherweise nur 400 Milliarden Euro zur Verfügung.


Aus: "Euro-Rettungsschirm könnte aufgestockt werden - Berlin sperrt sich" (18.06.2012)
Quelle: https://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:welt-euro-rettungsschirm-koennte-aufgestockt-werden-berlin-sperrt-sich/70051041.html#f1

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Quote[...] Too Big to Fail (deutsch: ,,Zu groß, um zu scheitern") ist eine Finanzdoktrin und ein ökonomisches Schlagwort und beschreibt die Vorstellung, dass Unternehmen, aber auch andere Institutionen wie etwa Staaten oder Städte, ab einer bestimmten Größe allein aufgrund ihrer Größe davor geschützt seien, insolvent zu werden, weil sie rechtzeitig vom Staat durch eine Staatsintervention im Rahmen eines ,,Bail-out" gerettet würden, um nicht die gesamte Volks- oder gar Weltwirtschaft zu gefährden. Dies gilt insbesondere für den Bankensektor, aber auch für große Industrieunternehmen.

[...] Bei Kreditinstituten hat sich seit der Finanzkrise ab 2007 für die Rettung von angeschlagenen Kreditinstituten der Ausdruck ,,systemrelevant" oder ,,systemtragend" herausgebildet. Das rettenswerte Institut (oder eine Institutsgruppe) eines Staates spielt wegen der Größe oder der Bedeutung eine besondere Rolle im Rahmen des Kreditwesens und darf deshalb bei etwaigen Staatshilfen als erstes mit einer Staatshilfe rechnen. Was ,,systemrelevant" konkret bedeutet, ist aufsichtsrechtlich für Deutschland definiert[14]. Systemrelevant sind danach Institute, deren Bestandsgefährdung aufgrund ihrer Größe, der Intensität ihrer Interbankenbeziehungen und ihrer engen Verflechtung mit dem Ausland erhebliche negative Folgeeffekte bei anderen Kreditinstituten auslösen und zu einer Instabilität des Finanzsystems führen könnte. Die Einstufung als systemrelevantes Institut erfolgt einvernehmlich zwischen BaFin und Bundesbank. Der Begriff ,,systemrelevant" ist mithin inhaltlich ein Synonym für die Finanzdoktrin ,,too big to fail".

Je größer das Unternehmen, desto größer sind die Wirkungen auf andere Wirtschaftsteilnehmer. In diesen Fällen wird es mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu Rettungsaktionen durch Gläubiger, Wettbewerber oder den Staat kommen, um diese Auswirkungen zu vermindern oder gar zu beseitigen. Daher wird vielfach die Vermutung geäußert, dass Unternehmen ab einer bestimmten Größe ,,Too Big to Fail" wären und damit quasi nicht pleite gehen dürfen.

In einer aufschlussreichen Rede hat im März 2009 der Chef der amerikanischen Notenbank Ben Bernanke darauf aufmerksam gemacht, dass der Staat in einer Krise starke Motivation besitzt, die Insolvenz großer, untereinander verbundener Unternehmen wegen der negativen Auswirkungen eines Ausfalls zu schützen[15]. Gleichzeitig hat er jedoch betont, dass es unerwünschte Effekte bei Marktteilnehmern gäbe, wenn ein bestimmtes Unternehmen als ,,too big to fail" eingestuft würde Für die Marktteilnehmer gilt:

    * Die Marktdisziplin wird vermindert und exzessive Risikobereitschaft wird gefördert.
    * Es wird ein künstlicher Wachstumsanreiz geschaffen, um als ,,too big to fail" klassifiziert zu werden.
    * Kleinere Unternehmen geraten ins Abseits, weil sie größenbedingt nicht mit einem ,,Bail-out" rechnen können.
    * Staatliche Bail-outs sind für den Steuerzahler teuer, wie Citigroup, AIG, Freddie Mac und weitere bewiesen haben.

Auch bei der Stützung durch den im Oktober 2008 gegründeten Finanzmarktstabilisierungsfonds spielt die Bedeutung des Unternehmens für die Finanzmarktstabilität eine Rolle[16].

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14 # ↑ Artikel 6 Abs. 3 Richtlinie zur Durchführung und Qualitätssicherung der laufenden Überwachung der Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute durch die Deutsche Bundesbank (AufsichtsRL) vom 28. Februar 2008

15 # ↑ Board of Governernors of the Federal Reserve System, Rede im ,,Council on Foreign Relations", Washington, D.C., 10. März 2009

16 # ↑ Homepage der SoFFin

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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Systemrelevant#Systemrelevant (25. Juni 2009)


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Finanzierer [CIT] von fast einer Million kleinerer und mittlerer Unternehmen hatte sich zuvor bei der US-Regierung um neue Staatshilfen bemüht, war jedoch mit seinem Gesuch abgeblitzt. Nach Einschätzung von Analysten signalisiert dies, dass die Regierung CIT nicht als systemrelevanten Konzern ansieht. Größeren Geldhäusern wie der Citigroup und dem Versicherer AIG war die Regierung in der Vergangenheit zur Seite gesprungen.

CIT hatte bereits im Dezember Regierungshilfen in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar aus dem Rettungsprogramm für die Finanzbranche (TARP) erhalten. Die Verschlechterung der Lage an den Kreditmärkten zwang das Unternehmen jedoch nun, um weitere staatliche Hilfe zu bitten. Die US-Regierung verweigerte diese jedoch und begründete ihre Entscheidung damit, dass die Messlatte für Staatshilfen hoch liege. Auch Verhandlungen über eine kurzfristige Finanzierung mit den Großbanken JPMorgan Chase und Goldman Sachs hatten zu keinem Ergebnis geführt.

Ein Bankrott von CIT wäre die größte Bankenpleite seit dem Zusammenbruch der Traditionsbank Lehman Brothers im September.

[...] Der zweitgrößte unabhängige Eisenwaren- und Baustoff-Händler der USA, Moore-Handley, meldete Insolvenz an und machte die Notlage der CIT dafür verantwortlich. Es habe Schwierigkeiten beim Zugriff auf Mittel im Zuge des Finanzierungsdeals mit CIT gegeben, hieß es in Gerichtsunterlagen.

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Aus: "Banken - Die Amerikaner zittern vor dem Horror-Crash" (19.07.09)
Quelle: http://www.focus.de/finanzen/banken/banken-die-amerikaner-zittern-vor-dem-horror-crash_aid_418110.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die Finanzwirtschaft hat die Politik im Griff – und warum? Weil jede Bank für ,,systemrelevant" erklärt wird.

... Wir nehmen diese beherrschende Rolle der Finanzwirtschaft und die greifbare Verletzung demokratischer Regeln geduldig hin. Der bisher größte Coup war die Einführung des Begriffs ,,systemrelevant". Jede Bank ist systemrelevant. Das gilt ohne detaillierte Prüfung und ist die bisher teuerste Meinungsmache überhaupt: 480 Milliarden Bankenrettungsschirm, allein vermutlich mehr als 100 Milliarden für die Münchner HRE und vorher schon rund zehn Milliarden Euro für die private Düsseldorfer Industriekreditbank (IKB). Zur erfolgreichen Meinungsmache gehörte in diesem Fall die Behauptung, die IKB sei eine öffentliche Bank, und öffentliche Banken hätten in der Krise ohnehin viel schlechter abgeschnitten, und die Deutsche Bank habe noch gar keine öffentliche Hilfe in Anspruch genommen. Das alles hat kein Fundament, wird aber geglaubt.

Die Parole von der Systemrelevanz hat damit auch das äußerst bemerkenswerte Geschäftsmodell möglich gemacht: nach Herzenslust spekulieren, Wetten abschließen, Verluste machen, sich mit öffentlichem Geld retten lassen und dann den verlustbringenden Investmentbankern Boni zahlen, damit sie bei Laune bleiben. Die Finanzindustrie hat sich seit den neunziger Jahren ersprießliche neue Geschäftsfelder eröffnet. Immer waren dabei Meinungsmache und aufwendige PR im Spiel. Man hat uns seinerzeit erzählt, an den Börsen würden Werte geschaffen und beim Absturz der Kurse vernichtet. Sogar ein leibhaftiger Bundeskanzler hat an dieses Märchen geglaubt. Man sprach damals von ,,Aktienkultur" und erfand ein ganz neues Phänomen: die New Economy. Neue Unternehmen aus dem IT- und Medienbereich gingen an die Börse und kassierten Milliarden. Wer nicht an die Börse ging, lebte hinter dem Mond. Wo sind aber all die Start-ups geblieben? Wo ist der Historiker, der sachkundig untersucht, wie diese Blase gemacht wurde und von wem? Es war ein traumhaftes Geschäft für Teile der Finanzindustrie.

Aber nicht für alle. Einige hatten sich verspekuliert, so dass die Spitzen der Banken und Versicherungen im Februar 2003 bei Bundeskanzler, Bundeswirtschaftsminister und Bundesfinanzminister an die Tür klopften und um Hilfe zur Gründung einer Bad Bank vorsprachen. Trotzdem wird die Version aufrechterhalten, die Finanzkrise habe erst 2008 mit der Insolvenz von Lehman Brothers begonnen. Diese falschen Behauptungen sind in gleicher Weise von Bedeutung für die Bewahrung des Ansehens der Finanzindustrie wie die der Bundesregierung.

... Die Finanzindustrie hat im Verein mit der neoliberalen Bewegung das Geschäftsfeld Privatisierung öffentlichen Eigentums entdeckt. Da kann man an der Transaktion selbst wie auch am Erwerb von Schnäppchen verdienen. Besonders lukrativ ist dies, wenn der Verkaufende in Not ist. Konkret erleben wir die Nutzung dieses Geschäftsfeldes im Falle Griechenlands. Griechenland soll nicht nur sparen; es soll auch Geld einnehmen durch Verkauf seines Tafelsilbers. Auch dieses Geschäftsfeld wird durch Propaganda erschlossen. Roland Berger forderte vor kurzem in den ,,Tagesthemen", Griechenland müsse privatisieren. Erst habe ich nicht verstanden, warum auch ein Unternehmensberater darauf pocht, obwohl er wissen müsste, dass man in schlechten Zeiten besser nicht verkauft. Die Lösung: Roland Berger ist Teil der Finanzindustrie. Er hat auch in Deutschland mit Hilfe eines eigens gegründeten Unternehmens an der Privatisierung von Kliniken partizipiert.

Die Finanzindustrie hat dem Fiskus immer wieder in die Tasche gegriffen. Die Steuerprivilegien, die Subventionen und die Rettungsschirme für die Spekulanten in den Finanzcasinos haben die Staatsschuldenstände (Schulden in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) bei uns und anderswo in die Höhe getrieben. Die Folgen nennen die PR-Strategen ,,Staatsschuldenkrise". Das ist nach dem Sprachtrick mit der ,,Systemrelevanz" aller Banken der zweite große Coup der Strategen der Finanzindustrie und der mit ihnen verbundenen Politik und Medien. ,,Staatsschuldenkrise" nennen sie das Desaster, das zum größeren Teil von ihnen selbst angerichtet worden ist.

Nichts zwingt die Bundeskanzlerin offenbar, die Handhabung der Krise im Euroraum sachlicher und sachverständiger anzugehen als bisher, wenn sie dessen ziemlich sicher sein kann, dass Fehlentscheidungen wie vom Beginn der Krise um Griechenland bis heute nicht sanktioniert werden. Im konkreten Fall lässt eine maßlose Kampagne gegen Griechenland das eigene Versagen zusätzlich aus dem Blick verschwinden.

Wenn die Demokratie so in Not gerät, sucht man nach Rettungsankern. Vielleicht wacht das kritische Bürgertum in Deutschland doch noch einmal auf. Vielleicht melden sich die mit wirklicher Wertschöpfung beschäftigten Unternehmer lauter zu Wort. Ein Pakt gegen Zyniker, Spieler und Spekulanten, ein Pakt aller Werte schaffenden und an Werten orientierten Bürgerinnen und Bürger ist vonnöten. Er reicht von Wertkonservativen bis zur demokratischen Linken. Deren Auffassungsunterschiede sind angesichts der Bedrohung gering.

Albrecht Müller, Jahrgang 1938, war Leiter des Planungsstabs unter den Kanzlern Brandt und Schmidt. Heute ist er Herausgeber von www.NachDenkSeiten.de.



Aus: "Die Lüge von der Systemrelevanz" (23.11.2011)
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kapitalismus/euro-krise-die-luege-von-der-systemrelevanz-11537333.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Es war schon lange nicht mehr eine Frage des "Ob", sondern nur noch eine des "Wie": Seit Wochen war klar, dass Spaniens Banken ohne Milliardenhilfen des Staates nicht überleben würden. Offen war nur, woher das Geld kommen würde. Die Regierung des Mittelmeerlandes allein konnte die Sache nicht mehr stemmen. Jetzt gibt der Euro-Rettungsschirm bis zu 100 Milliarden Euro, um die Geldinstitute mit neuem Kapital auszustatten.

Die Banken einfach sterben zu lassen, war keine Option - denn zu wichtig sind sie für die Stabilität des Finanzsystems und der Realwirtschaft. In der Finanzbranche sind die Gesetze der Marktwirtschaft damit weitgehend außer Kraft gesetzt: Normale Unternehmen gehen pleite, wenn sie schlecht wirtschaften; Banken werden vom Staat gerettet.

Dieser unausgesprochene staatliche Rettungsschirm ist für die Institute Milliarden wert - das zeigt eine jetzt veröffentlichte Studie der ehemaligen Wirtschaftsweisen Beatrice Weder di Mauro und Kenichi Ueda, Ökonom im Forscherstab des Internationalen Währungsfonds (IWF). "Geldinstitute mit staatlicher Rückendeckung sind sicherer", schreiben Weder di Mauro und Ueda. "Investoren verlangen von ihnen daher niedrigere Risikoaufschläge."

Die Studie erhält besonderes Gewicht dadurch, dass sie als Arbeitspapier des IWF erschienen ist. Solche Studien spiegeln zwar nicht zwangläufig die offizielle Position des IWF wider, unterliegen aber einer strengen wissenschaftlichen Qualitätskontrolle.

Pikant ist zudem, dass Weder di Mauro seit kurzem dem Verwaltungsrat der Schweizer Großbank UBS angehört. Die Arbeiten an der Studie seien schon länger abgeschlossen gewesen; beim IWF habe sich die Veröffentlichung in die Länge gezogen, sagte sie dem Handelsblatt. Mit Blick auf ihre Funktion bei der UBS lehnte Weder di Mauro jeden Kommentar zu der Studie ab.

Um den Wert der unausgesprochenen Staatsgarantien zu ermitteln, griffen Weder di Mauro und Ueda auf Einschätzungen der Ratingagentur Fitch zurück. Die bewertet nicht nur die individuelle Finanzkraft der jeweiligen Bank, sondern auch das Ausmaß der staatlichen Rückendeckung. Je größer ein Geldinstitut, desto wahrscheinlicher ist es laut Fitch, dass es im Fall der Fälle von der Regierung aufgefangen wird.

Mit komplexen statistischen Verfahren berechneten die Forscher, wie die staatliche Rückendeckung und auch die Finanzkraft der Regierung des jeweiligen Heimatlandes das Gesamtrating einer Bank beeinflussen. Die Ergebnisse sind beachtlich: Deutsche Banken würden vier bis fünf Ratingstufen schlechter bewertet, wenn es keine unausgesprochenen staatlichen Garantien gäbe. Deutsche Bank und Commerzbank, derzeit von Fitch mit "A+" bewertet, würden dann auf "BBB" oder gar "BBB-" abrutschen.

... Eine vereinfachte Beispielrechnung verdeutlicht die Dimension: Die Deutsche Bank hat derzeit Anleihen im Volumen von 266 Milliarden Euro ausstehen. Überträgt man die Ergebnisse der Studie auf dieses Volumen, müsste die Bank pro Jahr grob geschätzt 1,6 bis 2,1 Milliarden Euro mehr für Zinsen ausgeben. Zum Vergleich: Der Vorsteuer-Gewinn des Geldinstituts lag im vergangenen Jahr bei 5,4 Milliarden Euro.

Die Ergebnisse stützen den Befund anderer Arbeiten. So schätzen Priyank Gandhi und Hanno Lustig von der University of California, Los Angeles (UCLA), dass die US-Regierung jede Großbank pro Jahr im Schnitt mit 4,7 Milliarden Dollar subventioniert. Die Bank of England beziffert den Wert der unausgesprochenen staatlichen Garantien für die wichtigen britischen Banken gar auf 100 Milliarden Pfund (124 Milliarden Euro) pro Jahr. Der staatliche Schutz ist so attraktiv, dass er eine wichtige Triebfeder für die vielen Fusionen und Übernahmen in der Branche war, zeigen US-Volkswirte in einer anderen Studie.

Im Zuge der Banken- und Finanzkrise ist der Wert der unausgesprochenen Staatsgarantien für Banken zudem gestiegen, stellen Weder di Mauro und Ueda fest. Der Steuerzahler holt sich nur einen Bruchteil dieser Subventionen von den Banken zurück: Die 2010 beschlossene Bankenabgabe liegt gerade einmal bei zwei bis vier Basispunkten der Passiva einer Bank.

Nicht nur ordnungspolitisch sind die versteckten Subventionen des Staates für die Banken bedenklich ...

Quote
    truthhurts
    18.06.2012 um 11:47 Uhr

Dafür braucht man keine komplexen statistischen Verfahren jeder Kaufmann mit Sachverstand kann einem das sagen. Es zeigt aber wie unnütz Volkswirte sind, denn sie sind im Prinzip alles nur Historiker, die aber keinen Beitrag fürs jetzt und schon gar keinen Erkenntnisgewinn für die Zukunft liefern.
Falls sich hier Volkswirte oder BWLer finden und auf den Schlips getreten fühlen, bitte mal ein Modell nennen, das die jetzige Situation auch nur annähernd vorhergesagt hätte.




Aus: "Wie Steuerzahler die Banken füttern" Von Olaf Storbeck (18.06.2012)
Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-06/private-banken-steuergeld


Textaris(txt*bot)

Quote[...] ... 2005 verlor die HSH Nordbank, wie alle Sparkassen und Landesbanken, das Privileg der Staatshaftung. Im Zuge der Finanzkrise musste die HSH Nordbank Wertberichtigungen durchführen, so dass sich die bisherigen Gesamtabschreibungen im September 2008 laut Pressemeldungen auf rund 1,1 Milliarden Euro belaufen. Das Institut musste damit Belastungen in der Gewinn- und Verlustrechnung und der Neubewertungsrücklage in Höhe von 2,4 Milliarden Euro verkraften.[11]

Am 24. Oktober 2008 bestätigte der schleswig-holsteinische Finanzminister Rainer Wiegard dem Norddeutschen Rundfunk, dass die HSH Nordbank den deutschen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Anspruch nehmen müsse.[12] Am 3. November 2008 teilte die HSH Nordbank in einer Pressemeldung mit, dass sie bei der Finanzmarktstabilisierungsanstalt einen Garantierahmen von bis zu 30 Milliarden Euro beantragen werde.[13] Am 10. November 2008 trat Hans Berger wegen der Finanzmarktkrise von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank zurück.[14] Neuer Vorstandsvorsitzender wurde Vorstandsmitglied Dirk Jens Nonnenmacher.[15]

... "27 vernommene Zeugen, 50.000 Aktenseiten und 800.000 Euro Kosten: Der Kieler Untersuchungsausschuss zur HSH Nordbank hat [...] nach knapp zwei Jahren seinen Abschlussbericht vorgelegt. Darin fordern die Parlamentarier keine personellen Konsequenzen aus der Krise der Landesbank, sondern sprechen sich für einen größeren Einfluss der staatlichen HSH-Anteilseigner im Aufsichtsrat, eine stärkere Risikobeteiligung der Manager sowie einen Verkauf der Landesanteile an der Bank aus. Für die Milliardenverluste der Bank, die von Hamburg und Schleswig-Holstein mit drei Milliarden Euro vor dem Konkurs gerettet wurde, gebe es nicht einen einzelnen Schuldigen, sagte SPD-Obmann Jürgen Weber. "Aber keiner ist frei von Verantwortung", so Weber bei der Vorstellung des 439-seitigen Berichts. Die Parlamentarier sehen eine Mitschuld bei den Bankmanagern, dem Aufsichtsrat, den Ratingagenturen, der Bankenaufsicht sowie bei der Landespolitik." [30]

...


Aus: "HSH Nordbank"
Datum der letzten Bearbeitung: 12. November 2012, 22:17 UTC
Versions-ID der Seite: 110438123
Permanentlink: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=HSH_Nordbank&oldid=110438123
Datum des Abrufs: 6. Dezember 2012, 09:26 UTC
https://de.wikipedia.org/wiki/HSH_Nordbank

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Quote[...] Der Aufsichtsratsvorsitzende der angeschlagenen HSH Nordbank, Hilmar Kopper, hat am Freitag einen Bericht des Radiosenders NDR Info bestätigt, wonach Nonnenmacher eine bereits im Vorjahr vereinbarte einmalige Ausgleichszahlung bekommen habe. Über die genaue Summe äußerte er sich nicht.

NDR Info berichtete unter Berufung auf eine Erklärung von Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) an die Bürgerschaft von einer Einmalvergütung von 1,4 Millionen Euro sowie 1,5 Millionen Euro Rentenzahlung. Der Präsidialausschuss der Bank habe die Zahlungen mit Einverständnis der Landesregierungen in Hamburg und Schleswig-Holstein sowie der Regierungsfraktionen beider Länder genehmigt.

Aufsichtsratschef Kopper begründete den millionenschweren Bonus mit Nonnenmachers "Mehrfachfunktion" in den vergangenen Monaten. Dieser hatte nach den Weggängen mehrerer Vorstände neben der Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender auch deren Ressorts kommissarisch übernommen. Die Zahlung verletze nicht die Auflage, wonach Manager von Banken, die Garantieleistungen des Bundes in Anspruch nehmen, nicht mehr als 500.000 Euro im Jahr erhalten dürfen.

Der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hamburger Rathaus, Peter Tschentscher, kritisierte auf NDR Info die Zahlungen an Nonnenmacher. Die Begrenzung auf "500.000 Euro waren für uns die Bedingung für die Zustimmung zur Milliardenspritze für die Bank", sagte er.

...


Aus: "Dirk Jens Nonnenmacher - Millionenzahlungen für HSH-Vorstandschef" (10.07.2009)
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/dirk-jens-nonnenmacher-millionenzahlungen-fuer-hsh-vorstandschef-a-635578.html

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Quote... Erstaunlicherweise hat man bis heute vonseiten der Finanzbranche wenig gehört, wie neue Geschäftsmodelle aussehen sollen. Wie man Banken sicher, profitabel und nützlich für die Gesellschaft betreibt, ist eine der Kernfragen, die wir beantworten müssen. Fest steht, dass mit all den zusätzlichen Kapital- und Liquiditätsauflagen unsere Banken wesentlich höhere Refinanzierungskosten zu tragen haben.

... Von der Finanzbranche wird ein sicheres, profitables und nützliches Geschäftsmodell erwartet. Die Antwort steht noch aus. ...

Quote10.07.2012, 19:29 Uhr W.S.
Das beste Geschäftsmodell haben die Banken. Man bekommt
von der Notenbank Geld zu einem Prozent, verleiht es zu 4%
an einen Bauherr, zu 7% an einen Kreditnehmer und bekommt
noch von vielen Kunden Dispozinsen zu 13% (Wucher).
Oder man kauft dafür Staatsanleihen.
Nun wird mit Kundengeldern so richtig gezockt, bis die Bank in Schieflage
gerät. Ist sie Systemrelevant dann kann nichts schief gehen,
weil der Staat dahintersteht. Jedes gewerblich produzierendes
Unternehmen würde froh sein wenn es ein solches solides
Geschäftsmodell hätte. Dem ist leider nicht so.
Harte Arbeit, hohes Risiko, hohe Steuerlasten, hohe Sozialabgaben und
noch sehr viele andere Verpflichtungen. Will man ein Kredit, so
muss man die U. . . .ho.e herunter lassen. Die Banken spekulieren
munter im Eigenhandel mit dem mehrfachen des hinterlegten
Eigenkapitals. Bravo Politiker!
Am Ende gibts für die Bankmanager noch kräftig Bonis.
Als Selbständiger müssen sie unter Umständen
den Offenbarungseid leisten, sofern das Unternehmen schief
geht. ...

MfG
Walter Schmid


Quote06.07.2012, 18:44 Uhr Anonym

... Ich selbst habe fast 15 Jahre in der internationalen Finanzindustrie gearbeitet und bin sehr froh, dass ich seit längerem wieder in der realen Wirtschaft arbeite. Ich muss gestehen, dass ich einige Probleme zwar gesehen habe, nicht jedoch das Ausmass und die moralischen Abgründe, die sich in den letzten Jahren gezeigt haben!


Quote06.07.2012, 17:56 UhrAnonymHermann.12

Es ist nicht damit zu rechnen, das eine Antwort aus dem Bankensystem selbst kommt. Eben weil niemand an dem Ast sägt auf dem er sitzt, wenn er nicht zwingend muss.
Das Problem ist ein Wirtschaftspolitisches.
Und zu dem ein Doppeltes.
Denn schon allein die Formulierung eines neuen Ordnungsrahmens kann katastrophale Folgen haben, eben weil Märkte die Zukunft vor weg nehmen. Die zur Bewältigung der Krise explodierte Geldmenge wird dabei zum spekulativen Schwappen eine kreisenden Schüssel voll Wasser.
Zu viel Wasser, zu viel Schwappen, das nicht mehr beherrschbar ist.
Deshalb ist es sehr schwierig überhaupt nur eine klare Zielvorstellung zu definieren, geschweige denn sie schrittweise auch noch umzusetzen.
Wir haben schlicht keine Kontrolle mehr über das System!
Ohne Reduzierung der Geldmenge gibts, scheitn es kaum möglich die kontrolle über dieses "Schwappen" wieder zu gewinnen. Und bei einer Reduzierung droht der panische Kollaps.
Ob wir uns aus dieser Zwickmühle überhaupt noch befreien können, das ist die eigentliche Frage.
Die Geiter die wir riefen, um unpopuläre Strukturreformen zu vermeiden, sind halt schwer wieder los zu werden, vieleicht gar nicht mehr.

H.



Aus: "Banken müssen sich neu erfinden" (06.07.2012)
Quelle: http://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-banken-muessen-sich-neu-erfinden/6846674.html


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Quote[...] Demnach solle die Europäische Zentralbank direkt alle systemrelevanten sowie solche Banken beaufsichtigen, die staatlich gestützt werden, berichtete die ,,Süddeutsche Zeitung" weiter unter Berufung auf einen Diplomaten. Die anderen Banken sollten weiter von nationalen Aufsehern kontrolliert werden. Die EZB solle jedoch das Recht erhalten, den nationalen Aufsehern Anweisungen zu erteilen und die Aufsicht über jede Bank in begründeten Fällen an sich zu ziehen.

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Aus: "Deutschland und Frankreich steuern auf Kompromiss bei Bankenaufsicht zu" (12.12.2012)
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/schuldenkrise-deutschland-und-frankreich-steuern-auf-kompromiss-bei-bankenaufsicht-zu-11990780.html


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Quote[...] Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat Postfinance am 29. Juni dieses Jahres für systemrelevant erklärt. Dies teilte der Finanzdienstleister der Schweizerischen Post am Dienstag mit. Gemäss der Einstufung, im Finanzjargon auch als «Too big to fail» bekannt, muss Postfinance nun besondere Regeln bei Eigenmitteln und Liquidität einhalten. Zudem muss Postfinance nun einen Notfallplan vorlegen. Die zu 100% zur Post gehörende Tochtergesellschaft ist nach UBS, Credit Suisse, Zürcher Kantonalbank (ZKB) und Raiffeisen das fünfte Schweizer Finanzinstitut, das als systemrelevant eingestuft wird. Es ist davon auszugehen, dass als «Too big to fail» eingestufte Institute bei einem Kollaps vom Steuerzahler «gerettet» werden müssten. Die Regeln sollen dies daraus entstehenden Effekte lindern helfen. Als Grund für die Einstufung von Postfinance als systemrelevant gilt deren starke Position im Zahlungsverkehr in der Schweiz sowie die bedeutende Stellung im inländischen Einlagengeschäft, wie die Post-Tochter mitteilte. Die SNB habe dies in ihrer Verfügung hervorgehoben.

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Aus: "SNB stuft Postfinance als systemrelevant ein" (1.9.2015)
Quelle: http://www.nzz.ch/wirtschaft/postfinance-ist-eine-systemrelevante-bank-1.18605571


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Quote[...] LondonAugen zu und durch: Großbritannien hat für mehr als zwei Milliarden Pfund weitere Anteile der verstaatlichten Royal Bank of Scotland verkauft. Bereits am Montag gab die für die Verwaltung der RBS-Anteile zuständige Behörde bekannt, dass der Staat rund 925 Millionen Aktien für etwa 2,6 Milliarden Pfund (rund drei Milliarden Euro) abgegeben hatte.

Der aktuell verkaufte Anteil entspricht etwa 7,7 Prozent der RBS-Anteile insgesamt. Der britische Staat hält demnach noch immer 62 Prozent an dem Institut. Während der Finanzkrise war die Bank in eine bedrohliche Schieflage geraten und hatte gerettet werden müssen.

Wie die Financial Times berichtet, wurde die Aktientransaktion vom Montag zum Kurs von 271 Pence abgeschlossen, ein Abschlag von 3,5 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag. Gegenüber dem Preis, der bei der Rettungsaktion 2008 für die Anteile hatte gezahlt werden müssen, entsteht dem Staat – und damit den Steuerzahlern – sogar ein Verlust von 2,1 Milliarden Pfund.

Gegenüber Kritikern verteidigte Finanzminister Philip Hammond den Verkauf und betonte, das Bankgeschäft sei keine Aufgabe, der sich eine Regierung widmen sollte. Auch RBS-Chef Ross McEwan unterstrich, die Zeit sei nun reif für den weiteren Schritt hin zur Reprivatisierung des Geldhauses.

Nach dem Deal vom Montag sind allerdings weitere RBS-Anteilsverkäufe durch Großbritanniens Regierung erst einmal ausgeschlossen. Nach frühestens 90 Tagen kann die Regierung erneut Aktien veräußern. Beobachter erwarten, dass sich das Finanzministerium noch vor Ablauf dieses Jahres von einem weiteren RBS-Aktienpaket trennen wird.

Auch der deutsche Staat hatte in der Finanzkrise eine Reihe von Banken finanziell stützen müssen. Darunter auch die Commerzbank. Aktuell hält der Bund noch gut 15 Prozent der Anteile, ist aber durchaus bereit, sich von diesen zu trennen. Damit ein Ausstieg finanziell für den Bund aber nicht zum Verlustgeschäft wird, müsste der Aktienkurs deutlich steigen.

Alternativ käme eine Fusion der Commerzbank mit einem heimischen oder auch einem europäischen Institut infrage. Hartnäckig halten sich Gerüchte über eine Fusion des Hauses mit der Deutschen Bank, im vergangenen Jahr hatte auch die italienische Unicredit angeblich die Übernahmemöglichkeit sondiert.


Aus: "Großbritannien verkauft RBS-Anteile und macht einen Milliardenverlust" Anne Wiktorin (04.06.2018 Update: 05.06.2018)
Quelle: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/royal-bank-of-scotland-grossbritannien-verkauft-rbs-anteile-und-macht-einen-milliardenverlust/22642546.html

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#9
Quote[...] Die Volatilität an den Märkten hat zwar vorerst nachgelassen, aber die Anleger sind weiterhin besorgt. ...

... Im Rahmen eines von den Aufsichtsbehörden am Sonntag geschnürten Pakets wird die Schweizer Großbank UBS drei Milliarden Schweizer Franken für das traditionsreiche Geldhaus Credit Suisse bezahlen.

Die Übernahme traf bei den großen Notenbanken auf positive Reaktionen. "Wir begrüßen die heutigen Ankündigungen der Schweizer Behörden zur Unterstützung der Finanzstabilität", teilten US-Notenbankchef Jerome Powell und US-Finanzministerin Janet Yellen mit. Auch die Bank of England und die Europäische Zentralbank (EZB) begrüßten den Deal.

Gleichzeitig kündigten die Zentralbanken, darunter die US-Notenbank Fed, die EZB und die Bank of Japan, gemeinsam an, die Marktliquidität zu unterstützen. Die Notenbanken vereinbarten, die Geschäfte zum Dollardevisentausch mit siebentägiger Laufzeit ab diesem Montag statt wöchentlich nun täglich abzuhalten.



Aus: "Aktienmärkte in Asien sinken leicht" (20. März 2023)
Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/boerse/2023-03/credit-suisse-asien-aktienmaerkte-minus

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Quote[...]  Marlies Uken: Die Schweizer Nationalbank gewährt den Banken 100 Milliarden Franken als Liquiditätshilfe. Außerdem erhält die UBS von der Schweizer Regierung sogar Garantien für mögliche Verluste in Höhe von neun Milliarden Franken. Ist das aus Ihrer Sicht richtig?

Schick: Dass die Nationalbank eine Liquiditätshilfe gewährt, kann ich nachvollziehen, das ist in dieser Lage auch nicht sehr außergewöhnlich. Aber wenn die Schweizer Regierung die Garantie gewährt, dann macht sie genau das, was man seit 2008 nicht mehr machen wollte: Bankenrisiken auf den Steuerzahler übertragen, nachdem Banker Milliarden an Boni kassiert und die Bank gegen die Wand gefahren haben. Es zeigt einfach: Das Versprechen, ein stabileres Finanzsystem zu schaffen, wurde gebrochen. Die ganze Too-big-to-fail-Problematik wurde seit 2008 nicht gelöst.

...


Aus: ""Verluste werden wieder auf die Gesellschaft abgewälzt"" Interview: Marlies Uken (20. März 2023)
Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-03/gerhard-schick-bankenkrise-credit-suisse-ubs

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Quote[...] 50 Milliarden Franken stellte die Schweizerische Nationalbank (SNB) am vergangenen Donnerstag der angeschlagenen Schweizer Großbank Credit Suisse (CS) zur Verfügung. "Wir danken der SNB", ließ sich CS-CEO Ulrich Körner in einer Mitteilung zitieren.

... Auch am Sonntagabend im Medienzentrum blieb die Stimmung auf dem Podium kuschelig. Kein kritisches Wort fiel über das CS-Management, das die Bank überhaupt erst in diese Lage gebracht hatte – und in den vergangenen 20 Jahren trotzdem 42 Milliarden Franken an Boni kassiert hatte. Weder durch den sozialdemokratischen Bundespräsidenten, die freisinnige Finanzministerin, noch die Finma-Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad. Diese verstieg sich sogar zur Behauptung, es seien Social-Media-Gerüchte gewesen, welche die CS ins Wanken gebracht hätten. Auf eine Nachfrage relativierte sie ihre Aussage immerhin. Und als der CS-Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann darauf angesprochen wurde, wer an diesem Desaster eigentlich die Schuld trage, sagte er: "Schauen Sie, rückwärts zu schauen ist immer einfach und mit dem Finger auf jemanden zu zeigen."

... Für das globale Finanzsystem stellt sich an diesem Sonntagabend die Frage: Ist das Ganze wirklich nur eine Vertrauenskrise einer Schweizer Bank, die seit 15 Jahren mit Missmanagement und einem Skandal nach dem nächsten auffiel? ...


Aus: "Das Monster vom Paradeplatz" Aus einer Analyse von Matthias Daum, Zürich  (19. März 2023)
Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-03/credit-suisse-uebernahme-ubs-bankenkrise-stabilitaet-finanzmarkt-steuerzahler/komplettansicht

Quoteloge1881 #1.18

... die 42Mrd betreffen die gesamte Belegschaft über die letzten 20 Jahre ... macht dann bei ca. 20'000 Angestellten immer noch stolze 100'000 pro Nase und Jahr .... da der Schalterbeamte wohl eher Vierstellig abgespeist wurde, dürften für die Investment-Gambler halt bis zu Millionenbeträge drin gelegen haben.


QuoteJinx Powder #13

War wieder niemand Schuld.


Quotevetterling #17

Das Top Management von vielen Großunternehmen erinnert immer mehr an den unfähigen Adel...


QuoteIzel #22

Too big to fail and whatever it takes! Großbank müsste man sein...


QuoteThatsLife943 #26.1

"Schwierigkeiten" der CS aus den letzten knapp 4 Jahren: Millionenstrafen wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Geldwäsche für bulgarische Mafia, 600+ Mio Schadensersatzzahlung weil ein Mitarbeiter Kundengelder unterschlagen hat, Strafe von 475 Mio USD wegen Bestechungsaffäre, 5 Mrd Verlust wegen der Pleiten von Greensill Capital und Archegos Capital. Ein CEO tritt zurück, weil man einen ehemaligen Mitarbeiter hat beschatten lassen, der nächste CEO wegen 3 Verlustquartalen in Folge. Der Verwaltungsratspräsident muss gehen, weil er sich nach einer Auslandsreise nicht an die Corona-Quarantänebedingungen gehalten und dazu gelogen hatte.

Das hat das Vertrauen der Kunden untergraben, die daraufhin ihre Guthaben abgezogen haben.


QuoteJan der Freie Denker #20

Der Finanzplatz Schweiz lebt zum Teil immer noch von den Vermögen von Kriminellen und Korrupten aus der ganzen Welt.
Da möchte man natürlich auch die Pleite einer involvierten Grossbank möglichst diskret abwickeln. Und es ist ausreichend belegt, dass auch die UBS tief in diesem Sumpf steckt. Die Übernahme der CS durch die UBS passt also.


QuoteThatsLife943 #28

"... noch die Finma-Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad. Diese verstieg sich sogar zur Behauptung, es seien Social-Media-Gerüchte gewesen, welche die CS ins Wanken gebracht hätten"

Andere Länder haben also auch Probleme mit der Qualität vom Behördenpersonal.


QuoteDirekte Demokratie 1 #30

Wenn wir eines aus den letzten Finanzkrisen gelernt haben, dann, was jetzt kommt: ,,Gewinne privatisieren, Verluste, sozialisiert!" Solange die Bank gewinnt macht, dürfen sich alle Manager fette Boni geben. Wenn die Bank dann fast pleite geht, dürfen Sie diese Boni natürlich behalten, obwohl diese ja wegen Missmanagement gezahlt wurden. Die Verluste muss dann der Steuerzahler zahlen! Ich bin sehr gespannt, wie lang sich die Bevölkerung das noch bieten lässt, dass der Steuerzahler für alle Verfehlungen der Bankmanager dieser Welt verantwortlich gemacht wird!


QuoteMirgas #30.1

Ich fürchte das lassen wir uns noch ewig so bieten. Selbst die Boni werden ja immer in Schutz genommen. Die Bonzenindustrie hat Narrenfreiheit. Aber wehe ein Bauarbeiter mahnt an dass er nicht bis 65 arbeiten will. ...


Quoteunendliche weiten #41

Wenn man sich die Geschichte der Großbanken anschaut, war das sicher ein großer Fehler. UBS musste vor 15 Jahren noch selber gerettet werden. Zerschlagung und Verstaatlichung der Großbanken ist die einzig richtige Antwort auf die maßlose Gier. Die Schweiz hätte die Chance gehabt, das Ende des Großbanken-Kapitalismus einzuleiten. Dass sie es nicht getan hat, war ein Riesenfehler.


QuoteAlles-nur-eine-Phase #44

Nach der letzten Bankenkrise war das große Ziel, künftig "to big to fail" tunlichst zu vermeiden.
Das hat ja schon einmal hervorragend geklappt.


QuoteKlaus Go #52

Da legt man jetzt 2 Banken zusammen, die allein schon "too big to fail" waren. Kannste Dir nicht ausdenken.


QuoteRun4fun #48

Hier findet sich erwartungsgemäß das übliche Böse-Banker-BS-Bingo
- Alle kassieren Boni
- Alle Banker reich und alle Banker gierig
- und überhaupt sollen doch alle pleite gehen.
Sachlich fundierte Argumentation sieht anders aus.

Dass die letzten Schieflagen dadurch ausgelöst wurden, dass Spekulationen die Runde machten und ein gewisser saudischer Aufsichtsratchef eine folgenschwere Äußerung in den Raum geworfen hat, interessiert nicht.
Insgeamt gesehen hatte die CS in den letzten Jahren durchaus schwere Fehler gemacht. Zu nennen wären da bspw. das Spygate von 2019/20, der Zusammenbruch von Greensill, die geplatzte Kredite an Bill Hwang.

Die Finanzwelt ist nun mal nicht so einfach schwarz weiß wie sich manche das vorstellen.


QuoteJupp_Zupp #48.1

,,Die Finanzwelt ist nun mal nicht so einfach schwarz weiß wie sich manche das vorstellen."
Natürlich nicht. Aber hatte man nicht vor einiger Zeit behauptet, für immer und ewig gelernt und gesichert zu haben? Und?

Interessant zu erfahren: eine Ewigkeit hält fünfzehn Jahre.


QuoteSo gut wie Neu #55

Ich bin immer fasziniert davon wie schnell Geld vorhanden ist um z.B. Banken zu retten. ...


Quoteechoderzeit #63

Wenn's um die Kohle geht, hört die Neutralität bei den Schweizern auf. Ja, dann herrscht Notrecht!


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