" ... Matthias N. Lorenz führt in die Geschichte der Literaturzensur und die Organisation der Medienkontrolle ein. Exemplarisch steht die Bundesrepublik im Vordergrund – die Fragen nach den Grenzen der Toleranz und der Legitimation von Eingriffen in die Kunstfreiheit sind jedoch für alle demokratischen Gesellschaften relevant. Vorgestellt werden exemplarische Fallgeschichten von der Ehrverletzung über die Jugendgefährdung bis hin zu aktuellen Kontroversen um Political Correctness und »Killerspiele«. In den Debatten um Literatur und Zensur treffen »Pornografen« auf Pädagogen, Terroristen auf Juristen – vor allem aber Literaten auf die Moralschranken ihrer Zeit. "
"Literatur und Zensur in der Demokratie: Die Bundesrepublik und die Freiheit der Kunst" (Englisch) Taschenbuch (von Matthias N. Lorenz) 16. September 2009
ISBN-10: 3825232662
ISBN-13: 978-3825232665
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Werner Fuld
Das Buch der verbotenen Bücher
Universalgeschichte des Verfolgten und Verfemten von der Antike bis heute
Cover: Das Buch der verbotenen Bücher
Galiani Verlag Berlin, Berlin 2012
ISBN 9783869710433
Gebunden, 352 Seiten
“ … In vielen Bibliotheken gibt es geheime Zonen: Schränke oder ganze Räume mit weggeräumten, als gefährlich eingestuften Büchern, die in keinem allgemein zugänglich Katalog erfasst sind. Die Klosterbibliothek in Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“ ist das klassisch gewordene Muster. Selbst die Nazis verzichteten nicht darauf, die von ihnen ausgesonderten Titel in Zentralbibliotheken zu sammeln und im Geheimen aufzubewahren … So führt seine Schilderung der Bücherverbrennung durch nationalsozialistische Studenten im Mai 1933 zu Scheiterhaufen in den USA, wo zeitgleich dieselben Bücher – Hemingway, Dos Pasos und andere – von moralischen Eiferern ins Feuer geworfen wurden. Im Kapitel „Glauben und Wissen“ wird der „Index librorum prohibitorum“ der katholischen Kirche behandelt, der 1559 als Instrument der Inquisition eingeführt und erst 1966 wegen zunehmender Wirkungslosigkeit abgeschafft wurde. Dass Verbote häufig das Gegenteil des Erstrebten bewirken, indem sie Neugier und Aufmerksamkeit schaffen, ist ein immer wiederkehrendes Problem aller Zensoren. … Überhaupt ist es schwer, allgemeingültige Regeln abzuleiten. Noch nicht einmal der Minimalkonsens, dass Verbote immer abzulehnen sind, ist möglich. Im Streit um Maxim Billers Roman „Esra“ sympathisiert Fuld aus personenschutzrechtlichen Erwägungen mit dem Verbotsurteil. Die Bundesprüfstelle, die Gewaltverherrlichendes und Pornographisches indiziert, regt ihn erst dann auf, wenn der Gesundheitsfanatismus der Gegenwart zum Dogma erhoben wird – und Lucky Luke seine Zigarette verliert. …“ | Jörg Magenau (24.04.2012)
https://www.deutschlandfunkkultur.de/von-scheiterhaufen-bis-fsk.950.de.html?dram:article_id=141270–
“ … Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.06.2012: Mit einem expliziten Urteil hält sich Rezensent Jan Grossarth zwar zurück, doch er scheint einige Erkenntnisse aus Werner Fuld „Buch der verbotenen Bücher“ gezogen zu haben und so lesen wir sein Resümee mal als Empfehlung. Gelernt hat er unter anderem, dass die Reformatoren Calvin und Luther ebenso Bücher verbrennen ließen wie zuvor der Vatikan und später die Gegenreformatoren, dass Nationalsozialismus und Kommunismus meist die gleichen Bücher verboten und dass selbst die harmlosesten Publikationen von moralischen Sittenwächtern ins Visier genommen wurden: in Deutschland die Tarzan-Hefte, in den USA die „Harry-Potter“-Romane. Vor allem aber hat er gelernt, dass das, was einmal brannte, um so länger scheint. Pascal, Rousseau, Heine und Balzac zum Beispiel. …“ |
https://www.perlentaucher.de/buch/werner-fuld/das-buch-der-verbotenen-buecher.html