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[Werbung und Beeinflussung... (Notizen)]

Started by Textaris(txt*bot), April 05, 2007, 03:42:36 PM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Werbung dient der gezielten und bewussten Beeinflussung des Menschen zu zumeist kommerziellen Zwecken. Der Werbende spricht Bedürfnisse teils durch emotionale, teils informierende Werbebotschaften zum Zweck der Handlungsmotivation an. Werbung appelliert, vergleicht, macht betroffen oder neugierig.

Dieser Artikel befasst sich mit der Werbung im Hinblick auf jedes beliebige ökonomische Gut. Ziel ist hier der Kauf eines Produktes, die Gewinnung eines wichtigen Lieferanten, Kooperationspartners bzw. Investors oder die Unterstützung weiterer kommunikativer Instrumente im Marketing.


Aus: "Werbung" (04/2007)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Werbung

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Quote
     
Mit 8x4 wird man sich selbst wieder sympathisch

Bac - Die charmante Lösung des Problems.

Alkmene - Innovative Naturkompetenz

Apura - Die sauberen Ideen

Avon - Schönheit ganz privat

Badedas - Badedas befreit vom Alltag

Biopur - Reinheit. Pure Reinheit

Braun Exact Universal - Präzision am Bart


Aus: "Slogans online" (04/2007)
Quelle: http://www.slogans.de/

Textaris(txt*bot)

Quote[...] In den letzten Wochen mehrten sich auf bekannten deutschen Weblogs nichts sagende Kommentare schreibwütiger Neu-Blogger. Zwei Blog-Betreiber wurden misstrauisch - und entdeckten nach einiger Recherche, dass hinter den bloggenden Jungspunden eine verdeckte Marketing-Kampagne zur Einführung eines neuen Calvin Klein-Parfums steckt.
Click here to find out more!

Ein sehr interessanter Beitrag sei das, erklärt eine unter dem Pseudonym Flyinggirl kommentierende Leserin am Dienstag auf dem bekannten deutschen Weblog Blogbar.de. "So was würde ich gerne in mehr Blogs lesen." Wenig später lobt eine gewisse Miriam im Blog des Journalisten Mario Sixtus dessen tolle Inhalte. Und dann wär da noch Joe, der sich bei MC Winkel über dessen Witze amüsiert.

Joe, Miriam, Flyinggirl alias Alina sowie eine gewisse Katharina und ein Tomek: Sie alle haben in den vergangenen Wochen zahllose deutsche Weblogs heimgesucht, um dort gut gelaunte und freundlich substanzlose Kommentare zu hinterlassen. Immer mit dabei: Links zu ihren eigenen Weblogs. Sie alle haben erst vor wenigen Wochen mit Bloggen angefangen, sich dadurch gegenseitig kennen gelernt und seitdem Linkfreundschaften über die Grenzen von Myspace, Youtube, Flickr und Jetzt.de hinweg geschlossen.

Das einzige Problem daran: Die fröhliche Fünferbande ist eine fiktive Marketing-Schöpfung der Frankfurter Agentur DKD. Auf der Webseite der Agentur heißt es dazu: "Die Kampagne mit inszenierten Blogs, Charakteren und Bildern spricht die Generation der 'Technosexuals' an, um in den Medien der Zielgruppe die Produkteinführung des neuen Dufts CK IN2U zu unterstützen."

Tatsächlich verweisen die fünf fiktiven Blogger immer wieder auf den angeblichen Trend zum Technosexuellen. Auch das Parfum wird gern mal in Nebensätzen erwähnt. Als Werbung wird all dies jedoch nicht gekennzeichnet - auch nicht, wenn die Botschaft des Parfumherstellers in den Kommentarfeldern anderer Blogger verbreitet wird.

Darin sieht Wortfeld.de-Blogger Alexander Svensson denn auch das eigentliche Problem der DKD-Kampagne. "Die 50 Blogger werden sich nicht über Kommentarspam für ein Netzwerk von Fakebloggern freuen", so Svensson. Gemeinsam mit Marco Maas vom Blog Themaastrix.net deckte er am Mittwoch die wahre Identität von Joe, Miriam und ihren Freunden auf. Auf Wortfeld schreibt Svensson dazu: "Die 'technosexuelle Generation' wirkt nach dieser Scharade noch mehr wie ein Marketingkonstrukt, in das sich gerade Blogger nicht pressen lassen wollen."

Die Calvin Klein-Blogs sind nicht der erste Versuch, Werbung unter dem Deckmantel unabhängiger Blogger zu betreiben. So betrieb die PR-Firma Edelman in den USA ein angeblich privates und Walmart-freundliches Weblog im Auftrag eben jenes Einzelhandels-Riesen. PR-Mitarbeiter eines Ölkonzerns veröffentlichten zudem ein amateurhaft aussehendes Video auf Youtube, das sich über Al Gore und seinen Film "An Inconvenient Truth" lustig macht.

Doch das Inszenieren von Authentizität fällt Werbetreibenden nach wie vor schwer. DKD ließ seine fiktiven Blogger wie aus dem Maschinengewehr geschossen alle paar Minuten neue Texte veröffentlichen, um innerhalb weniger Wochen eine ansehnliche Web-Präsenz aufzubauen. Dabei kopierten die DKD-Mitarbeiter in einigen Fällen auch mal Word-Metadaten in ihre Beiträge.

Letztlich dürfte es jedoch die übertriebene Kommentarwut gewesen sein, die zur Enttarnung der Calvin Klein-Fünferbande führte. Weblog-Autoren bezeichnen ihre Welt gerne als Raum für Gespräche, die sich lose von Blog zu Blog bewegen. Organisierte Schreihälse fallen in so einer Welt zwangsläufig aus dem Rahmen.



Aus: "Werbeagentur wollte deutsche Weblogs unterwandern - Parfum mit schlechtem Nachgeschmack" Von Janko Röttgers
Quelle: http://www.netzwelt.de/news/75412-parfum-mit-schlechtem-nachgeschmack.html

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"Die Calvinisten (1) - Fakeblogger und der Technosexuellen-Duft"
Quelle: http://www.wortfeld.de/2007/04/die_calvinisten_1/


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Quote[...] Ich hab gestern mal in Sachen "Calvinismus" bei Alina angerufen. Naja, nicht ganz bei Alina, sondern eher bei Ihrem geistigen Vater bei der DKD. Der zuständige Herr dort war überrascht aber auskunftsfreudig.

Er sagte mir, dass die Kampagne als "Unterhaltungsform und tägliche Blog Soap mit Themen des üblichen Lebens" gedacht wäre. Auf meine Frage, warum dies dann nicht als werblich gekennzeichnet wäre erwiderte er im Fernsehen gäbe es Formate wie BigBrother, die auch real wären - und subtile, ungekennzeichnete Werbung sei überall zu finden. Meinen Einwand, hier würden sich aber 5 Blogs als reale Personen ausgeben liess er nicht gelten, schliesslich müsse man heutzutage überall davon ausgehen, auf Werbung zu treffen. Die Aufregung in der Blogosphäre sei nicht ganz verständlich.


Aus: "Ich habe mal die Realitaet gewaehlt" (blog2.de; Thursday, 5.April 2007)
Quelle: http://blog2.de/archiv/279

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Quote[...] Doch ist das wirklich schlimm für die Macher? Lonelygirl15 wurde auch enttarnt - und dadurch weltbekannt. Hat die Online-Agentur ihren Kunden deshalb bis auf die Knochen blamiert?


"Peinliche PR-Nummer" - Die peinliche PR-Nummer ist aufgeflogen, Blogger über Blogger regen sich auf (05.04.2007)
http://notes.computernotizen.de/2007/04/05/peinliche-pr-nummer/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Schließlich scheuen Marktforscher keinen Aufwand, um zu erfahren, was den
Kunden wirklich treibt. Trendscouts streifen durch Diskotheken und Einkaufsviertel, Forscher sortieren die
Bevölkerung nach Alter, Geschlecht und Einkommen, teilen sie in Fokusgruppen auf und fahnden in
Umfragen nach ihren Wünschen. Doch obwohl allein in Deutschland rund 11000 angestellte Marktforscher
ihrem Gewerbe nachgehen, gilt noch immer das Diktum des Verkaufskönigs John Wanamaker, der im 19.
Jahrhundert erkannte, dass die Hälfte seines Werbebudgets falsch ausgegeben werde  er wisse nur nicht
welche.


Aus: "Der Markt der Neuronen: Hirnforscher werden zu Werbefachleuten. Sie wollen enthüllen, was Käufer zum Konsum treibt" Von Ulrich Schnabel (DIE ZEIT 13.11.2003 Nr.47)
Quelle: http://hermes.zeit.de/pdf/archiv/2003/47/Neuromarketing.pdf



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Quote[...] Das international tätige Future Institute mit Deutschlandsitz in Berlin beschäftigt sich mit wirtschaftlichen Zukunftsszenarien. 1920 gegründet ist es heute weltweit führend in der Zukunfts- und Trendforschung. Seit 2000 bildet die "Trendscout-Academy & Future-University" die Talente von morgen in Studiengängen zu Trendscouts und Futuristen heran. Das Future Institut hat gerade den Trendreport 2007 auf den Markt gebracht. Die Studie zeigt Trends in Vertrieb und Marketing auf und gibt Unternehmen Checklisten an die Hand, mit deren Hilfe sie überprüfen können, welche Trends für ihr Unternehmen geeignet sind und inwieweit diese schon umgesetzt wurden. Die Liste ist aufgeteilt nach Ländern, Zielgruppen, Branchen und weiteren Faktoren.


Aus: "Titelstory: Kunden mit neuen Ideen ködern - Querdenken im Geschäft" von Steffanie Gohr (04.04.2007)
Quelle: http://www.callcenterprofi.de/index.php?do=show&id=4216&alloc=198&site=cc

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Quote[...] Der neunte Trendtag, der vergangene Woche in Hamburg stattfand, las die Zeichen der Zeit ebenso und versammelte sich unter dem Motto Konsumenten-Demokratie. Die neue Wertschöpfung der Mediengesellschaft. Hatte es noch auf dem vorletzten Trendtag geheißen, ,,Das Marketing muss Strategien finden, um die Freiheit der Kunden auf hohem Niveau weiterzuentwickeln", so scheint das jetzt gelungen zu sein. Der Konsument wird endgültig als die letzte verantwortliche Instanz in dieser Gesellschaft, ja Welt erkannt, nach dem Verfall der Autorität der Kirche, des Nationalstaates und der großen Konzerne – wir berufen uns hierbei auf den Keynote-Speaker des Trendtages Kjell A. Nordström und bauen darauf, dass er im Ranking der ,,50 führenden Denker" weltweit Platz 17 innehat.


Aus: "Mehr ist weniger" Denken am Gefrierpunkt: Auf dem Hamburger Trendtag bejubeln Marketing-Philosophen die künftige Konsumentendemokratie Von Wolfgang Kemp (DIE ZEIT 19.05.2004 Nr.22)
Quelle: http://www.zeit.de/2004/22/Trendtag?page=1

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Quote[...] Trendscouts sagen, dass im heutigen Leben zu viele Dinge der ständigen Bewegung unterliegen. Im Zeitalter von Lebensabschnitts-Begleitern, Lebensabschnitts-Jobs und Lebensabschnitts-Hobbys gönnt uns Retro die dringend benötigte Verschnaufpausen. Das Wiederaufleben alt bekannter Stile ist so vor allem der Sehnsucht nach Sicherheit (Cocooning) und Beständigkeit zu verdanken. Retro erinnert uns an eine Zeit, in der die Welt noch überschaubar war. Doch die Zeiträume zwischen Original und Retro werden immer kürzer. Was bislang nur die Teenies von heute leben, wird auch bald wieder Einzug in die Wohnzimmer halten: der 80er-Kult. Schwarz und Chrom und die zackigen Formen des Memphis-Stils erleben langsam, aber sicher ihr Comeback.


Aus: "Wo ist Mamas Tütenlampe?" (Vorwerk > Pressearchiv: 27. Oktober 2003)
Quelle: http://www.vorwerk-teppich.de/sc/vorwerk/template/f87c62c0f2.html

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Quote[...] Der smarte 36-Jährige mit der schwarzen Kastenbrille ist Geschäftsführer des Bereichs Kreation bei der Werbeagentur Jung von Matt. Der Firmensitz im hippen Hamburger Karolinenviertel erinnert an die Glanzjahre der New Economy: Lofts im coolen Industrielook mit gläsernen Büros, in denen junge Menschen in Jeans und adidas-Turnschuhen an Ideen basteln. ,,Die Devise für eine erfolgreiche Kampagne lautete immer: Sprich die 14- bis 29-Jährigen an, dann hast du alle", erläutert Kreativmann Voss. Senioren traten in der vom Jugendkult beherrschten Werbewelt nur als Metapher für Gebrechen auf. Das hat sich geändert. Selbst Voss weiß inzwischen, dass die Alten in unserer Gesellschaft zahlenmäßig Oberwasser gewinnen; dass allein die Generation 60 plus über ein Vermögen von rund 1,5 Billionen Euro und eine jährliche Kaufkraft von 90 Milliarden Euro verfügen; und dass sie keineswegs vorhaben, das Geld bis an ihr Lebensende unter der Matratze zu horten.


Aus: "Miss Marple auf Trendjagd" - Mit Schirmmütze, Charme und Hörgerät: Senioren ermitteln für Konsumforscher, wie ihre Generation tickt - Von Mischa Täubner (DIE ZEIT 07.04.2004 Nr.16)
Quelle: http://www.zeit.de/2004/16/Trendscouts


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Wie das Nachrichtenmagazin News.com meldet, will sich das Videoportal YouTube für Werbezwecke interessanter machen, indem es in Zukunft Nutzerdaten sammelt. Dies teilte Suzie Reider, Marketing-Direktorin bei YouTube, den Teilnehmern der Advertising Research Foundation's Rethink Konferenz in New York mit.

Mit dem Wissen, welcher Personenkreis ein in YouTube eingestelltes Video bevorzugt betrachtet, könne deutlich zielsicherer geworben werden, weil man etwa über Alter oder Geschlecht bescheid wisse. Erste Studien dazu sollen in wenigen Wochen vorgestellt werden und im dritten Quartal dieses Jahres will der Portalbetreiber zu jedem Video umfangreiche Daten anbieten können. (rij/c't)


Aus: "YouTube will Nutzerdaten sammeln" (21.04.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/88611


Textaris(txt*bot)

Quote[...] 21. Januar 2008 19:15
Reklame sei eine Form "geistiger Umweltverschmutzung"
GaleForce (109 Beiträge seit 21.03.05)

Das spricht mir aus der Seele.

Und andere sehen darin eine eigene Kunstform. *kopfschüttel*

LG
GaleForce

Quote22. Januar 2008 7:58
Re: naja...
Donauwelle (180 Beiträge seit 27.01.04)

unheilig666 schrieb am 21. Januar 2008 20:56

> ...es gibt SEHR WENIGE werbespots die ich mir gerne anschaue, weil
> sie entweder ein hohes niveau haben wo man "mitdenken" muss, oder
> vorallem lustig sind, wo man einfach lachen muss... das find ich
> toll... solche produkte die mit witz beworben werden, merk ich mir
> viel eher... kA warum die werbe industrie das noch nicht

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Werbung ist nicht dann gut (im
Sinne von "effektiv"), wenn man sich den Spot oder das Produkt
"merkt". Werbung ist viel subtiler. Effektiv ist Werbung dann, wenn
Sie dein Unterbewusstsein erreicht, und das schafft praktisch jede
Werbung!

Quote22. Januar 2008 9:09
Re: naja...
Mahatma Fatalerror (713 Beiträge seit 21.01.05)

Donauwelle schrieb am 22. Januar 2008 7:58

> Effektiv ist Werbung dann, wenn Sie dein Unterbewusstsein erreicht,
> und das schafft praktisch jede Werbung!

Funktioniert aber nicht! Zb die Nutella-Werbung mit den Fußballheinis
ist so was von dämlich, ich könnt kotzen. Mein Unterbewußtsein löst
aber beim nächsten Frühstück doch keine Würgereflexe aus...


Quote21. Januar 2008 21:41
Kunstform
nichtglauben (mehr als 1000 Beiträge seit 07.11.01)

GaleForce schrieb am 21. Januar 2008 19:15

> Das spricht mir aus der Seele.
>
> Und andere sehen darin eine eigene Kunstform. *kopfschüttel*
>

Oh doch, Werbung ist durchaus als eine Kunstform anzusehen.

Nicht umsonst wäscht Ariel seit über 40 Jahre weisser als weiss und
natürlich immer noch weisser als die Vorgängerversion von Ariel.*

Es ist durchaus eine Kunst, denn potentiellen Kunden zu verschaukeln
und ihm gleichzeitig das Gefühl zu geben das beste Produkt am Markt
zu kaufen.

rgds
nichtglauben

*Disclaimer : Ariel ist nur als Anschauungsbeispiel gedacht. Die
Aussage muss nicht den Tatsachen entsprechen sondern gibt nur die
Meinung des Posters wieder





Quelle: http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Reklame-sei-eine-Form-geistiger-Umweltverschmutzung/forum-130694/msg-14274245/read/


Textaris(txt*bot)

#5
Quote[...] Als Werbung wird die Verbreitung von Informationen in der Öffentlichkeit oder an ausgesuchte Zielgruppen durch meist gewinnorientierte Unternehmen verstanden, mit dem Zweck, Produkte und Dienstleistungen bekannt zu machen oder das Image von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen zu pflegen oder aufzubauen.

Werbung ist [ ] ein Instrument (wohl das bekannteste) der Kommunikationspolitik, vor allem der Kommunikationspolitik im Marketing und allgemein des Marketings. Im Marketing-Mix einer Marketingkampagne steht die Werbung neben Instrumenten wie Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations), Verkaufsförderung, Direktmarketing und persönlichem Verkauf.

...


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Werbung (13. Januar 2024)

-

Quote[...] Als Werbekritik bezeichnet man die Kritik an der Werbung, insbesondere wird eine Kommerzialisierung aller Gesellschaftsbereiche, die Privatisierung des öffentlichen Raumes, Anheizen des Konsums und Verschwendung von Ressourcen und damit ein schädlicher Einfluss auf Lebensweisen und Umwelt vorgebracht. Die Kritik bezieht sich auf politische Aspekte (Medienabhängigkeit, Meinungsfreiheit, Zensur), finanzielle (Kosten) und ethische Aspekte (z. B. unbewusste Beeinflussung, Verlust an Privatsphäre, Anwachsen des Konsums und der Verschwendung).

[...] Das wichtigste Element der Werbung ist nicht die Information, sondern Suggestion. Dabei macht sich Werbung Triebe (Sexualtrieb, Herdentrieb), Wünsche (Glück, Gesundheit, Fitness, Aussehen, Selbstwertgefühl, Ansehen, Zugehörigkeit, sozialer Rang, Identitätsstiftung, Abenteuer, Ablenkung, Belohnung), Ängste (Krankheit, Schwächen, Einsamkeit, Mangel, Sicherheit), Vorurteile oder Bequemlichkeiten zunutze. Die Attraktivität von Prominenten und anderen Werbefiguren wird ausgenutzt, es wird gezielt Humor eingesetzt sowie emotionsbesetzte Assoziationen. Es handelt sich um Faktoren der Selbstwertschätzung, laut Georg Franck trete Werbung damit in die Rolle einer ,,Lebensberatung in Sachen Attraktivität", die Christopher Lasch als Ausdruck einer ,,Kultur des Narzissmus" versteht.

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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Werbekritik (16. Oktober 2023)


Textaris(txt*bot)

#6
Quote[...] Jerry Mander, der aus der Werbebranche kommt, stellt die einfache Frage: Ist Werbung legal?
Werbung kann durchaus als ungebetenes Eindringen in die Privatsphäre angesehen werden. Bei der Werbung geht es ja darum jemand ohne Aufforderung dazu zu bewegen etwas zu tun, was er sonst nicht tun würde. Unzähliges Male am Tage geschähe das, auch wenn wir das kaum mehr bewusst wahrnehmen, bis hin zu Werbung, die wir auf unseren Kleidern tragen. Das sei ,,mentale Verschmutzung". Nach Mander ist das weitestgehende Hinnehmen dieses Eindringens Ausdruck des Grads einer
Unterwerfung. Es ist ein Eindringen in das Bewusstsein, wie es ein solches noch nie in der Geschichte gegeben habe, eine Privatisierung des Bewusstseins im Sinne von Kapitalinteressen.

Vier Faktoren sind beim Hinnehmen diese Unterwerfung wesentlich: Erstens, dass suggeriert wird, dass wir glücklicher werden, wenn wir eine Ware besitzen. Zweitens, dass mit Emotionen und nicht rational mit Argumenten geworben wird. Drittens, dass es meist um Bilder geht. Es sei eine ,,genetische Prädisposition", dass wir - im Gegensatz zu Schriftlichem - Bilder als real und wahr ansehen. Und viertens: Wiederholung (analog zu: Repetitio est mater studiorum). Eine ,,counteradvertisung"-Bewegung in den USA in den 60er Jahren verlief im Sande, weil Gefühle und Bilder nicht mit Vernunft zu widerlegen sind. Menschen mit mehr Bildung glauben übrigens großteils, dass sie sich Werbung weitgehend entziehen können, was aber oft eine Selbsttäuschung ist.

Die ,,Privatisierung des Bewusstseins" ist im größeren Zusammenhang im Sinne einer umfassenden Prägung des Individuums zu sehen, beginnend bei Kindern. Die Werbung ist bei der ,,Kommerzialisierung der Kindheit" nur ein Faktor, aber kein unwesentlicher: Nach Mander

Sahen Kinder jedenfalls vor 10 Jahren in den USA pro Tag ca. drei Stunden Fernsehen, davon wieder ca. ein Drittel Werbung, die Länge der bedeutungsvollen Kommunikation mit ihren Eltern betrug im Vergleich dazu nur dreieinhalb Minuten; in der Woche!

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Josef Baum - Schulheft 186 2/22 (20.08.2022)



Textaris(txt*bot)

Quote[...] In John Carpenters «They Live» (1988) findet ein Tagelöhner aus den Slums von Los Angeles einen Karton Sonnenbrillen, mit denen man hinter die Fassaden der Konsumwelt blicken kann. Auf Zeitschriftencovern, Werbebannern und Fernsehschirmen sieht er nun deren eigentliche Botschaften prangen: «Gehorche!», «Konsumiere!», «Reproduziere!», «Schlaf weiter!» steht in fetten Lettern, wo der unbebrillte Blick nur Nachrichten und Werbung sah. Und die Dollarnoten zeigen statt des Konterfeis der Präsidenten den Satz «This is your God!». Schliesslich entpuppen sich auch die Mächtigen im Blick durch die Brille als das, was sie eigentlich sind: Aliens mit Totenkopffratzen. Der Banker, der neben dir am Kiosk steht, oder die reiche Dame im Supermarkt – alles lauter Monster um uns herum.

Das Publikum freilich brauchte keine besondere Brille, um dies als Allegorie auf den US-Kapitalismus der Reagan-Ära und deren republikanische Elite zu erkennen. Gewiss, Carpenters Kritik ist so hemdsärmlig wie sein lumpenproletarischer Protagonist, doch genau in solcher Krudheit steckt die ungebrochene Brisanz seiner Filme, die jetzt in Neuenburg mit einer grossen Retrospektive geehrt werden. Dass das Horrorkino ein zutiefst politisches Genre sei, haben die systemkritischen Regisseure aus Carpenters Generation, wie Wes Craven, George Romero oder David Cronenberg, schon seit den siebziger Jahren vorgeführt. Gerade weil der Horrorfilm von der ernsthaften Kritik so gerne als niederer Nervenkitzel übersehen wird, bietet er Freiräume, die den respektableren Regisseuren verwehrt sind. So konnte etwa George Romero mit «Land of the Dead» einen derart ätzenden Film über Klassenkampf in den nuller Jahren machen, indem er die unterdrückten Arbeiter als Zombies verkleidete.

Ähnlich dienen John Carpenter die Versatzstücke des Horrorfilms als Mittel einer anarchistischen Kritik an den herrschenden Verhältnissen.

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Aus: "Die Geisterbahn der Konsumkultur" Florian Keller (Ausgabe Nr. 26 vom 30. Juni 2016)
Quelle: https://www.woz.ch/1626/politischer-horror/die-geisterbahn-der-konsumkultur