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[Gewalt + Persönlichkeitsstörungen (Theorie der ethischen Gefühle?)... ]

Started by Textaris(txt*bot), June 13, 2006, 11:32:30 AM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Fast genau ein Jahr nach der Verlesung der Anklage wird am Dienstag (13.00 Uhr) das Urteil im Prozess um die Amokfahrt von Trier vor dem Landgericht der rheinland-pfälzischen Stadt erwartet.

Die Staatsanwaltschaft wirft einem 52-Jährigen fünffachen Mord, versuchten Mord in 18 Fällen sowie gefährliche und schwere Körperverletzung in 14 Fällen vor. Er soll am 1. Dezember 2020 mit seinem Auto durch die Fußgängerzone gerast sein.

Dabei wurden fünf Menschen direkt getötet, ein 77-Jähriger starb elf Monate später. Auf seinem Weg durch mehrere Straßen erfasste der Täter Passanten offenbar wahllos, aber gezielt mit hoher Geschwindigkeit.

Ein Gutachter stellte bei ihm eine Wahnstörung und eine paranoide Schizophrenie fest. Die Staatsanwaltschaft forderte lebenslange Haft, die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld und die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung.

Auch die Verteidigung verlangte die Unterbringung in der Psychiatrie, eine besondere Schwere der Schuld verneinte sie hingegen. Der Angeklagte schwieg den gesamten Prozess hindurch. (AFP)


Aus: "Urteil in Prozess um Amokfahrt von Trier erwartet" (16.08.2022)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/fuenffacher-mord-und-schwere-koerperverletzung-urteil-in-prozess-um-amokfahrt-von-trier-erwartet/28602382.html

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/er-toetete-fuenf-menschen-was-ueber-den-amokfahrer-von-trier-bekannt-ist/26677808.html

Quotehistorix108 02.12.2020, 14:43 Uhr
Mich interessiert viel mehr, was über die Opfer bekannt ist - sofern die Angehörigen Informationen teilen mögen. Ihnen sollten unsere Gedanken gelten. Meine aufrichtige Anteilnahme!

Sofern der mehrfache Mörder ein Einzeltäter war, ist das, was man über ihn in Erfahrung bringen kann, nur für Ermittler und Profiler von Belang. Ich möchte über diesen offenbar hochgradig gestörten Menschen nichts wissen. Furchtbare Tat!


Quoteunfairbleiben 02.12.2020, 15:03 Uhr
Antwort auf den Beitrag von historix108 02.12.2020, 14:43 Uhr

    Mich interessiert viel mehr, was über die Opfer bekannt ist...

Wozu? Damit sie auch noch Opfer medialer Aufmerksamkeit werden? Ehrlich gesagt, sehe ich da keinen Sinn darin, mehr über die Opfer zu wissen, um gedanklich bei ihnen und Angehörigen zu sein. Dafür reicht alleine das Wissen, dass sie opfer dieser schrecklichen Tat sind.


Quotehistorix108 02.12.2020, 19:51 Uhr
Antwort auf den Beitrag von unfairbleiben 02.12.2020, 15:03 Uhr

Der zweite Halbsatz "...-sofern die Angehörigen Informationen teilen mögen" gehört genauso zur Aussage dazu. Man muss wirklich keinen vollen Namen und Adressen kennen. Aber ich empfinde es als zutiefst ungerecht, wenn ein Täter mediale Aufmerksamkeit bekommt, während die ums Leben Gekommenen nur am Rande wahrgenommen werden und alsbald in Vergessenheit geraten. Die Angehörigen der Toten sollen gerne spüren: Die Gesellschaft fühlt mit ihnen, die Leben der Verstorbenen werden gewürdigt, sie sind nicht allein.


...

Textaris(txt*bot)

Quote[...] BAD KREUZNACH taz | ,,Mord" steht auf dem Aushang vor Saal 7 des Landgerichts Bad Kreuznach. In der Sache gibt es im Prozess gegen den 50-jährigen Mario N. kaum Zweifel: Der Angeklagte hat zugegeben, in einer Tankstelle in Idar-Oberstein am Abend des 18. September letzten Jahres den 20-jährigen Alexander W. mit einem Revolver erschossen zu haben.

Vorangegangen war eine Auseinandersetzung um die Coronaschutzregeln. Der Tankstellenmitarbeiter hatte es abgelehnt, N. Bier zu verkaufen, weil der die vorgeschriebene Mund- und Nasenmaske verweigerte. N. trank sich zu Hause Mut an, kehrte mit einem nicht zugelassenen Revolver in die Tankstelle zurück und tötete den jungen Mann mit einem Kopfschuss. Soweit ist die unfassbare Tat unstrittig. Eigentlich wollte das Gericht bereits vor der Sommerpause die Plädoyers aufrufen, doch die Verteidigung versucht in letzter Minute, die drohende lebenslange Haftstrafe für N. abzuwenden.

An diesem Montag ging es in dem Verfahren so weiter, wie es Mitte Juli in die Sommerpause gegangen war. Die Vorsitzende Richterin Claudia Büch-Schmitz verlas zwar den Beschluss, mit dem die Strafkammer den Befangenheitsantrag des Angeklagten gegen den psychiatrischen Gutachter als ,,unbegründet" zurückweist. Doch die Verteidigung legte nach. Sie beantragte ein zweites Gutachten, wegen ,,mangelnder Sachkunde" des ersten Gutachters.

Der hatte dem Angeklagten, trotz fast zwei Promille Alkohol im Blut, bei der Tat ,,volle Schuldfähigkeit" attestiert. Folgt ihm das Gericht, muss es Mord und vielleicht sogar die besondere Schwere der Schuld feststellen. Der 50-Jährige müsste dann bis ins hohe Rentenalter ins Gefängnis. Deshalb kämpft die Verteidigung um die ,,Schuldfähigkeit" des Angeklagten.

Sie führt dabei nicht nur den konsumierten Alkohol ins Feld – vor der Tat hatte E. 5,5 Liter Bier getrunken – sondern auch die ,,Verletzbarkeit" ihres Mandanten. Er sei in besonderer Weise von der Pandemie und den Schutzmaßnahmen dagegen gebeutelt gewesen. Zum einen durch Gehaltseinbußen. Im Jahr 2018 hatte der selbständige Softwareentwickler 100.000 Euro, 2020 pandemiebedingt nur noch 18.000 Euro erwirtschaftet.

Außerdem habe er unter einer Anpassungsstörung nach dem Selbstmord seines Vaters gelitten. Der Vater, an Lungenkrebs erkrankt, hatte im März 2020 seine Frau niedergeschossen und anschließend sich selbst getötet. N.s Mutter überlebte schwerverletzt, ihr Sohn habe sie betreuen müssen. Das hätten die Coronaschutzmaßnahmen erschwert. Auch die medizinische Behandlung seines Vaters habe unter den Pandemiebeschränkungen gelitten, führt die Verteidigung an. Zudem lösten Gesichtsmasken bei ihm wegen einer früheren Asthmaerkrankung Panikattacken aus, hatte der Angeklagte vortragen lassen.

Die Mutter des mit einem gezielten Kopfschuss getöteten 20-jährigen Opfers verfolgte diese Argumentation am Montag sichtbar um Fassung ringend.

Ein weiteres Gutachten gibt es von einer Polizeipsychologin, die frühere Chatverläufe des Angeklagten ausgewertet hatte. Ihre Stellungnahme wurde vor Gericht nicht angefochten. Sie erkannte in N.s Texten zu den Coronaschutzmaßnahmen im Netz ein ,,Sündenbock-Narrativ" und bescheinigte ihm ein ,,ausländerfeindliches, rassistisches Weltbild", das bei ihm eine ,,Objektivierung und Dehumanisierung von Menschen" bewirkt habe. Der zwanzigjährige Alexander W. musste danach als ,,Stellvertreter" für die Zumutungen der Pandemie sterben. Erschossen wurde er von einem Mann, der sich radikalisierte und schließlich die Pandemie und die Schutzmaßnahmen dagegen für alle Zumutungen des Alltags verantwortlich machte.

Zu Beginn des Prozesses hatte sich der Angeklagte N. über den ,,Ton" von W.s Anweisung, eine Maske aufzusetzen, beschwert. Er habe sich wie in einem totalitären Staat gefühlt. Mit der Erschießung wollte er ,,ein Zeichen" setzen, erklärte ein anderer Gutachter vor Gericht.

Gelingt es der Verteidigung, Zweifel an der Schuldfähigkeit des Angeklagten durchzusetzen, gegebenenfalls auch in einer Revision vor der nächsten Instanz, könnte ein geringeres Strafmaß als lebenslänglich folgen. Den Antrag auf ein weiteres Gutachten wertete die Staatsanwaltschaft indes als Prozessverschleppung. Nach einer Beratungspause wies das Gericht am Montagnachmittag den Antrag ab. Die Plädoyers dürften nun auf September vertagt werden.


Aus: "Mordprozess Idar-Oberstein: Planvoll oder schuldunfähig?" Christoph Schmidt-Lunau (22.8.2022)
Quelle: https://taz.de/Mordprozess-Idar-Oberstein/!5873306/

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Trotz individueller und kollektiver Probleme bei der Einschätzung der Realität halten wir uns im Allgemeinen für grundsätzlich fähig, mit einem klaren und schonungslosen Blick Täuschungen vermeiden und die hinter ihnen verborgene Wahrheit aufdecken zu können. Es ist jedoch genau dieses Selbstvertrauen, das in den letzten Jahren durch Erkenntnisse aus Neurowissenschaften, Psychologie und Soziologie von Grund auf erschüttert wird: Auf unsere Wahrnehmungen, Überzeugungen und Erinnerungen können wir uns viel weniger verlassen, als wir glauben. So müssen auch die Aussagen anderer, die sich nicht mit der überprüfbaren Realität decken, keine Lügen sein; Manöver, die uns täuschen, sind nicht notwendigerweise Betrug. Die physischen, psychischen und sozialen Prozesse bei der Erfassung und Auswertung gegenwärtiger Abläufe und beim Zugriff auf gespeicherte Erfahrungen sind offenbar so komplex, flexibel und damit fehleranfällig, dass wir uns fragen müssen, inwieweit Menschen überhaupt in der Lage sind, sich nicht zu täuschen. Welche praktische Konsequenzen hat, beispielsweise im Bereich der Verbrechensaufklärung oder im Umgang mit Verschwörungstheorien, ein neuer Blick auf die Komplexität der Verarbeitung von Erfahrungen, und welche Wege können - trotz aller bisher unterschätzten Schwierigkeiten - schließlich vielleicht doch zur Wahrheit führen? Was aber gilt als verbindliche und universal gültige ,,Wahrheit"?

... Zum einen können wir uns über die äußere Realität täuschen. Unsere Fehleinschätzungen von Situationen betreffen erstens die Gegenwart durch Probleme der sinnlichen Wahrnehmung, zweitens die Vergangenheit durch die Unzuverlässigkeit der Erinnerung und drittens die Zukunft durch die Schwierigkeit, gut begründete Erwartungshaltungen zu entwickeln und Voraussagen zu treffen.
Über uns selbst täuschen wir uns ebenfalls. ...

Täuschen können wir uns schließlich über andere Menschen. Dies kann auf Fehler unserer Beobachtung und Deutung zurückzuführen sein, auf Probleme der Kommunikation oder auch darauf, dass andere uns bewusst hinters Licht führen oder unwissentlich einen falschen Eindruck erzeugen. Alle Irrtümer, die uns ebenso wie unserem Gegenüber bei der Einschätzung von Situationen und der eigenen Person unterlaufen können, spielen auch bei der Beurteilung des jeweils anderen eine Rolle und beeinflussen die Interaktion.

... Das Verhältnis zwischen subjektiven Eindrücken und Überzeugungen und objektiver Wahrheit lässt sich gut am Umgang mit der Zeit veranschaulichen. Aus dem eigenen Erleben und den Schilderungen in erzählender Literatur wissen wir, wie unterschiedlich wir Zeitspannen einschätzen, je nachdem, wie viele und welche Erlebnisse wir in dieser Zeit haben, wie wir uns fühlen und
wie alt wir sind. Dass Zeit für uns besonders langsam vergehen oder schnell verfliegen kann und dass manche Ereignisse viel weiter oder näher zurückliegen, als wir spontan glauben, vermindert
die Glaubwürdigkeit unserer zeitlichen Einordnungen. Und doch leben wir nicht ausschließlich in einem Netz von subjektiven Täuschungen.

...


Aus: "Täuschung und Wahrheit" Erkenntnisse der Kognitions-, Rechts- und Sozial-Psychologie, veranschaulicht an Elementen eines Kriminalromans sowie aktuellen Problemen in Wissenschaft und Berichterstattung - Abschlussarbeit im Studiengang ,,Altern in Wissenschaft und Erfahrung" der Universität des 3. Lebensalters an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
Vorgelegt von Heide Greeven (12. Oktober 2018)
Quelle: https://www.uni-frankfurt.de/78723271/Abschlussarbeit_U3L_Greeven_Heide_Taeuschung_Wahrheit.pdf


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die Grundschulangreiferin von Nashville befand sich wegen psychischer Probleme in ärztlicher Behandlung. Die 28-jährige Audrey Hale, die in der Stadt im US-Südstaat Tennessee drei Schulkinder und drei Erwachsene erschossen hatte, habe unter einer ,,emotionalen Störung" gelitten, sagte Nashvilles Polizeichef John Drake am Dienstag, ohne nähere Angaben zu machen.

... Amokläufe und Schießereien gehören in den USA zum traurigen Alltag - ganz überwiegend sind die Täter Männer. In den vergangenen Jahren gab es lediglich in Einzelfällen Schützinnen, die Blutbäder anrichteten.

In den Vereinigten Staaten sind mehr Waffen im Umlauf als irgendwo sonst auf der Welt. Das sorgt für düstere Rekorde: Laut den jüngsten Daten der Gesundheitsbehörde CDC wurden im Jahr 2020 in den USA rund 20.000 Menschen erschossen - mehr als 50 pro Tag.

Schusswaffenverletzungen waren 2020 erstmals Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche in den USA, noch vor Verkehrsunfällen.

Im Mai hatte in Uvalde in Texas ein 18 Jahre alter Schütze an einer Grundschule 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

...


Aus: "Frau besaß sieben Schusswaffen: Schützin von Nashville litt an ,,emotionaler Störung"" (27.03.2023)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/internationales/biden-fordert-verbot-von-sturmgewehren-polizei-findet-manifest-bei-schutzin-von-nashville-9571703.html

Textaris(txt*bot)

Quote[...] In Schleiz ist ein 70-jähriger Mann mit einer Kettensäge auf Polizisten und Ordnungsbeamte losgegangen. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, hatte der Mann eine Straße mit einem Auto, Stangen und Holzpaletten verbarrikadiert.

Daraufhin wurden Mitarbeiter des Ordnungsamtes und die Polizei gerufen. Außerdem kam ein Abschleppunternehmen zum Einsatz, um die Straße frei zu räumen. Der 70-Jährige holte daraufhin eine Kettensäge und bedrohte die Beamten. Erst als diese ankündigten, mit ihrer Dienstwaffe zu schießen, flüchtete der Mann in sein Haus.

Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung wehrte er sich laut Polizei und verletzte sich dabei leicht. Der Mann wurde später in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.

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Aus: "Mann geht in Schleiz mit Kettensäge auf Polizisten los" (30. März 2023)
Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/saale-orla/schleiz-kettensaege-angriff-polizisten-100.html

Textaris(txt*bot)

Vallow, die in der Glaubensgemeinschaft der Mormonen aufwuchs, wurde in ihrer religiösen Überzeugung immer radikaler und vertrat irgendwann die Auffassung, mit Engeln kommunizieren zu können.

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Quote[...] In opening statements, prosecutors described her as a negligent mother who believed she was on a "religious mission" that she viewed as being more important than caring for her children.
Prosecutors said she believed her children were "zombies" possessed by evil spirits. ... Former friends of Ms. Vallow Daybell spoke about the couple's purported religious beliefs at the trial. One, Melanie Gibb, said that Ms. Vallow Daybell believed that evil spirits could turn people into "zombies" by taking over their bodies, and that she called J.J. and Tylee "zombies," The A.P. reported. ...


From: "Woman With 'Doomsday' Beliefs Found Guilty in Children's Deaths" Lauren McCarthy, Michael Levenson (May 12, 2023)
Source: https://www.nytimes.com/2023/05/12/us/lori-vallow-daybell-guilty.html

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Quote[...] Lori Vallow bezeichnet sich als Göttin mit dem Auftrag, die Menschheit auf den Tag des jüngsten Gerichts vorzubereiten. Für ein Gericht in Idaho steht jedoch fest: Sie ist eine Mörderin. Aus "religiöser Überzeugung" tötet sie vor vier Jahren ihre zwei Kinder.

... In den USA ist eine Mutter des Mordes an ihren zwei Kindern und der Verschwörung zur Tötung der Ex-Frau ihres Ehemannes für schuldig befunden worden. Lori Vallow stand im nordwestlichen Bundesstaat Idaho wegen des Todes ihrer 16-jährigen Tochter und ihres siebenjährigen Adoptivsohns vor Gericht. Berichten zufolge bezeichnete Vallow sich als Göttin mit dem Auftrag, die Menschheit auf den Tag des jüngsten Gerichts vorzubereiten.

Vallow droht lebenslange Haft ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung. Ihr fünfter Ehemann Chad Daybell, der im Selbstverlag mehrere Endzeit-Romane veröffentlichte, wird in Kürze ebenfalls vor Gericht stehen wegen ähnlicher Vorwürfe, unter anderem wegen Mordes an seiner ersten Frau, Tammy. Die "religiöse Überzeugung" des Paars spielte nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Rolle bei den Morden.

Die Geschichte wurde von Netflix in der dreiteiligen True-Crime-Dokumentation "Die Verbrechen unserer Mutter" verfilmt. Der Fall hatte erstmals Ende 2019 nach dem Verschwinden der Kinder für Schlagzeilen in den USA gesorgt. Die Großeltern des Jungen hatten die Kinder bei den Behörden als vermisst gemeldet. Die Ermittlungen der Polizei wurden immer makabrer, als deutlich wurde, dass mehrere Menschen, die mit Vallow und Daybell in Verbindung gestanden hatten, gestorben waren. Vallow wurde Monate später in Hawaii festgenommen.

Vallows dritter Ehemann, Joseph Ryan - Vater der Tochter - war 2018 an einem Herzinfarkt gestorben. Während der Scheidung von ihrem vierten Ehemann, Charles Vallow, wurde dieser von ihrem inzwischen verstorbenen Bruder im Juli 2019 erschossen - angeblich aus Notwehr. Im Oktober 2019 starb Daybells Frau Tammy angeblich eines natürlichen Todes. Wenige Wochen später zogen Vallow und Daybell nach Hawaii, wo sie heirateten.

Vallow und Daybell meldeten ihre beiden Kinder niemals als vermisst. Im Juni 2020 wurden die beiden Leichen auf einem Grundstück von Daybell in Idaho gefunden. Ein Termin für die Urteilsverkündung gegen Vallow steht noch nicht fest. Der Richter schloss in ihrem Fall die Todesstrafe aus. Dies gilt nicht für Daybell, der in allen Anklagepunkten auf unschuldig plädierte.

Vallow, die in der Glaubensgemeinschaft der Mormonen aufwuchs, wurde in ihrer religiösen Überzeugung immer radikaler und vertrat irgendwann die Auffassung, mit Engeln kommunizieren zu können. 2018 traf sie Daybell, den Anführer einer radikalen Mormonensekte, die sich auf den Tag des jüngsten Gerichts vorbereitet, bei einer Tagung in Utah.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft spielten auch finanzielle Motive bei den Morden eine Rolle. Vallow wird schwerer Diebstahl vorgeworfen, da sie für ihre bereits verstorbenen Kinder Sozialleistungen erhielt. Daybell ist wegen Versicherungsbetrugs angeklagt.

Quelle: ntv.de, hny/AFP


Aus: "Krude Weltuntergangs-Überzeugung US-Gericht: Mutter des Mordes an ihren Kindern schuldig" (13.05.2023)
Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/US-Gericht-Mutter-des-Mordes-an-ihren-Kindern-schuldig-article24120002.html

https://en.wikipedia.org/wiki/Murders_of_Tylee_Ryan_and_J._J._Vallow

Textaris(txt*bot)

Quote[...] In Deutschland sorgen traditionelle Rollenbilder bei jungen Männern teils für eine hohe Akzeptanz von Gewalt in der Partnerschaft. Das geht aus einer bundesweit repräsentativen Studie der Organisation Plan International Deutschland hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. 33 Prozent der befragten Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren gaben demnach an, es "akzeptabel" zu finden, wenn ihnen im Streit mit der Partnerin gelegentlich "die Hand ausrutscht".

34 Prozent seien gegenüber Frauen sogar schon mal handgreiflich geworden, um ihnen Respekt einzuflößen, heißt es weiter. "Erschrocken" davon zeigte sich Karsten Kassner, Fachreferent des Bundesforums Männer, gegenüber den Funke-Zeitungen. "Problematisch ist, dass ein Drittel der befragten Männer Handgreiflichkeiten gegenüber Frauen verharmlosen. Das muss sich dringend ändern", sagte Kassner demnach.

Überdies äußerten die Befragten demzufolge eine hohe Abneigung gegen das öffentliche Zeigen von Homosexualität. 48 Prozent gaben an, dass sie sich davon "gestört" fühlen.

Aus der Studie geht den Funke-Zeitungen zufolge auch hervor, dass das Bild der traditionellen "Hausfrau" in den Köpfen vieler Männer verankert zu sein scheint: 52 Prozent der Befragten sähen ihre Rolle darin, genug Geld zu verdienen – sodass sich die Frau hauptsächlich um den Haushalt kümmern könne. Jeder zweite junge Mann möchte laut den Daten keine Beziehung mit einer Frau eingehen, wenn diese bereits viele Sexualpartner gehabt hat.

51 Prozent hätten zudem angegeben, dass sie schwach und angreifbar seien, wenn sie Gefühle zeigen würden, heißt es weiter. Dabei sagten 63 Prozent, dass sich manchmal traurig, einsam oder isoliert fühlen würden. "Die klassischen Rollenbilder sind eben doch noch in den Köpfen der Gesellschaft verankert", sagte Alexandra Tschacher, Sprecherin von Plan International Deutschland, den Funke-Zeitungen.

Viele Männer seien zwar grundsätzlich bereit, sich für mehr Gleichberechtigung und gegen Rollenklischees einzusetzen, würden dies aber nicht in konkrete Taten umsetzen, sagte Kassner demzufolge. Es sei auch Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen zu verändern. Ein gutes Beispiel sei die von der Bundesregierung geplante bezahlte Freistellung nach der Geburt für Väter.

Für die Umfrage wurden vom 9. bis zum 21. März bundesweit 1.000 Männer sowie 1.000 Frauen im Alter von 18 bis 35 Jahren mit einer standardisierten schriftlichen Online-Befragung befragt.


Aus: "Umfrage: Jeder dritte junge Mann findet Gewalt gegenüber Frauen "akzeptabel"" (11. Juni 2023)
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-06/umfrage-frauen-maenner-gewalt-homosexualitaet-plan-international-deutschland

QuoteDer Jo

Beste Vorausetzungen für die Ewiggestrigen Parteien; das sind ja dann die Einstellungen der

"Guten alten Zeit".

...


Quote
A.Grieger

Gruselig.


Quote
SportlicherGenußmensch

niemals hätte ich auch nur einen dieser werte so hoch geschätzt. wie viele armselige wichte es doch gibt...


QuoteVonKindernFernhalten

Mich wundert es nicht. Andrew Tate ist mit dem Konzept Millionär geworden. Er hat viele, sehr viele Anhänger und seine ,,Botschaften" verbreiten sich immer noch. ... Im Übrigen sind die Gründe für Gewalt gegen Frauen und Homophobie aus meiner Sicht die selben - ein geringes Selbstwertgefühl, das so laut wie möglich aufgeblasen wird. Und für Viele ist Gewalt der logische Weg - vor allem, wenn ,,erfolgreiche" Menschen es vorleben und ja, vielleicht haben die Botschaften der durchschnittlichen Rap-Songs da auch Einfluss.

Nicht zuletzt - hier müsste man sich tatsächlich auch die Herkunft ansehen. Wenn jemand in traditionellen patriarchalen Strukturen aufwächst, dann bringt mehr Erziehungsurlaub für Väter wenig - und auch der Ethikunterricht an der Schule.


QuoteFeery

Wundert mich überhaupt nicht. Denn abseits der eher linksliberalen (sozialen) Medien sieht die Realität genau so aus.


Quote
Colentina54

Unfassbar, das es so viele Männer sind, die Gewalt gegen Frauen richtig finden! Ich habe selbst Schläge in der Ehe erlebt. Mein (Ex-)Mann sah sich dazu berechtigt und zeigte keine Reue. Das war aber im letzten Jahrtausend.
Welche Erziehung durch die Mütter haben diese jungen Männer von heute genossen, dass sie sich immer noch Frauen überlegen fühlen und keine anderen Mittel kennen als Gewalt? Würde Ihnen bei einem Freund auch "die Hand ausrutschen"?


Quotej
jstawl

Wundert mich leider nicht wirklich. Insbesondere in Kreisen mit Migrationshintergrund und ! In rechten Kreisen scheinen Frauenrechte eher unter "Gedöns" zu laufen. Ein trauriges Bild unserer Gesellschaft


Quotegoldi53

Diese Zahlen können sollten die Gesellschaft sehr nachdenklich stimmen. Offensichtlich ist die Einstellung auch von jungen Menschen, nicht soviel anders als die der älteren Generation. Wobei ich zugeben muss, dass diese Zahlen für mich nicht nachvollziehbar sind. ...


Quote
heute789

Bevor man hier pauschal urteilt, wäre es interessant zu wissen, welche Fragen konkret gestellt wurden und welche Bevölkerungsgruppen beteiligt waren. Da ich in meinem gesamten Bekanntenkreis niemanden kenne, der Gewalt gegenüber Frauen befürwortet, halte ich das Ergebnis - zumal nur 1000 Personen befragt wurden - für keineswegs repräsentativ.


QuoteZirbelzalp

Wundert mich nicht.

,,Wie man mit denen laut Andrew Tate umgehen sollte? "Schlagen, schlagen, packen, würgen. Halt's Maul, Schlampe! Sex."

https://www.zeit.de/2023/18/maennerrechtsbewegung-antifeminismus-mannosphaere-red-pill


Quoteisabelle_ulrich

Das würde er bei mir nur einmal probieren.


Quote_.-._

An die, bei denen bei dem Begriff "toxische Männlichkeit" die Düse geht: Genau das ist sie:

"33 Prozent der befragten Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren gaben demnach an, es "akzeptabel" zu finden, wenn ihnen im Streit mit der Partnerin gelegentlich "die Hand ausrutscht"."
"34 Prozent seien gegenüber Frauen sogar schon mal handgreiflich geworden, um ihnen Respekt einzuflößen"
"51 Prozent hätten zudem angegeben, dass sie schwach und angreifbar seien, wenn sie Gefühle zeigen würden, heißt es weiter. Dabei sagten 63 Prozent, dass sich manchmal traurig, einsam oder isoliert fühlen"

Der Begriff meint nicht das Männlichkeit allgemein toxisch wäre, sondern nur dass bestimmte Formen von Männlichkeit wo Gefühle und Unsicherheiten unterdrückt werden die sich dann in Gewalt entladen, toxisch sind.


QuoteAughves

Bei solchen Ergebnissen ist es immer recht spannend, welche Fragen mit welchen Antwortmöglichkeiten da genau gestellt wurden.


QuoteSnelgreb

Ohne Zahlen zu kulturellem Hintergrund und anderen Merkmalen, sind solche Umfragen ziemlich wertlos. "Junge Männer" ist ein weit gefasster Begriff. Ich denke wir wissen alle, was der Elefant im Raum ist.


QuoteShanti Müller

Viele Details fehlen hier, z. B. auch, wer macht überhaupt bei solchen Befragungen mit. ... Das ein sogenannter Migrations Hintergrund auch eine Rolle bei den Ergebnissen spielt ist möglich.


Quote100010011100000010013

Bei einer groben Migrantenquote von ca. 33 % unter Männern, könnte diese Umfrage ein Weckruf sein. Aber nein: Augen zu und durch!


QuoteAlles-eine-Frage-der-Perspektive

Es ist erschreckend, wie viele Kommentator*innen hier gleich wieder alles auf Muslime schieben und von "patriarchalisch geprägten" Kulturkreisen sprechen. Als wäre Deutschland ein Matriarchat. Als hätte noch nie ein Christ seine Frau geschlagen. Die "jungen Leute" bestehen eben nicht nur aus woken Genderaktivist*innen, auch wenn gern so getan wird. Konservative und frauenfeindliche Weltbilder gibt's in allen Gesellschaftsschichten. Man frage doch mal bei AFD-Anhängern, in abgelegenen Dörfern, die Studenten in Burschenschaften, die Söhne "aus guten Familien"....da gibt es mehr weißen Frauenhass als genug.


QuoteSimsalartist

Jungs, die 50er haben angerufen. Sie wollen ihr Rollenbild zurück haben.


QuoteStadthexlein

... Bitte in Zukunft den Link zur Studie mit veröffentlichen ...


QuoteTeacher_for_Future

30% - eine schlichte Zahl - und so viele Abgründe dahinter. ... Wer Gewalt ausübt, damit mehr "Respekt" da ist, ist aus meiner Sicht ein Idiot, sorry!  ... An alle Männer: Gebt Eure Schwächen zu. Erst dann seid ihr emotional starke Männer: Dann habt ihr so einen Scheiß nicht nötig!!


QuoteFeiner Kerl

Hier würde mich auch die cluster interessieren. Wie schneiden hier die Männer mit Wurzeln aus den neuen Bundesländern ab. Wie ist hier die Parteipräferenz verteilt, wie die Stadt-Land Verteilung. Gibt es Unterschiede zwischen direkten Migranten und denen der 1. Oder 2. Generation. Diese Frage stellt sich wenn es um doppelte Staatsbürgerschaft und dadurch um Wahlrecht.


...

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Im Jahr 2022 gab es 157.550 Menschen, die von ihren Partnern angegriffen wurden – ganz überwiegend Frauen. Auch die Zahl der Sexualdelikte stieg stark an.

Es sind alarmierende und schockierende Zahlen: Die Fälle häuslicher Gewalt in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Wie die ,,Bild am Sonntag" (,,BamS") berichtet, registrierten die Behörden dem Bundeskriminalamts (BKA) 157.550 zufolge Fälle von Gewalt in Partnerschaften. Das entspricht im Schnitt 432 Fällen pro Tag.

Im Jahr 2021 waren es noch 144.044 Fälle gewesen, der Anstieg beträgt 9,4 Prozent. Rund 80 Prozent der Opfer waren demnach Frauen, 78 Prozent der Tatverdächtigen waren Männer. 40 Prozent der Täter waren Ex-Partner, 60 Prozent aktuelle Partner.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte ein strikteres Vorgehen bei Gewaltfällen in der Partnerschaft. ,,Gewalttäter dürfen nicht schnell wieder vom Radar verschwinden. Sie müssen nach dem ersten gewaltsamen Übergriff aus der Wohnung verwiesen werden", sagte Faeser der ,,BamS".

Dies müsse zudem konsequent kontrolliert werden, damit Täter nicht schnell wieder zurückkehren. ,,Jede Betroffene muss sich sicher fühlen können vor erneuter Gewalt", betonte sie.

Noch krasser sind die Zahlen bei Vergewaltigungen, sexueller Nötigung und bei sexuellen Übergriffen: Hier gab es einen Anstieg um 20 Prozent.

Faeser will deshalb das Bewusstsein in der Gesellschaft ändern: ,,Keine Frau darf sich schämen, Gewalttäter anzuzeigen. Wir müssen helfen, das Schweigen zu brechen. Gewalt an Frauen ist kein Frauenproblem (...) und darf nicht als privates Schicksal abgetan werden", sagte die Bundesinnenministerin.

Faeser, Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA) Holger Münch stellen am Dienstag in Berlin das bundesweite Lagebild zum Thema häusliche Gewalt vor. (lem)


Aus: "Mehr als 430 Opfer pro Tag: Polizei meldet fast zehn Prozent mehr Fälle häuslicher Gewalt" (09.07.2023)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/mehr-als-430-opfer-pro-tag-polizei-meldet-fast-zehn-prozent-mehr-falle-hauslicher-gewalt-10116358.html

QuotecontrolX
09.07.23 11:41

Es sind beängstigende Zahlen, die einen weiterhin sprachlos machen! Was ist nur in der Gesellschaft los in diesem Lande? Gewalt, Nötigung, sexuelle Übergriffe an Frauen und an Kindern, es geht durch alle Schichten der Gesellschaft, vom Sozialhilfeempfänger bis hin zum Bankdirektor und Manager. Gewalt an Frauen und hilflosen Personen ist salonfähig geworden. Es gibt keine Grenzen- und keine moralischen Schranken mehr, alles ist erlaubt. Unterdrückte Aggressionen wie Wut, Hass, Eifersucht usw. die Schleusen der Gewalt sind geöffnet! Corona hat offenbar noch den Rest gegeben, dass die Zahlen weiterhin in die Höhe schnellen und die Gewalt in Partnerschaften zugenommen hat. Frauen haben leider zu viel Angst den eigenen Partner polizeilich anzuzeigen, um nicht die Schraube der Gewalt weiterhin anzuheizen. Die Frauenhäuser in Deutschland sind zudem überfüllt, wohin Frauen mit ihren Kindern aus zerütteten Partnerschaften hin fliehen können.


QuoteAllenamensindvergeben
09.07.23 11:55

Im Prinzip muss ab den Kindergarten in regelmäßigen Abständen verpflichtend entsprechendes Programm geben. Anti Gewalt Training, immer wieder die eigene Männlichkeit und Rollenverständniss reflektieren, Konflikt und Streit Kultur üben, usw.


...

https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-07/haeusliche-gewalt-bka-statistik-frauen

Quotehappylotti

Würde mich mal interessieren, wie sich patriachale Denkmuster in der Gesellschaft in den letzten 30 Jahren entwickelt haben. Putin, Erdogan und Trump geben schon mal einen Vorgeschmack auf die Verharmlosung von ehelicher Gewalt und Selbstbestimmungsrechten für Frauen vom rechten und autokratischen Rand.


Quotena-also

Erschütterndes Bild unserer "Wohlstandsgesellschaft"; scheint in eine Prügelgesellschaft abzudriften. ...


Quotealemassi
vor 1 Stunde

Aus der kriminalistischen Auswertung des BKA 2021:

"Bei aufsteigender Sortierung der Altersklassen nimmt der prozentuale Anteil männlicher Tatverdächtiger sukzessive zu

21 J.: 67,1 %
21<25 J.: 74,0 %
25<30 J.: 77,9 %
30<40 J.: 79,0 %
40<50 J.: 81,0 %
50<60 J.: 82,3 %
ab 60 J.: 83,7 %"

"Bei 40,4 % der registrierten Tatverdächtigen handelte es sich um den ,,ehemaligen Partner""

Man sieht deutlich, dass das Problem in der Regel Männer sind. Nicht selten eifersüchtige Männer, die sich wohl noch "rächen" wollen. Aber die Probleme, die eine patriarchale Gesellschaft mit sich bringt, werden permanent bagatellisiert und verleugnet.

"Jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners."


QuoteHe_cate

In 6 von 7 Partner*innenschaften habe ich Gewalt erfahren, in 3en sogar körperliche. Mir ist wichtig zu betonen, dass es sich bei den Gewaltausübenden um weiße, deutsche Cis-Männer handelte, allesamt mit akademischem Abschluss, gut bezahltem Arbeitsverhältnis und aus stabilen Familienverhältnissen kommend. Sie alle waren der Ansicht, dass ich mich als Frau unterzuordnen und weniger Rechte und ganz bestimmte Pflichten habe. Die Gewalt habe ich erfahren, weil ich diese Rolle nicht akzeptiert und versucht habe, daraus auszubrechen oder meine vermeintliche Pflichten nicht zur Zufriedenheit dieser Männer erfüllt habe.

Es reicht also nicht, vielleicht Geld in sog. Schutzräume zu investieren - vor allem müssen sich die traditionellen Rollenbilder ändern und primär das hegemonial Männliche, was die Akzeptanz von Gewaltanwendung durch Männer schon mit sich bringt. Was aus meiner Sicht gar nicht mehr akzeptabel ist, ist von Frauen* zu erwarten, dass sie ihr Verhalten an diese Zustände anpassen. Bringt den Männern bei, sich respektvoll und emphatisch gegenüber allen Menschen zu verhalten. Menschenrechte gelten auch losgelöst vom Geschlecht.

Faesers Idee, btw, ist auch wieder so ein Ding - Betroffene werden von der Polizei oft nicht ernstgenommen, demnach bleibt diese tatenlos, nicht selten, bis es zu spät ist. Gerichte, die über Näherungs- und Kontaktverbote entscheiden sollen, handeln nicht weniger ignorant und passiv.


QuoteGEWALTistDUMMHEIT

An dieser Entwicklung sieht man, dass die Dummheit Deutschlands Bestand hat. Vor allem wäre hier Aggressionsbewältigung für viele Menschen wichtig. Zudem kommt, dass vielen Menschen anscheinend nicht bewusst ist, dass sich durch Gewalt kein positives Ergebnis herleiten lässt, schlechtestenfalls wird Gegengewalt erzeugt


QuoteMartin aus Wien

Der Staat hat hier eine Verantwortung:

,,Doch die Bundesregierung kann den Standard, der (...) vorgeschrieben ist, bei weitem nicht erfüllen. Rund 6.800 Frauenhaus-Plätze gibt es hierzulande, es fehlen - je nach Lesart - mindestens weitere 14.000."

https://amp.zdf.de/nachrichten/panorama/frauenhaus-gewalt-frauen-schutz-100.html


QuotePittigrill

Wundert es jemanden, wir machen weltweit derzeit einen Schritt nach dem anderen zurück in die Vergangenheit.

Die Rechten präferien die Frau als Hausfrau und "Gebärmaschine" verweigern ihnen die Selbstbestimmung über den eigenen Körper, wollen Alleinerziehende von den Sozialleistungen ausgrenzen. ( siehe Parteiprogramm der AFD, Freie Wähler, NPD)

Im Iran werden Frauen, nur weil sie dem Patriachat nicht mehr gehorchen wollen brutal niedergeschlagen oder vergiftet ( Schülerinen), in Afghanistan werden Frauen wieder von Bildung ausgeschlossen, in den USA wird von der GOP alles gemacht um die Frauen in Abhängigkeiten ihrer Männer zuhalten, indem man ihnen das Recht auf ihren Körper verwehrt usw.

Im Internet verbreiten sich die Incels, die mit Vorliebe Frauen beleidigen und beschimpfen

Man bekommt den Eindruck, Frauen zu diskreditieren ist Gesellschaftsfähig geworden, siehe die Shitstorms gegen Politikerinen oder andere Frauen die sich für Klima, Gleichberechtigung usw. einsetzen


QuoteWilliam S. Christ

Viele Männer begründen ihr Handeln damit, dass sie sich Respekt verschaffen wollten.
Ich habe dazu eine glasklare Ansicht: wenn du Frauen schlagen musst, um Respekt zu bekommen, verdienst du keinen Respekt!


Quotelone wolf

Erschreckend. Was für armselige Würstchen sind diese "Männer", die meinen ihre Frauen schlagen zu dürfen?
Immer öfter, schäme ich mich für meine Geschlechtsgenossen.


...

Textaris(txt*bot)

#218
"Oberösterreich: Mann transportierte Leiche seiner Ehefrau im Kofferraum" (24. Juli 2023)
Die Leiche wurde bei einer Verkehrsanhaltung entdeckt. Die Frau ist vermutlich eines natürlichen Todes gestorben
Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000180311/mann-transportierte-leiche-von-ehefrau-im-kofferraum


QuoteMountain Biker

... Holocaustleugnung, Corona Leugner, Verweigerer der Schulmedizin. ...


QuoteEr narrte die Polizei, furzte einen Beamten an: Impfgegner Florian O. (38) stand Mittwoch in Linz vor Gericht – zu Haftstrafe verurteilt.
Florian O. (38) ist einer der bekanntesten Impfgegner in Oberösterreich. Er organisierte Anti-Corona-Maßnahmen-Demos in Linz, betrieb einen eigenen Telegram-Schwurbler-Channel, stellte Videos auf YouTube online.
Als man Maske tragen musste, weigerte er sich. Weil: Er hatte ja ein Attest. Allerdings von einem Arzt ausgestellt, der seit 2015 gar nicht mehr praktiziert – bzw. nicht mehr praktizieren darf.


https://www.heute.at/s/impfgegner-38-furzte-polizisten-an-er-muss-in-haft-100196280

QuoteJasmin

Lach

https://www.heute.at/s/impfgegner-38-furzte-polizisten-an-er-muss-in-haft-100196280#story_comments

Quotet. quispel

Unabhängig davon, dass hier erwachsene Menschen wirklich auf einen ganz verfehlten Weg gekommen sind, empfinde ich großes Mitgefühl für alle fünf Mitglieder dieser Familie und mag mir die große Verzweiflung, Trauer, Einsamkeit aller Beteiligten gar nicht vorstellen müssen. Hämische Kommentare finde ich völlig unangebracht.


QuoteRagnar76

Schon wieder ein polizeibekannter, abermals in Oberösterreich aus dem rechten Milieu. ...


Quotemaitri

Ich glaub der ist gar nicht wirklich rechts, sondern einfach nur psychisch krank.


Quote1Bauer

Ich kann mir jetzt schon die Reaktion der Szene und seiner Fans vorstellen:
-warum wird das so breitgetreten
-alles inszeniert
-er hat doch recht
-schuld sind die Medien
Kurz gesagt, die suchen sich aus seinen Aussagen was ihnen passt, verleugnen alles andere und Schuld sind sowiso die Politiker/Medien/grauen Emminenzen/Asylanten


QuoteSteirerbub1

Die Szene teilt dies:

Der bekannte Linzer Demoorganisator Florian O. wurde wegen seines Engagements gegen die menschenrechtswidrigen Coronamaßnahmen massiv behördlich drangsaliert und verfolgt. Wegen an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfen bereits früher inhaftiert, wollte O. keine weitere drohende Haftstrafe wegen eines neuerdings streng verfolgten NS-Vergleichs absitzen und war seit längerem untergetaucht. Nun tauchte er bei einer angeblichen Routinekontrolle wieder auf – mit seinen drei Kindern auf der Rückbank und der Leiche seiner Frau im Kofferraum. Die Headlines sind an Hass und Häme kaum zu überbieten. Die für derbe, tendenziöse Formulierungen bekannten OÖN titelten gleich "Bekannter Linzer Coronaleugner hatte Leiche seiner Frau im Auto". Ob O. die Existenz des Virus jemals geleugnet hat, ist unklar, doch rund um das Todesdrama noch nachzutreten, zeigt die Verkommenheit der heimischen Medienlandschaft. An dieser Stelle müssen wir auf Basis der uns zu Ohren gekommenen Aussagen aus dem Freundeskreis mutmaßen: Tatsächlich dürfte seine Frau schon längere Zeit schwer gegen ein Krebsleiden angekämpft haben. Diesen Kampf verlor sie wohl gestern, Sonntag. Ob ihr flüchtiger Ehemann anwesend war oder hinzugerufen wurde, ist unklar. Was dann geschah, wird wohl als irrationale Reaktion in einer Ausnahmesituation zu verbuchen sein. ...
https://report24.news/hass-und-haeme-im-mainstream-ueber-todesdrama-fluechtiger-linzer-demoorganisator-festgenommen/


QuoteFerdl2k

Ein esoterischer Nazi und dem Laufen zig Tausende nach.
Hoffentlich haben die Kinder nicht zu viel Schaden genommen.


...

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Quote[...] Linz – Dass er mit seiner toten Ehefrau im Kofferraum unterwegs war, hat für den Organisator von Linzer Corona-Demos keine juristischen Konsequenzen. Das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt, berichtete das "Oö. Volksblatt" am Donnerstag. Reinhard Huemer-Steiner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, bestätigte das gegenüber der APA. Die Frau sei eines natürlichen Todes gestorben, und die Tatbestände der unterlassenen Hilfeleistung und der Störung der Totenruhe seien nicht vorgelegen.

Der 39-jährige Maßnahmengegner war vor einem Monat vom Landesgericht Linz wegen Holocaustleugnung zu drei Monaten bedingt verurteilt worden, weil er auf Social Media Ausgangsbeschränkungen und Impfpflicht mit der Judenverfolgung verglichen hatte. Es handelte sich dabei um eine Zusatzstrafe zu einer früheren Verurteilung.

Der Prozess gegen ihn hatte mit etlichen Monaten Verspätung stattgefunden. Denn er war im August des Vorjahres nicht zu seinem Prozess erschienen und anschließend untergetaucht. Als er von der Polizei geschnappt wurde, hatte er die Leiche seiner wenige Stunden zuvor an einer unbehandelten Krebserkrankung verstorbenen Frau im Auto, auch die drei Kinder des Paares saßen im Wagen. (APA, 14.12.2023)


Aus: "Frauenleiche im Kofferraum: Ermittlungen gegen Corona-Demo-Organisator eingestellt" (14. Dezember 2023)
Quelle: https://www.derstandard.at/story/3000000199607/frauenleiche-im-kofferraum-ermittlungen-gegen-coronademo-organisator-eingestellt

QuoteReh im Wunderland

Ich möchte mich hierzu nicht äussern es steht mir nicht zu und niemand kennt die wirklichen Bewegründe für sein handeln. Möge der Familie geholfen werden.


QuoteLev 26:14-41

Diese ganze Geschichte kann sich doch keiner ausdenken.


QuoteGatolion

Wie lange darf mit einer Leiche im Kofferraum herum gefahren werden?


Quotefrau.1.stein

Es ist keine Störung der Totenruhe, wenn man den verstorbenen Ehepartner in den Kofferraum packt und herum fährt?
Jetzt bin ich überrascht.


QuoteRobert Bernstich

Die Störung der Totenruhe umfasst zum einen die Mißhandlung / Verunehrung von Leiche oder Asche, zum anderen den "Diebstahl" von Leiche / Asche. Da der Witwer in diesem Fall der Verfügungsberechtigte war (die Leichte also nicht "gestohlen" hat), liegt keine Störung der Totenruhe vor.
Allerdings natürlich mehrere Verstöße gegen das Bestattergesetz (Leichentransport im Privat-PKW etc.), das ein Landesgesetz ist. Wird hier aber offenbar nicht weiter verfolgt.


...

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Bei einem Schusswaffenangriff im US-Bundesstaat Maine sind mehr als 20 Menschen getötet worden. "Wir haben 22 bestätigte Tote und viele, viele Verletzte", sagte ein Mitglied des Stadtrats von Lewiston, Robert McCarthy, dem Sender CNN. Der US-Sender berichtete unter Berufung auf mehrere Polizeiquellen von 50 bis 60 Verletzten. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür bisher nicht.

Das Krankenhaus in Lewiston sprach von "zahlreichen Opfern". Es arbeite mit umliegenden Krankenhäusern zusammen, um alle Patienten aufzunehmen. Die Polizeibehörden der Stadt Lewiston und des dortigen Androscoggin County teilten mit, sie seien mit Hunderten Beamten im Einsatz.

Der mutmaßliche Täter, der noch auf der Flucht ist, hatte den Angaben nach zunächst in einem Bowlingcenter und später in einem Restaurant das Feuer eröffnet. Die Polizei veröffentlichte Bilder einer Überwachungskamera, die einen Mann mit vorgehaltenem Gewehr zeigten. Sein Auto soll CNN zufolge mittlerweile gefunden worden sein.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich laut den Behörden um den 40-jährigen Robert C. Die Polizei teilte mit, er sei bewaffnet und gefährlich. C. sei Schusswaffenausbilder und Reservist der U.S. Army, zitierten mehrere Medien aus einer internen Notiz der Staatspolizei von Maine. Im Sommer soll er demnach zwei Wochen in einer psychiatrischen Einrichtung verbracht und davon gesprochen haben, Stimmen zu hören.

Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, in ihren Häusern zu bleiben und nicht auf die Straße zu gehen. Geschäften und Restaurants wurde geraten, zu schließen. Auch Schulen sollten geschlossen bleiben. "Bitte suchen Sie weiterhin Schutz oder bringen Sie sich in Sicherheit", hieß es in einer Mitteilung der Schulbehörde.

McCarthy sagte, die Krankenhäuser in der kleinen Stadt seien nicht dafür ausgelegt, mit einer Lage wie dieser fertig zu werden – "sie tun, was sie können". Die Lage sei surreal. "Es ist einfach so unwirklich", sagte McCarthy. "Man sieht es in den Nachrichten und sagt sich, dass das hier nie passieren wird. Und dann passiert es hier und es haut dich einfach um."

Aus dem Weißen Haus hieß es, US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall unterrichtet worden und werde auf dem Laufenden gehalten. Er habe mit der Gouverneurin von Maine, Janet Mills, telefoniert, wie auch mit Kongressmitgliedern aus dem Bundesstaat, und habe die volle Unterstützung des Bundes nach dem "schrecklichen Anschlag" angeboten.

Lewiston hat rund 37.000 Einwohner, gehört zum Androscoggin County und liegt etwa 56 Kilometer nördlich von Portland, der größten Stadt Maines. Der Bürgermeister von Lewiston, Carl Sheline, teilte mit, er sei erschüttert über den Vorfall. "Lewiston ist bekannt für seine Stärke und seinen Mut und wir werden beides in den kommenden Tagen brauchen."


Aus: "Mindestens 22 Tote bei Schusswaffenangriff in Maine – Schütze flüchtig" (26. Oktober 2023)
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-10/usa-maine-schusswaffenangriff-tote-verletzte

QuoteBALOG

Im Sommer soll er demnach zwei Wochen in einer psychiatrischen Einrichtung verbracht und davon gesprochen haben, Stimmen zu hören.

Ich möchte nicht in der Haut der Psychologen/Psychiater stecken, die ihn haben ziehen lassen. Aber ja, die inneren Stimmen haben keine Lautsprecher. Schwierig, eine gute Gefahrenprognose zu stellen.
Dazu die Möglichkeit, sich der USA leicht Waffen zu beschaffen. Ein ausgebildeter Soldat, der Amok läuft.

Mir tun die vielen Opfer, Verletzten, Angehörigen leid. Eine verrückte Tat. Ich hoffe, sie findet schnell ein Ende.


QuoteKing Tut

Mein Beileid an die Angehörigen der Opfer


QuoteWilliam S. Christ

Man muss es leider mit einem Schulterzucken so sagen: aha, der übliche, regelmäßige Amoklauf in den USA.
Ich weiß, das klingt jetzt böse und zynisch und man wird mir entgegen halten, es seien doch Menschen gestorben, schrecklich.

Aber ganz ehrlich: ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich genau solche Meldungen schon in irgendeiner Variante gelesen habe.

...


QuoteAnguiriel

Thoughts & Prayers...


Quote
Kommentator1990

Das Recht auf Waffenbesitz ist vielen Amerikanern wichtiger als die Sicherheit vor solchen Menschen. Schlussendlich hat man sich mit den Konsequenzen arrangiert.


Quotealliance1979

Es ist einfach nur gruselig. Noch gruseliger dürfte wohl der Umstand sein, dass die Lösung für viele am Ende lauten wird, noch mehr Waffen unter das Volks zu bringen. Damit diese sich besser verteidigen können. ...


QuoteHanseat01

Und wieder wird die NRA argumentieren:"Nur gute Menschen mit Waffen können schlechte Menschen mit Waffen stoppen". Man fragt sich, wann es denn in der Vergangenheit diesen guten Menschen mit Waffen jemals gelungen ist, solche Taten zu Verhindern. Wenn überhaupt, dann konnte man bestenfalls die Folgen einer solchen Tat begrenzen.


QuoteDer andere Gott

Die Fälle schaffen es nicht in die deutschen Medien.


QuoteMagnus Nufer

Das Waffenrecht ist nicht die Ursache dieser Probleme. Andere Länder haben auch ein liberales Waffenrecht.

Die Ursache ist m. E. eher eine verbreitete Mentalität des individualistischen und egozentrischen "Stand your ground", des ständigen Wettbewerbs und einer Vegötterung von eigener Stärke und Waffen, die wichtiger sind als das Leben anderer Menschen.

Diese Mentalität wird man nur schwer ändern können, und solange sie existiert, bleibt zur Symptombekämpfung nur eine Verschärfung des Waffenrechts. Aber dazu wird es nicht kommen.


Quoteisserley

Interessant. Nach lesen des Artikels habe ich über mögliche kommtare nachgedacht. Was ich schreiben könnte, was wohl von anderen geschrieben wird.
Es ist tatsächlich alles gesagt.

Jeder kennt das Problem, jeder kennt die Lösungsansätze ...


Quote
Rabottiker

Ich erinnere mich noch an das Massaker an der Columbine-High-School in Colorado, ich meine es war 1999. Damals ein Schock für mich und meine Generation.
Heutzutage nehme ich solche Massaker nur noch wahr, sogar ohne Achselzucken. Wie sehr man sich doch an sowas gewöhnen kann, Wahnsinn!

Ohne zu verklärend nostalgisch werden zu wollen, manchmal vermisse ich die 90er Jahre.


QuoteMr Green

Es sollten Waffen aus Armeebeständen an die örtliche Bevölkerung verteilt werden. Dann haben die Guten wieder die Übermacht. Schließlich sind die Woken Schuld wenn diese sich aus woken Gründen nicht bewaffnen. Problem gelöst.

Satireaus.


QuoteTaranis

Ein Blick in die Kommentarspalte offenbart die übliche Reaktion deutscher Kommentatoren. Es wird einhellig über die Waffengesetze gesprochen bzw. teils pietätlos gelästert, aber keiner stellt die Frage, was in einer Gesellschaft schief läuft, dass sie so viele Menschen produziert, die glauben es wäre akzeptabel Unbeteiligte aus Frust über die eigenen Probleme zu töten. Völlig egal ob dieser feige Mord nun mit einer Schusswaffe, einem LKW, Feuer legen, Sprengstoff oder vergiftetem Trinkwasser passiert.

Hauptsache man hat sich selbst als moralisch überlegen positioniert, indem man sich über Waffengesetze äußert. Als ob Menschen, die Mord akzeptabel finden, dann keine Waffen kaufen, weil sie illegal sind. Es ist immer wieder die gleiche Debatte über Symptome, ohne auch nur an den Ursachen zu kratzen.


QuoteFeistus Raclettus

Nach Logik der NRA wäre das Geschehen anders verlaufen, wenn alle bewaffnet gewesen wären. Dann hätte sich jeder verteidigen können. Auf jeden schießen, der bewaffnet ist, könnte ja der Angreifer sein....

Danach wäre Totenstille.


QuoteWuerther

Ich frage mich, ob es irgendwo eine "Schmerzgrenze an Toten" gibt, ab der die US-Amerikaner über das Thema Schusswaffenerwerb und - Besitz nachdenken ? Da es vermutlich keine gibt, sollte zumindest auf den Grabsteinen stehen "ich starb, weil es ein Grundrecht auf Waffenbesitz gibt".


...

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Acht Monate nach den tödlichen Messerattacken von Duisburg ist ein Islamist dafür zur Höchststrafe verurteilt worden. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht verurteilte den 27-Jährigen wegen Mordes und vierfachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere seiner Schuld fest, was eine Entlassung nach 15 Jahren Mindesthaftdauer praktisch ausschließt. Zudem verhängte es die anschließende Sicherungsverwahrung.

Der Täter hatte in der Nacht des 9. April in Duisburg auf der Straße einen 35-jährigen Mann mit mindestens 28 Messerstichen getötet. Neun Tage später stach er dann in einem Duisburger Fitnessstudio vier Besucher mit einem Messer nieder und verletzte sie schwer.

Der Mann hatte die Taten gestanden. "Ich wollte so viele Menschen wie möglich töten", sagte er. "Ich wollte noch mehr Taten begehen, bis ich getötet werde, damit ich als Märtyrer sterbe." Eine Vertreterin der Bundesanwaltschaft sagte, der Syrer habe keinerlei Reue und kein Mitgefühl gezeigt und habe weitere Straftaten angekündigt. Er sei der Losung der Terrorgruppe "Islamischer Staat" gefolgt, die gesamte Welt zu einem Kriegsschauplatz zu machen.

Das Urteil nahm der 27-Jährige regungslos hin. Noch am Tag vor dem Urteil hatte er im Prozess erneut das Wort ergriffen und gesagt: "Sie können richten, was und wie sie wollen. Das ist nur das Leben hier im Diesseits. Wir hoffen darauf, dass Gott uns ins Paradies bringt", sagte er.

Die Nebenklage argumentiert vor Gericht, die Gleichgültigkeit des Täters sei für die Opfer und ihre Familien schockierend gewesen. Der Verteidiger hatte keinen Antrag gestellt: "Mein Mandant hat nicht mit mir gesprochen. Am ersten Tag konnte ich ihn noch bremsen, aber dann hat er eine Einlassung abgegeben, die noch über den Inhalt der Anklage hinausging", sagte der Jurist.


Aus: "IS-Anhänger wegen Duisburger Messerattacken zu Höchststrafe verurteilt" (19. Dezember 2023)
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-12/duisburg-messerattacke-is-anhaenger-urteil-lebenslang

QuoteMadeleine1

So eine verwirrte Seele.


QuoteCornelPanic

Mein persönliches Gerechtigkeitsempfinden (und ja, zugegeben, auch das Rachegefühl) ist befriedigt, dennoch lässt mich das Verhalten wie auch die Verblendung des Angeklagten ratlos zurück. Den Opfern und Angehörigen wünsche ich viel Kraft.


Quote
Chrysostoma

Ich warte seit Jahren auf die Äußerungen führender konservativer moslemischer Theologen, nämlich dahingehend, dass, wer wegen Mordes getötet wird, kein Märtyrer ist, sondern wegen Mordes in der Hölle landet.

Das würde solchem Spuk schnell ein Ende bereiten.
Mein Mitgefühl den Betroffenen und ihren Familien und Freunden.


...

Textaris(txt*bot)

Quote[...] An einer Hochschule in der Prager Innenstadt sind bei einem Schusswaffenangriff mindestens 14 Menschen getötet und 25 verletzt worden. Das teilte die tschechische Polizei mit, die zunächst von 15 Toten gesprochen hatte. Auch der Schütze sei tot, sagte Polizeipräsident Martin Vondrasek mit.

Man gehe davon aus, dass es sich um einen Studenten der Hochschule handele, der kurz zuvor seinen Vater ermordet habe und deswegen gesucht worden sei. Die formelle Identifikation stehe aber noch aus. Der mutmaßliche Täter habe sich wahrscheinlich von Amokläufen im Ausland inspirieren lassen.

Es dürfte der schlimmste Schusswaffenangriff in der Geschichte der seit 1993 unabhängigen Tschechischen Republik sein. Nach ersten Informationen wurden mindestens neun Menschen schwer bis lebensgefährlich verletzt. Der tschechische Innenminister Vit Rakusan sagte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT, es gebe keine Hinweise auf einen zweiten Schützen oder auf einen terroristischen Hintergrund. Rakusan rief die Bevölkerung dennoch auf, den Anweisungen der Polizei zu folgen.

Nach ersten Informationen soll es zu dem Vorfall an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität am Jan-Palach-Platz gekommen sein. Dort werden Geisteswissenschaften unterrichtet. Wie der Fernsehsender Nova berichtete, soll sich der Schütze zuletzt auf dem Dach des Fakultätsgebäudes aufgehalten haben. Auch eine Explosion sei demnach zu hören gewesen.

Studenten und Mitarbeiter der Universität teilten in den sozialen Medien mit, dass sie sich in Hörsälen und Büros verbarrikadiert hätten. Andere kletterten aus dem Fenster und stellten sich auf den Dachsims, um sich vor dem Schützen zu verbergen. Die Studenten und Hochschulmitarbeiter wurden bis zum frühen Abend aus dem Gebäude gebracht.

Die Menschen sollten nun nach und nach aus dem Gebäude gebracht werden. Der Rettungsdienst schickte mehrere Rettungswagen, Notärzte und einen Großraumrettungswagen zum Einsatzort. Auf Fotos war zu sehen, wie Studenten das Gebäude mit erhobenen Armen verlassen.

Der Jan-Palach-Platz befindet sich nur wenige 100 Meter von der Karlsbrücke entfernt, dem an der Moldau gelegenen Wahrzeichen der Stadt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot in der Innenstadt. Sie rief die Menschen auf, die Gegend weiträumig zu meiden. Anwohner sollten nicht aus dem Haus gehen.

Prags Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda sprach von einer "Tragödie". Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sagte er: "Das Schlimmste daran ist, dass diese Dinge nicht zu verhindern sind." Viele dächten, so etwas könne nur in den USA passieren, weil viele dort bewaffnet seien. Es zeige sich, dass dem nicht so sei.

Tschechiens Präsident Petr Pavel sprach den Angehörigen der Getöteten sein Beileid aus. Er dankte den Bürgern über die Onlineplattform X dafür, dass sie den Anweisungen der Sicherheitskräfte gefolgt seien. Wie das Büro des Staatsoberhaupts mitteilte, brach Pavel seinen derzeitigen Frankreich-Besuch ab, um vorzeitig nach Tschechien zurückzukehren.

Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sprach den Familien und den Freunden der Opfer ihr Mitgefühl aus. "Der Anschlag mitten in Prag trifft Europa im Herzen. Wir sind in Trauer", schrieb die Grünen-Politikerin auf X.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb auf X, die Nachricht über die tödlichen Schüsse habe ihn zutiefst erschüttert. "Ich bekunde meine Solidarität mit den Opfern, den Verletzten und ihren Angehörigen sowie mit dem tschechischen Volk und den tschechischen Behörden."

Die Karls-Universität wurde 1348 gegründet und zählt damit zu den ältesten europäischen Universitäten. Sie hat insgesamt rund 49.500 Studentinnen und Studenten. Davon studieren rund 8.000 an der Philosophischen Fakultät – Fächer wie Germanistik, Slawistik oder Geschichtswissenschaften.


Aus: "Bewaffneter tötet 14 Menschen an Hochschule in der Prager Innenstadt" (21. Dezember 2023)
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-12/prag-schuesse-universitaet-polizei-tote

QuoteBudHill

Mein Gedanken sind bei all den direkten und indirekten betroffenen Personen und deren Nächsten. ...


Quote
Dei

Unschuldige Menschen wurden aus dem Leben gerissen. Mein aufrichtiges Mitgefühl an die Angehörigen und Bekannten der Opfer und den Verletzten gute Genesung.


QuotePaul Freyburger

Er hat zuvor seinen Vater ermordet. Er schrieb auf Telegramm, dass er alle hasse und ihn alle hassen. Er wolle möglichst viel Schmerz anrichten. Dabei hat er für seine Bakkalaureatsarbeit [unterster akademischer Grad (in Österreich, England und Nordamerika)] dieses Jahr eine Auszeichnung bekommen. Die Tat hat er angekündigt.

Das klingt für mich als Laien nach einer Persönlichkeitsstörung oder Wahn.

Es geschah um 15.05. Er hat auch auf den Platz oder die Straße geschossen.

Quellen: zpravy seznam.cz

Da man solche Menschen, die sich abkapseln, nur schwer erkennt, sollte man das Waffenrecht verschärfen. Jeder Massenmord dient wieder anderen Gestörten als Vorbild, weil die Medien darüber berichten müssen.


Quotestefanincello

Mein Beileid allen Angehörigen der Opfer. Was anderes fällt mir leider nicht ein. Traurig, dass es immer wieder Menschen gibt, die den Hass, den sie auf sich selbst haben, auf anderen, unschuldigen ausleben.


QuoteGive Peace Every Chance

Das sehen sie falsch - solche Amokläufer, hassen nicht sich selbst, sondern immer nur die anderen, die sie vermeintlich nicht an ihrem erstrebenswerten Leben teilhaben lassen


QuoteKay-Ner
Antwort auf @Paul Freyburger

Es gibt da wohl keine Definition, die für alle Täter passt.
Von frühen Krankheiten bis Ego Kränkungen, verschiedene Personen verschiedensten Alters greifen zu Waffen und morden.

Manchmal gings nur darum, dass man die Maskenpflicht angesprochen hat.

Vernichtungswille gegenüber Menschen, ist m.E. nicht rational greifbar und inkludiert mehr Brutalität als wir Beobachter mit diesen simplen Begriffen umfassen können.


...

Textaris(txt*bot)

Quote[...] ITZEHOE taz | Es war eine Tat, die Schleswig-Holstein erschütterte: Am 25. Januar 2023 stach ein damals 33-jähriger Mann in einem Regionalzug auf Mitreisende ein, tötete zwei Jugendliche und verletzte vier weitere Personen schwer. Seit Juli wird gegen den Mann, der die Angriffe zugibt, verhandelt. Im politischen Raum steht die Frage, ob es durch bessere Zusammenarbeit der Behörden oder andere Maßnahmen möglich gewesen wäre, die Tat zu verhindern.

Vor Gericht geht es vor allem darum, ob der Mann damals unter einer psychischen Krankheit litt oder nicht. Dazu sagten am Montag vor dem Landgericht Itzehoe nun zwei Ärzte aus, die Ibrahim A. vor der Tat während seiner Untersuchungshaft behandelt hatten. Es ging um die Frage, in welchem Zustand er sich damals befunden hatte.

Er habe den Teufel gehört, sagte Ibrahim A. demnach einer Bediensteten im Gefängnis Billwerder – dort saß der Staatenlose, der aus Palästina stammt, für fast ein Jahr in Untersuchungshaft. Entlassen wurde er im Januar 2023, nur wenige Tage vor der Tat im Zug.

Einer der Mediziner, der drogensüchtige Gefangene mit Methadon versorgt, berichtete ebenfalls davon, dass A. von einem ,,bösen Teufel" erzählt habe. Aber bei Nachfragen habe es Widersprüchlichkeiten gegeben. ,,Die Symptome waren sehr wechselhaft. Ich habe den Psychiater nicht beneidet", sagte er.

Dieser Psychiater ist Oberarzt des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf (UKE), der regelmäßig psychisch auffällige Insassen des Gefängnisses behandelt. Ihm gegenüber leugnete A., Stimmen gehört zu haben. Dafür klagte er über ständige Klopfgeräusche, die der Psychiater als akustische Halluzinationen interpretierte.

Zudem stellte er ,,Auffälligkeiten im Gefühlsleben" fest: Teils sei A. distanzlos gewesen, teils bei ernsten Themen unangemessen fröhlich, habe manchmal ,,fratzenartig" gelächelt. Einmal habe A. von Folter durch die Hamas und dem Tod von Familienangehörigen gesprochen, was auf eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hindeuten könnte. ,,Darüber wollte er aber nicht sprechen, das ist bei dieser Störung ungewöhnlich", sagte der Zeuge.

Bei einem Treffen habe A. erzählt, er sei traurig, weil seine Mutter gerade gestorben sei – später erfuhr der Psychiater, dass dieser Todesfall lange zurücklag. Einmal beschuldigte er Ärzte und Personal, sie hätten ihn durch die Zellentür beschimpft. Immer wieder wurde A. aggressiv.

Ein klares Bild ergab sich aus diesen Details nicht: ,,Psychotisches Syndrom, Verdacht auf PTBS, Drogenabhängigkeit, emotional impulsive Persönlichkeitsstörung, möglicherweise eine komplexere Psychose oder Schizophrenie", fasste der Psychiater zusammen. Eine abschließende Diagnose stellte er nicht: ,,Ich dachte, ich sehe ihn noch, ich hatte Folgetermine vereinbart."

Aber A. wurde unerwartet entlassen – ein Gericht verfügte, dass die U-Haft bereits zu lang gedauert hatte. Es gab keine Vorbereitung, keine Klärung, wohin der obdachlose A. nun gehen könnte. Zuständig war für ihn die Ausländerbehörde in Kiel. Dort war nicht einmal bekannt, dass A. in Hamburg im Gefängnis saß.

Um seine Papiere auf den neuesten Stand zu bringen, fuhr A. nach Kiel, wurde dort von einer Behörde zur nächsten geschickt. Bevor er sich auf den Rückweg nach Hamburg machte, stahl er ein Messer in einem Supermarkt. Damit stach er brutal und offenbar wahllos auf Mitreisende ein. Auf dem Bahnhof von Brokstedt wurde er überwältigt. Eine junge Frau und ihr Freund starben sofort. Eine schwer Verletzte beging später Selbstmord.

Hätte die Tat verhindert werden können, wenn die Behörden besser zusammengearbeitet hätten? Direkt nach dem Vorfall wurden diverse Maßnahmen diskutiert, darunter Waffenverbotszonen an Bahnhöfen und Zügen sowie Bodycams für Zugbegleiter.

Der Hamburger Senat schuf die Funktion von ,,Übergangscoaches" für Untersuchungsgefangene, die seit Anfang 2024 arbeiten. Diese Hilfe sei einmalig in der Bundesrepublik, sagt Justiz-Senatorin Anna Gallina (Grüne): ,,Wir verbessern so die psychologische Versorgung in der Untersuchungshaft."

Auch in Schleswig-Holstein gebe es mehr Mittel für Opferversorgung und psychosoziale Versorgung für Straftäter, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) zum Jahrestag der Tat. Doch es bleibe beim ,,Klein-Klein", kritisierte der FDP-Landtagsabgeordnete Bernd Buchholz. Der Informationsaustausch zwischen den Behörden habe sich nicht verbessert.

Während der Aussagen der Ärzte und der detaillierten Nachfragen des Gerichts starrte Ibrahim A. vor sich hin, gähnte, wischte über die Tischplatte. Neben ihm saß ein Dolmetscher, der die Verhandlung übersetzte, doch unklar blieb, ob die Worte A. überhaupt erreichen, ob sie ihn interessieren.

Seit neun Monaten läuft der Prozess in einem gesicherten Saal im Industriegebiet, er wird voraussichtlich noch bis mindestens Mitte Mail fortgesetzt. Die Staatsanwaltschaft hält A. für schuldfähig. Ein psychiatrischer Gutachter begleitet das Verfahren. Er fragte die Zeugen unter anderem nach den Folgen eines abrupten Methadon-Entzugs.


Aus: "Prozess um Angriff von Brokstedt: Ein ,,böser Teufel" im Kopf" Esther Geisslinger (9.4.2024)
Quelle: https://taz.de/Prozess-um-Angriff-von-Brokstedt/!6000464/