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[Super 8... (Notizen)]

Started by lemonhorse, September 20, 2007, 03:28:17 PM

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lemonhorse

Quote[...]  Anders als heute, da jedes Handy digitale Clips schießt, mussten sich die Filmfreunde vor 40 Jahren mit einem Super-8-Film ohne Ton herumschlagen.

...



Quelle: http://www.donaukurier.de/nachrichten/kultur/Apian-Klasse-gewinnt-Fliesstext10-Film-Finale;art598,2333030 (11.10.2010)

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Quote[...] Super 8 ist ein im Herbst 1964 von Kodak vorgestelltes und im Mai 1965 eingeführtes Schmalfilm-Filmformat. Hauptsächlich wurde es früher benutzt, um Familienfeste, Zoobesuche und Urlaube in bewegten Bildern festzuhalten. In diesem Sektor wurde Super8 inzwischen fast komplett von der Videotechnik abgelöst. Bei zahlreichen Enthusiasten und Kunst- wie Experimentalfilmern ist es jedoch immer noch in Gebrauch.

[...] Die Bezeichnung ,,Super" in Super 8 bezog sich auf das größere Bildformat gegenüber dem bisherigen 8-mm-Film. Dies wurde durch eine schmalere Perforation ermöglicht, wobei die Löcher auch an einer anderen Stelle saßen, nämlich immer in der Mitte eines Bildes anstatt zwischen zwei Bildern. Mit Erscheinen von Super 8 ging man dazu über, das vorherige Format als Normal 8 (englisch: Regular 8) zu bezeichnen. Die Bildgröße wuchs von 4,9 mm x 3,6 mm auf 5,69 mm x 4,22 mm (7 mm Diagonale) und somit um etwa 36 %. Konnte man mit Normal 8 etwa die Auflösung eines Fernsehbildes erzielen, ließ sich dies abhängig vom verwendeten Film mit Super 8 deutlich übertreffen.

Der zweite Unterschied bezog sich auf die Handhabung. Musste bisher der lose aufgewickelte Film umständlich eingefädelt werden, wurde der Super-8-Film in Kassetten geliefert, die sich ganz einfach einlegen ließen. Damit setzte Kodak eine Linie fort, die man 1963 mit dem Instamatic-System für Fotokameras startete und später mit dem Pocket-Film fortsetzte: mit einer möglichst einfachen Handhabung sollte das Fotografieren und Filmen auch technisch unkundigen Menschen nahegebracht werden. Eine Kassette enthielt dabei 15,25 m, entsprechend 50 ft Filmmaterial, was bei der für Super 8 normalen Bildfrequenz von 18 Bildern/s eine Laufzeit von 3 min 20 s ergab; die genaue Einzelbildzahl (besonders für Berechnungen von Zeitrafferaufnahmen wichtig) beträgt pro 15m-Kassette etwa 3.600 Bilder (+/- 50 Bilder Belichtungs- und Schnitttoleranz an Anfang und Ende).

[...] Die Verkaufszahlen an Geräten stiegen bis zum Höhepunkt in den Jahren 1974/75 stetig an und fielen dann wieder erheblich ab; schon 1980 war aufgrund Marktsättigung ein derart niedriges Niveau an neuem Bedarf für Kameras und Projektoren erreicht, dass die meisten Gerätehersteller nicht mehr rentabel produzieren konnten, was ein wichtiger Grund für diese Hersteller war, von Super 8 auf andere Technologien (z. B. Camcorder oder Drucker, oft auch der Rückzug aufs Kerngeschäft Photographie) umzuschwenken. Infolgedessen gibt es seit etwa 1985 fast keine neuen Kameras oder Projektoren mehr zu kaufen. "Schlusslichter" waren Zenit und Beaulieu, die erst Mitte der 1990er die Produktion von Kameras und Projektoren einstellten. Lediglich Classic Home Cinema brachte 2002 noch einmal eine Kleinserie von Fumeo-Projektoren auf den Markt. Seitdem ist der Markt auf internationalen Super-8-Filmbörsen (wie etwa Waghäusel) oder eBay ausschließlich auf Gebrauchtgeräte angewiesen, die z.T. auch "wiederaufgearbeitet" angeboten werden.

Der Verbrauch von Filmmaterial erreichte erst um 1979 und 1980 mit jährlich 19 Millionen allein in Deutschland verkauften Super-8-Kassetten seinen Höchststand. Anders als die Gerätehersteller gaben die meisten Hersteller von Super-8-Film erst Anfang bis Mitte der neunziger Jahre ihre Produktion auf; von diesen hielt Agfa am längsten aus, wo noch bis 1996 der hauseigene Agfa Moviechrome 40 entwickelt wurde. Einzig Kodak hat seine Produktion nie eingestellt, und inzwischen sein Super-8-Portfolio sogar durch zwei Negativfilme erweitert (s. u.). Seit Ende der neunziger Jahre sind auch wieder ein paar neue Hersteller hinzugekommen, z. B. Wittner Kinotechnik, GK-Film und KAHL Film (s. u.), und seit kurzem (2006) gibt es auch erstmals Fujimaterial in der Super-8-Kassette.

Die engagierten Amateure nahmen typischerweise die Vorstellung des im Vergleich zu älteren Videovarianten hochauflösenden Video-8-Systems Hi8 im Jahr 1988 zum Anlass, darauf umzusteigen, wobei zumeist die längere Aufnahmezeit, die Überspielmöglichkeit alter Aufnahmen, die einfachere Tonaufnahme, sowie die einfachere Aufnahme unter schlechten Lichtverhältnissen den Ausschlag gaben, nicht jedoch die Qualität. Nur wenige Enthusiasten filmen noch bis heute mit Super 8. Anders sieht es hingegen im Profilager aus, wo die neuen Negativmaterialien und die wesentlich verbesserten Digitalisierungsmöglichkeiten neue Einsatzmöglichkeiten eröffneten. Folglich hat Kodak seine Super8-Produkte mittlerweile auch aus dem Amateurbereich herausgenommen und der Profisparte "Motion Picture Film" untergeordnet.

[...] Standard bei Super 8 waren 18 Bilder/s, einfache Kameras liefen mit keiner anderen Geschwindigkeit. Etwas gehobene Modelle boten eine Zeitlupe, der Film lief dann bei der Aufnahme meist etwa doppelt so schnell, also mit ca. 36 Bildern/s, bei noch besseren Kameras mit 54 Bildern/s (z.B. Nizo561-S8-Kamera), in selteneren Fällen sogar 70 Bildern/s. In dieser Klasse war überdies ein Zeitraffer üblich, dabei lief der Film mit der halben Geschwindigkeit, also 9 Bildern/s in der Kamera sowie die vom Kino bekannten 24 Bildern/s. Generelles Arbeiten mit dieser Geschwindigkeit setzte einen Projektor voraus, der sich ebenfalls auf 24 Bilder/s einstellen ließ, was aber gängig war. Dann reichte eine Super-8-Kassette naturgemäß nur für 2 min 30 s. Der Vorteil lag in einer kürzeren Belichtungszeit, also weniger unscharfen Bildern schnell bewegter Objekte und einer besseren Bewegungsauflösung. 24 Bilder/s brachten gelegentlich auch einen Nutzen, wenn man sie mit 18 wiedergab, beispielsweise machten sich dadurch die Stöße bei Fahraufnahmen weniger bemerkbar. Für Aufnahmen mit 24 Bildern/s waren ausreichende Lichtverhältnisse bzw. lichtstarke Objektive (z.B. Schneider Kreuznach) von Vorteil; langsame 9 Bilder/s konnten u.U. Innenaufnahmen ohne gutes Zusatzlicht (z.B. Kaiser Scheinwerfer mit 500/1000/2000Watt) ermöglichen. Ganz wenige Kameras besaßen eine spezielle 25-Bilder/s-Stellung. Sie war für Filme gedacht, die vom Fernsehen ausgestrahlt werden sollten. Das hatte allerdings nur für Tonfilme eine Bedeutung, andernfalls brauchte der Film nur unmerklich schneller abgetastet zu werden. Schon einfache Kameras hatten eine Einzelbildschaltung, die für Trickaufnahmen gedacht war. Dabei wurde mittels Draht- oder elektrischem Fernauslöser immer nur ein einziges Bild belichtet. Mit fortgeschrittener Elektronik kam es auch zu Einstellungen, die ein selbsttätiges Auslösen beispielsweise alle 60 s ermöglichte, sowie zu einem Selbstauslöser...

[...] Alle, die in den 80er Jahren dem Super-8-Film keine Chance mehr gaben, wurden eines besseren belehrt.


Aus: "Super 8" (09/2007)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Super8



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Quote[...] Erhältliche Filmemulsionen

Die 15m-Stummfilmkassetten gibt es für etwa 15 € (plus separat zu erwerbender Entwicklung) das Stück nach wie vor zu kaufen; momentan sind etwa 20 Sorten Filmmaterial für Super 8 europaweit erhältlich. Einige Filmsorten sind zudem als Meterware erhältlich, um das Füllen von Selbstladekassetten zu ermöglichen.

Aufgrund der von seiner Einführung im März 2006 an unerwartet großen Nachfrage nach dem Velvia50D alias Cinevia für Super 8 sind für diesen Film jedoch inzwischen Versorgungs- und Herstellungsengpässe entstanden, die GK, Wittner und Frank Bruinsma bislang auch gemeinsam nicht bewältigen können, da keiner der drei auf das weltweite Absatzniveau vorbereitet war; soweit abzusehen, hatten offenbar die Mundpropaganda und erste dort einsehbare Testergebnisse über das Forum Filmshooting.com, auch im Vergleich zu Kodaks als technisch unterlegen angesehenen und darüber hinaus komplizierter zu handhabenden Ektachrome 64 T, ihr übriges zum Interesse an dem Fujimaterial beigetragen.

    * Kodak bietet den Ektachrome 64 T als Ersatz für den kürzlich eingestellten, jahrzehntelang vertriebenen Kodachrome 40 an. Dabei ist allerdings zu prüfen, ob sich die verwendete Kamera auf ISO-64/19°-Filmempfindlichkeit des neuen Filmes einstellt, weil Color-Umkehrfilme generell exakt belichtet werden müssen. Ektachrome-Filme werden im E-6-Verfahren entwickelt, einem weitverbreiteten Standardprozess für Diafilme, den praktisch alle Fotolabore noch anbieten. Darüber hinaus gibt es mit dem Kodak Vision2 zwei Negativfarbfilme für Kunstlicht mit hoher Empfindlichkeit (200 und 500 ASA) und mit Plus-X sowie Tri-X Schwarzweißfilme in zwei Empfindlichkeiten.

    * In den USA bieten einige Spezialfirmen (wie etwa Pro8mm oder Spectra Film & Video) die Konfektion und Perforation jeglicher 35-mm-Emulsionen in Super-8-Kassetten an.

    * In Deutschland bieten Wittner Kinotechnik und GK-Film darüber hinaus noch eine Reihe an Filmen an, die mit vorhandenen Kameras wesentlich einfacher zu belichten sind. Beide verkaufen den Velvia 50 D (einen auf Fujimaterial basierenden Tageslichtfilm; ,,D" steht für daylight), Wittner allein den Wittnerchrome 100 D (enthält Ektachrome 100 D von Kodak) und den Wittnerchrome 40 T (enthält Restbestände des beliebten Kodachrome 40; das ,,T" steht, wie beim Ektachrome 64 T, für Tungsten, d. h. Kunstlicht). Es gibt Gerüchte, dass Fuji die Herstellung und Lieferung des Velvia 50 D an Wittner und GK-Film einstellen und durch eine 100-ASA-Variante ersetzen will. Darüber hinaus verkauft Wittner Restbestände des Ektachrome VNF 7240, den von der amerikanischen Firma Pro8mm konfektionierten Umkehrfilm Pro8/85, Ekt 100D (enthält Ektachrome 100D), den Negativfilm Pro8/01, Neg 50D (enthält Kodak Vision2 50D) sowie in der 60m-Kameraspule den ORWO UN 54, und hat bereits in der herkömmlichen Kodakkassette die Negativfilme Pro8/05 - ASA 250 Daylight Negative (enthält Kodak Vision2 250D), Pro8/12 - ASA 100 Tungsten Negative (enthält Kodak Vision2 100D), Pro8/22 - ASA 64 Daylight Negative (enthält Fuji Super F 64-D), Pro8/63 - ASA 250 Daylight Negative (enthält Fuji Eterna 63 250 D), Pro8/92 - ASA 500 Daylight Negative (enthält Fuji Reala 50D), Pro8/53 - ASA 250 Tungsten Negative (enthält Fuji Eterna 53 250 T), und Pro8/73 - ASA 500 Tungsten Negative (enthält Fuji Eterna 500T) angekündigt.

    * Frank Bruinsmas S8 Reversal Lab in den Niederlanden bietet den Velvia 50D unter der Bezeichnung Cinevia an, und darüber hinaus auch eine neuere Variante namens Cinevia 64D mit 64 ASA; beide sowohl für Super 8 wie Single 8.

    * Auch die deutsche Firma KAHL Film bietet eine Reihe eigener Spezialfilme bis zu 800–1000 ASA für Super 8 an.

    * Zuletzt tauchten auch Gerüchte über eine eigene Super-8-Filmproduktion und -entwicklung in Nordkorea durch eine Firma namens Kim Chek auf, die nach Konsultation der entsprechenden Berliner Botschaft bestätigt werden konnten; diese Filme sollen auch außerhalb des Landes in einem geringen Umfang in Südost- bzw. Ostasien (etwa Taiwan) im Handel erhältlich sein. Die bisher einzig ermittelbare Filmempfindlichkeit dieser Filme legt die Übernahme einer alten Farbfilmformel der ehemaligen, ostdeutschen Photographicafirma ORWO aus der Zeit des Kalten Krieges nahe.

    * Tonfilm-Kassetten sind nicht mehr aus erster Hand zu bekommen, allerdings werden die zugehörigen Live-Ton-Kameras dennoch gerne verwendet, da sie die Filmgeschwindigkeit präziser als die meisten Stummfilmmodelle einhalten.

Entwicklung [Bearbeiten]

Nach Einstellung des beliebten Kodachrome 40, der als letzter Super-8-Film die Entwicklung durch Kodak im eigenen Kodaklabor im Preis beinhaltete, stellt sich die Super-8-Gemeinde zunehmend auf die Dezentralisierung des Marktes ein, wodurch Filmproduktion und -entwicklung sich zunehmend voneinander trennen. Das war bis dato im Super-8-Bereich sehr unüblich, da alle großen Firmen auf dem Markt für Super-8-Filme (z. B. Agfa, Quelle, Porst, Perutz) Kodaks Modell von Herstellung, Vertrieb und Entwicklung im selben Haus übernommen hatten.

Zwei der verbleibenden Entwicklungslabors für Super-8-Filme in Europa sind in Deutschland Andec in Berlin (geführt von Ludwig Draser) und in den Niederlanden das S8 Reversal Lab (Frank Bruinsma) in Rotterdam. Frank Bruinsma ist vor allem dem Hobbyfilmer zu empfehlen, da er recht preisgünstig arbeitet und die Entwicklung so ziemlich jedes Films anbietet, den es jemals für Super 8 gegeben hat (mit Ausnahme von Kodachromeemulsionen), so dass man leicht mit unbelichteten Filmen aus zweiter Hand (besonders von eBay und Flohmärkten) experimentieren und üben kann. Allerdings ist die Entwicklung einiger veralteter Filmsorten so teuer, dass es meistens billiger ist, neue Filme mit Entwicklungsgutschein über den Internetversandhandel zu kaufen. Andec in Berlin entwickelt vor allem schneller und mit ebenfalls professionellen Ergebnissen, jedoch nur eine begrenztere Anzahl an Filmsorten. Weitere Entwicklungslabors für Super-8-Film in Europa sind Kahl Film & TV Service in Brühl, Graficolor AG in Bern, Fotocinema srl in Rom, Color City in Champigny/Marne, Todd–AO in London und Super8.si in Slowenien.

Kodak betrieb bis September des Jahres 2006 sein eigenes Labor zur kostenfreien Entwicklung des Kodachrome 40 bei Lausanne in der Schweiz. Danach können verbleibende Filme der Emulsion, egal unter welcher Bezeichnung, gegen Entwicklungsentgelt innerhalb Europas an Wittner Kinotechnik in Hamburg geschickt werden, das zu diesem Zweck eine besondere Versandoption ohne weiter nötige Korrespondenz und unter Vermeidung weiterer Versandkosten mit der amerikanischen Firma Dwayne's angekündigt hat, welche diese Filme zumindest noch bis Ende 2010 entwickeln wird.

In den USA entwickeln außer Dwayne's auch die bereits genannten Spezialfirmen mit Ausnahme des Kodachrome 40 zumeist die Filme, die sie auf Antrag konfektioniert haben. Rocky Mountains Lab ist daneben ein generelles Photographicalabor, das unter zumeist großem Zeit- und Kostenaufwand für den Kunden historische Filmemulsionen entwickelt, darunter auch einige, die es für Super 8 gegeben hat; es ist auch weltweit das einzige neben Dwayne's, das Kodaks eigene Kodachromeemulsionen (Kodachrome II ab dem Jahre 1935, Kodachrome 25, sowie Kodachrome 40) entwickeln kann, allerdings anders als Dwayne's nur als Schwarzweißfilm, so dass auch aufgrund des großen Zeit- und Kostenaufwands der einzige Grund zur Kontaktierung des Rocky Mountain Labs ist, anderes Filmmaterial als den K40 zu entwickeln.

Mit Ausnahme des Kodachrome ist aber auch die Selbstverarbeitung nahezu aller Super-8-Filme möglich. Farbfilme bilden mit handelsüblicher, leicht verfügbarer E-6-Chemie Farbstoffe aus, die zwar nicht unbedingt typgerecht sind, was bei sowieso meist massiv überlagertem Material nicht so sehr ins Gewicht fällt bzw. sogar erwünscht sein kann. Alle am Markt erhältlichen (und nicht mehr erhältlichen) SW-Filme lassen sich mit dem ebenfalls einfach zu beschaffenden Umkehrkit der Fa. Foma zu SW-Positivfilmen entwickeln. Für das selbst Entwickeln von Super-8-Film benötigt man neben der Chemie eine Dunkelkammer, etwas Geduld oder Experiementierfreudigkeit und einen geeigneten Entwicklungstank, der die 15 m langen Filme aufnehmen kann.



Abtastung und Digitalisierung

Die digitale Revolution macht auch vor Super 8 nicht halt. Anders als allgemein angenommen, profitiert das Format aber sogar von der zunehmenden Digitalisierung bewegter Bilder, und das nicht zuletzt, als einerseits die einfachere Handhabung eigener bewegter Bilder seit Einführung des Camcorders Anfang der 80er Jahre und andererseits (wenn auch in geringerem Maß der Super-8-Verbreitung abträglich, da der Großteil der Konsumenten schon längst zu Video abgewandert war) eine annähernd TV-artige Qualität mittels MiniDV in Verbraucherhaushalte eingezogen ist, und somit diese Gründe für den Rückgang des Super-8-Filmens sich längst ausgewirkt haben.

Die Vorteile in der Abtastung und Digitalisierung von Super-8-Filmen besonders für zunehmend hinzukommende jüngere Filmer besteht in der weitaus leichteren Handhabbarkeit, überschaubareren Kosten (im Vergleich zu 16 mm und 35 mm), Schnittarbeit und sonstigen visuellen Manipulationsmöglichkeiten des Materials, wobei jedoch die Qualitätsvorteile von Film gegenüber Video (u. a. größerer Farb-, Kontrast- und Latenzumfang ohne abruptes Ausbrennen, d. h. ,,Umkippen" der Werte nach oben oder unten bei hellen und dunklen Bildanteilen, progressive Vollbildaufnahme mit niedrigerer Verschlussgeschwindkeit, höhere Auflösung als PAL-SD-Video, sowie spezifische ästhetische Chakteristika einzelner Filmemulsionen) bei geringeren Kosten als bei größeren Filmformaten ungeschmälert erhalten bleiben.

Abtastung ist darüber hinaus bei den von Kodak in den neunziger Jahren extra für den Super-8-Profibereich eingeführten, inzwischen schon in der zweiten, verbesserten Generation vorliegenden Vision-Negativfilmen geboten, die nicht projiziert werden können, sondern extra für die digitale Abtastung entwickelt wurden und daher einen für Video einfacher zu erfassenden Farb- und Kontrastumfang als das traditionelle Umkehrmaterial besitzen. Inzwischen bietet auch Wittner Kinotechnik eine Reihe weiterer Negativfilme von Kodak, Fuji und Pro8mm für dasselbe Super-8-Profimarktsegment an.

Super 8 kann auf jedes beliebige analoge und digitale Videoformat abgetastet werden und spielt in der darauffolgenden digitalen Verarbeitung seine klaren Vorteile gegenüber ursprünglichem Videomaterial voll aus.

Um ein Super-8-Bild unter Ausnutzung der formateigenen Auflösung maximal abzutasten, ist laut Angaben von Kodak eine Abtastauflösung von etwa 140 Pixel/mm, entsprechend 3600 dpi erforderlich, so dass eine Auflösung von bis zu 1.120 Bildzeilen möglich ist. Super 8 ist somit nicht nur PAL- sondern auch HD-tauglich; freilich beruht die Qualität jeder einzelnen Einstellung aber auch bei Super 8 auf der Güte der jeweils verwendeten Ausrüstung sowie der Fähigkeit des einzelnen Kameramannes, diese richtig zu nutzen und zu handhaben.

Hierbei muss natürlich beachtet werden, dass HD ein anamorphotisches Aufnahmeverfahren ist. Das bedeutet, dass der Film, bei der Telecine auf HD, oben und unten quasi abgeschnitten wird respektive an den Seiten schwarze Balken sind. Er muss optisch gestreckt werden, um später auf einem 16:9-TV-Monitor korrekt wiedergegeben werden zu können.

Aus diesen genannten Gründen, zu denen auch die seit den späten neunziger Jahren zu beobachtende Verlagerung des Super-8-Marktes weg vom Amateurumkehr- hin zum Profinegativbereich zählt, ist ein Rückgang an tatsächlicher analoger Projektion von Super 8 zu beobachten, so dass sich die Be- und Verarbeitung gedrehter Filme sowie auch der Super-8-Konsum zunehmend auf Fernseher, Computerbildschirme und die digitale Projektion verlagert.

Professionelle Abtastung (engl. telecine oder telecining) ist gerade aufgrund der momentan unübersichtlichen Marktlage vom einfachen Abfilmen von Super-8-Filmen streng zu trennen.

Beim einfachen Abfilmen wird zumeist der Film auf eine Leinwand, Zimmerwand (daher die häufige engl. Bezeichnung off-the-wall transfer für Abfilmen) oder ein Stück Papier projiziert, um dann einfach mit einer elektronischen Kamera abgefilmt zu werden. Dieses Verfahren ist für einen Großteil der kursierenden Gerüchte über angeblich schlechte Qualität des Super-8-Formats verantwortlich:

    * Da die Bildgeschwindigkeit des Projektors und der Kamera vollkommen getrennt und asynchron laufen, treten schnelle, starke Helligkeitsschwankungen, das berüchtigte Flimmern auf,
    * aus optiktechnischen Gründen weist das Videoergebnis eine starke Abdunklung zu den Rändern hin und eine viel zu große Helligkeit in der Bildmitte auf (die Lampencharakteristik des Projektors wird so nachträglich sichtbar), wodurch der sog. Hotspot entsteht,
    * die zumeist vollkommen automatisch betriebene Kamera kommt mit Veränderungen von Helligkeit im Bild (etwa durch Kameraschwenks) schlecht klar,
    * der Autofokus verstellt sich häufig, was zu gravierenden Unschärfen führt,
    * dem Autofokus und der Autoblende ähnlich verhält sich der schwankende automatische Weißabgleich,
    * zu guter Letzt wird jeglicher momentan auf dem Film befindliche Schmutz und jedes Haar reproduziert.

Aus diesen schwerwiegenden technischen Gründen, zu denen noch einige weitere (wie etwa Achsenverschiebung durch Standpunkt der Kamera im Verhältnis zum Projektor) hinzukommen, ist eine professionelle Abtastung von Super-8-Filmen zu bevorzugen, die mit anderen Geräten als analogen Projektoren, d. h. mit professionellen Filmabtastern arbeitet und zumeist im Rahmen von 1–4 Euro pro Filmminute incl. vorheriger Reinigung erhältlich ist.

Da der Markt jedoch, wie erwähnt, momentan nicht transparent ist, sagen die Werbeangebote auf diesem Gebiet sogar dann zumeist nicht viel aus, wenn wirklich das Wort Abtastung an sich Erwähnung findet. Anbieter beziehen sich bei zumeist oberflächlicher Beschreibung ihrer Verfahren oft einfach auf die Technik ihrer Videokamera, mit der sie projizierte Filme abfilmen, so dass z. B. von LCD- oder Linsencharakteristika die Rede ist.

Besondere Skepsis ist bei Angeboten angebracht, in denen Anbieter im vornherein das Ergebnis ihrer Leistungen damit rechtfertigen wollen, dass Super 8 geringere Qualität, etwa eine geringere Auflösung, als selbstaufgenommene VHS (das gerade mal bis zu 300 Bildzeilen erreicht) oder Video im Allgemeinen aufweise.

Neben der Abtastung gibt es aber zusätzlich noch ein weiteres Verfahren der Digitalisierung von Schmalfilmen (Super 8, Single 8, Normal 8, Doppel 8). Das ist die Erfassung des Films in kurzen Abschnitten mittels eines hochwertigen Flachbett-Scanners (mindestens 3600 dpi optische Auflösung und ein dMax von mindestens 3.2, besser 3.6 oder 4.0). Aus diesen Filmstreifen werden dann mittels eines Programms die Einzelbilder gewonnen, aus denen dann das Video erstellt wird. Dieses Verfahren bringt sehr gute Ergebnisse und ist geeignet von Amateuren im Heimverfahren durchgeführt zu werden, allerdings erfordert es einen relativ hohen Zeitaufwand, der aber durch die Resultate gerechtfertigt wird. ...

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Aus: "Super8" (7. Mai 2010)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Super_8