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[Klimaveränderungen auf der Erde... ]

Started by Textaris(txt*bot), November 08, 2008, 04:34:53 PM

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] Ausgetrocknete Stauseen, unerträgliche Hitze im Sommer: In Frankreich sind die Folgen der Klimakrise bereits deutlich spürbar. Der französische Umweltminister Christophe Béchu lanciert deshalb am Dienstag eine nationale Debatte über die Folgen der Klimaerwärmung. Bürger:innen, Verbände und Institutionen sind aufgerufen, langfristige Vorkehrungen zu beraten. Im Herbst sollen die Schritte und Strategien in einen ,,nationalen Plan zur Anpassung an die Klimaerwärmung" münden. Hier die wichtigsten Fragen dazu.

Béchu erklärte, es gehe darum, ,,mit dem Leugnen aufzuhören". Die bisherige Annahme von zwei Grad Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts sei nur realistisch, wenn die Vorgaben im Pariser Abkommen von 2015 eingehalten würden. Und das werde höchstwahrscheinlich nicht der Fall sein. Zu rechnen sei mit einer globalen Erderwärmung um drei Grad. Das bedeute zwei Grad über den Ozeanen und vier Grad in Ländern wie Frankreich. In Paris sind sich Wissenschaftler:innen einig mit Umweltminister Béchu. ,,Vier Grad zusätzlich ist kein pessimistisches Szenario", so der Klimatologe Vivian Dépoues. Sein Berufskollege Christophe Cassou hält bis 2100 eine Erwärmung von 5,6 Grad für möglich, wenn ein Beschleunigungseffekt einsetze.

Ein Anstieg der Temperaturen um vier Grad hätte gewaltige Konsequenzen, erklärte Béchu. Hitzewellen könnten im Sommer zwei Monate und mehr dauern; verschont würden in Frankreich nur wenige Regionen wie der Ärmelkanal, die Alpen oder die Pyrenäen. In den hauptbetroffenen Regionen – Mittelmeer, Rhonetal, Garonne-Tal – rechnet der Wetterdienst Météo France mit bis zu 90 ,,tropischen Nächten", in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad sinken. Gesundheitliche Schäden gingen damit einher. Da es fast nirgends mehr schneien dürfte, würde der gesamte Wasserzyklus gestört. Trockenheiten ohne jeglichen Regen könnten neun Monate von Frühling bis Herbst dauern. Die Waldbrandgefahr stiege in gefährdeten Regionen von 40 auf 97 Prozent. Dazwischen wäre mit sintflutartigen Niederschlägen zu rechnen. 50 000 Wohnungen und Häuser am Atlantik und vor allem am Ärmelkanal müssten wegen der Küstenerosion evakuiert werden; bei einer Erwärmung von zwei Grad wären ,,nur" 15 000 Gebäude betroffen.

Das französische Umweltministerium rechnet auch damit, massiv Geld für die Infrastruktur auszugeben: Bewässerungssysteme für Landwirtschaft, Entschädigungen für stillgelegte Skiorte; Ausbau der Kanalisationen gegen plötzliche Überschwemmungen – oder auch Hilfe für Besitzer:innen von Häusern, die zunehmend Risse kriegen. Die Eisenbahngesellschaft SNCF muss das Schienensystem auf Tausenden von Kilometern anpassen, um Hitzeexplosionen zu vermeiden. Schulen sollen den Asphalt ihrer Pausenplätze entfernen. Städte müssen Schattenzonen schaffen und Bäume pflanzen. Auf den Champs-Elysées könnten die Platanen durch Palmen ersetzt werden, die wie Lokalzeitung ,,Le Parisien" am Montag berichtete.

Das französische Umweltministerium schätzt die öffentlichen Mehrausgaben für die Vorbereitung auf das Vier-Grad-Szenario auf 45 Milliarden Euro – und zwar nicht als einmalige Ausgabe, sondern jedes Jahr. Das wäre mehr als das Verteidigungsbudget Frankreichs (40 Milliarden Euro). Mehrausgaben für Landwirte, Telekomprovider oder die Staatsbahn sind darin nicht enthalten.

Die politische Debatte um die Finanzierung der Schutz- und Vorbeugungsschritte hat bereits begonnen. Der Ökonom Lucas Chancel, Mitarbeiter des ,,Weltlabors für Ungleichheit", rechnet vor, dass das wohlhabendste Prozent der Weltbevölkerung mehr CO2 als die gesamte ärmere Hälfte verursache. Das müsse in einer ,,klimatischen" Steuerreform seinen Niederschlag finden, fordert Chancel. Die grüne Partei verlangt zudem ein Verbot von Privatjets in Frankreich.

Premierministerin Elisabeth Borne hat am Montag Schritte vorgestellt, um die CO2-Emissionen in Frankreich bis 2030 im Einklang mit den EU-Zielen um 45 Prozent zu senken. Die Regierungschefin von Präsident Emmanuel Macron subventioniert das Umsteigen von Öl- und Gasheizungen und fördert Elektrofahrzeuge sowie Autobahnspuren für Fahrgemeinschaften.


Aus: "Anpassung an die Klimakrise in Frankreich: Palmen statt Platanen" Stefan Brändle (22.05.2023)
Quelle: https://www.fr.de/politik/anpassung-an-die-klimakrise-in-frankreich-palmen-statt-platanen-92294572.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Im Mittelmeer ist ein neuer Temperaturrekord gemessen worden. Am Montag habe die durchschnittliche Temperatur an der Wasseroberfläche 28,71 Grad betragen, teilte das in Barcelona ansässige Institut für Meereswissenschaften (ICM) am Dienstagabend unter Berufung auf Daten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus mit.

Dies sei die höchste jemals im Mittelmeer gemessene Tagestemperatur. Der bisherige Rekord hatte demnach bei 28,25 Grad gelegen und war während der extremen Hitzewelle im Sommer 2003 erreicht worden.

Der Mittelmeerraum leidet derzeit unter einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen von über 40 Grad. In Griechenland, Zypern, Italien und Algerien wüten Waldbrände.

Laut einer Analyse des Forschungsnetzwerks World Weather Attribution (WWA) wäre die aktuelle Hitzewelle im Mittelmeer ohne den menschengemachten Klimawandel ,,praktisch unmöglich". Außerdem sorge der Klimawandel generell dafür, dass die Hitzewellen heißer und länger geworden seien und öfter aufträten. (AFP)


Aus: "28,71 Grad im Mittelmeer: Höchste Tagestemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen" (25.07.2023)
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/2871-grad-an-wasseroberflache-icm-misst-hochste-tagestemperatur-im-mittelmeer-seit-aufzeichnungsbeginn-10210789.html

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Quote[...] Im Südosten der Ferieninsel Rhodos kämpfen die Menschen weiter gegen die Flammen. Mindestens 3000 freiwillige Helfer sind nach Berichten des staatlichen Rundfunks aus allen Regionen der Insel nach Gennadi und Lindos gekommen.

Mit Tränen in den Augen sagte ein Einwohner einem Reporter vor Ort: "Ich werde hier sterben, wenn es sein muss. Ich liebe diese Insel". Touristen sind nicht in Gefahr. Viele der Menschen, die am Samstag im Sicherheit gebracht worden waren, sind bereits abgereist.

Der Reiseveranstalter FTI teilte am Dienstagabend mit, bis Sonntag alle Buchungen mit Reisezielen in die von Waldbränden betroffenen Regionen im Südosten von Rhodos abzusagen. Tui hat bis einschließlich Freitag alle Flüge auf die beliebte Ferieninsel storniert, für Reisen in den Süden von Rhodos gilt dies bis einschließlich Sonntag. DER Touristik sagte bis einschließlich Samstag alle Reisen in den Süden der Insel ab.

Die Temperaturen klettern auf 46 Grad

Der griechische Zivilschutz informierte darüber, dass es heute extrem heiß werden soll - bis 46 Grad und vielleicht mehr. "Es ist ein explosiver Cocktail. Hitze, Winde und Brände", sagte eine Meteorologin am Dienstagabend. Das Ende der Hitze werde am Donnerstag kommen. Dann werden Temperaturen um die 35 Grad erwartet.

Unzählige Tiere verendeten, teilten Tierschutzorganisationen mit. Ersten Schätzungen nach sollen allein auf der Insel Rhodos 150 Quadratkilometer Wald und landwirtschaftlich genutztes Land zerstört worden sein, berichtete der staatliche Rundfunk.

Auch auf den Inseln Euböa und Korfu kämpften die Feuerwehren gegen die Flammen. Auf Euböa stürzte gestern ein Löschflugzeug ab. Zwei griechische Piloten kamen ums Leben, wie die Regierung mitteilte. Auf Korfu mussten wegen starker Rauchbildung und der heranrückenden Flammen drei kleine Dörfer evakuiert werden.

Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz Janez Lenarcic warnte am Dienstagabend auf Twitter: "In den nächsten zwei Tagen wird die Feuer-Gefahr im Mittelmeerraum voraussichtlich extrem hoch bleiben."

dpa


Aus: "Brände und Hitze dauern in Griechenland an" (26.07.2023)
Quelle: https://www.stern.de/panorama/klima--braende-und-hitze-dauern-in-griechenland-an-33683396.html

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Quote[...] Die derzeitigen Hitzewellen in Europa, China und den USA sind wesentlich durch den menschengemachten Klimawandel verursacht worden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Imperial College London und weiterer Forschungseinrichtungen. Ohne die vom Menschen ausgelöste Erderhitzung wären die extremen Hitzewellen der vergangenen Wochen demnach sehr unwahrscheinlich gewesen.

Mariam Zachariah, Klimawissenschaftlerin am Imperial College London und Hauptautorin der Studie, sagte, die derzeitigen Hitzewellen in Nordamerika und Europa wären "praktisch unmöglich" gewesen, hätte sich das Klima durch die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht verändert. Von einem "absolut überwältigenden" Einfluss des Klimawandels sprach auch die deutsche Wissenschaftlerin Friederike Otto, die ebenfalls am Imperial College forscht.   

Auf der Grundlage von Klimamodellen und den jüngsten IPCC-Berichten sei mit Hitzewellen wie den aktuellen zu rechnen gewesen, schreiben die Forscherinnen. Heftige Hitzewellen, wie sie derzeit etwa in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Texas auftreten, seien in der Region Nordamerika nunmehr alle 15 Jahre zu erwarten. In Südeuropa dürften sich Hitzewellen wie die aktuellen laut der Studie etwa alle zehn Jahre wiederholen, in China alle fünf Jahre. Während die Höchsttemperaturen des aktuellen Monats in den USA und Europa ohne den menschengemachten Klimawandel laut der Studie undenkbar gewesen wären, wären Hitzewellen dieser Art in China nur etwa einmal in 250 Jahren wahrscheinlich gewesen.   

Die globale Erwärmung trage dazu bei, dass die derzeitige Hitzewelle in Europa 2,5 Grad Celsius heißer sei, als es ohne menschlichen Einfluss zu erwarten gewesen wäre, heißt es in der Studie. In den USA und Mexiko sei es zwei Grad und in China ein Grad heißer.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler warnten vor einer weiteren Häufung sowie noch extremeren Hitzewellen weltweit, sollte das Verbrennen fossiler Brennstoffe nicht schnell gestoppt werden. Bei einer Erderwärmung von zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter würden Hitzewellen wie die derzeitigen alle zwei bis fünf Jahre auftreten.

Für ihre Studie verglichen die Forscherinnen und Forscher die derzeit auftretenden Hitzewellen mit Computersimulationen einer Welt ohne Klimawandel. Begonnen wurde die Analyse am 17. Juli. Ein Peer-Review-Verfahren, also eine Überprüfung durch unabhängige Wissenschaftler, fand bisher nicht statt.

Beispiellose klimatische Veränderungen weltweit hatte zuletzt aber auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa gemeldet. Der diesjährige Juli dürfte demnach der weltweit heißeste Monat seit "Hunderten, wenn nicht Tausenden Jahren" werden. "Wir sehen beispiellose Veränderungen überall auf der Welt, die Hitzewellen, die wir in den USA, in Europa und in China sehen, sprengen Rekorde", sagte Nasa-Chefklimatologe Gavin Schmidt in der vergangenen Woche. 

Extreme Hitze herrscht derzeit unter anderem in mehreren Mittelmeerländern, im Süden der USA und in China. Rekordtemperaturen wurden unter anderem aus der Stadt Phoenix im US-Bundesstaat Arizona gemessen, wo die nächtliche Temperatur an 19 Tagen in Folge nicht unter 32,2 Grad fiel. Temperaturen von deutlich über 40 Grad gab es auch in zahlreichen südeuropäischen Städten und Ländern, darunter in Rom und Griechenland. Seit Wochen extrem heiß ist es auch in Teilen Chinas. In der Hauptstadt Peking war bereits im Juni ein Temperaturrekord gemessen worden. Dort bereiteten sich die Behörden nach Erfahrungen des Vorjahres auf eine Überlastung der Stromnetze vor.


Aus: "Aktuelle Hitzewellen laut Studie durch Klimawandel verursacht" (25. Juli 2023)
Quelle: https://www.zeit.de/wissen/2023-07/klimawandel-hitze-europa-usa-studie-imperial-college-london

Quotetill ratzeburg

Es ist der harmlose Anfang. Und alle haben es gewusst.


QuoteIstCoolMan

Da wir Menschen wieder besseren Wissens und trotz erdrückender Belege für einen durch uns selbst verursachten Klimawandel unser Verhalten wohl nicht ändern wollen, werden wir lernen müssen, in einer solchen Welt zu leben. Und zwar nicht in einem 1,5°C Szenario, sondern in einem 2,7°C Szenario.

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Textaris(txt*bot)

Quote[...] 2023 "smashed" the record for the hottest year by a huge margin, providing "dramatic testimony" of how much warmer and more dangerous today's climate is from the cooler one in which human civilisation developed.

The planet was 1.48C hotter in 2023 compared with the period before the mass burning of fossil fuels ignited the climate crisis. The figure is very close to the 1.5C temperature target set by countries in Paris in 2015, although the global temperature would need to be consistently above 1.5C for the target to be considered broken.

Scientists at the EU's Copernicus Climate Change Service (CCCS) said it was likely the 1.5C mark will be passed for the first time in the next 12 months.

The average temperature in 2023 was 0.17C higher than in 2016, the previous record year, marking a very large increase in climate terms. The primary cause of this increased global heating was continued record emissions of carbon dioxide, assisted by the return of the natural climate phenomenon El Niño.

The high temperatures drove heatwaves, floods and wildfires, damaging lives and livelihoods across the world. Analysis showed some extreme weather, such as heatwaves in Europe and the US, would have been virtually impossible without human-caused global heating.

The CCCS data also showed that 2023 was the first year on record when every day was at least 1C warmer than the 1850-1900 pre-industrial record. Almost half the days were 1.5C hotter and, for the first time, two days were more than 2C hotter. The higher temperatures increased from June, with September's heat so far above previous averages that one scientist called it "gobsmackingly bananas".

Carlo Buontempo, a CCCS director, said: "The extremes we have observed over the last few months provide a dramatic testimony of how far we now are from the climate in which our civilisation developed.

"This has profound consequences for the Paris agreement and all human endeavours. If we want to successfully manage our climate risk, we need to urgently decarbonise our economy whilst using climate data and knowledge to prepare for the future."

Scientists said recently that the Earth's life support systems have been so damaged that the planet was "well outside the safe operating space for humanity".

Samantha Burgess, the CCCS deputy director, said: "2023 was an exceptional year, with climate records tumbling like dominoes. Temperatures during 2023 likely exceed those of any period in at least the last 100,000 years."

Prof Bill Collins, at the University of Reading, UK, said: "It is a shock that 2023 unarguably smashed the global temperature record. More global warming is expected to cause even wetter winters in the UK and yet more flooding."

The CCCS highlighted a number of "remarkable" events in 2023, including huge blazes in Canada that helped drive up global carbon emissions from wildfires by 30%, and unprecedented ocean temperatures that caused marine heatwaves to strike many regions. Antarctic sea ice also crashed to record lows, having previously experienced little obvious impact from global heating.

Prof Brian Hoskins, at Imperial College London, said: "2023 has given us a taste of the climate extremes that occur near the Paris targets. It should shake the complacency displayed in the actions by most governments around the world."

Prof Daniela Schmidt, at the University of Bristol, said: "The question is will this [record] lead to action and large scale changes in behaviour? Every little change now, reducing every increment of warming, is important, while too often ambitions of change are promised by 2050, in another generation."

Prof John Marsham, at the University of Leeds, said: "We desperately need to rapidly cut fossil fuel use and reach net zero to preserve the livable climate that we all depend on."

Hundreds of scientific studies have shown the climate crisis is causing more extreme and more frequent extreme weather. While 2023 was perceived by many as a year in which global heating accelerated, scientists said the higher temperatures were in line with the predicted result of increased carbon emissions. However, the speed and intensity of severe weather impacts alarmed many experts.

A separate analysis by Japan's Meteorological Agency produced very similar results as Copernicus, with 2023 a record 1.43C above pre-industrial levels and beating the previous record by 0.14C.

Prof Andrew Dessler, at Texas A&M University in the US, said the record set in 2023 was not surprising: "Every year for the rest of your life will be one of the hottest [on] record. This in turn means that 2023 will end up being one of the coldest years of this century. Enjoy it while it lasts."


From: "2023 smashes record for world's hottest year by huge margin" Damian Carrington (Tue 9 Jan 2024 13.00 CET)
Source: https://www.theguardian.com/environment/2024/jan/09/2023-record-world-hottest-climate-fossil-fuel