[...] München – Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins Anfang Mai erneut erhöht und so für einen Zinsanstieg gesorgt. Die Banken haben deshalb in den vergangenen Monaten nicht nur die Zinsen für Tages- und Festgeld angehoben – auch die Dispozinsen sind gestiegen. Wer sein Konto überzieht, muss dafür also mehr Geld zahlen. Der durchschnittliche Dispozins dürfte mittlerweile bei 10 bis 12 Prozent im Jahr liegen.
... Der Dispo trifft Millionen Deutsche: Zu Jahresbeginn haben mindestens 4,5 Millionen Menschen hierzulande ihr Konto überzogen, meldet das Handelsblatt und beruft sich dabei auf eine Umfrage im Auftrag des Kreditvergleichsportals Smava. Demnach steht zudem nahezu ein Drittel der Menschen, die ihr Konto überziehen, mit mehr als 2000 Euro im Minus. Zwar könne mehr als die Hälfte der Betroffenen den Dispo innerhalb eines Monats wieder ausgleichen, doch acht Prozent stecken mehr als ein Jahr darin fest.
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Aus: "Steigende Dispozinsen: Konto überziehen immer teurer – Wann sich ein Wechsel lohnt" Lisa Mayerhofer (24.05.2023)
Quelle:
https://www.fr.de/wirtschaft/dispozinsen-konto-ueberziehen-immer-teurer-wann-sich-ein-wechsel-lohnt-92295889.html--
[...] In Frankfurt wohnen 74 Prozent der Menschen zur Miete, deutschlandweit liegt der Schnitt bei 53 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2021 sahen noch mehr Frankfurter:innen den teuren Wohnraum als größtes Problem an, fast jede:r Vierte gibt dies an. Allerdings wird es in Stadtteilen wie etwa Nordend, Bornheim und Ostend oder Hausen, Praunheim und Rödelheim öfter als im Stadtdurchschnitt genannt. In Kalbach-Riedberg etwa taucht dieses Thema gar nicht in den Top 5 der größten Probleme auf.
Für ihre Wohnkosten müssen die Frankfurter:innen einen großen Teil ihres Haushaltsnettoeinkommens aufwenden, im Durchschnitt 29 Prozent. Je geringer das Einkommen, desto größer wird der Anteil. Wer etwa weniger als 1700 Euro im Monat zur Verfügung hat, muss durchschnittlich 54 Prozent für die Miete aufwenden.
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Aus: "Wohnen ist das größte Problem für Menschen in Frankfurt – Auto nicht mehr meistgenutztes Verkehrsmittel" Sandra Busch (25.05.2023)
Quelle:
https://www.fr.de/frankfurt/wohnen-ist-das-groesste-problem-fuer-frankfurterinnen-und-frankfurter-92299995.html-
[...] Eine Erhebung im Auftrag von Immowelt ergab, dass Hamburgs Haushalte zwar wohlhabender sind, als im Bundesschnitt – allerdings liegen sie nur sieben Prozent darüber. Gleichzeitig sind die Mieten 53 Prozent höher als im rechnerischen Schnitt von ganz Deutschland. Neuvertragsmieten liegen laut Immowelt an der Elbe bei 12,20 Euro, im Bundesschnitt sind es acht Euro.
Klaus Wicher, Landeschef des Sozialverbands Hamburg: „Die Mietpreise nähern sich in Hamburg allmählich dem Kipppunkt, ab dem für viele das Einkommen – oder die Rente – kaum für die Miete reicht.“
„Schon vor der steigenden Inflation hat die Miete meist die Hälfte des Haushaltseinkommens aufgefressen. Jetzt wird die Situation brenzlig“, warnt Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg. „Wir brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum. Die Stadt muss alle Hebel in Bewegung setzen, um den Bau von Sozialwohnungen in Hamburg wieder anzukurbeln.“
Der Sozialverband (SoVD) lobt Maßnahmen wie das Wohngeld plus und die Erweiterung des Kreises der Sozialwohnungsberechtigten. Das könne aber nur erste Abhilfe schaffen. Klaus Wicher: „Wenn aber die Mieten weiter nach oben gehen, kann selbst die beste Politik die Entwicklung kaum aufhalten. Dann kann es Jahre dauern, bis Gegenmaßnahmen greifen.“ Eine wichtige Maßnahme sei der soziale Wohnungsbau. Der aber stagniert.
„Wir müssen mehr Sozialwohnungen bauen.“ Der SoVD Hamburg fordert den Neubau von 5000 neuen Sozialwohnungen pro Jahr. Das hat einen Grund: Im Januar 2022 gab es knapp 78.000 Sozialwohnungen, ihr Anteil am Gesamtbestand lag bei etwa acht Prozent. Tendenz fallend.
Von hohen Mieten besonders betroffen sind Einkommensschwache, Ältere, aber zunehmend auch Menschen mit mittleren Einkommen. Immer mehr Anteile von Lohn und Gehalt müssen laut Mieterverein für das Wohnen aufgebracht werden und fehlen woanders. Die Angst, sich keine Wohnung mehr leisten zu können, verunsichert viele. Wicher verweist auf eine besondere Mietergruppe: Rentner. Ihr Altersgeld steigt um 4,7 Prozent. Die Inflation 2022 lag bei 6,9 Prozent.
Der Mieterverein kritisiert seit Jahren die hohen Neuvertragsmieten in Hamburg, die zeigten, dass die Mietpreisbremse nicht ausreiche. Die Immowelt-Analyse verdeutliche das erneut, denn die durchschnittliche Neuvertragsmiete von 12,20 Euro pro Quadratmeter liegt 31 Prozent über der Durchschnittsmiete von 9,29 Euro des aktuellen Hamburger Mietenspiegels (2021). „Wir brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum. Die Stadt muss alle Hebel in Bewegung setzen, um den Bau von Sozialwohnungen in Hamburg wieder anzukurbeln.“
Durch den Mietanstieg im vergangenen Jahr hat sich das Ungleichgewicht von Wohnkosten und Kaufkraft in vielen Großstädten laut Immowelt weiter vergrößert. Zwar werde sich das verfügbare Einkommen der Deutschen 2023 voraussichtlich um nominal 3,2 Prozent erhöhen. Durch den deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise, der im vergangenen Jahr bei 7,9 Prozent lag, dürften die Zuwächse beim Einkommen jedoch aufgezehrt werden.
Aus: "Mieten steigen, Kaufkraft sinkt! So weit klafft die Schere in Hamburg auseinander" Sandra Schäfer (24.03.2023)
Quelle:
https://www.mopo.de/hamburg/mieten-steigen-kaufkraft-sinkt-so-weit-klafft-die-schere-in-hamburg-auseinander/-
[...] Müchen - Die monatliche Miete ist für Millionen Menschen in Deutschland eine schwere finanzielle Belastung. 1,5 Millionen Haushalte in Deutschland gaben im vergangenen Jahr 50 Prozent und mehr ihres Nettoeinkommens für die Kaltmiete aus, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am vergangenen Freitag mitteilte. Strom, Gas und Wasser sind dabei nicht inbegriffen.
Weitere 1,6 Millionen Haushalte geben zwischen 40 und 50 Prozent ihres Nettoeinkommens aus, um sich ihre Wohnung leisten zu können.
... Im vergangenen Jahrzehnt war die Mietbelastung in Deutschland nach Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat trotz steigender Mieten sogar leicht zurückgegangen. Denn viele Menschen profitierten von Lohnerhöhungen, die über den sehr niedrigen Inflationsraten lagen. Im vergangenen Jahr sind die Lebenshaltungskosten wegen der hohen Inflation jedoch sehr viel schneller gestiegen als die Einkommen.
Entspannung ist nicht in Sicht, im Gegenteil. Haupttreiber des rapiden Anstiegs der Mieten im vergangenen Jahrzehnt waren Immobilienpreise. Mittlerweile steigen sie nicht mehr, doch Mieter werden davon voraussichtlich nicht profitieren. "Die Bautätigkeit geht beängstigend zurück", sagt Stephan Kippes, Marktforscher des Immobilienverbands Deutschland Süd. Wohnungen werden wohl knapp bleiben.
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Aus: "Bei vielen Münchnern geht fast die Hälfte des Einkommens für die Miete drauf" Carsten Hoefer, Jörn Bender, Martina Scheffler (16. April 2023)
Quelle:
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/bei-vielen-muenchnern-geht-fast-die-haelfte-des-einkommens-fuer-die-miete-drauf-art-890411-
[...] In vielen deutschen Großstädten stehen die Wohnkosten in einem ungünstigen Verhältnis zur Kaufkraft. Besonders groß ist die Kluft zwischen Miete und verfügbarem Einkommen in München und Stuttgart. Das zeigt eine Analyse von immowelt, bei der die angebotenen Kaltmieten mit der durchschnittlichen Kaufkraft pro Kopf in den Stadtkreisen über 500.000 Einwohnern sowie den reichsten Stadt- und Landkreisen Deutschlands verglichen wurden. Die Vergleichsdaten zur Kaufkraft pro Einwohner stammen von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Das höchste verfügbare Einkommen aller untersuchten Großstädte haben Bewohner in München. Die jährliche Kaufkraft in der Isar-Metropole liegt bei 33.857 Euro pro Kopf - 29 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt (26.271 Euro). Allerdings beträgt der Quadratmeterpreis für Wohnungen in der Isar-Metropole bei Neuvermietung im Median 18,80 Euro und liegt damit 135 Prozent über dem Bundesmittel von 8,00 Euro.
Durch den Mietanstieg im vergangenen Jahr hat sich das Ungleichgewicht von Wohnkosten und Kaufkraft in vielen Großstädten weiter vergrößert. Die hohe Inflation verschärft die finanzielle Situation von Mietern zusätzlich. So sorgt etwa der starke Anstieg der Energiepreise dafür, dass die Nebenkosten zunehmend zur zweiten Miete werden. Zwar wird sich das verfügbare Einkommen der Deutschen 2023 voraussichtlich um nominal 3,2 Prozent erhöhen. Durch den deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise, der im vergangenen Jahr bei 7,9 Prozent lag, dürften die Zuwächse beim Einkommen jedoch aufgezehrt werden.
Nach München weist Stuttgart die größte Kluft zwischen Kaufkraft und Mieten auf. Das verfügbare Einkommen pro Einwohner in der Schwaben-Metropole liegt bei 28.993 Euro und damit 10 Prozent über dem Deutschlandwert. Die mittlere Angebotsmiete von 13,80 Euro pro Quadratmeter übertrifft den bundesweiten Durchschnitt allerdings um 73 Prozent. Auch in Frankfurt hält die Kaufkraft nicht mit den Wohnkosten Schritt: Während das verfügbare Einkommen in der Bankenstadt den Durchschnitt der Republik um 10 Prozent übertrifft, liegen die Mietpreise bei Neuvermietung 69 Prozent darüber. Bei einer mittleren Angebotsmiete von 13,50 Euro pro Quadratmeter müssen die Einwohner Frankfurts somit einen beträchtlichen Teil der 28.963 Euro, die ihnen jährlich pro Kopf zur Verfügung stehen, für das Wohnen ausgeben.
"Vor allem in den teuersten Großstädten sind die Wohnkosten den Einkommen enteilt", sagt Felix Kusch, immowelt Country Managing Director. "Die enormen Mietpreisanstiege der vergangenen Jahre sowie die derzeit hohe Inflation sorgen dafür, dass Mieter zunehmend an ihre finanzielle Grenze stoßen. Es braucht daher dringend eine Offensive beim geförderten Wohnungsbau, sodass Wohnen auch für Menschen mit geringem Einkommen wieder leistbar wird. Denn falls die Mieten am freien Markt weitersteigen, dürfte die Schere zwischen Wohnkosten und Kaufkraft in Zukunft sogar noch weiter auseinandergehen."
Auch in Berlin klaffen Angebotsmieten und Kaufkraft weit auseinander. Bei Neuvermietung kostete der Quadratmeter 2022 im Median 11,60 Euro. Das sind 45 Prozent mehr als der deutsche Durchschnitt. Im Gegensatz zu den Bewohnern anderer deutscher Millionenstädte verfügen die Berliner aber über eine unterdurchschnittliche Kaufkraft. Mit 24.683 Euro pro Kopf liegt das verfügbare Einkommen in der Hauptstadt 6 Prozent unter dem Bundesmittel.
In mehreren anderen Großstädten ist die Kaufkraft zwar ebenfalls unterdurchschnittlich, das Gleiche trifft allerdings auf die Mieten zu. Vor allem im Osten Deutschlands besteht ein deutlich ausgewogeneres Verhältnis zwischen Kaufkraft und Mieten. In Dresden ist die Kluft am geringsten - dort liegt das verfügbare Einkommen 6 Prozent unter dem deutschen Mittelwert, die Angebotsmieten 5 Prozent darunter. Auch in Leipzig besteht nur ein geringes Ungleichgewicht: Die Einwohner der sächsischen Großstadt verfügen über 10 Prozent weniger Kaufkraft als der deutsche Durchschnitt, während die Mieten um 6 Prozent niedriger sind.
In den reichsten Landkreisen Deutschlands besteht trotz hoher Einkommen oftmals ebenfalls eine große Schere zwischen Mieten und Kaufkraft. Im bayerischen Starnberg, dem wohlhabendsten Landkreis, haben die Bewohner zwar pro Kopf 40 Prozent mehr Kaufkraft als im Rest der Republik, müssen aber eine um 86 Prozent höhere Miete bezahlen (14,90 Euro). Im benachbarten Landkreis München sind die Angebotsmieten mit 16 Euro pro Quadratmeter sogar doppelt so teuer wie im Deutschlandmittel. Die Kaufkraft liegt allerdings nur 34 Prozent über dem deutschlandweiten Schnitt.
Neben dem Umland von München zählen auch Landkreise im Einzugsgebiet von Frankfurt am Main zu den reichsten Deutschlands. Im Hochtaunuskreis etwa, der im Nordwesten der Mainmetropole liegt, übersteigt das verfügbare Einkommen den Bundesschnitt um 27 Prozent. Die Strahlkraft von Frankfurt macht sich allerdings auch bei den Mietpreisen bemerkbar. Wohnungssuchende zahlen für den Quadratmeter 11,50 Euro - das sind 44 Prozent mehr als im Bundesmittel.
Berechnungsgrundlage:
Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise in den untersuchten 13 Stadtkreisen über 500.000 Einwohnern und den Stadt- und Landkreisen mit der höchsten Kaufkraft waren Mietwohnungen (Bestand ohne Neubau, 40 bis 120 Quadratmeter) die 2022 auf immowelt.de inseriert wurden. Dabei wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Mietpreise spiegeln den Median der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Die Kaufkraft gibt das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld an. Die Vergleichsdaten zur Kaufkraft pro Einwohner stammen aus einer am 15. Dezember 2022 veröffentlichten Pressemitteilung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).
"G R A F I K E N Z U R P R E S S E M I T T E I L U N G - Große Kluft zwischen Kaufkraft und Mieten – steigende Wohnkosten und Inflation verschärfen Lage für Mieter Analyse der Kaufkraft im Vergleich zu den Angebotsmieten in den 13 größten deutschen Stadtkreisen und reichsten Stadt- und Landkreisen - Berechnungsgrundlage: Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise in den untersuchten 13 Stadtkreisen über 500.000 Einwohnern und den Stadt- und Landkreisen mit der höchsten Kaufkraft waren Mietwohnungen (Bestand ohne Neubau, 40 bis 120 Quadratmeter) die 2022 auf immowelt.de inseriert wurden. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt
nachgefragt wurden. Die Mietpreise spiegeln den Median der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Die Kaufkraft gibt an, wie viel Einkommen
einer Person für Konsum und Lebenserhaltungskosten zur Verfügung steht. Die Vergleichsdaten zur Kaufkraft pro Einwohner stammen aus einer am 15. Dezember 2022 veröffentlichten
Pressemitteilung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). - Barbara Schmid (Director Corporate Communications) immowelt GmbH • Nordostpark 3-5 • 90411 Nürnberg • Deutschland
https://content.cdn.immowelt.com/iw_group/Redaktion/Pressemitteilungen/2023/2023_03_21_Tabellen_Kaufkraft_Mieten.pdf
Über immowelt: immowelt ist Teil der AVIV Group, eines der größten digitalen Immobilien-Tech-Unternehmen der Welt. Die immowelt Mission ist es, künftig alle Schritte der Immobilientransaktion zu digitalisieren, um diese für alle Beteiligten so unkompliziert und einfach wie möglich zu gestalten. ...
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Aus: "Große Kluft zwischen Kaufkraft und Mieten - steigende Wohnkosten und Inflation verschärfen Lage für Mieter" (21.03.2023)
Quelle:
https://www.presseportal.de/pm/24964/5468254...