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[Datenlecks, Datenpannen und Identitätsdiebstahl...]

Started by Textaris(txt*bot), June 09, 2005, 11:49:19 AM

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Textaris(txt*bot)

Als Identitätsdiebstahl (auch Identitätsbetrug, Identitätsmissbrauch) wird die missbräuchliche Nutzung personenbezogener Daten (der Identität) einer natürlichen Person durch Dritte bezeichnet. ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Identit%C3%A4tsdiebstahl

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"Identitätsdiebstahl: Erste Hilfe bei Onlinebetrug unter Ihrem Namen" Markus Will (24.01.2023)
https://www.heise.de/ratgeber/Identitaetsdiebstahl-Erste-Hilfe-bei-Onlinebetrug-unter-ihren-Namen-7452745.html?seite=all

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Quote[...] Die Bank of America vermisst Backup-Tapes, auf denen Kreditkarten-Daten von rund 1,2 Millionen Mitarbeitern von US-Bundesbehörden gespeichert waren.
Angesichts der zunehmenden Problematik von Identitätsdiebstählen werden im US-Kongress derzeit Gesetzesinitiativen zum besseren Schutz persönlicher Daten diskutiert. Tausende Amerikaner werden jährlich Opfer von Datendiebstählen. Die Täter eröffnen mit Hilfe persönlicher Daten der Betroffenen Konten, beschaffen sich Kreditkarten und machen in großem Stil Schulden. Mitunter dauert es Monate oder gar Jahre, bis die vom Datenmissbrauch betroffenen Bürger die Banken, Kreditgeber, Geschäfte und andere Gläubiger davon überzeugen können, dass sie Opfer von Identitätsklau waren und die Schulden oder Käufe nicht selbst gemacht haben. (pmz/c't)

Aus: "Erneut millionenfacher Diebstahl von Kreditkarten-Daten" (19.04.2005)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/58733

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Quote[...] [sogenannte] Deepfakes sind so geschickt gefälschte Videoclips und Texte, dass sie häufig als authentisch durchgehen.

... [Nina Schick]  Die Pornografie ist in diesem Fall der Wegweiser – genauso wie in den Anfangszeiten des Internets. Damals gab es die Ansicht, das Internet sei ein Ort für Weirdos und werde niemals etwas für Menschen wie uns. Aber für mich ist das nur ein Zeichen dafür, dass Deepfakes kein Frauenthema bleiben werden. Es wird viele, viele weitere Fälle geben, in denen die Identität von Menschen und ihr digitales Abbild ohne ihre Zustimmung und Wissen gekapert werden. Das zeichnet sich schon ab.

...


Aus: "Deepfake-Expertin: ,,Es wird viele Fälle geben, in denen die Identität von Menschen gekapert wird"" Anna Schughart (23.08.2021)
Quelle: https://www.rnd.de/digital/medien-manipulation-deepfakes-als-gefaelschte-videos-und-texte-immer-haeufiger-zu-finden-KTKKWD7IPNAWLFHFTEWJANGU64.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Medienkonzern Time Warner vermisst seit mehr als einem Monat 40 Datenbänder, auf denen vertrauliche Informationen zu rund 600.000 Personen gespeichert sind, darunter die Namen und Sozialversicherungsnummern aller 85.000 derzeit bei Time Warner Beschäftigten. Die Backup-Bänder sollten im März vom Time-Warner-Hauptquartier in Manhattan zu einem Lager in New Jersey transportiert werden. Das für die Aufbewahrung und den Transport verantwortliche Sicherheitsunternehmen Iron Mountain verlor den mit Barcodes versehenen Container beim Umladen jedoch aus den Augen. Seither ist dieser verschollen.

Unklar ist, ob es sich hierbei erneut um einen großen Fall von Identitätsdiebstahl handelt oder ob der Container wegen einer falschen Kodierung lediglich zu einer anderen, bislang allerdings nicht spezifizierten Lagerstätte gebracht wurde. Dem eingeschalteten Secret Service liegen bislang keine Erkenntnisse vor, dass die verloren gegangenen Daten für kriminelle Aktivitäten wie das Eröffnen von Konten unter fremden Namen genutzt wurden. Time Warner will den betroffenen Personen, größtenteils ehemalige Time-Warner-Mitarbeiter sowie deren Angehörige, jeweils ein Jahr lang ein professionelles Kredit-Monitoring bezahlen. (pmz/c't)
Aus: "Time Warner vermisst 600.000 Personal-Datensätze"
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/59235 (03.05.2005)

Textaris(txt*bot)

QuoteDurch eine Sicherheitslücke beim US-amerikanischen Dienstleister CardSystems Solutions, der Transaktionen zwischen Händlern und Kreditkarten-Unternehmen durchführt, haben sich Betrüger Zugang zu 40 Millionen Kundendaten verschafft, teilte MasterCard International am gestrigen Freitag mit. Davon betroffen seien Besitzer diverser Kreditkarten, darunter 13,9 Millionen MasterCard-Kunden. "Das hier hört sich nach dem Guinness Buch der Weltrekorde an", kommentierte Aktivist Richard Smith, der eine Website zum Thema Sicherheit betreibt.

Der Einbruch ins Kreditkartensystem fand laut CardSystems International bereits am 22. Mai statt und man habe sowohl MasterCard als auch VISA von dem Vorfall unterrichtet, damit deren Partnerbanken Vorkehrungen treffen könnten. Zu einigen Fällen von Unterschlagungen soll es trotzdem gekommen sein. (db/c't)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/60767 (18.06.2005)

Textaris(txt*bot)

#3
Quote[...] Im US-Bankwesen kündigt sich ein Sicherheitsproblem bisher unbekannten Ausmaßes an. Offenbar ist man einem umfangreichen Betrug auf die Spur gekommen, bei dem hunderte von Kundenkarten verschiedener Banken dazu benutzt wurden, um an Geldausgabegeräten in den USA, Kanada, Großbritannien und Russland Geld zu entnehmen. Das Problem scheint darin zu bestehen, dass die Täter auf bisher unbekanntem Weg in den Besitz der PIN der Bankkarten kommen konnten. Avivah Litan, Sicherheitsexpertin der Gartner Group, hält es für wahrscheinlich, dass es sich bei diesen Betrugsfällen um ein "PIN Block" Schema handelt, bei dem Hacker Zugriff auf Rechner von Händlern nehmen konnten und dabei die Karteninformationen, die verschlüsselten PINs, die Terminal Keys (Schlüssel) sowie vermutlich auch weitere Informationen der Magnetstreifen entwenden konnten. Sie spricht dabei von einem beziehungsweise dem größten Betrug der Geschichte. Erste Berichte über ausgeplünderte Bankkarten wurden Anfang der Woche publik...

Aus: "PIN Super-GAU?" (intern.de; 10.03.2006)
Quelle: http://www.intern.de/news/7763.html


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Quote[...] With consumers around the country reporting mysterious fraudulent account withdrawals, and multiple banks announcing problems with stolen account information, it appears thieves have unleashed a powerful new way to steal money from cash machines...

Snatch from: "Debit card thieves get around PIN obstacle - Wave of ATM fraud indicates criminals have upped the ante"
Source: http://www.msnbc.msn.com/id/11731365/

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Quote[...] "This is the worst hack ever," Litan maintained. "It's significant because not only is it a really wide-spread breach, but it affects debit cards, which everyone thought were immune to these kinds of things."

Unlike credit cards, debit cards offer an additional level of security: the password-like Personal Identification Number, or PIN. "That's the irony, the PIN was supposed to make debit cards secure," Litan said. "Up until this breach, everyone thought ATMS and PINs could never be compromised."


Snatch from: "PIN Scandal 'Worst Hack Ever'; Citibank Only The Start - The scam has hit national banks like Bank of America, Wells Fargo, and Washington Mutual, as well as smaller banks, all of which have re-issued debit cards in recent weeks, says a Gartner research vice president" - By Gregg Keizer (TechWeb News; Mrz 9, 2006 04:35 PM)
Sourse: http://www.informationweek.com/industries/showArticle.jhtml?articleID=181502474


Textaris(txt*bot)

QuoteKöln (AFP) - Auch Kreditkarten mit der neuen Chip-Technologie können beim Bezahlen an der Kasse ausspioniert werden. Dies ergab eine Untersuchung der Universität Cambridge, wie am Montag das ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" berichtete. Die britischen Wissenschaftler untersuchten den Angaben zufolge Kreditkarten, die von deutschen und britischen Banken ausgegeben werden. Dabei fanden sie heraus, dass die neuen Karten unterschiedliche Sicherheitsstandards aufweisen. Bei dem teureren Chip, dem so genannten DDA-Chip, können die Kreditkartendaten demnach beim Bezahlen elektronisch abgehört werden; bei dem so genannten SDA-Chip als der um einige Cents billigeren Version sei es sogar problemlos möglich, die Geheimnummer abzugreifen.


Aus: "Plusminus": Auch Kreditkarten mit Chip können ausspioniert werden (6. März 2006)
Quelle: http://de.news.yahoo.com/06032006/286/plusminus-kreditkarten-chip-ausspioniert.html

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Quote[...] In den USA sei Privatpersonen 2004 ein geschätzter Schaden von 6,4 Milliarden US-Dollar durch Indentitätsdiebstahl entstanden. Das berichtet das US-amerikanische Justizministerium in seiner gerade veröffentlichten jährlichen Kriminalstatistik. 3,6 Millionen beziehungsweise drei Prozent aller US-amerikanischen Haushalte haben demnach alleine im ersten Halbjahr 2004 finanziellen Schaden durch Identitätsklau erlitten.

Beinahe die Hälfte dieser Fälle ging der Statistik zufolge auf Missbrauch von Kreditkartendaten zurück. Bei 25 Prozent der Opfer habe das Erschleichen von Onlinebanking-Daten eine Rolle gespielt. Für seine Statistik befragte das Department of Justice alle sechs Monate rund 42.000 US-amerikanische Haushalte. In dem seit 30 Jahren erscheinenden Report wurde jetzt erstmalig Identitätsdiebstahl als eigenständige Delikt-Kategorie aufgenommen. (hob/c't)


Aus: "USA: Jährlich 6,4 Milliarden Schaden durch Identitätsdiebstahl" (02.04.2006)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/71568

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Ein gestohlener Computer des US-Ministeriums für Veteranen enthält weitaus mehr persönliche Daten von Soldaten als bisher angenommen.

Betroffen seien nicht nur 26,5 Millionen Veteranen, sondern fast 80 Prozent der aktiven US-Streitkräfte, berichtet die "Washington Post" am Mittwoch.


Zu den gestohlenen Daten gehören nach Angaben des Ministeriums Namen, Geburtstage und Sozialversicherungsnummern von 2,2 Millionen Soldaten, Nationalgardisten und Reservisten.

Diese Nummern werden als Identitätsnachweis genutzt und müssen bei Konten- und Kreditkartenanträgen vorgelegt werden. Die Sorge ist, dass Kriminelle mit den gestohlenen Identitäten Millionenbetrug betreiben können.

Zudem fürchtet das Pentagon, dass die Daten feindlich gesinnten Kräften in die Hände fallen, sagte der Experte für Heimatschutz beim "Center for Strategic and International Studies", David Heyman, der "Washington Post".

"Es gibt einen globalen Schwarzmarkt für diese Sorte von Informationen und plötzlich ist geradezu ein Schatz von Informationen über das US-Militär erhältlich", sagte Heyman. Vor allem die Wohnorte der Soldaten und deren Familien seien sensible Daten.

[...] Der Diebstahl ereignete sich am 3. Mai in einem Privathaus bei Washington. Ein Mitarbeiter des Ministeriums hatte den Laptop und eine externe Festplatte unerlaubt mit nach Hause genommen. Von den Tätern fehlte bisher jede Spur.

Die ermittelnde Polizei glaubt, dass der Dieb vielleicht gar nicht weiß, was er da gestohlen hat. Möglich sei, dass der Computer nun in einem Second-Hand-Geschäft zum Kauf angeboten werde. So wurde eine Beschreibung des Laptops veröffentlicht und 50.000 Dollar Finderlohn angeboten.

Doch das ist nicht die einzige Datenpanne der US-Behörden in letzter Zeit: Ein unbekannter Eindringling hatte sich erst im Frühjahr Zutritt zu einem Server des US-Verteidigungsministeriums verschafft, wo er Zugang zu den Krankenversicherungsdaten von mehr als 14.000 Personen hatte. Alle Betroffenen wurden nach Angaben des Pentagons darüber informiert, dass ihre Daten möglicherweise missbraucht werden könnten.


Bruchstuecke aus: "Laptop Diebstahl - Dieb ahnungslos?" (orf.at; 08.06.2006)
Quelle: http://www.orf.at/060607-334/index.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der jetzt bekannt gewordene Diebstahl der Datensätze aus dem Energieministerium, zu dem die Atomwaffenbehörde gehört, liegt nämlich schon Monate zurück. Erst vor zwei Tagen wurde aber offiziell über den erfolgreichen Hack berichtet, durch den ein unbekannter Angreifer an Namen, Sozialversicherungsnummern und Sicherheitseinstufungen kam.

Die Daten kamen in einer Einrichtung der National Nuclear Security Administration (NNSA) in Albuquerque, New Mexico abhanden. Betroffen sind Informationen über Freiberufler, die als Vertragsangestellte im Bereich Nuklearwaffen für die Behörde arbeiten. NNSA-Chef Linton Brooks sagte vor einem Parlamentsausschuss, er wisse bereits seit September von dem Verlust, habe aber Energieminister Samuel Bodman nicht darüber informiert. Die Tatsache, dass dies nicht geschehen sei, schob Brooks auf ein "Missverständnis".

[...] Der gestohlene Datensatz befand sich nicht auf einem Server mit geheimen Informationen, Daten über Nuklearwaffen lagerten in dem gleichen Computersystem nicht. Das File enthielt laut Brooks jedoch Namen, Sozialversicherungsnummern, Geburtsdaten und hausinterne Codes für Arbeitsplatz und Sicherheitsstufe der Betroffenen. Diese Daten seien für die Sicherheitsüberprüfung verwendet worden. Der Hacker habe eine Reihe von Sicherheitsschranken überwunden, um sich den Datensatz zu verschaffen.

Eine Abgeordnete fragte Brooks in der Anhörung, ob er nicht gerne informiert worden wäre, wenn jemand seine Daten gestohlen hätte, und der Agentur-Chef antwortete: "Natürlich wäre ich gerne informiert worden." Die Antwort, warum die Betroffenen in diesem Fall nicht in Kenntnis gesetzt wurden, blieb er aber schuldig.

Ein interner Test der Netz-Sicherheit im Energieministerium hatte schon im vergangenen Herbst ernste Lücken aufgezeigt. Der für den Test zuständige Beamte berichtete dem Ausschuss: "Wir hatten Zugang zu sensiblen Daten, einschließlich finanzieller und persönlicher Daten." Selbst an Passwörter sei man herangekommen. Bei diesem Test wurde schließlich auch der Hinweis auf die gestohlenen Daten entdeckt.


Bruchstücke aus: "IDENTITÄTSKLAU Hacker stiehlt Daten aus Nuklearwaffenbehörde" (SPON; 12. Juni 2006)
Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,420837,00.html


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Quote[...] Die Bundestagsfraktion der Partei fordert in einem Antrag (Drucksache 16/1887) an den Bundestag von der Bundesregierung einen Gesetzentwurf, der eine Information von Betroffenen im Falle einer Sicherheitslücke beim Umgang mit persönlichen Daten vorschreibt. Dies soll in das Bundesdatenschutzgesetz aufgenommen werden, Zuwiderhandlungen sollen mit einem Bußgeld geahndet werden.

Als Vorbild soll hierbei das "Security Breach Information Act" im US-Bundesstaat Kalifornien an, das zur Aufdeckung verschiedener Fälle von Datendiebstahl geführt hat. Durch ein entsprechendes Gesetz sollen die Bürger die Möglichkeit bekommen, sich genau über die Sicherheit ihrer persönlichen Daten bei Unternehmen informieren zu können. Die von einem Datendiebstahl betroffenen Unternehmen sollen zudem eine Schadensersatz leisten müssen.

Ziel des Gesetzes ist es, Firmen zu mehr Dateschutz und insbesondere Absicherung der Daten vor einem Zugriff Unbefugter zu schützen. Der US-amerikanische Sicherheitsexperte Bruce Schneier hat in mehreren Artikeln solche Gesetze befürwortet, da sie Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen zu mehr Datensicherheit erzieht, da sie einerseits Schadensersatzzahlungen leisten müssen, andererseits auch einen schlechten Ruf erwerben können, wenn entsprechende Fälle bekannt werden.


Aus: "Grüne verlangen Informationspflicht bei Datendiebstahl" - Berlin Die Bundestagsfraktion der Grünen fordert die Regierung auf, eine Pflicht zur Information von Betroffenen bei Datenschutzpannen in das Datenschutzgesetz aufzunehmen (dergrossebruder.org; 27.06.2006)
Quelle: http://www.dergrossebruder.org/times/20060627235000.html

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Quote[...] Details über das System, in das eingebrochen wurde, und wie die Angreifer vorgegangen sind, gab der Telefonkonzern nicht bekannt. Man arbeite aber mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um die Täter zu ermitteln. Außerdem würden die betroffenen Kunden mittels E-Mail, Telefonanrufen und Briefen informiert; insgesamt handele es sich um die Daten von bis zu 19.000 Kunden.

AT&T entschuldigte sich für den Vorfall und sagte den Kunden Unterstützung und finanzielle Hilfen zu, falls sie Probleme mit ihren Kreditkarten bekämen. "Wir wissen, dass es einen lebhaften Markt für illegal erhaltene persönliche Informationen gibt", meinte Priscilla Hill-Ardoin, bei AT&T für den Schutz der Privatsphäre von Kunden zuständige Managerin. AT&T werde alles dafür tun, die Privatsphäre der Kunden zu schützen und die Einbrecher ihrer Strafe zuzuführen. Das US-Justizministerium bezifferte vor Kurzem den jährlichen Schaden durch Identitätsdiebstahl in den USA auf 6,4 Milliarden US-Dollar.


Aus: "Massiver Diebstahl von Kundendaten bei AT&T" (30.08.2006)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/77455


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#10
Quote[...] Stockholm - Hohe Vertreter der Volkspartei sollen sich über mehrere Monate Zugang zu streng vertraulichen Strategie-Papieren im Intranet der Sozialdemokraten verschafft haben. Die Partei bestätigte heute in Stockholm, dass die Pressechefin Niki Westerberg und weitere Spitzenfunktionäre von mehrmonatigen Hacker-Aktivitäten gewusst und diese gedeckt hätten. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass gegen Westerberg und weitere Funktionäre der Partei ermittelt werde.

[...] Schwedische Medien verglichen das Eindringen in das sozialdemokratische Datennetz mit dem Watergate-Skandal in den USA. Dabei waren 1972 aus einem Washingtoner Parteibüro der Demokraten während eines Einbruchs Parteiunterlagen gestohlen wurden. Die Enthüllungen über die Beteiligung republikanischer Parteikreise bis hin zum damaligen Präsidenten Richard Nixon führten zu dessen Rücktritt 1974.


Aus: "Spionageskandal erschüttert Schweden" (SPON; 05. September 2006)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,435334,00.html


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Quote[...] Wie der Chef der Volkspartei Schwedens am Montag bestätigte, hatte sich der Pressechef des Jugendverbandes der Partei illegal Zugang zum Intranet der regierenden Sozialdemokraten verschafft und geheime Wahlkampfunterlagen heruntergeladen. Die Folge war seine Entlassung.

Nach unbestätigten Medienberichten sollen mehrere Personen aktiv als Hacker beteiligt gewesen sein, um an Strategiepapiere für den Wahlkampf heranzukommen.

Rund zwei Wochen vor der Reichstagswahl am 17. September liegt das konservative Lager in den meisten Umfragen knapp vor dem Block aus Sozialdemokraten, Grünen und Linkspartei.

[...] Der Skandal ist der zweite Fall von Wahlkampfspionage innerhalb kurzer Zeit. Vor rund zwei Wochen war bekannt geworden, dass ein Parlamentskandidat der Christdemokraten versucht hatte, sich als Wahlhelfer bei der sozialdemokratischen Jugendorganisation SSU einzuschleichen.

[...] In der deutschen Provinz geht es hingegen um die Überwachung des E-Mail-Verkehrs der eigenen Partei. Der Brandenburger CDU-Landesgeschäftsführer Rico Nelte soll von nahezu allen Mails an CDU-Politiker und -Funktionäre sowie Mitarbeiter der CDU-Landesgeschäftsstelle Kopien erhalten haben, von denen die eigentlichen Empfänger offenbar nichts wussten.


Aus: "Konservative hacken Sozialdemokraten" (futurezone.orf.at; 04.09.2006)
Quelle: http://futurezone.orf.at/it/stories/134296/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] General Electric ist einer der größten Konzerne der Welt. Zwangsläufig verwaltet das Unternehmen also viele Mitarbeiterdaten. Rund 50.000 solcher Daten, genauer gesagt die Namen und US-Sozialversicherungsnummern von ehemaligen oder immer noch beschäftigten Arbeitern, befanden sich auf einem Notebook, das einem Angestellten von General Electric gestohlen wurde, wie MSNBC meldet.

[...] Das Notebook wurde Anfang September aus einem Hotelzimmer gestohlen. Wie immer in solchen Fällen beteuert das Unternehmen, dass durch den Vorfall private Daten nicht für Unbefugte zugänglich werden würden (vermutlich weil die Daten verschlüsselt waren), doch General Electric würde natürlich alle Schritte in die Wege leiten, um die Betroffenen vor Schaden zu bewahren. Außerdem versuche das Unternehmen zusammen mit staatlichen Organen das Notebook zurück zu bekommen.


Aus: "50.000-Mitarbeiterdaten auf gestohlenem Notebook" (27.09.2006)
Quelle: http://www.pcwelt.de/news/sicherheit/58755/

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Europay ist der Hersteller von Bankomat-Terminals. Die kleinen blauen Geräte stehen in Tankstellen, Restaurants und mittlerweile auch in fast jedem Geschäft.

Bereits im Sommer sind Manipulationsfälle in Oberösterreich, Salzburg und Kärnten bekannt geworden. Acht Kassen waren betroffen. In Vorarlberg haben die Täter erst vor wenigen Wochen zugeschlagen. Die technisch versierten Diebe bauen Chips in die Terminals ein und gelangen so an Kontodaten und Geheimcodes.

,,Eine Bankomatkassa in einem Dornbirner Lebensmittelgeschäft war manipuliert. Die Diebe kamen an die Daten von mehreren hundert Kunden und konnten Duplikat-Karten anfertigen", erklärt German Meusburger vom Landeskriminalamt Vorarlberg.

In Österreich funktionieren die Duplikate nicht. Die Datendiebe können deswegen nur aus dem Ausland Geld von österreichischen Konten abheben.

,,Nicht alle europäischen Bankomatkarten verfügen über einen eingebauten Chip wie die Karten hier zu Lande", erklärt Angela Szivatz von Europay. Ausländisches Plastikgeld ist oft lediglich mit einem Magnetstreifen gesichert. Die Diebe haben die Schwäche des Systems erkannt und nützen sie offenbar gnadenlos aus.

,,Es scheint als hätten die Täter eine perfekte Masche entwickelt", erklärt German Meusburger. Einbruchspuren habe es in dem Dornbirner Geschäft nicht gegeben. Es sei möglich, dass sich die Kriminellen über Nacht absichtlich einsperren ließen und die Kassen austauschten. Das manipulierte Gerät wurde inzwischen ausgewechselt. Rund 20.000 Euro konnten die Gauner von Vorarlberger Konten abheben.

[...] Wie kann man sich vor den manipulierten Kassen schützen? ,,Eigentlich gar nicht", gibt German Meusburger zu. Von Panikmache rät der Profi jedoch ab. Das Zahlen mit Karte sei nach wie vor sehr sicher. ,,Da die Kunden alles ersetzt kriegen, liegt das Problem bei Europay und nicht bei den Geschädigten".


Aus: "Erste manipulierte Kassa in Vorarlberg" - Einbrecher bauen Chips in Bankomatkassen, um an die Geheimnummern von Kunden zu kommen. Auch in Vorarlberg stand ein manipuliertes Gerät. In einem Dornbirner Lebensmittelgeschäft (vol.at; 5. November 2006)
Quelle: http://www.vol.at/vorarlberg/article/news-20061105-09150937


Textaris(txt*bot)

#13
Quote[...] Ein Kölner Rechtsanwalt hatte die Redaktion am Montag darauf hingewiesen, dass man mit Hilfe der Suchmaschine Google im Internet einen internen Bericht der Verkehrsdirektion im Darmstädter Polizeipräsidium aufrufen könne, der zahlreiche personenbezogene Angaben enthalte. Und tatsächlich fand sich im Internet eine Auflistung von insgesamt 41 Delikten überwiegend aus dem Straßenverkehr - mit Namensangaben der kontrollierten Personen, deren Geburtsdaten, Adressen sowie eventuellen Vorstrafen, mit Kennzeichen und Marken der überprüften Autos und den begangenen Gesetzesverstößen.

[...] Dieses Einsatzprotokoll, im Februar 2006 verfasst, war nach den Erläuterungen Treuschs allein für das Intranet der Polizei gedacht, jedoch durch einen ,,menschlichen oder technischen Fehler" ins Netz gelangt - wo es nahezu ein Jahr lang abrufbar war. So etwas sei in der Vergangenheit noch nie vorgekommen, versicherte Treusch. Auch Hessens Datenschutzbeauftragter Michael Ronellenfitsch kann sich an keinen vergleichbaren Fall erinnern. Er sprach von einem ,,schlimmen Fehler", da sich durch die Veröffentlichung der Namen für die betroffenen Personen nachteilige Folgen ergeben könnten. Ronellenfitsch sagte, er gehe von einer ,,menschlichen Panne" aus, ,,wie sie jedem mal passieren kann".

[...] Mit Fragen der Technik war auch Treusch immer wieder beschäftigt. Denn obwohl der Hinweis auf die Internetseite schon am Montag im Polizeipräsidium eingegangen war, konnten Internetnutzer am Dienstag Mittag noch immer auf das Einsatzprotokoll zugreifen. Bis dahin war es nicht gelungen, die Seite zu schließen. Wie Bußer erläuterte, sei die Polizei nicht in der Lage, den Bericht aus eigener Kraft wieder aus dem Netz zu nehmen: ,,Wir können das nicht alleine, sondern nur zusammen mit Google lösen." Über diese Unfähigkeit ärgerte sich vor allem Treusch, da nach den entsprechenden Presseberichten weitere Internetbesucher auf die Seite zugriffen - und damit die Wahrscheinlichkeit stieg, dass die im Polizeibericht erwähnten Personen möglicherweise auf Schadensersatz klagen.

Offen blieb letztlich auch, welche Konsequenzen der Vorfall für Mitarbeiter des Polizeipräsidiums haben wird. Treusch äußerte, disziplinarrechtliche Maßnahmen gegen die Verantwortlichen seien keineswegs ausgeschlossen, sollte sich herausstellen, dass es sich um ,,persönliches Fehlverhalten" gehandelt habe.


Aus: "Datenpanne: Vertrauliche Polizeidaten im Internet" Von Rainer Hein (17. Januar 2007)
Quelle: http://www.faz.net/s/Rub21DD40806F8345FAA42A456821D3EDFF/Doc~E1692DE633C39448280E7404197C75870~ATpl~Ecommon~SContent.html

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Quote[...] Die 41 Berichte wurden zwischen dem 6. und 12. Februar 2006 nach Verkehrskontrollen in Südhessen erstellt. Sie listen auf 13 Seiten neben Berichten über Gesetzesverstöße nicht nur die Namen, Geburtsdaten und Adressen der Kontrollierten auf, sondern auch ihre eventuellen Vorstrafen. Außerdem werden die Automarke und das Kennzeichen genannt.


Aus: " Peinliche Panne: Polizei stellt Einsatzprotokolle ins Internet" (HANDELSBLATT, Dienstag, 16. Januar 2007, 16:30 Uhr)
Quelle: http://www.handelsblatt.com/news/Technologie/IT-Trends-Internet/_pv/_p/204016/_t/ft/_b/1208579/default.aspx/-peinliche-panne-polizei-stellt-einsatzprotokolle-ins-internet.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der für Sicherheit an US-Flughäfen zuständigen Transportation Security Administration (TSA) ist eine externe Festplatte mit 100.000 Datensätzen über Mitarbeiter abhanden gekommen. Betroffen sind Personen, die im Zeitraum von Januar 2002 bis August 2005 für die Behörde gearbeitet haben. Der Datenträger sei aus einem kontrollierten Bereich der Personalabteilung im TSA-Hauptquartier in Washington, D.C., verschwunden, heißt es in einer Mitteilung. Die Datensätze enthalten unter anderem die Namen, Sozialversicherungsnummern, Geburtsdaten, Gehaltsinformationen und Bankverbindungen von Mitarbeitern.

Die TSA – eine der Behörden des 2002 gegründeten Ministeriums für Innere Sicherheit – hat nach eigenen Angaben alle Betroffenen sofort informiert und auf ihrer Homepage einen Bereich zu diesem Vorfall eingerichtet. Seit Freitag ermittelt der US-Geheimdienst Secret Service zusammen mit der TSA, um dem Datenträger auf die Spur zu kommen. Es seien Maßnahmen getroffen worden, durch die sofort ein Alarm ausgelöst werde, wenn die vermissten Daten genutzt würden. Dafür gebe es aber bisher noch keine Anhaltspunkte, geht aus einer weiteren Mitteilung hervor. Die TSA-Mitarbeiter sollen in dem Fall, dass ihre Daten missbraucht werden, eine Versicherung in Höhe von 25.000 US-Dollar beanspruchen können. (anw/c't)

Quote
8. Mai 2007 16:26
FakeTicker: (2016) USB-Stick mit DNS-Daten aller Deutschen Bürger abhanden gekommen
sschnee (346 Beiträge seit 02.11.03)

02. April 20016, dpa
Wie das Innenministerium heute meldete, sind die DNS-Daten sämtlicher
Deutschen Bürger auf einem USB-Stick unter nicht nachvollziehbaren
Bedingungen schon am 13. März 2016 abhanden gekommen.

So einen Vorfall hat es seit der Erfassung säntlicher DNS-Daten im
Jahr 2014, welche aufgrund einer Gesetzesvorlage von Innenminister
Beckstein gesammelt wurden, nicht gegeben.

Ein Sprecher des Innenministerium sagte hierzu: "Wir werden den
USB-Stick sicher finden." Auf den Hinweis, daß der komplette
Datensatz bereits im Internet veröffentlicht wurde, erwiderte der
Sprecher, daß dies nichts ausmache, weil anständige Bürger nichts zu
befürchten hätten. Sollten z.B. Versicherer aufgrund der Daten
jemanden nicht versichern wollen, dann wäre dies unzulässig,
allerdings müsse der Bürger für diesen Umstand den Beweis führen.
Unerlaubte Rückschlüsse auf Verwandtschaftsverhältnisse hätten vor
Gericht ebenfalls keinen Bestand. Außerdem werde man jetzt ein Gesetz
gegen den Besitz und Mißbrauch dieser Daten erlassen.

Seitens der rechten NPD, welche in der letzten Wahl auf 23% der
Stimmen kam, wurde der Vorfall so kommentiert: "Endlich ist es
möglich Träger von nicht optimaler DNS zu erkennen und geeignet zu
behandeln. Dies wird dem Deutschen Volk zu einer besseren
DNS-Struktur und eine helleren Zukunft verhelfen."

sschnee

Quote
8. Mai 2007 16:41
Re: FT: (2016) USB-Stick mit DNS-Daten aller Deutschen Bürger abhanden gekommen
sschnee (347 Beiträge seit 02.11.03)


03. April 2016

Wie das Nachrichtenmagazin c´t des Heise-Verlages in seiner kommenden
Ausgabe berichtet, hat das Innenministerium Schritte unternommen, daß
zukünftig keine Datensätze mehr gestohlen werden können.

Auf eine entsprechende Anfrage teilte der innenpolitische Srecher
mit, daß die Mitarbeiter der Rechenzentren künfig keine USB-Sticks
mehr mit sich führen dürfen. Man werde das bei Stichproben
kontrollieren. Außerdem müssten alle Mitarbeiter schriftlich
versichern, daß sie künftig keine Daten zu klauen beabsichtigen, so
daß man nur noch zuverlässiges Personal habe. Zudem wolle man die
Backups jetzt auf Blue-Ray umstellen, weil diese Datenträger aufgrund
der Größe erheblich schwerer aus den Rechenzentren zu schmuggeln
seien.

sschnee


Quote
8. Mai 2007 19:09
Und nächste Woche
rainer_fl (40 Beiträge seit 22.11.06)

Die US Homeland-Defense-Attack-Terror Behörde vermisst 100.000
Angestellte.

Dazu US Oberchef: "Wir wissen nicht, wer die Angestellten entwendet
hat. Wir haben aber eine Belohnung von USD 25000 pro Kopf ausgesetzt.
Desweiteren würden einige Gebäude vermisst werden." 

Quote
8. Mai 2007 22:38
Wer nichts zu verbergen hat, muss wohl nichts befürchten ..... ?
korrektur_ (71 Beiträge seit 05.10.06)

Der Beitrag ist vollständig.




Aus: "US-Flughafenschutzbehörde vermisst Datenträger mit heiklen Mitarbeiterdaten" (08.05.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/89456

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Quote[...] WASHINGTON -- On Thursday, May 3, the Transportation Security Administration (TSA) became aware of a potential data security incident involving approximately 100,000 archived employment records of individuals employed by the agency from January 2002 until August 2005. An external hard drive containing personnel data (including name, social security number, date of birth, payroll information, bank account and routing information) was discovered missing from a controlled area at the TSA Headquarters Office of Human Capital.

See: "Public Statement on Employee Data Security Incident" (2007)
Quelle: http://www.tsa.gov/press/happenings/050407_statement.shtm

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der französisch-amerikanische Telecomausrüster Alcatel-Lucent hat US-Behörden davon in Kenntnis gesetzt, dass ein Datenträger mit Gehaltsinformationen, Geburtsdaten und Sozialversicherungsnummern von zahlreichen Angestellten und ehemaligen Mitarbeitern des Konzerns verschwunden ist. Wie viele Datensätze auf dem seit mindestens vierzehn Tagen vermissten Datenträger gespeichert sind, wollte das Unternehmen bislang nicht mitteilen. In den USA beschäftigt Alcatel-Lucent rund 20.000 Mitarbeiter, hinzu kommen 180.000 ehemalige Mitarbeiter einschließlich ihrer Angehörigen.

Den Angaben zufolge sollte der Datenträger – offenbar eine CD oder DVD – von einem Outsourcing-Dienstleister zu einem Versicherungsträger transportiert werden. "Der Datenträger ist zwischen dem 5. April und dem 3. Mai entweder verloren gegangen oder gestohlen worden", heißt es bei Alcatel-Lucent. Zur Aufklärung habe man den US-Geheimdienst eingeschaltet, der wiederum mit lokalen und bundesstaatlichen Polizeibehörden zusammenarbeite. Den Betroffenen will der Konzern nun ein Jahr lang professionellen Schutz vor möglichen Folgen eines Identitätsdiebstahls bezahlen. Dazu zählt beispielsweise ein intensives Kredit-Monitoring. (pmz/c't)


Aus: "Alcatel-Lucent vermisst Datenträger mit sensiblen Mitarbeiterinformationen" (18.05.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/89917


Textaris(txt*bot)

#16
Quote[...] Das Bundesverteidigungsministerium hat laut einem Medienbericht gegenüber dem Verteidigungsausschuss eine Datenpanne eingestanden. Durch diese sei im "Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr" (ZNBw) der gesamte Bestand an Geheimdienstinformationen aus den Jahren 1999 bis 2003 vernichtet worden sind. Es habe sich sich dabei um "brisante geheime Berichte über die Auslandseinsätze der Bundeswehr" gehandelt, beispielsweise vom Bundesnachrichtendienst, von den Militärattachés im Ausland, sowie um Mitteilungen ausländischer Nachrichtendienste. Die Berichte hätten der politischen Spitze zur Beurteilung der Lage in den Ländern gedient, in denen die Bundeswehr eingesetzt ist, insbesondere Kosovo und Afghanistan. Das haben nach eigenen Angaben das ARD-Politikmagazin Report Mainz und tagesschau.de ans Tageslicht gebracht. Das Politikmagazin befasst sich in seiner Sendung am heutigen Montag um 21:45 Uhr mit dem Thema.

Die Panne sei aufgedeckt worden, als der Verteidigungsausschuss des Bundestages Unterlagen aus dem Datenbestand der Bundeswehr aus dem Jahre 2002 angefordert hatte, teilt Report Mainz mit. Der Ausschuss habe den "Beweisbeschluss" am 23. Mai dieses Jahres gefasst, um den Umgang der in Afghanistan eingesetzten "Kommando Spezialkräfte (KSK)" mit dem damaligen Häftling Murat Kurnaz in Kandahar aufzuklären. Dem Politikmagazin liege ein Schreiben an den Ausschuss vor, in dem Staatssekretär Peter Wichert einräume, dass die betreffenden Daten "Ende 2004 verlorengegangen" seien.

Meldungen von Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz, deutschen Militärattachés, vom Bundesnachrichtendienst, Auswärtigen Amt sowie von anderen deutschen Ministerien und Behörden werden zum ZnBw nach Grafschaft-Gelsdorf geschickt und dort seit 1998 in einem Computersystem namens "Jasmin" (Joint Analysis System Military Intelligence) gespeichert. Dieses System sei bereits nach wenigen Jahren an die Grenze der Speicherkapazität gekommen, erläuterte die Bundeswehr. Auch hätten Einzelkomponenten "ihre technische Lebenserwartung" erreicht. Als im Jahr 2004 versucht worden sei, die Leistung des Systems zu verbessern, seien nicht mehr direkt benötigte Daten außerhalb von "Jasmin" auf Bändern archiviert worden.

Es habe sich jedoch bald gezeigt, dass die Informationen nicht mehr lesbar waren – nach Angaben Wicherts habe nach einen technischen Defekt der Datensicherungsanlage Ende 2004 ein Austauschgerät installiert werden müssen. Bei dem Versuch, die gespeicherten Daten auf das Ersatzgerät zu übertragen, sei festgestellt worden, "dass ein Teil der Bandkassetten im Datensicherungsroboter nicht mehr lesbar war." Der Versuch, die Daten wieder zugänglich zu machen, sei gescheitert, heißt es laut dpa weiter. "Entsprechend der gültigen Vorschriften zum Umgang mit Verschlusssachen wurden die nicht mehr lesbaren Kassetten am 4. Juli 2005 vernichtet", erklärt Wichert in dem Schreiben. (anw/c't)

Quote25. Juni 2007 16:16
welch Zufall,
/stand/sysinstall (mehr als 1000 Beiträge seit 27.07.03)

dass gerade die interessanten Daten im Fall Kurnaz futsch sind.

sys


Quote25. Juni 2007 17:10
professionelle tollpatsche
XUL (mehr als 1000 Beiträge seit 18.10.06)

richtig putzig, stellen sich hin, äh.. der robo war's.
perfekt! so braucht man nichtmal einen mitarbeiter 'rügen', die
technik ist schon intelligent genug, selbst zu entscheiden, was weg
muß.

das nächste mal ist dann der programmierer verstorben, der die
kryptographie implementiert hat.

oder epidemische magnetische fäulnis tritt ein.

ein mitarbeiter hat die bänder fälschlicherweise bei der
weihnachtsfeier als lametta benutzt.

es wurden keine daten gespeichert, das lief damals alles irgendwie
mündlich, weil die sekrtärin krank war.

usw!

Quote25. Juni 2007 16:23
Und wer soll das jetzt glauben?
Askaaron (493 Beiträge seit 07.01.00)

Sehr glaubwürdig... gerade im militärischen Bereich, sollte man
meinen, gelten deutlich höhere Anforderungen an Datensicherheit, was
auch die Backups mit einschliesst.

Und so ein Zufall, dass gerade die Daten verloren gehen, die zur
Aufklärung einiger fragwürdiger Sachverhalte beiträgen könnten.

Quote25. Juni 2007 16:26
Wie krass ist das denn bitte?
Landmann (mehr als 1000 Beiträge seit 26.02.03)

"der gesamte Bestand an Geheimdienstinformationen aus den Jahren 1999
bis 2003"

Hallo? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Jede
Popelsfirma kann und muss ihre Daten sorgfältig redundant sichern. So
einen Datenverlust KANN es nicht unbeabsichtigt geben. Ich würde mal
vermuten das man hier unliebsame Daten verschwinden lassen will, z.B.
alles was Kenntnisse über diverse Verletzungen der Menschenrechte
angeht. Jetzt wird so langsam immer mehr bekannt, da löscht man mal
schnell die Daten bevor sie vor Gericht als Beweise verlangt werden.

Quote25. Juni 2007 19:07
Re: Wie krass ist das denn bitte?
enzo.c (mehr als 1000 Beiträge seit 12.03.02)

Dazu muß man sagen, daß es bei der Bandsicherung durchaus üblich ist
keine Sicherungskopie zu nehmen. Ist beim Deutschen
Fernerkundsdatenzentrum in ihrem Roboterarchiv glaube ich auch so.

Quote25. Juni 2007 16:31
Überwachung dient nur den Überwachern
der echte Zaphod Beeblebrox (648 Beiträge seit 23.07.03)

Ein schönes Beispiel, dass gespeichete Daten immer nur dem Überwacher
dienen.
Wenn der, der die Verantwortung über die Daten hat, sich damit selbst
belasten würde, dann gibt es einfach eine Datenpanne und damit das
Ende aller Probleme.

Wie damals als das SEK den Grams auf den Schienen hingerichtet hat.
Da waren die Videobänder auch plötzlich verschwunden.

Glaubt eigentlich jemand von euch unseren Staatsdienern überhaupt
noch etwas?

Quote25. Juni 2007 17:16
Es gibt noch mehr hübsche Beispiele
cip22 (mehr als 1000 Beiträge seit 08.11.00)

So ist zum Beispiel im Fall des 'versehentlich' im Zusammenhang mit
den Juli-Attentaten erschossenen Brasilianers in der Londoner U-Bahn
komischerweise just an dem Tag das Überwachungkamerasystem in dem
betreffenden Stadtteil ausgefallen, so daß man nicht mehr überprüfen
kann, ob der Mann tatsächlich *floh*, eine dicke Jacke anhatte und
dergleichen.



Quote25. Juni 2007 16:32
Einfach mal CIA, KGB oder Mossad wegen einer Sicherungskopie fragen
ebi (mehr als 1000 Beiträge seit 04.01.01)

... die haben doch sicher eine.

Gruß
Ebi

Quote25. Juni 2007 16:42
Ach Gottchen, jetzt kommen die paranoiden Verschwörungstheoretiker aus ihren
csrss.exe (mehr als 1000 Beiträge seit 07.09.06)

Löchern gekrochen. Keine noch so abstruse Theorie ist ihnen zu blöd,
als dass man sie nicht hier im Heise-Forum posten könnte.

Wer jedoch schon mal ernsthaft in der IT-Branche gearbeitet hat, der
weiß, dass solche Pannen regelmäßig vorkommen.

Life goes on.


Quote25. Juni 2007 16:44
So (oder ähnlich) hat es sich zugetragen:
Braunbär (mehr als 1000 Beiträge seit 27.01.01)


Rechenzentrum der Bundeswehr am 23.11.2003, 11:31h.

Admin _schlürft seinen Kaffee_
Admin: "Guten Tag, Sie wünschen?"
X: "Wir brauchen die Kassetten 6512, 892 und 29734".
Admin: "Das geht nicht so einfach, da muss ich erst Kopie machen bla
bla"
X: "Sofort!"
Admin: "Wer sind Sie überhaupt"
X: "Äh.. geheime Sache, der CIA brauch die Daten... und beim BND
haben wir dafür auch Interesse"
Admin: "Kassetten gibts nicht, nur über meine Leiche"
X: "ok"
Admin: "Bitte stecken Sie die Pistole weg!! Ich mach ja schon"
X: "Na also geht doch"
Admin: "So hier, und was sag ich nun den Anwendern?"
X: "Erzählen Sie irgendwas von Datenverlust, denken Sie sich was aus"
Admin: "ok.. wenn Sie meinen"
X: "Wiederschaun..."

cu
Braunbär

Quote25. Juni 2007 16:47
Zufälle gibt's!
Graf Porno von Geilsberg, (mehr als 1000 Beiträge seit 04.06.03)

Wie auch gerade in Sachsen Teile der Ermittlungsakten plötzlich weg
sind.


Quote25. Juni 2007 16:51
Typischer Fall von "Write Only" Backup
H A L (mehr als 1000 Beiträge seit 02.02.01)

Ihr werdet lachen, aber sowas kommt in den besten Familien vor. Wenn
die Hardware, mit denen die Bänder beschrieben wurden nicht mehr
verfügbar ist, kann sowas schon mal passieren. Also spart euch euere
Hähme und Besserwisserei.

H A L


Quote25. Juni 2007 16:52
Das ist ganz normal - passiert auch der BBC
timon (mehr als 1000 Beiträge seit 29.04.04)


Komischerweise immer bei den "unwichtigsten" Daten:

http://www.focus.de/panorama/welt/11-september_nid_45644.html

"Ganze 23 Minuten vor dem tatsächlichen Einsturz des
World-Trade-Center-Gebäudes Nummer Sieben (Salomon Brothers Building)
soll der britische TV-Sender bereits vermeldet haben, dass das
Gebäude in sich zusammengefallen ist."

"Der Nachrichtenchef von BBC World, Richard Porter [...] gibt jedoch
auch zu: "Wir haben die Originalbänder unserer 9/11-Berichterstattung
nicht mehr (aus Gründen der Schlamperei, nicht der Verschwörung).""

timon

Quote25. Juni 2007 16:56
Re: Das ist ganz normal - passiert auch der BBC
Sydal (54 Beiträge seit 27.09.02)

Ole Röntgen schrieb am 25. Juni 2007 16:53

> Nun, jedenfalls dabei sollte man im Regelfall aber schon davon
> ausgehen können, dass zig andere Leute die Sendungen auch
> aufgezeichnet haben.

Davon würde ich bei den Bundeswehrakten auch ausgehen... :-)

Syd


Quote25. Juni 2007 17:01
80% aller Postings hier ...
Mäusespeck, Eberhard Justus, (mehr als 1000 Beiträge seit 02.06.06)

80% aller Postings hier haben sicher zwei Aussagen:
A: Alle total inkometent ...
B: ... außer mir.

Quote25. Juni 2007 17:58
Das Forum ist mal wieder interessant
desl, Detlef Slinger (203 Beiträge seit 14.05.07)

Alle wittern Verschörung und Absicht. Man seid ihr paranoid.

Quote25. Juni 2007 18:18
Der Kurnaz war's!
Dillinger, (mehr als 1000 Beiträge seit 14.02.02)

Er ist in den Keller vom Bundesnachrichtendienst rein (Schlüssel lag
unter der Fußmatte) hat zwischen Mottenkugeln und alten Farbeimern
die Bänder mit seinen Filmen drauf gesehen, hat dann den rostigen
486er-Server aufgemacht, hat das Mäuseklavier auf der Backup-
Controllerkarte verstellt und iss wieder rausgegangen !!

Das jedenfalls hat mir vorhin sein Kumpel Horst inner Kneipe erzählt.

Quote25. Juni 2007 18:23
Datasette?
gibtsjagarnicht (1 Beiträge seit 26.11.03)

Mal abgesehen davon, dass moderne Bandlaufwerke mit die höchste
Datensicherheit bieten, sollte jede halbwegs vernünftige
Backupsoftware in der Lage sein das Backup nochmal zu verifizieren.

Ich kann mir auch wirklich nicht vorstellen, dass man Beweise die
einen Krieg rechtfertigen sollen auf einem einfachen Backup ohne
zweite Sicherung speichert. Jede halbwegs organisierte IT macht doch
jede Woche ein Vollbackup und dann täglich ein incrementelles
erstellt um möglichst jeden Zustand wieder herstellen zu können.

Sicherlich gibt es bei der Bundeswehr auch eine
Datensicherungsvorschrift die besagt, dass mindestens zwei identische
Backups an zwei verschiedenen Orten aufbewahrt werden müssen. Jedes
mittelständische Unternehmen muss soetwas der Steuer nachweisen
können wenn man dort erklären will man hätte angeblich die
Buchhaltungsdaten verloren.

Entweder werden wir hier wie es fast täglich passiert mal wieder nach
Strich und Faden von unseren sogenannten Volksvertretern belogen oder
die Bundeswehr scheint über den Stand der Datasette noch nichaus
gekommen zu sein...

Quote25. Juni 2007 18:34
Immer diese Verschwörungstheoretiker!
accent (mehr als 1000 Beiträge seit 08.02.02)

Also ehrlich. Wieso soll eine solche Panne bedeuten, dass jemand
absichtlich die Bänder gelöscht haben soll? Welchen Vorteil hätte ein
Staat (immerhin der Staat und kein Privatunternehmen), soetwas zu
tun? Wieso sollte jemand überhaupt etwas zu verbergen haben? Die
Geheimdienste unterliegen einer strengen Kontrolle und ihr
Verschwörungstheoretiker geht davon aus, dass es innerhalb der
Bundeswehr oder des BND kriminelle Elemente gibt?

Ich meine, die über 100 Videoaufzeichnungen des Pentagons, als das
"Flugzeug" reinrauschte, werden auch nicht zurückbehalten, weil es
etwas zu verbergen gäbe. Oder etwa nicht? Warum sollten kriminelle
Elemente im Pentagon so etwas tun?

Quote25. Juni 2007 18:43
Re: Immer diese Verschwörungstheoretiker!
JabbaDabbaDuu (245 Beiträge seit 27.02.04)

Ganz einfach, weil so ein Verlust eigentlich gar nicht möglich ist,
wenn man nur einigemassen vernünftig arbeitet. Sowas kann eigentlich
nicht mal durch einen dummen Zufall oder Verkettung von Zufällen
passieren, denn eine echte Backupstrategie, verhindert sowas zu fast
100%.

Einzige 2 plausibel Erklärungen sind:
- Entweder es war Mutwillig
- Oder die Verantwortlichen sind dümmer als Bohnenstroh


Quote25. Juni 2007 18:45
Re: Immer diese Verschwörungstheoretiker!
SachseDesBösen (211 Beiträge seit 09.04.06)

accent schrieb am 25. Juni 2007 18:34

> ihr
> Verschwörungstheoretiker geht davon aus, dass es innerhalb der
> Bundeswehr oder des BND kriminelle Elemente gibt?

Natürlich nicht! Das ist genauso unwahrscheinlich wie die
Zusammenarbeit von Politikern und Polizisten mit der organisierten
Kriminalität in Sachsen.

Quote25. Juni 2007 18:47
Re: Immer diese Verschwörungstheoretiker!
RudiRadlos (mehr als 1000 Beiträge seit 30.07.01)

SachseDesBösen schrieb am 25. Juni 2007 18:45

> Zusammenarbeit von Politikern und Polizisten mit der organisierten
> Kriminalität in Sachsen.

....die gibt's ja auch nicht, "die" wurde gerade "vernichtet" ....

Der Unterschied zu einer Bananenrepublik ist: in so einer Republik
wachsen Bananen .......



Quote25. Juni 2007 19:12
Ich bitte um Analyse von Ibas-Datenrettung und Co
/170 (mehr als 1000 Beiträge seit 19.09.01)

http://www.datenrettung.de/

" Der Versuch, die Daten wieder zugänglich zu
Bandkassetten im Datensicherungsroboter
nicht mehr lesbar war."

DAS IST NICHT GLAUBWÜRDIG!

WENN DIE DATEN AUF DEM GERÄT VON DEN
MITARBEITERN NICHT MEHR LESBAR IST,
VON EXTERNEN EXPERTEN WÄRE SIE IMMER
NOCH.
WO SIND DIE BÄNDER?

Das ist ein Märchen und die verantwortlichen
Mitarbeiter sollten Strafrechtlich verfolgt
werden wegen vorsetzlicher Stafverfolgungs-
behinderung - Vertuschung von Staftaten,
ja, Vertuschung von Staatsterror
- Mitwirkung in einer Staatsfeindlichen
Gemeinschaft/Organisation

Also wo sind die Bänder?
Ich will externe Gutachten!

Und BTW, Ibas ist aus eigener Erfahrung
wirklich zu empfehlen!

/170

Quote25. Juni 2007 19:23
Re: Ich bitte um Analyse von Ibas-Datenrettung und Co
IggoOnTour (mehr als 1000 Beiträge seit 02.04.01)

/170 schrieb am 25. Juni 2007 19:12

> WO SIND DIE BÄNDER?

Geschreddert, denn

>
> WENN DIE DATEN AUF DEM GERÄT VON DEN
> MITARBEITERN NICHT MEHR LESBAR IST,
> VON EXTERNEN EXPERTEN WÄRE SIE IMMER
> NOCH.






Quote25. Juni 2007 19:24
Glückwunsch, Herr Steinmeier!
Lucky MSN Butterfly (mehr als 1000 Beiträge seit 16.07.05)

Daten sind am geheimsten, wenn sie gelöscht sind. Ein wahrer
Meilenstein für die Demokratie, wie sie hier herrscht. Ich freue mich
schon auf Ihr souveränes Lächeln, wenn Sie eine fremdgeschriebene
Erklärung verlesen und Schäuble Ihnen auf die Schulter klopft.

Für dieses Glanzstück sollten Sie, ebenso wie das gesamte Kabinett
der Volksfeine, sofort zurücktreten. Machen Sie Platz für Menschen,
denen Politik noch etwas bedeutet!

MfG
Lothar v. Teufelssee


Aus: "Datenpanne bei der Bundeswehr" (25.06.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/91700

-.-


Quote[...] Neben den Aufzeichnungen über den deutschen Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz sollen auch Unterlagen über geheime Einrichtungen der CIA verschwunden sein. Die Streitkräfte sprechen von einer technischen Panne. Dagegen melden Politiker und Experten Zweifel an.

Zu den abhanden gekommenen Daten der Bundeswehr gehören einem Zeitungsbericht zufolge auch Unterlagen über die Beteiligung deutscher Geheimdienstmitarbeiter an Verhören in geheimen US-Gefängnissen. Im Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr (ZNBw) seien Unterlagen aus einem US-Geheimgefängnis im bosnischen Tuzla verschwunden, berichtete die ,,Berliner Zeitung". In Tuzla seien vor und nach den Terror-Anschlägen vom 11. September 2001 Terrorverdächtige festgehalten und zum Teil misshandelt worden. An den dortigen Verhören seien zumindest im Jahr 2001 auch Offiziere des deutschen Militärischen Abschirmdienstes (MAD) widerrechtlich beteiligt gewesen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf einen BND-Bericht.

Der Geheimdienst-Experte Erich Schmidt-Eenboom sagte der Zeitung zufolge, es sei nicht nötig gewesen, die beschädigte Sicherungskopie der Datensätze zu zerstören. ,,Es gibt das Bundeskriminalamt und einige hochspezialisierte Firmen, die seit langem in der Lage sind, beschädigte Datenträger zu retten und zu rekonstruieren." Dass das ZNBw aber offenbar den Versuch unterließ, technische Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei seltsam. ,,Das riecht nach Vorsatz", sagte Schmidt-Eenboom demnach. Ein Sicherheitsexperte sagte der Zeitung: ,,Dass die Informationen weg sind, dürfte einige Verantwortliche von damals erleichtern."

Auch der Grünen-Fraktionsvize Christian Ströbele zweifelt an einer technischen Panne. Noch im November 2006 habe er einen Brief von Verteidigungsstaatssekretär Peter Wichert bekommen, wonach der Verteidigungsausschuss des Bundestages über Einsätze der Eliteeinheit KSK im Ausland informiert werde, sagte Ströbele der ,,Neuen Presse" aus Hannover. ,,Darin steht keine Silbe davon, dass die Daten weg sind. Deshalb zweifle ich, ob das alles so richtig ist." Möglich sei, dass die Bundeswehr versuche, ,,Informationen nicht nach außen zu geben", sagte der Grünen-Politiker weiter.
Auf seine mehrfachen Anfragen über die Arbeit des KSK in Afghanistan sei ihm vom Verteidigungsministerium zwar ausweichend geantwortet worden, sagte Ströbele dem Blatt weiter. Zugleich betonte er: ,,Nie wurde gesagt: Wir haben darüber keine Unterlagen.

QuoteBernd  meint:
26-06-2007, 09:31 Uhr
jeder DV- Fachmann in einer gut organisierten Organisation, die Bundeswehr kann als solche so genannt werden, weiß, dass mehrere Sicherheitskopien auf unterschiedlichen Datenträgern, die in feuerfesten Schränken aufbewahrt werden, bestehen müssen. Was sollen diese Lügengebäude?

QuoteBoyGeorge Jun.  meint:
26-06-2007, 09:01 Uhr
wie oft werden denn da Daten gesichert ? alle 5 Jahre ?
Das sollte mal ein mittelständischer Betrieb gegenüber dem Finanzamt machen.
Oder die Quartalszahlen der einer großen AG fallen aus, alle Geschäftszahlen vernichtet...

Neben den Aufzeichnungen über den deutschen Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz sollen auch Unterlagen über geheime Einrichtungen der CIA verschwunden sein...
nur noch mal zur Erinnerung:
- BW Datenverlust heute
- Der Ordnerverlust in Sachsen letzte Woche
- Die Kameras der U-Bahn Station in London, wo die Polizei einen Unschuldigen "Terroristen" mit 10 Treffern aus Nahdistanz erlegt hat
- Alle Kameras am Pentagon am 9.11.2001 innerhalb und außerhalb des Gebäudes
- Die BBC Fernsehaufzeichunungen von World Trade Center 7 dass eingestürzt war, obwohl das Gebäude im Hintergrund noch stand...
Immer dieses Pech, ach ehrlich...

Quote
Udo Prothmann meint:
26-06-2007, 10:32 Uhr
Ich komme aus der IT Branche und ich bin sicher hier wird gelogen, dass es zum Himmel stinkt:
a) Im Zeitraum, der hier angesprochen wird, von 2001-2004 müssten hunderte Datensicherungen existieren. Datensicherungen werden täglich gemacht. Davon wird in einem wichtigen Bereich, wie der Sicherheit, mindestens 1 mal wöchentlich Daten archiviert. Dazu noch tägliche Datensicherung, für kurzfristige Ausfälle.
b) Datenarchivierung relevanter Daten erfolgt immer mehrfach redundant. Auf unterschiedlichen Datenträgern. An unterschiedlichen Orten. Datenträgerkosten sind vernachlässigbar (kürzlich gekauft: 320GB Seagate für 49,50EUR, das ist WIRKLICH viel), so dass ich von einem Minimum von 4 Archivträgern pro Datensatz ausgehe.
c) Oft liegen die Originaldaten dabei noch Jahre Online, des schnellen Zugriffes wegen.

Hier soll die Bevölkerung verarscht werden.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sollen kriminelle Machenschaften verborgen werden.

Das ist einer Bananenrepublik würdig.
Nicht aber dem, was ich unter meinem demokratischen Heimatland verstehe.

Alle Beteiligten, die ein bißchen Ehre im Leib haben, sollten, zur Not als "Whistleblower", bei der Aufklärung helfen und so verhindern, dass Deutschland nicht weiter im moralischen Sumpf untergeht. Sonst sägen wir am Ast der Demokratie.

Das würde am Ende bis zum Bürger ausstrahlen.
Schaut euch entsprechende Länder, wie z.B. Ägypten, an.
Wollt ihr in einem solchen Land wirklich leben?


Aus: " Bundeswehr: Noch mehr Geheim-Daten vernichtet" (26. Juni 2007)
Quelle: http://www.welt.de/politik/article975472/Noch_mehr_Geheim-Daten_vernichtet.html


Textaris(txt*bot)

#17
Quote[...] Jeder kennt diesen Horror Vacui, die Angst vor dem Totalabsturz der Festplatte. Aber jeder weiß auch: Abhilfe ist nur eine Frage des Geldes. Nach dem Angriff auf das World Trade Center sicherten Spezialfirmen aus einem Klumpen Kohle Daten von Unternehmen, die dort ihren Sitz hatten.

Aus der Kriminalistik weiß man, dass sich keiner einbilden soll, auf seinem Computer blieben keine Spuren zurück. Wann er wo im Netz unterwegs war, was er sich heruntergeladen hat - alles ist rekonstruierbar.

Daher liest sich die Geschichte von den verschwundenen Daten aus dem Bundeswehr-Archiv wie eine schlechte Schnurre: Die zum Teil geheimdienstlich gewonnenen Informationen sollen einfach futsch sein.

Erst streikte der Computer, dann waren die Bandkassetten kaputt - wie einst beim gefürchteten Bandsalat. Wer die fossile Kommunikationstechnik der Bundeswehr kennt, weiß: Vieles ist möglich, was angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten unmöglich erscheint. Ist es eine Panne, so wäre es peinlich.

Ist es aber keine, wäre es ein Skandal. Als 1998 in den letzten Amtstagen von Helmut Kohl der Reißwolf im Kanzleramt heißlief, prangerte Rot-Grün dies als "Bundeslöschtage" an. Damals ging es um Schwarzgeld, diesmal um den Fall Kurnaz. Die "Panne" passierte in den letzten Wochen Schröders.

Damit geht es auch um die Amtsträger von damals, die immer noch wichtige Funktionen bekleiden: den damaligen Kanzleramtschef und heutigen Außenminister Frank-Walter Steinmeier und SPD-Fraktionschef Peter Struck, seinerzeit Verteidigungsminister. Angesichts des raueren Tones in der Koalition könnte die Assoziation zu den "Bundeslöschtagen" durchaus erwünscht sein.

(SZ vom 27.06.2007)

Quote

27.06.2007 09:50:14

Ernstol: ...dass wir für dumm gehalten werden,

ist doch nichts neues und doch jedem der halbwegs seinen Denkapparat nutzen kann sonnenklar.

Es geht darum Strategien zu entwickeln, wie man dies bekämpfen bzw. so nutzen kann, um seine eigenen ggf. auch persönlichen Vorteile daraus zu ziehen. Wird man vom System veräppelt, muss man den Spieß umdrehen und eben selbst das System zum Narren machen.

So kann man es ja auch mal dem Finanzamt erzählen, daß die teure Sicherungssoftware leider nix getaugt hat, und die Daten nun leider alle den Jordan runter sind.

Warum sollte nicht jeder von uns eine Max-Strauss'sche Festplatte haben dürfen !?

Quote

27.06.2007 09:36:22

maggomuc: Interessant

ein Schelm der böses dabei denkt. Der denkt, es könnte sich hier um Absicht handeln. Der denkt, die fossile Technik der Bundeswehr tauge nicht einmal mehr zum rekonstruieren der Daten. Der denkt, man möchte was vertuschen. Der denkt, so etwas könne bei uns nicht passieren, da wir schliesslich keine Bananenrepublik sind und alles irgendwo, bei irgendwem transparent bleibt. Der denkt, eine Bundesdeutsche Regierung würde so etwas tun. Der denkt, dieser Kommentar ist ein Indiz für das Glauben an die Version der Regierung und Bundeswehr.
Ich jedenfalls denke, dass wir nun auch unsere Verschwörung haben und Hr. Kurnaz nun endlich, die Unrechtmässigkeit nicht mehr verifizierbar, sein Guantanamo zu recht erlebt hat. Ich könnte schreien für wie dumm man den gemeinen Bundesbürger hält.




Aus: "Verschwundene Bundeswehrdaten - Schon wieder "Bundeslöschtage"?
War die Löschung der Bundeswehrdaten eine Panne, dann wäre es peinlich. War sie Absicht - wäre es ein Skandal.
Ein Kommentar von Christoph Schwennicke
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,tt3m2/deutschland/artikel/723/120571/

-.-

Quote[...] Die Eule gilt als Symbol der Weisheit und der Aufklärung, aber auch als Unglücksbote und Künder des Todes. Das in der rheinland-pfälzischen Grafschaft Gelsdorf gelegene Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr (ZNBw) hat eine stilisierte Eule in ihrem Wappen; der Vogel soll in diesem Fall stetige Wachsamkeit symbolisieren.

Rund 650 Soldaten und Zivilbeschäftigte versorgen aus der Anlage die Bundeswehr, die Nachrichtendienste und die Nato rund um die Uhr mit aktuellen Meldungen aus den Krisengebieten der Welt.

Das Zentrum, dessen Arbeit sich nicht im Schlaglicht der Öffentlichkeit abspielte, steht nun im Mittelpunkt einer Affäre. Dass geheime Berichte über Auslandseinsätze der Bundeswehr aufgrund einer Panne gelöscht worden sein sollen und unwiederbringlich verloren sind - das stößt gleichermaßen bei Fachleuten und Politikern auf Skepsis.

Bis zur Aufklärung des seltsamen Falles wird es noch eine Weile dauern, wenn überhaupt. Aber in Gesprächen mit Quellen aus der Bundeswehr und dem Zentrum ergibt sich ein mögliches Bild der Abläufe: In den Grauzonen der Auslandseinsätze der Bundeswehr sei es, so einer der Informanten, "zu Regelverletzungen" gekommen. Es habe sich um "Verstöße gegen den politisch gebilligten Auftrag gehandelt".

Nachdem ein Untersuchungsausschuss in Berlin Material angefordert habe, sei ein früherer Datenverlust "genutzt worden, um sich gegenüber der Politik nicht mehr erklären" zu müssen. Die Erklärung sei einfach: Daten seien verlorengegangen, könnten nicht rekonstruiert werden, und somit müssten auch keine Dokumente an Frager herausgegeben werden: "Ein Persilschein", sagt ein Gesprächspartner.

Die Darstellung des Staatssekretärs im Bundesverteidigungsministerium, Peter Wichert, die einschlägigen Daten seien nicht unmittelbar in den Systemverbund Joint Analysis System Military Intelligence (Jasmin) eingegangen, sondern über eine "geschützte Datenleitung" nur an einen sogenannten "Stand-alone-Rechner" transferiert worden, wird von einer seriösen Quelle bezweifelt.

Ein Experte des ZNBw hingegen schildert den Weg so: Ein "Genic", wie nachrichtendienstliche Zellen vor Ort im Jargon heißen, übermittle über geschützte Leitung an das ZNBw Informationen. Die landeten in einem "Transferbereich", würden dort bearbeitet und an die Fachbereiche weitergereicht.

Der Streit um verlorene Daten, die angeblich nicht wiederzubeschaffen seien, spielt sich in der Geheimdienstwelt vor dem Hintergrund von Rivalitäten ab. Es ist ein Schattenspiel, bei dem Freund und Feind nicht leicht zu unterscheiden sind. Traditionell arbeiten Bundeswehr und Bundesnachrichtendienst zusammen. Traditionell aber gibt es auch ein Kompetenzgerangel.

Als die Truppe 1995 auf den Balkan kam, kämpften beide um neue Aufgaben. Das damalige Amt für Nachrichtenwesen der Bundeswehr sammelte eigene Erkenntnisse und reichte sie an Nato-Verbündete weiter, was dem BND missfiel. Die Bundeswehr wollte partout ihre eigenen Spione haben. Der frühere Generalinspekteur Harald Kujat und sein damaliger Chef Rudolf Scharping dachten sogar über einen neuen Militärgeheimdienst mit eigenem Satelliten nach. Gegen solche Pläne leistete nicht nur der BND Widerstand, sondern auch das Kanzleramt.

Die Bundeswehr richtete ein Kommando Strategische Aufklärung ein. Aus dem etwas verstaubten Nachrichtenamt, das früher biedere Leitfäden für die Ausbildung ausländischer Soldaten verfasste, wurde das zackige ZNBw, das im Juli 2002 seinen Dienst aufnahm - das jedoch seine Informationen ausschließlich mit offenen Mitteln und Methoden erlangen muss. Jede geheimdienstliche Tätigkeit beispielsweise ist dem Zentrum nicht erlaubt, anders also als beim BND oder dem Militärischen Abschirmdienst (MAD). Diese Trennlinie soll aber nicht immer eingehalten worden sein.

Vor Monaten war durchgesickert, dass Daten aus dem Jahr 2002 über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr verschwunden sind. Auch Berichte über die angebliche Teilnahme von Angehörigen des MAD an Verhören durch Militärs auf der US-Militärbasis Tuzla fehlen. Die Berichte waren an das ZNBw geleitet worden. Lässt dort jemand Unterlagen verschwinden? Drückt er auf den Knopf, damit sich Nachfragen nicht mehr lohnen?

Fest steht: Der BND hat beim Kompetenzgerangel gewonnen. Schon vor knapp zwei Jahren verständigten sich Kanzleramt und Verteidigungsministerium, dass der BND künftig die Aufklärung für die Einsätze der Bundeswehr im Ausland übernehmen soll. 270 neue Mitarbeiter werden deshalb beim BND eingestellt. Die Gelsdorfer können sich bewerben, das ZNBw wird ebenso wie die Eule aus dem Wappen verschwinden.

Quote

27.06.2007 09:51:00

Flinker:

Der Fisch stinkt immer am Kopf zuerst. Traurig, aber sehr wahrscheinlich sehr wahr. Die wahren Staatsfeinde sitzen im Kanzleramt, Verteidigungs- , Außen- und Innenministerium. Lücken- und schonungslose Aufklärung ist hier notwendig. Für wie blöd wird man als Bürger eigentlich gehalten? CDU und SPD erhalten bei zukünftigen Wahlen von mir die Quittung. Eine Stimme weniger. Aber eine, die nicht nicht wählt, sondern eine andere Partei. Was kann man als Wähler schon groß machen... aber, jede Stimme schmerzt, reduziert sie doch den Machtkuchen der regierenden Einheitspartei(en). 'Früher' hätte ein zuständiger Minister die Konsequenzen gezogen und den Hut genommen. Aber der Machterhaltungstrieb ist wohl in den Jahrzehnten Bundesrepublik Deutschland immer stärker geworden. Die Hemmschwellen immer geringer. Mit Demokratie haben solche Vorgänge immer weniger zu tun. Haben wir sie denn schon, die korrupte Bananenrepublik im Nadelstreifenanzug? Wahrscheinlich existierte sie schon seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. Die aktuellen Akteure werden nur immer unverschämter. Ich kann nur hoffen, daß immer mehr Bürgern die Augen aufgehen, von wem sie da schon seit vielen Jahren regiert werden.

Quote

27.06.2007 09:41:34

Hein Daddel: Nee, ja, alles klar...!?

Was will dieser Artikel vermitteln? Mitarbeiter des ZNBw haben im "Wettbewerb" mit dem BND Kompetenzen überschritten, und damit das nicht zu Ärger führt, hat "man" die Beweise verschwinden lassen, bzw. eine "Datenpanne" vorgetäuscht? Aber weil in der "Welt der Geheimdienste" die Dinge eben so undurchschaubar sind, ist das auch nicht wirklich ein Beinbruch. Es handelt sich bei der ganzen Angelegenheit allenfalls um einen Verstoß gegen die behöhrdliche Etikette... -also eigendlich nichts wirklich Schlimmes? Zumal die "Bond-Gilde" des ZNBw sowieso aufgelößt wird.
Da sieht man mal wieder, daß sich alles ganz harmlos darstellt! Dieser Artikel muß doch den ganzen Verschwörungstheoretikern klar machen, daß ihre bösartigen Unterstellungen und Vermutungen einfach Hirngespinnste sind... Von wegen Folter, Menschenrechtsverletzungen in Kriegsgebieten... -"unsere Soldaten", absurd! Ha,ha,ha... -diese linken Spinner!

Quote

27.06.2007 09:13:08

Zitronensorbet: Was Experten dazu sagen:

Zitat von der Tagesschauseite:

Bernd Melchers, der Leiter der Datensicherung im Hochschulrechenzentrum der Freien Universität Berlin, unterstellt der Bundeswehr auf der Internetseite von "Report Mainz" Unprofessionalität. "Alles was fehlerfrei auf Bandkassetten geschrieben wurde, kann man innerhalb von 20 Jahren auch wieder auslesen", so der Computerexperte. "Selbst wenn Staatssekretär Peter Wichert die Bänder aufgegessen hätte, würden professionelle Datenrettungsunternehmen nach der Verdauung den Inhalt wieder herstellen können."
Zitat Ende.


Na dann: Guten Appetit!

Quote

26.06.2007 21:18:45

Restblubbern: viel zahnloses Geschreibe

ich bin mir nicht im klaren darüber, ob die SZ da ihrer Aufgabe gerecht wird. Dieses Thema taugt nicht unbedingt für spannende Labyrinth-Geschichten. Der Leser sollte erfahren:
a) wer trägt die politische Verantwortung für diese Informations-Unterschlagung
b) welche Konsequenzen ziehen die Verantwortlichen daraus, und was tut die Opposition an ordendtlicher Sacharbeit bzw. versäumt dies
c) wie groß ist der Schaden, bzw. wie groß ist er zu vermuten
d) Welche Gesetze wurden mißachtet.

Wir können nicht akzeptieren, dass mit irrsinnigem Tornado-Aufwand Demonstranten bedroht und ausgespäht werden und im eigenen Laden systematische Verdunklung stattfindet.
Damit entzieht sich die Bundeswehr und verwandte Einheiten dem Primat der Politik.

Einer solchen Regierung, die hier nicht augenblicklich für peinlich genau Aufklärung sorgt, muß die Opposition das Mißtrauen aussprechen. Darüber lese ich in diesem fabulierenden Artikel wenig. Natürlich kann man jetzt wieder die Bundestagsabgeordneten selber anschreiben - aber hier muß zuerst die "freie" Presse ran.

Quote

26.06.2007 21:12:53

sui01: Letzter Versuch :-P

Meines Erachtens wird mit dem deutschen Nachrichtendienst zu streng ins Gericht gegangen. Ein jeder von uns kennt doch diese "Momente der Konfusion". Auch ich
verzweifle regelmäßig bei der Suche nach meinem Autoschlüssel. Bisweilen werfe
ich auch Zeitungsartikel in den Müll, die ich noch lesen wollte. Andere resignieren,
wenn sie halb blind nach ihrer Brille tasten. Lassen Sie mich versuchen, den Tathergang
im Zentrum des Nachrichtenwesens zu rekonstruieren:
Da sitze ich (Max Mustermann) also nun im Rechenzentrum des Nachrichtendienstes und spiele Solitär. Eine Windows Fehlermeldung erscheint auf dem Bildschirm. "Soll der Ordner: Paramilitärische Operationen, Verstöße gegen die UN-Charta und weitereswirklich gelöscht werden ? Nach 4 Jahren Schweinereien ist der Ordner verständlicherweise zu groß für den Papierkorb und wird von Max Mustermann, der kurz davor stand, sein Solitär Spiel im höchsten Schwierigkeitsgrad (Las Vegas, eine Karte) erstmals erfolgreich zu absolvieren, im Zuge einer intuitiven Augenblickseingabe fahrlässig gelöscht.

So ungefähr könnte es sich abgespielt haben...... :-)


Quote

26.06.2007 21:11:03

Feldwebel:

Wieder einmal ein Riesentheater um nichts. Das einzige was mich daran stört ist dass diese linken Demagogen wie Ströbele wieder Munition für ihre Verschwörungstheorien haben.
Selbst wenn der Untersuchungsausschuss diese Daten bekommen hätte, wär eh nichts dabei rausgekommen. Man vertuscht nichts indem man sämtliche wichtigen Daten über einen Zeitraum von ein paar Jahren löscht. Das macht man indem man einzelne kritische Berichte löscht oder dem Ausschuss die Herausgabe verweigert. Gewisse Mitglieder haben ja immer wieder gezeigt, dass sie mit solchen Informationen nicht vertraulich umgehen können.

Quote

26.06.2007 19:24:21

Nzame: Daten verschwunden?

Wer glaubt denn wahrhaftig, dass irgendwelche Daten in Deutschland verschwinden?
Liebe Leute, dieser Staat ist schon seid Gedenken für seine pedante und akribische Datensammlung bekannt; Alles wird feinsäuberlich erfasst und notiert.
Die Wahrheit ist immer noch da draußen. Die Dreistigkeit jedoch, mit der das gemeine Volk an der Nase herumgeführt wird, die ist zweifelsfrei bewundernswert.


Aus: "Operation Persilschein" - Das Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr steht im Mittelpunkt einer Affäre. Möglicherweise sollten Daten verschwinden, um heikle Details über Auslandseinsätze der Armee zu vertuschen. Von Hans Leyendecker
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,tt3l1/deutschland/artikel/669/120517/


-.-

Quote[...] Bei der Bundeswehr sind einem Zeitungsbericht zufolge auch Berichte über die Teilnahme deutscher Offiziere an Verhören in einem US-Geheimgefängnis verschwunden. Die Berichte habe das Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr aus einem Geheimgefängnis im bosnischen Tuzla erhalten, berichtet die "Berliner Zeitung".

In Tuzla sollen die USA vor und nach dem 11. September 2001 Terrorverdächtige festgehalten und zum Teil misshandelt haben. Wie die Zeitung unter Berufung auf einen BND-Bericht weiter berichtet, waren an Verhören in Tuzla zumindest im Jahr 2001 auch Offiziere des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) beteiligt. Das Blatt zitierte einen Sicherheitsexperten, dem zufolge mit Hilfe der verschwundenen Daten aufgeklärt werden könnte, welche Offiziere illegalerweise an solchen Verhören teilgenommen hätten.


Aus: ""Sehr fragwürdig" - Zweifel am Datenschwund" (Dienstag, 26. Juni 2007)
Quelle: http://www.n-tv.de/819218.html


-.-


Quote[...] Zu den "entlöschten" Festplatten gehöre auch die Harddisk eines Laptops, der vom dem Kommando Spezialkräfte (KSK) in Afghanistan benutzt worden sein soll. KSK-Soldaten sollen den in Bremen geborenen Türken Murat Kurnaz im afghanischen Kandahar verhört haben, ehe Kurnaz nach Guantanomo Bay deportiert wurde. Allerdings wurde der besagte Laptop gestohlen und tauchte nach Monaten in Neapel auf. Entsprechend heißt es beim Verteidungungsministerium, dass auf der rekonstruierten Festplatte "keine für den Untersuchungsauftrag relevanten neuen Dokumente" gefunden wurden. Der Kurnaz-Untersuchungsausschuss erhält damit keine erhellenden Unterlagen. Nach Einschätzung des Ministeriums soll der "weitaus überwiegende Teil" der verlorenen Dateien wieder verfügbar sein. Allerdings könne man mit letzter Gewissheit nicht sagen, ob alle Dateien wieder da sind, weil die Namen der verloren gegangenen Dateien nicht bekannt seien.

Quote28. November 2007 15:38
So ein Zufall aber auch!
Fritz S. Jobs (215 Beiträge seit 19.09.07)

Daten wieder da, aber ausgerechnet die interessanten Dateien waren
auf einem Laptop, das geklaut wurde. Gottseidank taucht es in Neapel
(! ein reisefreudiger Afghane oder eine ISAF-Laptop-Klau-Bande)
zufällig wieder auf. Toll! Aber ausgerechnet auf diesem Laptop lässt
sich danach nichts mehr finden von den interessanten Daten.
Vermutlich waren die Diebe sorgfältiger als manche Behörde und haben
deshalb die ganze Platte sauber fünfmal mit Zufallswerten
überschrieben, was?

Immer diese Zufälle aber auch.

Quote28. November 2007 15:40
Wie das denn? Die Kassetten wurden am 4. Juli 2005 vernichtet
Tyler Durden, JensMander@baldmama.de (mehr als 1000 Beiträge seit 26.06.00)

# "Entsprechend der gültigen Vorschriften zum Umgang mit
Verschlusssachen wurden die nicht mehr lesbaren Kassetten am 4. Juli
2005 vernichtet", erklärt Wichert in dem Schreiben. #
http://www.heise.de/newsticker/meldung/91700/

Also Daten, die die Bundeswehr speichern soll, gehen verloren
und Daten, die laut  Aussage eines Staatssekretärs "entsprechend
gültiger Vorschriften" vernichtet wurden, können wiederhergestellt
werden?

Wenn ich also alle Aussagen einfach mal so glaube:
Die Bundeswehr kann also weder richtig speichern noch löschen
bzw: Die Sache stinkt ganz gewaltig

TD

Quote28. November 2007 15:42
Die haben einfach etwas Zeit gebraucht...
KampfKeksKommando (228 Beiträge seit 27.06.07)

...um die eigenen Daten sorgfältig zu sichten. Schließlich soll ja
hinterher nichts gefunden werden, was evtl. belasten könnte.

SCNR

kkk

Quote28. November 2007 15:46
Bundeswehr: Daten nach Datenpanne bereinigt und korrigiert
Skirsekarks (mehr als 1000 Beiträge seit 31.07.00)

"Die Zeit vom 'Verlust' bis zum 'Wiederfinden' war jetzt ausreichend
lang, um sensible Daten für die Öffentlichkeit aufzubereiten", so ein
Sprecher...



Quote28. November 2007 15:45
Festplatten sind seltsame Wesen
mordsDing boa eh (mehr als 1000 Beiträge seit 25.03.05)

verstehe einer diese Festplatten . Mal verschwinden sie, wie im Fall
Max Strauß zwischen zwei Staatsanwaltschaften (beide bayrisch), und
selbst die Kopie ist leider nicht mehr auffindbar. Mal löschen sie
sich auf wundersame Weise, und dann auch noch ausgerechnet
ermittlungsrelevante Bereiche. Mal gehen sie einfach kaputt. Oder sie
werden irgendwo in Containern gefunden und enthalten Brisantes.

Man sollte alle Festplatte verhaften, einsperren und nie mehr raus
lassen. Sie sind einfach zu unzuverlässig. Und gefährlich!

Herr Schäuble ...!


Quote28. November 2007 15:58
" Es kann nicht sein was nicht sein darf"
DawaZangpo, Dawa Zangpo, DawaZangpo@netscape.net (71 Beiträge seit 18.01.07)

Ich fühle mich so wunderbar belogen.
Steinmeier lässt Menschen in Guantamo Bay verschimmeln.
Folter? bitte, wer soll das bezeugen.
Beweise ? wo Bitte.
Daten werden widerhergestellt, "selektiv aber nicht mehr möglich"?

Mein Mitgefühl gehört Herrn Kurnaz.

Ich fühle mich missbraucht, wenn diese Regierung sich anmaßt
stellvertretend für mich Entscheidungen zu treffen.

Nieder mit dem Lügen-Imperium ! ! !


Quote28. November 2007 16:12
Schule: Der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen
j0chenM (94 Beiträge seit 22.07.06)

> ... "keine für den Untersuchungsauftrag relevanten neuen Dokumente" gefunden wurden

Den Teil wo meine Hausaufgaben drauf waren hat er wohl
runtergeschluckt...

Quote28. November 2007 16:42
Den KSKs wird einfach so ein Schleppi geklaut?
PuppetMaster, rst_77@gmx.net (373 Beiträge seit 07.01.00)

Die Junngs sind doch in etwa mit den US-Marines vergleichbar, oder?
So 2x2 Meter, Oberarme wie andere Leute Oberschenkel, drauf
trainiert, jemandem mit einem Handgriff das Genick zu brechen (mal
überspitzt formuliert). Und denen klaut man einfach einen Schleppi?
Aha...
Im Übrigen die Jungs, die nicht nur unsere Interessen am Hindukusch
verteidigen (welche auch immer das seien), sondern schon seit Monaten
ganzen Armeen von super-duper-bösen Terroristen standhalten. Also,
kampferprobten, hellwachen und im Idealfall blitzgescheiten Leuten.
Denen wird mal einfach so ein Laptop gemopst. Der auch selbstredend
keine Plattenverschlüsselung o.ä. drauf hat, wo die Daten auch noch
entsprechend sinnig benannt sind: C:\Dokumente und
Einstellungen\Administrator\Eigene
Dateien\Kurnaz-Foltergeständnis-Part1of10.doc
Die Daten, die nun aber dummerweise nicht mehr rekonstruiert werden
können. Aha...

Kommt es nur mir nur so vor, oder ist das der größte Unfug seit
langem, mit dem man uns versucht abzuspeisen?





Aus: "Bundeswehr: Daten nach Datenpanne wieder aufgetaucht" Detlef Borchers (28.11.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/99694


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Ein 26-jähriger Polizist der Tokioter Stadtpolizei ist am vergangenen Freitag entlassen worden, nachdem von seinem PC aus eine große Menge interner Daten ins Internet gelangt war. Bereits Ende Juni hatte die Polizei mitgeteilt, dass sensible Daten über eine möglicherweise virenverseuchte Filesharing-Software auf einem Computer einer Dienststelle verteilt worden waren. Der jetzt Entlassene hatte zunächst abgestritten, das P2P-Programm auf seinem Arbeitsplatzrechner installiert zu haben.

Die Daten gelangten an die Öffentlichkeit, weil das Programm offenbar Zugriff auf die gesamte Festplatte des Rechners hatte. So seien Daten zu insgesamt 10.500 Personen veröffentlicht worden, darunter Ermittlungsakten, Berichte, Zeugenaussagen und eine Liste mit Mitgliedern organisierter Banden. Unter den verteilten Dateien waren japanischen Medienberichten zufolge auch Fotos sowie die geheimen Standorte von Systemen zur automatischen Erkennung von Autokennzeichen. Dies sei die größte Datenpanne bisher, teilte die Polizeidienststelle mit. (bb/c't)

Quote21. Juli 2007 20:03
Funktioniert Schäubles Online-Durchsuchung auch in beide Richtungen?
Diedel (mehr als 1000 Beiträge seit 28.02.01)

Was meint Ihr?

Quote21. Juli 2007 20:17
Re: Funktioniert Schäubles Online-Durchsuchung auch in beide Richtungen?
BasisDemokrat (mehr als 1000 Beiträge seit 29.10.00)

Diedel schrieb am 21. Juli 2007 20:03

> Was meint Ihr?

Gar nicht nötig. Bei uns in Deutschland werden komplette Festplatten
der Polizei mit Daten bei eBay versteigert:

QuoteMitarbeiter versteigerte sieben Festplatten mit Polizeidaten
Das Rätselraten um die Herkunft der im Internet versteigerten Computer-Festplatte mit geheimen Polizeidaten ist zu Ende. Ein 45-jähriger Angestellter der Zentraldienste der Polizei habe gestanden, den Speicher unberechtigt über das Internet-Auktionshaus eBay versteigert zu haben, erklärte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) heute in Potsdam. Das Arbeitsverhältnis mit dem Beschuldigten sei bereits beendet worden.
> http://www.heise.de/newsticker/meldung/58353

:-)

Schönen Tag wünscht
BasisDemokrat





Aus: "Filesharing kostet Tokioter Polizisten den Job" (21.07.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/93077

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Im Großraum London ist in der vergangenen Woche ein Einbruch verübt worden, bei dem der oder die Täter einen Server mit geheimen Ermittlungsdaten aus dem terroristischen und OK-Umfeld (Organisierte Kriminalität) entwendet haben. Ziel des Einbruchs war das Hauptquartier von Forensic Telecommunication Services (FTS) in Sevenoaks (Kent), ein Privatunternehmen mit rund 90 Angestellten, das sich auf die kriminaltechnische Auswertung von Mobilfunkgeräten und -anwendungen spezialisiert hat. Auf dem gestohlenen Server sollen sich detaillierte Informationen zu tausenden Handytelefonaten sowie Bewegungsdaten von Mobiltelefonbesitzern befinden, die als Beweismittel in Gerichtsprozessen Verwendung finden. Zu den Kunden von FTS gehören unter anderem Scotland Yard, die Polizei Nordirlands, die britischen Zollbehörden sowie die Generalstaatsanwaltschaften von England und Wales (Crown Prosecution Service).

Während FTS erklärte, die abgesichert gespeicherten Daten beträfen keine laufenden polizeilichen Ermittlungen und hätten deshalb nur wenig Nutzen für die Diebe, bezeichnete der Schatteninnenminister der Konservativen, David Davis, den Vorfall als "außerordentlich schwerwiegend". Die britische Presse spekuliert derweil über mögliche Hintergründe und Auftraggeber. Einem Bericht der Mail on Sunday zufolge könnten sowohl terroristische Gruppierungen als auch organisierte Banden in Frage kommen, "die eine Menge Geld dafür bezahlen würden, um herauszubekommen, ob genügend Beweise für eine Verhaftung oder eine Verurteilung vorliegen, und ob Telefonverbindungen überwacht wurden". Dass die Lage sehr ernst ist, belegt unter anderem die Tatsache, dass sofort nach dem Vorfall Scotland Yards Anti-Terrorismus-Kommando SO15 eingeschaltet wurde. FTS erhält seit etwa sechs Jahren Beweissicherungsaufträge von den britischen Polizeibehörden. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als "Weltmarktführer bei der forensischen Analyse von Mobiltelefon-, PDA- und TK-Equipment-Daten". (pmz/c't)

Quote14. August 2007 16:34
Die Daten dürfen doch sicher nur nach richterlichem Beschluss eingesehen werden
flare----* (mehr als 1000 Beiträge seit 08.12.04)

Kein Problem also, die Diebe werden sich wohl an ein Gericht wenden,
und dann kann man sie ja dingfest machen.

Zudem, seit wann mischt sich die Öffentlichkeit eigentlich in die
Datenbestände privater Firmen ein?

Quote14. August 2007 16:41
Wo ist das Problem?
Meinungsfrei (mehr als 1000 Beiträge seit 30.04.02)

Die Daten auf dem Server waren sicher verschlüsselt und es liegt ein
aktuelles Backup im Safe. Der einzige Schaden, der aufgetreten ist,
sollte der Verlust der Hardware sein. Oder etwa doch nicht? ;-)

Gruß

mf

Quote14. August 2007 16:49
Re: Wo ist das Problem?
tiiim (231 Beiträge seit 16.08.05)

Oder... oder nicht? ;-)

Ich freue mich schon auf die Schlagzeile: Datenbank der Agentur zur
zentralen Einkommenserfassung der deutschen Lohnsklaven im
Torrent-Netzwerk aufgetaucht.


Quote14. August 2007 16:44
Analogie zur Bundeswehr?
tiiim (230 Beiträge seit 16.08.05)

Wie bitte klaut man einen *ganzen* Server?

Ist das so ein Märchen wie das mit den gelöschten Daten bei der
Bundeswehr, wo auch das Backup aus Versehen gelöscht wurde?

Professionelle Rechenzentren verfügen normalerweise über
Zutrittsbarrieren, Gebäudeüberwachung, Serverraumüberwachung,
Hardwareüberwachung, etc.

Erst Recht bei derart sensiblen Daten.

Und man muss ja auch erstmal wissen, welcher Server die wertvollen
Daten speichert, ist ja nicht so das da ein fetter Aufkleber dran
ist: "Hochgeheimer Datenserver"

Und selbst wenn es man durch soziale Manipulationen bis zum Server
geschafft hat, wie kommt man mit dem Ding wieder aus dem Gebäude
raus?

Ich sehe hier eigentlich nur drei mögliche Szenarien:

1) Der oder die Diebe haben sich unter massivem Gewalteinsatz und
explosiven Stoffen direkten Zugang verschafft und sich dann eine
wilde Verfolgungsjagd mit dem Sicherheitsdienst und der Polizei
geliefert.
-> HOLLYWOODREIF, aber UNWAHRSCHEINLICH

2) Der "professionelle" Dienstleister ist ein kleine Klitsche und der
Server war ein "Tower" der im Back-Office (früher:
Hinterhofwerkstatt) ungesichert herumstand.
-> PEINLICH, aber WAHRSCHEINLICH

3) Die Daten mussten "verschwinden" - da die "aus Versehen
gelöscht"-Ausrede erst kürzlich in Deutschland benutzt wurde und dort
auch einige Kompetenzfragen auswarf, erfand man eine neue Geschichte,
die man zusätzlich auch noch als Drehbuch vermarkten kann.
-> ZUTREFFEND?




Aus: "Scotland Yard sucht Server mit geheimen Ermittlungsdaten" (14.08.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/94353

-.-

Quote[...] Dem Unternehmen Forensic Telecommunication Services (FTS), das der britischen Polizei bei der Terroristenjagd hilft, wurde ein Server mit Polizeidaten aus seinem Büro in Sevenoaks gestohlen. Laut Aussage der Polizei haben die Daten auf dem Server allerdings nur einen geringen Nutzen, da sie verschlüsselt sind.

"Auch in dem unwahrscheinlichen Fall, dass die Diebe sich trotz der Verschlüsselung einen Zugang zu den Daten verschaffen, hat das keine weit reichenden Auswirkungen, denn keine der gespeicherten Daten betrifft laufende polizeiliche Ermittlungen", teilte FTS mit. Die gespeicherten Information umfassten Daten über bereits abgeschlossene Fälle sowie Daten über Fälle, die bereits verhandelt werden und somit sowohl den Verteidigern als auch den Anklägern zugänglich sind.


Aus: "Server mit Polizeidaten in Großbritannien gestohlen" Von Colin Baker und Katharina Guderian CNET News.com (14. August 2007)
Quelle: http://www.zdnet.de/news/business/0,39023142,39157030,00.htm

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Datendiebstahl im Internet wird nach einer aktuellen Studie des IT-Sicherheitsunternehmens Symantec immer professioneller und hat sich in kurzer Zeit zu einem milliardenschweren illegalen Markt entwickelt.

Wie herkömmliche Wirtschaftszweige sei mittlerweile auch Online-Kriminalität in verschiedene Arbeitschritte gegliedert, die auf unterschiedliche Stellen aufgeteilt werden, hieß es.

Hoch entwickelte Angriffswerkzeuge, die zum Teil professionell programmiert sind, würden im Internet zum Teil für bis zu 1.000 US-Dollar [722 Euro] angeboten, teilte Symantec am Montag mit.

Zu den Opfern zählten laut Symantec fast ausschließlich [99,4 Prozent] private Computernutzer.Im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich ein deutlicher Anstieg bei der Zahl der Viren, Würmer und Trojaner. 212.101 neue Codes wurden aufgespürt.

China zeigte sich als das Land mit den meisten Infektionen durch Web-Bots. Die Bots sind Programme, die sich vom Benutzer unbemerkt in Computer einnisten und sich im Internet zu einem Netz verbinden. Über dieses Netzwerk können dann Angreifer die Rechner manipulieren und automatisch Informationen abgreifen.


Aus: "Studie: Milliardengeschäfte mit Datendiebstahl" ([futurezone | APA | dpa | pte], 17.09.2007)
Quelle: http://futurezone.orf.at/it/stories/222364/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Hamburger Ticketverkäufer Kartenhaus [http://www.kartenhaus.de/] hat seine Kunden am heutigen Donnerstag darüber informiert, dass bislang unbekannte Täter Kreditkartennummern und Rechnungsanschriften gestohlen haben. Betroffen sollen 66.000 Kunden sein, die zwischen dem 24. Oktober 2006 und dem 30. September 2007 über die Website Kartenhaus.de mit Kreditkarten Tickets gekauft haben. Ausgenommen davon seien lediglich Kreditkartenkäufe von Eintrittskarten für Hertha BSC, HSV Handball und die Eisbären Berlin.

Die Muttergesellschaft Ticketmaster rät den Kunden "schnellstmöglich ihre Kreditkartenabrechnung zu prüfen, um mögliche Unregelmäßigkeiten oder Missbrauch zu identifizieren". Wie der oder die Täter an die Daten kamen, ist bislang nicht bekannt. Die Rede ist lediglich von einem Server, der betroffen gewesen sein soll. Man habe unmittelbar nach Bekanntwerden des Angriffs ein internes Team zusammengestellt, um die Sicherheitslücke zu identifizieren und alle notwendigen Stellen darüber zu informieren, erklärte der stellvertretende Vorsitzende von Ticketmaster Europe, Tommy Higgins.

Die eventuell betroffene Konsumenten seien gewarnt worden. Über eine spezielle Website sollen sie weitere Informationen erhalten. Dabei würde sehr eng mit den relevanten Banken und Karteninstituten zusammengearbeitet. Außerdem sei Anzeige erstattet worden, damit die Verantwortlichen juristisch belangt werden. Das zum IAC-Konzern gehörende Unternehmen Ticketmaster hatte die Kartenhaus GmbH im November 2005 übernommen. Im Jahr 2006 verkaufte Ticketmaster rund 128 Millionen Tickets im Wert von mehr als 7 Milliarden US-Dollar. (pmz/c't)

QuoteHier der Text der E-Mail
Fussfetischist, fussfetischist@gmx.eu (751 Beiträge seit 02.01.07)

Sehr geehrter Kartenhaus-Kundin, sehr geehrter Kartenhaus-Kunde,

wir möchten Sie darüber informieren, dass wir vor kurzem entdeckt
haben, dass Kartenhaus Opfer eines rechtswidrigen Angriffs auf seine
Internetseite www.kartenhaus.de wurde. Durch diesen Angriff hat ein
unbekannter Täter einige Ihrer persönlichen Informationen gestohlen.
Wir haben leider Grund zu der Annahme, dass Ihre
Kreditkarteninformationen, einschließlich der Rechnungsanschrift für
Ihre Karte mit der Endnummer **** gestohlen wurden.

Wir empfehlen Ihnen, Ihre Kreditkartenabrechnung so bald wie möglich
zu prüfen, um mögliche betrügerische Geschäftsvorgänge zu
identifizieren. Auch in der nahen Zukunft sollten Sie Ihre
Abrechnungen weiterhin auf betrügerische Geschäftsvorgänge hin
überprüfen. Bitte erwägen Sie auch, mit Ihrem Kreditkartenunternehmen
Kontakt aufzunehmen und andere geeignete Maßnahmen zu treffen, die
Ihr Kreditkartenunternehmen Ihnen gegebenenfalls empfiehlt.

Wir haben bereits und werden auch weiterhin alle uns zur Verfügung
stehenden Maßnahmen ergreifen, um Ihre persönlichen Informationen zu
schützen und einen weiteren unbefugten Zugriff zu verhindern. Sofort
nach Kenntniserlangung von dem Diebstahl haben wir ein Team von
Experten aus den Bereichen Technologie, Kreditkarten und Sicherheit
eingesetzt, das mit der Lösung des Problems betraut ist. Wir arbeiten
außerdem mit den zuständigen Strafverfolgungsbehörden zusammen, um
die für diese Straftat verantwortlichen Individuen zu ermitteln und
dazu beizutragen, sie vor Gericht zu bringen.

Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die diese Sicherheitsverletzung
bereitet, zutiefst und haben Verständnis dafür, wenn unglückselige,
kriminelle Aktivitäten wie diese Sie sogar dazu veranlassen sollten,
es sich zweimal zu überlegen, bevor Sie Ihre nächsten Karten über
Kartenhaus beziehen. Wir versprechen Ihnen, dass wir auch weiterhin
hart daran arbeiten werden, uns als vertrauenswürdiger Kartenanbieter
zu erweisen, für den Sicherheit an erster Stelle steht.

Wir schätzen Ihr Unternehmen sehr. Sollten Sie weitere Fragen haben,
schreiben Sie uns bitte eine Email an
kreditkartenhilfe@kartenhaus.de.

Quote4. Oktober 2007 19:45
Sehr geehrter Kartenhaus.de Kunde,
Konfuzius Peng (602 Beiträge seit 22.01.07)

To: fussfetischist@gmx.eu

Sehr geehrter Kartenhaus.de Kunde,

wir arbeite eng mit das Kreditinstituten zusammen, umd versichern
Ihnen, dass wir alles machen werden, um ihr Kontoaccount zu schutzen.

Dafur benotige wir zur verifizierungen ihre Kontoaccount nochmals zu
Ihre Kontonummer die 3 Digits Nummer Ruckseite.

Bitte schicken alle schnell an Email.

Mwebanatse@KARTENHAUS.DE.notanigeriafraud.com
Quote4. Oktober 2007 19:46
Re: Sehr geehrter Kartenhaus.de Kunde,
tzembi (291 Beiträge seit 11.01.02)

YMMD !

Thx !




Aus: "Zehntausende Kartenhaus-Kunden von Kreditkartendaten-Diebstahl betroffen" (04.10.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/96953


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Aus der Wirtschaftsabteilung des tschechischen Nachrichtendienstes BIS sind offenbar brisante Daten über Wirtschaftsspionage an die Öffentlichkeit gelangt, darunter die Klarnamen von Agenten. Der Verlust sei aufgefallen, weil Teile der sensiblen Daten in Unternehmerkreisen auftauchten, berichtet das News-Portal Aktualne.cz. Es handele sich um das "Daten-Leck des Jahrzehnts".

Laut Radio Prag hat die Geheimdienst-Abteilung die Aufgabe, die wirtschaftlichen Interessen des Staates zu schützen. Dazu gehörten etwa die Überprüfung der Empfänger von staatlichen Aufträgen, die Überwachung von Sicherheitsfragen bei Privatisierungen und die Kontrolle von Finanzgesellschaften.

Unklar ist bislang, wie es zu der Sicherheitspanne kam. Den Angaben zufolge sind IT-Sicherheitslücken ebenso möglich wie ein Diebstahl durch einen BIS-Mitarbeiter. "Die Situation sieht ernst aus", sagte der Leiter des Kontrollausschusses im Prager Parlament, Jeronym Tejc. Der Geheimdienst wollte sich bislang nicht zu dem Fall äußern. (pmz/c't)

Quote8. Oktober 2007 18:02
Inzwischen freuen mich Schlagzeilen dieser Art
megakill (mehr als 1000 Beiträge seit 14.04.04)

ist nämlich ein Argument gegen alle möglichen Datenbanken und
Sammeltöpfe für Daten aller Art.

Quote8. Oktober 2007 18:06
Es wird nur für D nix nutzen...
Hinz & Kunz (mehr als 1000 Beiträge seit 28.09.01)

"Deutsche Kernkraftwerke sind sicher!"

hinz & kunz

Quote8. Oktober 2007 18:11
Re: Es wird nur für D nix nutzen...
shamash (mehr als 1000 Beiträge seit 04.07.01)

Hinz & Kunz schrieb am 8. Oktober 2007 18:06

> "Deutsche Kernkraftwerke sind sicher!"
Ebenso wie Kreditkartensammlungen bei Online-Anbietern, biometrische
Merkmale in Ausweisdokumenten etc...
Ach ja, die Rente ist auch sicher...

*Datenvermeidung* als hoechste Prioritaet im Datenschutzgesetz wird
trotzdem nur ein Traum bleiben.

-m*sh-


Quote8. Oktober 2007 22:24
Nein.
FrogmasterL (mehr als 1000 Beiträge seit 02.11.05)

Es ist ein Argument für noch mehr Datenerfassung, um die bösen
Gangster in Zukunft fassen zu können.


Quote8. Oktober 2007 18:36
Daten lassen sich nicht einsperren.
klawischnigg (mehr als 1000 Beiträge seit 04.12.03)


Irgendwie und irgendwo wird es immer wieder passieren, sei es durch
Unachtsamkeit, technische Pannen oder Vorsatz, das gesammelte und
vermeintlich geheime Daten an die Öffentlichkeit oder zumindest an
nicht vorgesehene Stellen gelangen.

Das ist aus meiner Sicht auch _das_ Hauptargument gegen behördliche
Datensammelwut. Selbst bestaugebildetes Personal kann auf die Dauer
auf Daten nicht aufpassen, der Realbeamte kann das noch viel weniger.
Es gibt nur einen wirksamen Schutz gegen Datenklau und Datenverlust:
Daten gar nicht erst zu sammeln...

Quote8. Oktober 2007 18:42
Re: Daten lassen sich nicht einsperren.
l00ny, m00nchild@gmx.net (189 Beiträge seit 22.01.00)

klawischnigg schrieb am 8. Oktober 2007 18:36

> Es gibt nur einen wirksamen Schutz gegen Datenklau und Datenverlust:
> Daten gar nicht erst zu sammeln...

Das ist ja vollkommen realitätsfremd. Es wird einfach jeder, der
eventuell, vielleicht, die nicht zur Veröffentlichung bestimmten,
dennoch zugänglichen, Daten eventuell, unberechtigterweise, zur
Kenntnis genommen haben könnte, als potenzieller Gefährder präventiv
erschossen >:->

So einfach kann das Leben sein! ;-)




Aus: "Tschechischer Geheimdienst von "Daten-Leck des Jahrzehnts" betroffen" (08.10.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/97091


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Dresden/Hamburg - Es ist eine Datensammlung, die wie eine private Fahndungsliste anmutet: Rund 150 Namen sind in der sogenannten "Anti-Antifa-Akte" aufgeführt, Personen aus der linken Szene, Gewerkschafter, Mitglieder linker Parteien, versehen mit Geburtsdaten, oft auch mit Fotos. Sächsische Neonazis haben das Register ihrer vermeintlichen politischen Gegner aus dem Dresdner Raum im vergangenen Jahr zusammengestellt.

Zum ersten Mal tauchte die ominöse Akte Anfang 2007 auf. Sie war einer antifaschistischen Gruppe in der sächsischen Landeshauptstadt zugesandt worden, diese hatte sie öffentlich gemacht. Dass Neonazis persönliche Daten von Bürgern sammeln, die sich aktiv gegen Rechtsextremismus engagieren, und diese zum Teil auch im Internet veröffentlichen, ist an sich nicht neu. Doch in diesem Fall hatten die Autoren der Liste hochbrisantes Material verarbeitet.

Das sächsische Justizministerium bestätigte nun in der schriftlichen Antwort auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Johannes Lichdi, dass sich in der "Anti-Antifa-Akte" Material aus polizeilichen Ermittlungsakten fand. Darunter seien erkennungsdienstliche Fotos von 37 Personen und Videoprints aus Einsatzvideos der Polizei von neun weiteren Personen, heißt es in dem von Justizminister Geert Mackenroth (CDU) Papier. Die Bilder wurden demnach aus Ermittlungsakten kopiert. Nicht bekannt sei, ob die auf der überwiegenden Zahl der Aufnahmen vermerkten Namen, Geburtsdaten und -orte der Betroffenen ebenfalls aus den Polizeiakten stammten.

Wie die Akten in die Hände der Rechtsextremisten gelangt sind, darüber rätseln die Landesregierung und die betroffenen Behörden. "Es konnte nicht festgestellt werden, wie die Kopien aus den Ermittlungsakten in die sogenannte 'Anti-Antifa-Akte' gelangten", heißt es in der Reaktion des Justizministeriums.


Aus: "ANTI-ANTIFA-AKTE: Neonazis erhielten Polizeifotos politischer Gegner" (08. Oktober 2007)
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,510177,00.html


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Quote[...] Die Darmstädter Polizei hat versehentlich ein Formular über Schutzmaßnahmen für Objekte und Persönlichkeiten an einen Presseverteiler verschickt. Der Präsident des Polizeipräsidiums, Gosbert Dölger, bedauerte das Versehen am Montagabend und betonte, das Formular sei nicht in ein öffentlich zugängliches Netz gelangt. Es seien auch zu keinem Zeitpunkt Objekte oder Personen gefährdet gewesen. Als Ursache nannte er menschliches Versagen. Der Vorfall werde polizeiintern untersucht, auch dienstrechtliche Konsequenzen würden überprüft. Er habe sich zudem mit den auf dem Formular genannten Personen in Verbindung gesetzt.

Der Hessische Rundfunk hatte zuvor von der Panne berichtet. Aus dem am Sonntag verschickten Fax sei beispielsweise hervorgegangen, wie oft Polizeistreifen die Wohnung von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) nachts kontrollierten. Der Polizeipräsident betonte, die Schutzmaßnahmen seien vorsorglich umgestellt worden. Rund eine Stunde nach der Fehlleitung des Faxes seien zudem die Empfänger informiert und gebeten worden, das Papier zu vernichten.


Aus: "Polizei schickt versehentlich Objektschutzdaten über Presseverteiler" (13.11.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/98863


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#25
Quote[...] Zwei CDs mit persönlichen Daten von 25 Millionen Briten sind vor drei Wochen in einer Steuerbehörde verloren gegangen. Der zuständige Behördenchef ist zurückgetreten.

Bei den britischen Steuerbehörden sind zwei CDs mit den persönlichen Daten von 25 Millionen Menschen verloren gegangen. Die Datenträger seien in die Hauspost gegeben und ihr Verlust sei drei Wochen lang nicht bemerkt worden, sagte Finanzminister Alistair Darling am Dienstag vor dem Parlament.

Die CDs enthalten dem Minister zufolge die Daten von 7,25 Millionen Familien, die Kindergeld erhalten. Zu den Daten gehören Angaben zu Anschrift, Geburtsdaten und Bankverbindungen. Er gehe aber nicht davon aus, dass die Daten in die Hand Krimineller gefallen seien, sagte Darling. Der Chef der zuständigen Behörde trat wegen des Zwischenfalls zurück. (AP)


Aus: "CDs mit Steuerdaten in England verschwunden" (NZ, 21. Nov. 2007)
Quelle: http://www.netzeitung.de/ausland/817730.html

-.-

Quote[...] Ein Mitarbeiter der Behörde habe die passwortgeschützten CDs im Oktober über einen Kurierdienst an die Finanzkontrolle geschickt, wo sie aber nie angekommen seien, sagte Darling.

Quote21.11.2007  07:43:08

laVictoria: oops

da fällt mir spontan die geplante Datenerfassung in Deutschland ein.
Aber ich bin sicher, so etwas ist in unserem Lande ausgeschlossen.
Ebenso wie unsere Atomkraftwerke die Sichersten sind.

übrigends verstehe ich den Bericht nicht so, dass hier Originaldaten "verloren" gingen, sondern Kopien. Wofür auch immer.



Aus: "Großbritannien: CDs mit persönlichen Daten verschwunden" (SZ, 21.11.2007)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/211/143888/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Ein Türschloss einbauen, nachdem die Wohnung ausgeräumt wurde: es bleibt nur zu hoffen, dass sich die Behörden in Deutschland und der EU schlauer anstellen als diese im US-Bundesstaat Ohio. Dort kam man nach dem Diebstahl der Datensätze von über 100.000 Bürgern auf die Idee, Verschlüsselungssoftware zu nutzen.

Daten von über 60.000 Staatsbediensteten, knapp 50.000 Steuerzahlern und fast 20.000 ehemaligen Staatsangestellten waren auf einem unverschlüsselten Tape gespeichert, welches aus einem Auto gestohlen wurde. Erste Schätzungen der Kosten durch den Diebstahl bewegen sich in Millionenhöhe. Nun schafft Ohio  in neuem Fenster folgt60.000 Lizenzen von McAfees "Safe Boot" an, um die Festplatten staatlicher Rechner zu verschlüsseln. Auch USB-Sticks, CD-Roms und andere Wechseldatenträger sollen mit der Kryptosoftware in Zukunft geschützt sein.

Gute Idee, nur leider etwas spät. Und auch nicht wirklich sicher, wie das Beispiel Großbritannien zeigte: Datensätze wurden dort zwar verschlüsselt verschickt, die notwendigen Passwörter wurden den verloren gegangenen Briefsendungen jedoch beigelegt.

Immerhin: in der EU wurde die Diskussion kürzlich wiederbelebt, ob zentral erfasste Daten auch tatsächlich sicher vor unbefugtem Zugriff seien. Ein Verbot der Speicherung sensibler Daten auf transportablen Medien wurde gefordert, ob das zur notwendigen Sicherheit führt, ist jedoch fraglich: gerne wird ein System als technisch sicher deklariert unter der Vorannahme, dass es auch korrekt bedient und verwendet wird. Menschliches Versagen, menschliche Bequemlichkeit und gewisse menschliche Schwächen wie die Versuchung, staatliche Datenbanken zu privaten Zwecken zu nutzen, fallen dabei gerne unter den Tisch.

Gezwungenermaßen - denn sonst müsste man gestehen, dass es keine sicheren Systeme gibt und daher die sichersten Daten die sind, die nicht aufgezeichnet werden. An letzterem hat aber bekanntermaßen niemand Interesse - abgesehen von den betroffenen Bürgern, deren Stimme in diesen Angelegenheiten aber in der Regel keine große Rolle spielt.


Aus: "Soviel zu staatlichen Datenbanken Ohio verschlüsselt, nachdem die Bürgerdaten geklaut wurden" (12.12.2007)
Quelle: http://www.gulli.com/news/soviel-zu-staatlichen-2007-12-12/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] "Diese Sache" ist die tragische Geschichte eines Mannes, der als konservativer Polit-Aufsteiger von sich reden machte und inzwischen tief gefallen ist. Eines Mannes, der "die Begeisterung und das Selbstwertgefühl der Schweriner stärken" wollte, als er im Mai sein Amt als Stadtpräsident, also als Vorsitzender des Gemeinderats antrat. Und der damals von sich sagte, er wolle "kein politischer Eunuch sein".

Die Provinz-Politposse, deren Protagonist der Stadtpräsident ist, nimmt ihren Anfang am 30. Oktober. Morgens um halb sieben klingeln Kriminalpolizisten und eine Staatsanwältin Isabel aus dem Bett. Die Beamten haben einen Durchsuchungsbeschluss - es geht um Bandendiebstahl, in den K.s Lebensgefährte verwickelt sein soll - und stellen die Wohnung auf den Kopf. Erst nach Stunden rücken sie ab, nicht ohne jedoch zuvor einen Laptop der Marke "Dell" zu beschlagnahmen, der politisch brisant werden soll.

[...] Denn dieser Computer, so will es Isabel den Ermittlern sogleich zu Protokoll gegeben haben, gehört dem Schweriner CDU-Stadtpräsidenten Andreas Lange, 33. Der sei seit Januar 2007 regelmäßig ihr Freier gewesen, erinnert sich die Blondine im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Seinen Laptop habe er bei ihr als Pfand für seine Schulden hinterlegt. Liebesdienste im Wert von 4200 Euro habe der Rechtsanwalt damals nicht bezahlt, behauptet Isabel, die nach eigenen Angaben inzwischen nicht mehr als Prostituierte arbeitet, sondern Arbeitslosengeld bezieht.

Lange, der gestern von seinem Amt zurückgetreten ist, weil er "weiteren Schaden für die Stadt, die Stadtverwaltung und für meine Familie abwenden" will, hat bislang nicht bestritten, Kontakt zu K. gehabt zu haben. Der Computer sei jedoch kein Pfand gewesen, sondern von ihm schlichtweg in der Wohnung vergessen worden, erklärte er Journalisten. Auch hätten sich keine sensiblen Daten auf dem Rechner befunden. Mehr könne er wegen seiner anwaltlichen Schweigepflicht nicht sagen.

"Das stimmt so natürlich nicht", sagt Isabel und zündet sich die nächste Zigarette an. "Auf dem USB-Stick, der in der Computertasche lag, waren Adresslisten, Finanzplanungen und Kalkulationen der Stadt. Ich glaube nicht, dass die für meine Augen bestimmt waren." Reporter des NDR und der "Schweriner Volkszeitung" hätten die Dokumente ebenfalls gesehen. Gestern Abend dann sei der Datenträger von der Polizei beschlagnahmt worden.

[...] "Wir haben außerdem noch gemeinsam das Passwort geändert, damit ich Zugriff auf den Rechner habe. Ich hätte ihn ja verkauft, wenn ich das Geld von Andreas nicht bekommen hätte", so Isabel. Das alte Kennwort habe "Friedrich1" gelautet. Doch nachdem ihr Anwalt dem säumigen Zahler am 26. November eine Klage ins Haus schickte - in dem Dokument sind nach Informationen von SPIEGEL ONLINE detailliert sexuelle Dienstleistungen aufgeführt -, übergab Lange seinem Juristenkollegen wenige Tage später 3000 Euro in bar.

"Ich kann nicht sagen, dass er mir leid tut", sagt Isabel. "Er hätte eben am besten gleich bezahlt." In ihren Augen sei Lange ein labiler, leicht zu beeinflussender Mensch und "schwieriger Kunde" gewesen, der eigentlich Hilfe brauche. "Ich habe nie verstanden, warum er ausgerechnet in der Stadt, in der er ziemlich bekannt war, zu Prostituierten ging. In meinen Augen war das dumm." Doch sei es nicht "ihre Aufgabe gewesen", so rechtfertigt sich Isabel wohl vor allem vor sich selbst, "auf Andreas aufzupassen".

Dem Ex-Stadtpräsidenten, der gestern und heute nicht auf Anrufe und E-Mails von SPIEGEL ONLINE reagierte, droht nun weiteres Ungemach: Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Schwerin gegen ihn. Der 33-Jährige steht im Verdacht, Verwahrungsbruch begangen und gegen das Landesdatenschutzgesetz verstoßen zu haben. Eine hohe Strafe hat der Anwalt wohl nicht zu befürchten, doch der Schaden für seine politische und berufliche Karriere dürfte immens sein.

Isabel ist unterdessen guter Dinge. Mit ihrer Vergangenheit als Hure habe sie abgeschlossen. "Ich muss schließlich an meine Tochter denken, die wird auch älter und irgendwann bekommt sie das mit", sagt sie. Gefragt, was sie denn beruflich machen wolle, antwortet die Blondine mit dem braven Gesicht, ohne einen Moment zu zögern: "Was mit Computern. Da bin ich gut drin!" Dann prustet sie los.



Aus: "Sex, Lügen und ein Laptop" Von Jörg Diehl, Schwerin (13. Dezember 2007)
Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,523201,00.html


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Quote[...] Chaos in der japanischen Rentenverwaltung: Mitte des Jahres musste die Regierung Probleme mit den Rentendaten von Millionen Staatsbürgern zugeben. Schlecht programmierte Software und schlampige Beamte hatten das gesamte System durcheinander gebracht. Rund 65 Millionen Datensätze konnten nicht mehr korrekt zugeordnet werden. Nun versucht sich der Rentenapparat in Schadensbegrenzung, startet eine Nachfassaktion enormen Ausmaßes.

Bis Ende März, so Sueji Miura von der japanischen Sozialversicherungsbehörde, werde man elf Millionen Datensätze überprüfen, will insgesamt 8,5 Millionen Rentenbezieher anschreiben. Je nachdem wie stark die Datensätze der jeweiligen Empfänger vom Behörden-Kuddelmuddel durcheinander gebracht wurden, müssen diese teilweise nur ihre Personalien angeben und bestätigen, dass die entsprechenden Angaben korrekt sind. Mehr als eine Postkarte sei dazu nicht notwendig.

Weit mehr Aufwand müssen dagegen jene treiben, deren Rentendaten komplett verschollen oder durcheinander geraten sind. Sie müssen den Behörden die gewünschten Korrekturen und Ergänzungen komplett neu nachweisen. Dazu seien unter anderem die entsprechenden Dokumente nachzureichen. Glücklich, wer die noch hat.


Aus: "COMPUTER-PANNE: Japan sucht die Rentendaten" (17. Dezember 2007)
Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,523769,00.html


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Quote[...] Identitätsbetrug ist in den USA dabei, an die Spitze aller kriminellen Delikte aufzusteigen. Die Daten dafür werden von Behörden und Privatfirmen en gros "geliefert". Von Firmen-Laptops und über Sicherheitslücken gestohlene Datensätze landen auf einem boomenden Schwarzmarkt.

Bei der Beschwerdekommission des US-Handelsministeriums ist das Delikt des Identitätsbetrugs inzwischen auf Platz eins der Beschwerdeliste vorgerückt und dabei, an die Spitze der allgemeinen Kriminalitätsstatistik aufzusteigen.

Die neuesten Schätzungen, die auf Statistiken von Mitte 2005 bis Mitte 2006 basieren, gehen von 15 Millionen geschädigten US-Bürgern aus.

Der typische Identitätsbetrüger benutzt die Stammdaten seines Opfers, um bestehende Konten zu plündern, neue zu eröffnen, Kredite aufzunehmen und dergleichen mehr.

Die Betrugsform selbst kam mit dem Aufschwung des Versandhandels auf, die stärksten Zuwachsraten machen sich aber erst seit 2001 in den Statistiken bemerkbar.

Die hochgerechneten Schadenszahlen der Analysten bewegen sich zwischen 30 und 60 Milliarden Dollar jährlich alleine in den USA.

Die tatsächlich gestohlene Summe macht darunter noch den geringsten Anteil aus, der größte Teil besteht aus Versicherungsentschädigungen, entgangenen Arbeitsstunden und Anwaltskosten. In der Regel dauert es mehrere Monate, bis die Bonität eines Opfers wiederhergestellt ist.

In Europa fällt - außer in Großbritannien - Identitätsbetrug in den Kriminalstatistiken offensichtlich viel weniger ins Gewicht. Die Anzahl der öffentlich bekanntgewordenen Fälle ist mit jenen in den USA nicht zu vergleichen, ebenso wenig wie die Zuwachsraten der Delikte vergleichbar sind.

2003 schon schätzte die US-Handelskommission Federal Trade Commission [FTC] die Anzahl geschädigter US-Bürger auf zehn Millionen jährlich. Für das Jahr 2007 gehen die Berater der Gartner Group bereits von 15 Millionen Opfern aus. Jeder vierte US-Haushalt soll demnach bereits irgendwann einmal Opfer von Identitätsdiebstahl geworden sein, immer mehr Anwaltskanzleien spezialisieren sich auf das Delikt.

Auch wiederholte Initiativen seitens Regierung und Behörden konnten den Anstieg in den vergangenen Jahren nicht bremsen.

Sowohl bei der FTC wie auf den Websites der US-Polizei und anderer Behörden wie bei privaten Anbietern von Schutzmaßnahmen werden mehr oder weniger dieselben Ursachen genannt.

Der generell immer noch sorglose Umgang der Menschen mit ihren persönlichen Daten steht bei den Warnungen der Behörden zumeist an erster Stelle.

Auch auf die altbekannten Betrugsformen mit verlorenen, gestohlenen oder von Kriminellen im Hinterzimmer kopierten Kreditkarten weisen die Strafverfolger gerne hin.

Für das Leben im Netz sind Passwort-Diebstahl, Phishing und Kriminelle relevant, die mit Trojanern Kreditkartentransaktionen ausspionieren.

Einen möglichen Grund, warum dieses Betrugsmodell so rasant in der US-Kriminalitätsstatistik auf die oberen Ränge gestiegen ist, liefern die Strafverfolger jedoch nicht. Die kriminelle Datenbeschaffung via Schadsoftware allein kann dafür nicht verantwortlich sein.

Dann nämlich müsste sich derselbe starke Trend auch in Europa statistisch manifestieren, was aber nicht der Fall ist.

Einen Hinweis auf die wahren Ursachen der zunehmenden Kriminalität mit Identitätsdiebstahl gibt ein Blick auf die Anzahl der Datensätze, die in jüngster Zeit den US-Behörden auf die eine oder andere Weise abhanden gekommen sind.

Mussten die Daten der potenziellen Opfer von den Kriminellen früher mehr oder weniger mühsam einzeln zusammengetragen werden, so besteht mittlerweile ein illegaler Großmarkt, auf dem bereits aggregierte Sätze persönlicher Daten gehandelt werden.

Auf dem Identitätsschwarzmarkt werden veruntreute, gestohlene oder bei einem anderen Delikt miterbeutete Datensätze im großen Stil verkauft. Es handelt sich dabei um einen weit höherwertigen Markt als etwa die Mail-Adressen-Börsen der Spammer.

[...] Im anbrechenden Zeitalter immaterieller Güter bezeichnet "Abhandenkommen" nämlich grundsätzlich das Gegenteil dessen, was ein Diebstahl in der analogen Welt bedeutet hat: Geklautes kommt nicht abhanden, sondern es vervielfältigt sich und taucht an anderen Orten wieder auf.

Mit diesem Material, das in Form von umfangreichen Datensätzen Behörden aller Art, Militärs, Dienstleistern, Beraterfirmen, Kreditkartenunternehmen und Datenhändlern "entkommt", wird der Schwarzmarkt beliefert.

[...]

QuoteWillkommen in der Zukunft Europas!
xanthipe, vor 6 Tagen, 19 Stunden, 31 Minuten
Das kann doch nur eine Frage der Zeit sein, bis unser Datenschutz genauso löchrig ist wie in der USA ist und der Datenklau bestens funktionieren wird.
Nochdazu wenn in Zukunft von jedem fliegenden Gast in Europa alle möglichen Daten inkl. Kreditkartennr. etc.,erhoben wird, mit welcher Absicht? Um dem Datenklau Vorschub zu leisten?
Derzeit werden Datenschützer immer noch lächerlich in der Öffentlichkeit gemacht, eine Frechheit angesichts obiger Fakten.

...



QuoteJaja, das kennt jeder.
lonelycowboy, vor 6 Tagen, 20 Stunden, 31 Minuten
Hab einmal bei einem Versandhändler was online (!) bestellt (ca. 50 Euro) und bald kamen Werbe-Bombardements in echt und per Mail. Leider finden sich diskrete (Online-)Geschäfte sehr selten, die KEINE Registrierung benötigen, KEINE Daten dauerhaft speichern und KEIN Geschäft mit diesen Daten machen.


QuoteDatenschutz
mladenec, vor 6 Tagen, 22 Stunden, 41 Minuten
Es heißt, daß man seine Bankkontonummer nicht bekanntgeben darf. Warum ?
Ich habe ca. 500 kunden, von denen natürlich jeder meine Kontonummer kennt, sonst könnte er ja nicht meine Rechnungen begleichen.
Jeder Mensch kann mir auf mein Konto Geld überweisen.
Aber abbuchen kann doch niemand etwas, wenn ich keinen Auftrag dazu gebe.
Damit sollte der Fall klar sein und niemand kann mich betrügen.
O d e r ???

QuoteDas sollte es beantworten ...
mic26, vor 6 Tagen, 22 Stunden, 17 Minuten

41.000 Euro mit illegalen Überweisungen
http://wien.orf.at/stories/219238/





Aus: "Der raubkopierte Bürger" (13.12.2007)
Quelle: http://futurezone.orf.at/it/stories/242278/



Textaris(txt*bot)

Quote[...] In Großbritannien reißt die Pannenserie von Datenverlusten nicht ab. Nachdem bekannt wurde, dass Kundendaten von neun Verwaltungszentren des Nationalen Gesundheitssystems (NHS) verloren gegangen sind, wurde nun berichtet, dass die Post möglicherweise an einige Tausend Rentner falsche Konto-Auszüge geschickt hat. Betroffen sein sollen bis zu 5.500 Personen, die Post streitet dies allerdings ab und spricht von 120 Kunden. Alle seien informiert worden. Der Vorfall hatte sich bereits am 19. November ereignet, die Schuld trägt ein von der Post beauftragter Subunternehmer, bei dem offenbar Adressen durcheinander geraten waren.

Bei den verschwundenen Patientendaten ist die Situation weiterhin unklar. Die britische Gesundheitsministerin Dawn Primarolo versichert zwar, dass keine wichtigen Daten verloren gegangen seien, muss aber gleichzeitig einräumen, dass sie gar nicht weiß, um wie viele und welche Daten es sich handelt. Alle 36 Stunden würden vom NHS über eine Million Patienten behandelt, fügt sie hinzu, die Daten seien im Gesundheitssystem sicherer als beim Online-Banking. Beides dürfte die Öffentlichkeit nicht sonderlich beruhigen.

Die Opposition wirft der Regierung vor, sie gehen sorglos mit den persönlichen Daten der Menschen um. Scharfe Kritik kommt auch vom britischen Datenschutzbeauftragten Richard Thomas, der davon spricht, dass man in Großbritannien an einem "Wendepunkt" beim Umgang mit persönlichen Daten angelangt sei. Das Versagen, die persönlichen Daten der Bürger zu schützen, verspiele die Glaubwürdigkeit der Behörden und untergrabe das Vertrauen der Öffentlichkeit. Besonders der Verlust von Patientendaten sei "schwerwiegend". Verantwortlichkeit und Zuständigkeit müssten schnell und klar geregelt werden. Da in Großbritannien gerade eine zentrale Datenbank mit den Patientenakten von 50 Millionen Briten eingerichtet wird, mahnt Thomas, zunächst müsste absolut sichergestellt werden, dass alle Risiken einer solchen Zentraldatei, auf die Krankenhäuser und Ärzte online zugreifen können, erkannt und beseitigt wurden: "Ein Massenverlust von Daten aus zentralen Datenbanken würde eine Katastrophe sein, aber medizinische Informationen sind besonders heikel." (fr/Telepolis)

Quote25. Dezember 2007 18:14
Wer nichts zu verbergen hat
evil_eddie (mehr als 1000 Beiträge seit 05.05.05)

... bei Online-Einbrüchen etc, der darf sich auch über "Datenpannen"
nicht aufregen.

Den intelligente Teil der Bevölkerung hingegen wundert gar nichts
mehr.


Quote25. Dezember 2007 18:20
Vielleicht würde ein Entschädigungs-Gesetz helfen...
chris-reichert (41 Beiträge seit 23.04.02)

...welches den Geschädigten exorbitante Entschädigungssummen
zusichert in einer Höhe in der es auch einem Staat richtig weh tut,
z.B. 200Mio EUR für jeden verlorenen Datensatz.

Das Geld sollte dann direkt den Geschädigten zugute kommen, quasi als
Schadenersatz.

Ich meine, wenn ein Statt sagen kann "die Daten sind sicher", dann
kann er ja auch ein solches Gesetz verabschieden. Da die Daten sicher
sind, muss er ja nie zahlen. Und wenn sich dann "überrraschend" raus
stellt, dass die Daten dann doch nicht sicher waren: Was solls,
hätten sie halt besser aufpassen müssen.

/end of Zynismus


Quote26. Dezember 2007 1:12
Daten verschwinden nicht so einfach
Lichterkettenraucher (72 Beiträge seit 30.11.07)

Hier geht es nicht um "Datenverlust" sondern eher um das genaue
Gegenteil.


Quote25. Dezember 2007 23:51
Wissen ist Macht und Geld...
g-o-r (mehr als 1000 Beiträge seit 08.05.03)

..und wird daher wie Macht und Geld gestohlen und geraubt werden. Das
Problem: Anders als Macht und Geld, kann man Wissen nicht
zurückholen. Wenn einmal bekannt ist, dass X schwul ist und Y Aids
hat, dann wird keine Abdankung und keine Rückzahlung den Schaden je
wieder gut machen können.

Passend hierzu die Antwort von Herrn Wiefelspütz auf
abgeordnetenwatch.de:

Frage:
Aktuell sind in Großbritannien 25 Millionen Datensätzen
"verschwunden". (...) Wer schützt uns, sehr geehrter Herr Dr.
Wiefelspütz, vor ähnlichen Vorkommnissen in Deutschland?(...) Welche
rechtlichen Ansprüche seitens der Bürger an den Gesetzgeber gibt es
in einem solchen Szenario?

Antwort:
Ihre Verbindungsdaten werden von dem Unternehmen aufbewahrt, dessen
Kunde Sie sind. Wenn Daten bei dieser Firma abhanden kommen, ist das
ein Problem Ihres Vertragspartners im Verhältnis zu Ihnen.
Im Übrigen: Absolute Garantien gibt es nicht.

Mit anderen Worten: Der Gesetzgeber verlangt eine Gefährdung der
Bürger durch unnötig lange Speicherung der Daten, wäscht aber seine
Hände in Unschuld, sollte diese Gefährdung realisiert werden.

Wie kann man solchen Leuten noch vertrauen?



Aus: "In Großbritannien reißt die Pannenserie von Datenverlusten bei Behörden nicht ab" (25.12.2007)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/101061


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die Zahl der Fälle, bei denen sensible Daten von US-Bürgern wie Kreditkarteninformationen, Sozialversicherungsnummern oder auch Gesundheitsinformationen abhanden gekommen sind, ist im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Wie das Identity Theft Resource Center (ITRC) am heutigen Mittwoch mitteilte, kam es im Jahr 2007 allein in den Vereinigten Staaten zu insgesamt 446 Vorfällen (plus 40 Prozent gegenüber 2006) mit mehr als 127 Millionen Betroffenen – eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um mehr als das Sechsfache.

Aufgeführt werden im 2007 ITRC Breach Report (PDF-Datei: http://idtheftmostwanted.org/ITRC%20Breach%20Report%202007.pdf) kleinere Vorkommnisse wie in Minnesota, wo ein Laptop mit den Namen, Sozialversicherungsnummern und Nummernschild-Daten von 257 Personen gestohlen wurde, über einen vermissten Krankenhaus-Computer in North Carolina mit 28.000 Datensätzen, bis hin zum Verlust einer externen Festplatte mit Datensätzen von 1,8 Millionen aktiven und ehemaligen US-Soldaten, die einem Mitarbeiter des Ministeriums für Kriegsveteranen (Department of Veteran's Affairs) bei einem Einbruch entwendet worden war.

Den unrühmlichen Spitzenplatz in der Liste nimmt aber der Fall des US-amerikanischen Einzelhändlers TJX Companies ein, der im Frühjahr einräumen musste, dass Millionen Kredit- und Debit-Kartennummern von Kunden nach einem Einbruch in die Computersysteme des Konzerns gestohlen wurden. Das ITRC gibt die Zahl der Betroffenen nach einem Abgleich mit Daten von VISA und Mastercard inzwischen mit 94 Millionen an. TJX betreibt in den USA unter anderem die Kaufhaus- und Einzelhandelsketten T.J. Maxx, Marshall's und A.J. Wright sowie Winners in Kanada und T.K. Maxx in Großbritannien und Irland.

In den meisten Fällen handele es sich aber nicht um Hacker-Angriffe, wenn Datenverluste beklagt werden, erläutert ITRC-Gründerin Linda Foley. Vielmehr sei die häufigste Ursache unsachgemäßer Umgang mit sensiblen Datenträgern, etwa wenn Firmenmitarbeiter Laptops nach Hause oder zu Terminen mitnehmen und sie diese dann verlieren oder gestohlen bekommen. "Solche Fehler wären in jedem Fall vermeidbar gewesen", verdeutlicht Foley. Den Firmen wirft sie vor, weiterhin zu reagieren, statt proaktiv tätig zu sein und die eigenen Sicherheitsvorkehrungen dahingehend zu überprüfen, wo mögliche Gefahren lauern könnten. (pmz/c't)

Quote2. Januar 2008 18:07
Wen wunderts?
klawischnigg (mehr als 1000 Beiträge seit 04.12.03)

Daten verhalten sich wie superfluides Helium, das lässt sich auch
fast nicht einsperren.

Die wirklich einzige Möglichkeit, Daten zu schützen, ist sie gar
nicht erst zu erheben. Aber nachdem das Wunschdenken bleiben wird,
werden wir in Zukunft noch oft solche Meldungen bei Heise lesen,
nicht nur die USA betreffend...



Aus: "Sprunghafter Anstieg der Zahl von Datenklau-Opfern in den USA" (02.01.2008)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/101222


Textaris(txt*bot)

Quote[...] An einem Computer einer öffentlichen Stockholmer Bibliothek wurde ein USB-Stick gefunden, auf dem vertrauliche Dokumente des schwedischen Militärs abgespeichert waren. Das berichtet die Tageszeitung Aftonbladet. Die Zeitung sei in den Besitz des USB-Sticks gelangt und habe ihn dem Militär zurückgegeben. Auf ihm hätten sich unter anderem geheime Informationen über die ISAF-Truppen der Nato in Afghanistan befunden sowie die Analyse eines privaten US-Sicherheitsunternehmens zur Ermordung des srilankischen Außenministers.

Wer den USB-Stick stecken ließ, wurde noch nicht bekannt. Bengt Sandström vom militärischen Nachrichtendienst Militära Underrättelse och Säkerhetsjänsten (MUST) zeigte sich besorgt, vor allem wegen der Sicherheit der Soldaten. Außerdem handele es sich bei dem mutmaßlichen Missgeschick eventuell um eine Sorgfaltspflichtverletzung, die bestraft werden müsse. Sandström traf sich im Laufe des Freitags mit Vertretern der Länder, die von dem Datenleck betroffen sind. (anw/c't)

Quote4. Januar 2008 15:28
Da fällt mir eigentlich nur eins ein:
kajott (566 Beiträge seit 05.07.00)

http://www.truecrypt.org/


Quote4. Januar 2008 15:53
Keine Panik, Leute. Das Militär hat doch sicher nichts zu verbergen. Oder? (kt)
evil_eddie

...



Quote4. Januar 2008 16:14
Wer behauptet eigentlich das der Stick dem Militär gehört?
ram1 (277 Beiträge seit 03.11.00)

Rest kann man sich selber ausdenken ;)




Aus: "Militärisches Datenleck in Stockholmer Bibliothek" (04.01.2008)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/101300


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Die Meldungen über Datenlecks in Großbritannien reißen nicht ab: Nachdem erst im November die britische Steuerbehörde CDs mit Daten von 25 Millionen Kindergeldempfängern verloren hatte, musste nun das britische Militär den Verlust persönlicher Daten von 600.000 Nachwuchssoldaten eingestehen. Ein Jungoffizier der Royal Navy hatte die Namen, Pass- und Versicherungsnummern sowie Angaben zum Familienstand von Rekruten und anderen Militärdienstbewerbern auf seinem Laptop gespeichert und über Nacht auf dem Beifahrersitz seines PKW liegen lassen. Am nächsten Morgen fand er den Wagen aufgebrochen vor und das Laptop war gestohlen. Dies passierte allerdings nicht in einer düsteren Seitengasse eines Londoner Vororts, sondern auf bewachtem Militärgelände. Wie der Täter das Notebook vom Militärgelände herunterschmuggeln konnte, ist bislang nicht geklärt.

Der Diebstahl ereignete sich bereits am 9. Januar, aus ermittlungstaktischen Gründen wurde die Öffentlichkeit aber erst am gestrigen Freitag darüber informiert. Unter den gestohlenen Daten befanden sich auch Informationen über 3.500 Bankverbindungen. Die britischen Behörden haben die Betroffenen kurz nach dem Diebstahl informiert. Wegen der bereits vierte Datenpanne innerhalb weniger Monate steht die britische Regierung unter Gordon Brown wegen des schlampigen Umgangs mit sensiblen Daten unter großem Druck.

In den USA musste derweil das Kreditkartenunternehmen GE Money den Verlust von 650.000 Kundendaten eingestehen. Die Kreditkarten- und Sozialversicherungsnummern waren auf einem Magnetband gespeichert und an das Datensicherungs- und -rettungsunternehmen Iron Mountain geschickt worden, wo es verschwand. Iron Mountain sprach von einem "unvorteilhaften Fall eines verlegten Bandes". General Electric, der Mutterkonzern von GE Money, versucht seine Kunden derweil zu beschwichtigen, dass es bisher keine Hinweise auf einen Missbrauch der Daten gäbe und dass selbst Experten die Daten aufgrund der besonderen Speicherart nur schwer entziffern könnten. Der Konzern schloss allerdings nicht aus, dass noch weitere Kunden von US-Einzelhandelsunternehmen von dem Diebstahl betroffen seien. (hag/c't)

Quote19. Januar 2008 15:01
Wird langsam langweilig, Steigerung notwendig
Mueder_Mann, claus@cs.tu-berlin.de (91 Beiträge seit 18.04.07)

Immer die gleichen Nachrichten, Datenverlust da, Dateien verschwunden
dort usw.

Wann gibt es die Nachricht, daß die Daten der Reisepässe samt
biometrischer Infos auf mysteriöse Weise bei Ebay verkauft worden
sind? Das wäre mal wieder eine Neuigkeit von ganz anderer Qualität
:-(

MM



Quote19. Januar 2008 12:14
Wer nichts zu verbergen hat
hacky68 (722 Beiträge seit 25.09.00)

Wer nichts zu verbergen hat - hat nichts zu befürchten! (???)

"dass selbst Experten die Daten aufgrund der besonderen Speicherart
nur schwer entziffern könnten ..."

Man sollte davon ausgehen, dass verschwundene Daten im Zweifelsfall
genutzt werden.

Große Datenbestände sind immer der Gefahr ausgeliefert, dass sie
"verschwinden" und/oder missbraucht werden könnten.
Man könnte denken, dass sich einige Befürworter der Datensammelwut
dessen sehr bewusst sind.
Es zeigt sich, dass gesammelte Daten nicht den Betroffenen dienen,
obwohl Politiker ($$chäuble) gern anderes behaupten.





Aus: "Datenpannen beim britischen Militär und US-Kreditkartenunternehmen" (19.01.2008)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/102065



Textaris(txt*bot)

Quote[...] Ins Visier der staatlichen Ermittlungsbehörden zu gelangen, gehört wohl für die wenigsten Menschen zu dem, was sie unter positive Erlebnisse einreihen würden. Doch auch da wiegen manche Vorwürfe in der öffentlichen Wahrnehmung schwerer als andere, insofern war es wohl ziemlich starker Tobak, als ein deutscher Universitätsprofessor von seiner Frau per Telefon erfahren musste, dass gerade sein Haus wegen des Verdachts auf Handels mit Kinderpornos durchsucht wurde.

Bei einer ersten telefonischen Kontaktaufnahme mit den zuständigen Beamten konnte er dann immerhin in Erfahrung bringen, was ihm konkret vorgeworfen wurde: Er habe in einem Filesharing-Netz kinderpornographisches Material zum Download angeboten. Allein: Der solcherart doch recht massiv Beschuldigte konnte sich nicht entsinnen, jenseits des vollkommen legalen Downloads der Linux-Distribution Fedora überhaupt P2P-Netze benutzt zu haben. Vom Down- oder Upload von Kinderpornos ganz zu schweigen.

Alle Beteuerungen nutzen freilich nichts, die Beamten nahmen seinen Desktop-Rechner, seinen Laptop und auch gleich den seiner Frau mit. In Folge machte sich der Universitäts-Professor daran, herauszufinden, wie der Vorwurf der Behörden entstanden sein könnte.

Der erste Gedanke, dass sich eventuell jemand Zugriff auf sein WLAN verschafft haben könnte, stellte sich schnell als falsch heraus. Also ging es gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Udo Vetter ans Aktenstudium, wie heise online berichtet.

Dabei zeigte sich, dass die Ermittlungen vom deutschen Bundeskriminalamt in Angriff genommen wurden. Dieses hatte einen Tauschbörsennutzer beobachtet, der kinderpornographisches Material angeboten hat. Die dabei ersichtliche IP-Adresse hatte man an den zuständigen Provider Arcor weitergereicht, der daraufhin in Windeseile den Beschuldigten "ausfindig" machte.

Die recht formlose, handschriftlich dokumentierte Antwort Arcors regte schnell das Interesses des Anwalts. Also formulierte man eine Anfrage an den Provider mit einer Beschreibung der Situation und der Bitte den Fall noch einmal eingehend zu prüfen.

Wenige Tage darauf ein Anruf von der Polizei: Der Professor könne sich seinen Rechner wieder abholen, der Verdacht gegen ihn habe sich nicht bestätigt. Auf weitere Recherche stellte sich dann heraus: Bei Arcor hatte man tatsächlich einen Fehler gemacht und dem BKA eine falsche IP-Adressenzuordnung geliefert. Immerhin hatte der Provider auf Rückfrage dann sein verhängnisvolles Versehen korrigiert.

Für den Universitätsprofessor zeigt sich aus dem Fall vor allem, wie leicht man in den behördlichen Fokus gelangen kann, auch unter einem Vorwurf, der schnelle verheerende soziale Auswirkungen haben kann. Immerhin sei er aber in der privilegierten Situation gewesen, dass er das Vertrauen seines Umfelds genießen durfte. Etwas das gerade in Fällen, bei denen der Vorwurf "Kinderpornographie" lautet, wohl alles andere als an der Tagesordnung ist. (red)


Aus: "Kinderpornoverdacht: Hausdurch- suchung wegen falscher IP-Adresse" (19. März 2008)
Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=3268992

-.-

Quote[...] Schmidt zieht Resümee: "Ich bin in einer privilegierten Position; sowohl meine Frau als auch meine Kollegen haben zu mir gestanden und mir geglaubt. Das ist wohl eher die Ausnahme, ich hatte Riesenglück." Andere, vergleichbare Fälle, die gar nicht so selten vorkommen, gehen weniger glimpflich aus. Wenn der Vorwurf "Kinderporno" lautet, kann das die Existenz eines unschuldig in Verdacht geratenen Internetnutzers vernichten. Dazu reicht schon ein Zahlendreher, ein Tippfehler oder eine falsch zugeordnete Zeitzone bei der Ermittlung des Inhabers der IP-Adresse. Die Unschuldsvermutung lässt sich bei Ehefrauen, Kollegen, Chefs, Freunden oder Nachbarn eben nicht erzwingen. (uma/c't)


Quote14. März 2008 17:51
Das sei allen "Ich habe nichts zu verbergen"-Heinis hinter die Ohren geschrieben
cassiel (mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.01)

aber die wachen eben erst dann auf, wenn der Peterwagen vor dem
eigenen Haus steht und dann die Nachbarn tuscheln ... dann ist deren
Arsch aber gleich auf Grundeis.


Quote14. März 2008 17:54
Brazil
Stahlwollschaf (45 Beiträge seit 29.08.07)

kennt man doch aus Film und Fernsehen:

ein Bug (also so ein richtiger Käfer) fällt in die Schreibmaschine
und aus Buttle wird Tuttle und das unglück nimmt seinen Lauf...

btw: Terry Gilliam rulez

mfg, Stahlwollschaf


Quote14. März 2008 19:17
Der grosse Skandal ist ...
IEEE802.1q (mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.02)


Das die "Mainstreammedien" darüber nichts , aber auch gar nichts ,
berichten.

Dieser Fall zeigt mit einer so brutalen Deutlichkeit , wie schnell es
JEDEM passieren kann, Morgens aufzustehen und zur Arbeit zu fahren ,
und Mittags schon vor den Trümmern seiner Existenz zu stehen. Und das
nur Aufgrund von 4 Zahlen, die einen Menschen identifizieren sollen.
Vier Zahlen , die jetzt noch zu mir gehören und in einer Minute schon
wieder wem anders.

Das ist so als ob man nach einem Fahrerflüchtigen zu ermitteln bei
Autos wo sich die Nummernschilder minütlich ändern können und noch
nicht mal eine Zulassungplakette brauchen...






Aus: "IP-Verwechslung führt zu falschem Kinderporno-Verdacht" (14.03.2008)
Quelle: http://www.heise.de/newsticker/IP-Verwechslung-fuehrt-zu-falschem-Kinderporno-Verdacht--/meldung/105094