[...] Jeder kennt diesen Horror Vacui, die Angst vor dem Totalabsturz der Festplatte. Aber jeder weiß auch: Abhilfe ist nur eine Frage des Geldes. Nach dem Angriff auf das World Trade Center sicherten Spezialfirmen aus einem Klumpen Kohle Daten von Unternehmen, die dort ihren Sitz hatten.
Aus der Kriminalistik weiß man, dass sich keiner einbilden soll, auf seinem Computer blieben keine Spuren zurück. Wann er wo im Netz unterwegs war, was er sich heruntergeladen hat - alles ist rekonstruierbar.
Daher liest sich die Geschichte von den verschwundenen Daten aus dem Bundeswehr-Archiv wie eine schlechte Schnurre: Die zum Teil geheimdienstlich gewonnenen Informationen sollen einfach futsch sein.
Erst streikte der Computer, dann waren die Bandkassetten kaputt - wie einst beim gefürchteten Bandsalat. Wer die fossile Kommunikationstechnik der Bundeswehr kennt, weiß: Vieles ist möglich, was angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten unmöglich erscheint. Ist es eine Panne, so wäre es peinlich.
Ist es aber keine, wäre es ein Skandal. Als 1998 in den letzten Amtstagen von Helmut Kohl der Reißwolf im Kanzleramt heißlief, prangerte Rot-Grün dies als "Bundeslöschtage" an. Damals ging es um Schwarzgeld, diesmal um den Fall Kurnaz. Die "Panne" passierte in den letzten Wochen Schröders.
Damit geht es auch um die Amtsträger von damals, die immer noch wichtige Funktionen bekleiden: den damaligen Kanzleramtschef und heutigen Außenminister Frank-Walter Steinmeier und SPD-Fraktionschef Peter Struck, seinerzeit Verteidigungsminister. Angesichts des raueren Tones in der Koalition könnte die Assoziation zu den "Bundeslöschtagen" durchaus erwünscht sein.
(SZ vom 27.06.2007)
27.06.2007 09:50:14
Ernstol: ...dass wir für dumm gehalten werden,
ist doch nichts neues und doch jedem der halbwegs seinen Denkapparat nutzen kann sonnenklar.
Es geht darum Strategien zu entwickeln, wie man dies bekämpfen bzw. so nutzen kann, um seine eigenen ggf. auch persönlichen Vorteile daraus zu ziehen. Wird man vom System veräppelt, muss man den Spieß umdrehen und eben selbst das System zum Narren machen.
So kann man es ja auch mal dem Finanzamt erzählen, daß die teure Sicherungssoftware leider nix getaugt hat, und die Daten nun leider alle den Jordan runter sind.
Warum sollte nicht jeder von uns eine Max-Strauss'sche Festplatte haben dürfen !?
27.06.2007 09:36:22
maggomuc: Interessant
ein Schelm der böses dabei denkt. Der denkt, es könnte sich hier um Absicht handeln. Der denkt, die fossile Technik der Bundeswehr tauge nicht einmal mehr zum rekonstruieren der Daten. Der denkt, man möchte was vertuschen. Der denkt, so etwas könne bei uns nicht passieren, da wir schliesslich keine Bananenrepublik sind und alles irgendwo, bei irgendwem transparent bleibt. Der denkt, eine Bundesdeutsche Regierung würde so etwas tun. Der denkt, dieser Kommentar ist ein Indiz für das Glauben an die Version der Regierung und Bundeswehr.
Ich jedenfalls denke, dass wir nun auch unsere Verschwörung haben und Hr. Kurnaz nun endlich, die Unrechtmässigkeit nicht mehr verifizierbar, sein Guantanamo zu recht erlebt hat. Ich könnte schreien für wie dumm man den gemeinen Bundesbürger hält.
Aus: "Verschwundene Bundeswehrdaten - Schon wieder "Bundeslöschtage"?
War die Löschung der Bundeswehrdaten eine Panne, dann wäre es peinlich. War sie Absicht - wäre es ein Skandal.
Ein Kommentar von Christoph Schwennicke
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/,tt3m2/deutschland/artikel/723/120571/-.-
[...] Die Eule gilt als Symbol der Weisheit und der Aufklärung, aber auch als Unglücksbote und Künder des Todes. Das in der rheinland-pfälzischen Grafschaft Gelsdorf gelegene Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr (ZNBw) hat eine stilisierte Eule in ihrem Wappen; der Vogel soll in diesem Fall stetige Wachsamkeit symbolisieren.
Rund 650 Soldaten und Zivilbeschäftigte versorgen aus der Anlage die Bundeswehr, die Nachrichtendienste und die Nato rund um die Uhr mit aktuellen Meldungen aus den Krisengebieten der Welt.
Das Zentrum, dessen Arbeit sich nicht im Schlaglicht der Öffentlichkeit abspielte, steht nun im Mittelpunkt einer Affäre. Dass geheime Berichte über Auslandseinsätze der Bundeswehr aufgrund einer Panne gelöscht worden sein sollen und unwiederbringlich verloren sind - das stößt gleichermaßen bei Fachleuten und Politikern auf Skepsis.
Bis zur Aufklärung des seltsamen Falles wird es noch eine Weile dauern, wenn überhaupt. Aber in Gesprächen mit Quellen aus der Bundeswehr und dem Zentrum ergibt sich ein mögliches Bild der Abläufe: In den Grauzonen der Auslandseinsätze der Bundeswehr sei es, so einer der Informanten, "zu Regelverletzungen" gekommen. Es habe sich um "Verstöße gegen den politisch gebilligten Auftrag gehandelt".
Nachdem ein Untersuchungsausschuss in Berlin Material angefordert habe, sei ein früherer Datenverlust "genutzt worden, um sich gegenüber der Politik nicht mehr erklären" zu müssen. Die Erklärung sei einfach: Daten seien verlorengegangen, könnten nicht rekonstruiert werden, und somit müssten auch keine Dokumente an Frager herausgegeben werden: "Ein Persilschein", sagt ein Gesprächspartner.
Die Darstellung des Staatssekretärs im Bundesverteidigungsministerium, Peter Wichert, die einschlägigen Daten seien nicht unmittelbar in den Systemverbund Joint Analysis System Military Intelligence (Jasmin) eingegangen, sondern über eine "geschützte Datenleitung" nur an einen sogenannten "Stand-alone-Rechner" transferiert worden, wird von einer seriösen Quelle bezweifelt.
Ein Experte des ZNBw hingegen schildert den Weg so: Ein "Genic", wie nachrichtendienstliche Zellen vor Ort im Jargon heißen, übermittle über geschützte Leitung an das ZNBw Informationen. Die landeten in einem "Transferbereich", würden dort bearbeitet und an die Fachbereiche weitergereicht.
Der Streit um verlorene Daten, die angeblich nicht wiederzubeschaffen seien, spielt sich in der Geheimdienstwelt vor dem Hintergrund von Rivalitäten ab. Es ist ein Schattenspiel, bei dem Freund und Feind nicht leicht zu unterscheiden sind. Traditionell arbeiten Bundeswehr und Bundesnachrichtendienst zusammen. Traditionell aber gibt es auch ein Kompetenzgerangel.
Als die Truppe 1995 auf den Balkan kam, kämpften beide um neue Aufgaben. Das damalige Amt für Nachrichtenwesen der Bundeswehr sammelte eigene Erkenntnisse und reichte sie an Nato-Verbündete weiter, was dem BND missfiel. Die Bundeswehr wollte partout ihre eigenen Spione haben. Der frühere Generalinspekteur Harald Kujat und sein damaliger Chef Rudolf Scharping dachten sogar über einen neuen Militärgeheimdienst mit eigenem Satelliten nach. Gegen solche Pläne leistete nicht nur der BND Widerstand, sondern auch das Kanzleramt.
Die Bundeswehr richtete ein Kommando Strategische Aufklärung ein. Aus dem etwas verstaubten Nachrichtenamt, das früher biedere Leitfäden für die Ausbildung ausländischer Soldaten verfasste, wurde das zackige ZNBw, das im Juli 2002 seinen Dienst aufnahm - das jedoch seine Informationen ausschließlich mit offenen Mitteln und Methoden erlangen muss. Jede geheimdienstliche Tätigkeit beispielsweise ist dem Zentrum nicht erlaubt, anders also als beim BND oder dem Militärischen Abschirmdienst (MAD). Diese Trennlinie soll aber nicht immer eingehalten worden sein.
Vor Monaten war durchgesickert, dass Daten aus dem Jahr 2002 über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr verschwunden sind. Auch Berichte über die angebliche Teilnahme von Angehörigen des MAD an Verhören durch Militärs auf der US-Militärbasis Tuzla fehlen. Die Berichte waren an das ZNBw geleitet worden. Lässt dort jemand Unterlagen verschwinden? Drückt er auf den Knopf, damit sich Nachfragen nicht mehr lohnen?
Fest steht: Der BND hat beim Kompetenzgerangel gewonnen. Schon vor knapp zwei Jahren verständigten sich Kanzleramt und Verteidigungsministerium, dass der BND künftig die Aufklärung für die Einsätze der Bundeswehr im Ausland übernehmen soll. 270 neue Mitarbeiter werden deshalb beim BND eingestellt. Die Gelsdorfer können sich bewerben, das ZNBw wird ebenso wie die Eule aus dem Wappen verschwinden.
27.06.2007 09:51:00
Flinker:
Der Fisch stinkt immer am Kopf zuerst. Traurig, aber sehr wahrscheinlich sehr wahr. Die wahren Staatsfeinde sitzen im Kanzleramt, Verteidigungs- , Außen- und Innenministerium. Lücken- und schonungslose Aufklärung ist hier notwendig. Für wie blöd wird man als Bürger eigentlich gehalten? CDU und SPD erhalten bei zukünftigen Wahlen von mir die Quittung. Eine Stimme weniger. Aber eine, die nicht nicht wählt, sondern eine andere Partei. Was kann man als Wähler schon groß machen... aber, jede Stimme schmerzt, reduziert sie doch den Machtkuchen der regierenden Einheitspartei(en). 'Früher' hätte ein zuständiger Minister die Konsequenzen gezogen und den Hut genommen. Aber der Machterhaltungstrieb ist wohl in den Jahrzehnten Bundesrepublik Deutschland immer stärker geworden. Die Hemmschwellen immer geringer. Mit Demokratie haben solche Vorgänge immer weniger zu tun. Haben wir sie denn schon, die korrupte Bananenrepublik im Nadelstreifenanzug? Wahrscheinlich existierte sie schon seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. Die aktuellen Akteure werden nur immer unverschämter. Ich kann nur hoffen, daß immer mehr Bürgern die Augen aufgehen, von wem sie da schon seit vielen Jahren regiert werden.
27.06.2007 09:41:34
Hein Daddel: Nee, ja, alles klar...!?
Was will dieser Artikel vermitteln? Mitarbeiter des ZNBw haben im "Wettbewerb" mit dem BND Kompetenzen überschritten, und damit das nicht zu Ärger führt, hat "man" die Beweise verschwinden lassen, bzw. eine "Datenpanne" vorgetäuscht? Aber weil in der "Welt der Geheimdienste" die Dinge eben so undurchschaubar sind, ist das auch nicht wirklich ein Beinbruch. Es handelt sich bei der ganzen Angelegenheit allenfalls um einen Verstoß gegen die behöhrdliche Etikette... -also eigendlich nichts wirklich Schlimmes? Zumal die "Bond-Gilde" des ZNBw sowieso aufgelößt wird.
Da sieht man mal wieder, daß sich alles ganz harmlos darstellt! Dieser Artikel muß doch den ganzen Verschwörungstheoretikern klar machen, daß ihre bösartigen Unterstellungen und Vermutungen einfach Hirngespinnste sind... Von wegen Folter, Menschenrechtsverletzungen in Kriegsgebieten... -"unsere Soldaten", absurd! Ha,ha,ha... -diese linken Spinner!
27.06.2007 09:13:08
Zitronensorbet: Was Experten dazu sagen:
Zitat von der Tagesschauseite:
Bernd Melchers, der Leiter der Datensicherung im Hochschulrechenzentrum der Freien Universität Berlin, unterstellt der Bundeswehr auf der Internetseite von "Report Mainz" Unprofessionalität. "Alles was fehlerfrei auf Bandkassetten geschrieben wurde, kann man innerhalb von 20 Jahren auch wieder auslesen", so der Computerexperte. "Selbst wenn Staatssekretär Peter Wichert die Bänder aufgegessen hätte, würden professionelle Datenrettungsunternehmen nach der Verdauung den Inhalt wieder herstellen können."
Zitat Ende.
Na dann: Guten Appetit!
26.06.2007 21:18:45
Restblubbern: viel zahnloses Geschreibe
ich bin mir nicht im klaren darüber, ob die SZ da ihrer Aufgabe gerecht wird. Dieses Thema taugt nicht unbedingt für spannende Labyrinth-Geschichten. Der Leser sollte erfahren:
a) wer trägt die politische Verantwortung für diese Informations-Unterschlagung
b) welche Konsequenzen ziehen die Verantwortlichen daraus, und was tut die Opposition an ordendtlicher Sacharbeit bzw. versäumt dies
c) wie groß ist der Schaden, bzw. wie groß ist er zu vermuten
d) Welche Gesetze wurden mißachtet.
Wir können nicht akzeptieren, dass mit irrsinnigem Tornado-Aufwand Demonstranten bedroht und ausgespäht werden und im eigenen Laden systematische Verdunklung stattfindet.
Damit entzieht sich die Bundeswehr und verwandte Einheiten dem Primat der Politik.
Einer solchen Regierung, die hier nicht augenblicklich für peinlich genau Aufklärung sorgt, muß die Opposition das Mißtrauen aussprechen. Darüber lese ich in diesem fabulierenden Artikel wenig. Natürlich kann man jetzt wieder die Bundestagsabgeordneten selber anschreiben - aber hier muß zuerst die "freie" Presse ran.
26.06.2007 21:12:53
sui01: Letzter Versuch :-P
Meines Erachtens wird mit dem deutschen Nachrichtendienst zu streng ins Gericht gegangen. Ein jeder von uns kennt doch diese "Momente der Konfusion". Auch ich
verzweifle regelmäßig bei der Suche nach meinem Autoschlüssel. Bisweilen werfe
ich auch Zeitungsartikel in den Müll, die ich noch lesen wollte. Andere resignieren,
wenn sie halb blind nach ihrer Brille tasten. Lassen Sie mich versuchen, den Tathergang
im Zentrum des Nachrichtenwesens zu rekonstruieren:
Da sitze ich (Max Mustermann) also nun im Rechenzentrum des Nachrichtendienstes und spiele Solitär. Eine Windows Fehlermeldung erscheint auf dem Bildschirm. "Soll der Ordner: Paramilitärische Operationen, Verstöße gegen die UN-Charta und weitereswirklich gelöscht werden ? Nach 4 Jahren Schweinereien ist der Ordner verständlicherweise zu groß für den Papierkorb und wird von Max Mustermann, der kurz davor stand, sein Solitär Spiel im höchsten Schwierigkeitsgrad (Las Vegas, eine Karte) erstmals erfolgreich zu absolvieren, im Zuge einer intuitiven Augenblickseingabe fahrlässig gelöscht.
So ungefähr könnte es sich abgespielt haben...... :-)
26.06.2007 21:11:03
Feldwebel:
Wieder einmal ein Riesentheater um nichts. Das einzige was mich daran stört ist dass diese linken Demagogen wie Ströbele wieder Munition für ihre Verschwörungstheorien haben.
Selbst wenn der Untersuchungsausschuss diese Daten bekommen hätte, wär eh nichts dabei rausgekommen. Man vertuscht nichts indem man sämtliche wichtigen Daten über einen Zeitraum von ein paar Jahren löscht. Das macht man indem man einzelne kritische Berichte löscht oder dem Ausschuss die Herausgabe verweigert. Gewisse Mitglieder haben ja immer wieder gezeigt, dass sie mit solchen Informationen nicht vertraulich umgehen können.
26.06.2007 19:24:21
Nzame: Daten verschwunden?
Wer glaubt denn wahrhaftig, dass irgendwelche Daten in Deutschland verschwinden?
Liebe Leute, dieser Staat ist schon seid Gedenken für seine pedante und akribische Datensammlung bekannt; Alles wird feinsäuberlich erfasst und notiert.
Die Wahrheit ist immer noch da draußen. Die Dreistigkeit jedoch, mit der das gemeine Volk an der Nase herumgeführt wird, die ist zweifelsfrei bewundernswert.
Aus: "Operation Persilschein" - Das Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr steht im Mittelpunkt einer Affäre. Möglicherweise sollten Daten verschwinden, um heikle Details über Auslandseinsätze der Armee zu vertuschen. Von Hans Leyendecker
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/,tt3l1/deutschland/artikel/669/120517/-.-
[...] Bei der Bundeswehr sind einem Zeitungsbericht zufolge auch Berichte über die Teilnahme deutscher Offiziere an Verhören in einem US-Geheimgefängnis verschwunden. Die Berichte habe das Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr aus einem Geheimgefängnis im bosnischen Tuzla erhalten, berichtet die "Berliner Zeitung".
In Tuzla sollen die USA vor und nach dem 11. September 2001 Terrorverdächtige festgehalten und zum Teil misshandelt haben. Wie die Zeitung unter Berufung auf einen BND-Bericht weiter berichtet, waren an Verhören in Tuzla zumindest im Jahr 2001 auch Offiziere des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) beteiligt. Das Blatt zitierte einen Sicherheitsexperten, dem zufolge mit Hilfe der verschwundenen Daten aufgeklärt werden könnte, welche Offiziere illegalerweise an solchen Verhören teilgenommen hätten.
Aus: ""Sehr fragwürdig" - Zweifel am Datenschwund" (Dienstag, 26. Juni 2007)
Quelle:
http://www.n-tv.de/819218.html-.-
[...] Zu den "entlöschten" Festplatten gehöre auch die Harddisk eines Laptops, der vom dem Kommando Spezialkräfte (KSK) in Afghanistan benutzt worden sein soll. KSK-Soldaten sollen den in Bremen geborenen Türken Murat Kurnaz im afghanischen Kandahar verhört haben, ehe Kurnaz nach Guantanomo Bay deportiert wurde. Allerdings wurde der besagte Laptop gestohlen und tauchte nach Monaten in Neapel auf. Entsprechend heißt es beim Verteidungungsministerium, dass auf der rekonstruierten Festplatte "keine für den Untersuchungsauftrag relevanten neuen Dokumente" gefunden wurden. Der Kurnaz-Untersuchungsausschuss erhält damit keine erhellenden Unterlagen. Nach Einschätzung des Ministeriums soll der "weitaus überwiegende Teil" der verlorenen Dateien wieder verfügbar sein. Allerdings könne man mit letzter Gewissheit nicht sagen, ob alle Dateien wieder da sind, weil die Namen der verloren gegangenen Dateien nicht bekannt seien.
28. November 2007 15:38
So ein Zufall aber auch!
Fritz S. Jobs (215 Beiträge seit 19.09.07)
Daten wieder da, aber ausgerechnet die interessanten Dateien waren
auf einem Laptop, das geklaut wurde. Gottseidank taucht es in Neapel
(! ein reisefreudiger Afghane oder eine ISAF-Laptop-Klau-Bande)
zufällig wieder auf. Toll! Aber ausgerechnet auf diesem Laptop lässt
sich danach nichts mehr finden von den interessanten Daten.
Vermutlich waren die Diebe sorgfältiger als manche Behörde und haben
deshalb die ganze Platte sauber fünfmal mit Zufallswerten
überschrieben, was?
Immer diese Zufälle aber auch.
28. November 2007 15:40
Wie das denn? Die Kassetten wurden am 4. Juli 2005 vernichtet
Tyler Durden, JensMander@baldmama.de (mehr als 1000 Beiträge seit 26.06.00)
# "Entsprechend der gültigen Vorschriften zum Umgang mit
Verschlusssachen wurden die nicht mehr lesbaren Kassetten am 4. Juli
2005 vernichtet", erklärt Wichert in dem Schreiben. #
http://www.heise.de/newsticker/meldung/91700/
Also Daten, die die Bundeswehr speichern soll, gehen verloren
und Daten, die laut Aussage eines Staatssekretärs "entsprechend
gültiger Vorschriften" vernichtet wurden, können wiederhergestellt
werden?
Wenn ich also alle Aussagen einfach mal so glaube:
Die Bundeswehr kann also weder richtig speichern noch löschen
bzw: Die Sache stinkt ganz gewaltig
TD
28. November 2007 15:42
Die haben einfach etwas Zeit gebraucht...
KampfKeksKommando (228 Beiträge seit 27.06.07)
...um die eigenen Daten sorgfältig zu sichten. Schließlich soll ja
hinterher nichts gefunden werden, was evtl. belasten könnte.
SCNR
kkk
28. November 2007 15:46
Bundeswehr: Daten nach Datenpanne bereinigt und korrigiert
Skirsekarks (mehr als 1000 Beiträge seit 31.07.00)
"Die Zeit vom 'Verlust' bis zum 'Wiederfinden' war jetzt ausreichend
lang, um sensible Daten für die Öffentlichkeit aufzubereiten", so ein
Sprecher...
28. November 2007 15:45
Festplatten sind seltsame Wesen
mordsDing boa eh (mehr als 1000 Beiträge seit 25.03.05)
verstehe einer diese Festplatten . Mal verschwinden sie, wie im Fall
Max Strauß zwischen zwei Staatsanwaltschaften (beide bayrisch), und
selbst die Kopie ist leider nicht mehr auffindbar. Mal löschen sie
sich auf wundersame Weise, und dann auch noch ausgerechnet
ermittlungsrelevante Bereiche. Mal gehen sie einfach kaputt. Oder sie
werden irgendwo in Containern gefunden und enthalten Brisantes.
Man sollte alle Festplatte verhaften, einsperren und nie mehr raus
lassen. Sie sind einfach zu unzuverlässig. Und gefährlich!
Herr Schäuble ...!
28. November 2007 15:58
" Es kann nicht sein was nicht sein darf"
DawaZangpo, Dawa Zangpo, DawaZangpo@netscape.net (71 Beiträge seit 18.01.07)
Ich fühle mich so wunderbar belogen.
Steinmeier lässt Menschen in Guantamo Bay verschimmeln.
Folter? bitte, wer soll das bezeugen.
Beweise ? wo Bitte.
Daten werden widerhergestellt, "selektiv aber nicht mehr möglich"?
Mein Mitgefühl gehört Herrn Kurnaz.
Ich fühle mich missbraucht, wenn diese Regierung sich anmaßt
stellvertretend für mich Entscheidungen zu treffen.
Nieder mit dem Lügen-Imperium ! ! !
28. November 2007 16:12
Schule: Der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen
j0chenM (94 Beiträge seit 22.07.06)
> ... "keine für den Untersuchungsauftrag relevanten neuen Dokumente" gefunden wurden
Den Teil wo meine Hausaufgaben drauf waren hat er wohl
runtergeschluckt...
28. November 2007 16:42
Den KSKs wird einfach so ein Schleppi geklaut?
PuppetMaster, rst_77@gmx.net (373 Beiträge seit 07.01.00)
Die Junngs sind doch in etwa mit den US-Marines vergleichbar, oder?
So 2x2 Meter, Oberarme wie andere Leute Oberschenkel, drauf
trainiert, jemandem mit einem Handgriff das Genick zu brechen (mal
überspitzt formuliert). Und denen klaut man einfach einen Schleppi?
Aha...
Im Übrigen die Jungs, die nicht nur unsere Interessen am Hindukusch
verteidigen (welche auch immer das seien), sondern schon seit Monaten
ganzen Armeen von super-duper-bösen Terroristen standhalten. Also,
kampferprobten, hellwachen und im Idealfall blitzgescheiten Leuten.
Denen wird mal einfach so ein Laptop gemopst. Der auch selbstredend
keine Plattenverschlüsselung o.ä. drauf hat, wo die Daten auch noch
entsprechend sinnig benannt sind: C:\Dokumente und
Einstellungen\Administrator\Eigene
Dateien\Kurnaz-Foltergeständnis-Part1of10.doc
Die Daten, die nun aber dummerweise nicht mehr rekonstruiert werden
können. Aha...
Kommt es nur mir nur so vor, oder ist das der größte Unfug seit
langem, mit dem man uns versucht abzuspeisen?
Aus: "Bundeswehr: Daten nach Datenpanne wieder aufgetaucht" Detlef Borchers (28.11.2007)
Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/99694