[...] Am späten Donnerstagabend haben Rauchwolken über dem Akw Fessenheim Alarm ausgelöst. Ursache sei kein Feuer gewesen, sondern ein Problem mit einem Sicherungsschalter in einem Nebengebäude des Maschinenraums von Block ein. Das teilte die Akw-Leitung mit.
Block eins steht seit Anfang April still, nachdem an einer Kühlwasserleitung eine undichte Stelle entdeckt worden war. Bei einer darauffolgenden Kontrolle bemerkten Techniker, dass ein Regler, der für die Funktion der Dampfgeneratoren wichtig ist, nicht richtig funktionierte.
In Block zwei war es an Karfreitag zu einer Notabschaltung gekommen. Nach Angaben des Betreibers EDF hatte es eine Panne außerhalb des Atomkreislaufs gegeben. Bis Sonntag war keiner der beiden Reaktoren funktionsfähig, dann wurde Block zwei wieder hochgefahren.
Umweltschützer hatten die Pannen zum Anlass, um erneut die Schließung von Frankreichs ältestem Atomkraftwerk zu fordern. Die beiden 900-Megawatt-Reaktoren von Fessenheim wurden 1977 und 1978 in Betrieb genommen. Frankreichs Staatspräsident François Hollande hat die Stilllegung des Kraftwerks bis Ende 2016 versprochen.
Erst im März hatte eine spektakuläre Aktion der Umweltschutzorganisation Greenpeace am Akw Fessenheim für Aufsehen gesorgt. 60 Aktivisten hatten mit einem 19-Tonner-LKW die Absperrung der Atom-Anlage durchbrochen. Mit einer Brückenkonstruktion gelangten sie über den Stacheldrahtzaun zum Reaktor und besetzten ihn.
Zum 28. Jahrestag des Atomunglücks von Tschernobyl startet die Umweltorganisation Greenpeace nun am Samstag eine groß angelegte Protestaktion. Acht Wochen lang wollen die Umweltschützer gegen überalterte europäische Atomkraftwerke demonstrieren. Das Aktionsschiff "Beluga II" soll am Samstag am ältesten französischen Atomkraftwerk in Fessenheim an der deutschen Grenze ablegen.
Die "Beluga II" soll bis Mitte Juni 14 Städte an Rhein und Mosel anfahren, die im Umfeld alter Atomkraftwerke in Deutschland, Frankreich, Luxemburg und der Schweiz liegen. In Baden-Württemberg macht die "Beluga II" in Breisach am Rhein (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald), Karlsruhe, Mannheim und Philippsburg (Landkreis Karlsruhe) Halt.
Aus: "Pannenreaktor: Rauchwolken über dem Akw Fessenheim – Vorfall verunsichert" Bärbel Nückles, dpa (Fr, 25. April 2014)
Quelle:
http://www.badische-zeitung.de/rauchwolken-ueber-dem-akw-fessenheim---
[...] Im französischen Atomkraftwerk Fessenheim soll es im April 2014 einen schweren Zwischenfall gegeben haben, den die Atomaufsicht des Landes ASN gegenüber der Öffentlichkeit und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien heruntergespielt haben soll. Das berichten der WDR und die Süddeutsche Zeitung. Auch soll sie wesentliche Details unterschlagen haben.
Am 9. April 2014 um 17 Uhr habe das Bedienpersonal festgestellt, dass beim Befüllen eines Kühlwasserbehälters rund 3000 Liter Wasser ausgelaufen waren. Unter anderem durch die Kabelummantelungen sei das Wasser in verschiedene Etagen und Räume sowie in Schaltschränke eingedrungen, in denen die Steuerung der Sicherheitstechnik untergebracht war. Dann sei die komplette Bedienung der Steuerstäbe im Reaktorkern ausgefallen. Auch einer der beiden Stränge für die Reaktorschnellabschaltung habe versagt. Ein Krisenstab habe entschieden, den Reaktor durch Einleitung von Bor in den Hauptkühlkreislauf zwangsweise herunterzufahren. Zuvor sollen sich in dem AKW dramatische Szenen abgespielt haben.
In ihrer Meldung an die IAEA habe die ASN weder den Ausfall der Steuerstäbe noch die eingeleitete "Not-Borierung" berichtet. Das wahre Ausmaß des Unglücks gehe aus einem Schreiben hervor, das die ASN wenige Tage nach dem Unfall an den Leiter des AKW Fessenheim geschrieben hatte. Der Reaktorsicherheitsexperte Manfred Mertins sei nach Sichtung des Schreibens zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei dem Vorfall um ein "sehr ernstes Ereignis" gehandelt habe, bei dem "erhebliche sicherheitstechnische Mängel" an dem AKW zutage getreten seien. Auch wenn sich der Auslöser des Störfalls, die Überflutung einiger Gebäudeteile, im nichtnuklearen Bereich des Kraftwerks ereignet habe, sei durch den Ausfall der Steuerstäbe letztlich vor allem der Reaktorkern betroffen gewesen.
Für mehrere Minuten sei "die Temperatur im Reaktorkern aus dem Ruder gelaufen". "Infolge der Störung der Signalisierung der Steuerstäbe ist die Mannschaft quasi blind gefahren", erläutere Mertins laut Mitteilung. Alle Atomkraftwerke in der EU seien nach dem Super-GAU im März 2011 in Fukushima in Stresstests angeblich auf den Schutz vor interner Überflutung geprüft worden. Es dürfe daher auf keinen Fall passieren, dass Wasser in mehrere Räume und in Elektro-Schaltkästen fließt, erklärte Mertins. Zudem sei das störfallbedingte Herunterfahren des Reaktors durch Zugabe von Bor äußerst ungewöhnlich. Laut Mertins und anderen Reaktorexperten hat es eine vergleichbare Situation in einem westeuropäischen Atomkraftwerk bislang noch nicht gegeben.
Das Atomkraftwerk Fessenheim ist seit 1977 in Betrieb. Umweltschützer im Dreiländereck fordern seit Jahren die Schließung. Aus ihrer Sicht ist das AKW pannengefährdet und veraltet. Es soll vermutlich nächstes Jahr vom Netz gehen.
04.03.2016 09:56
Die Atomkraft ist sicher!
Ehrlich! Die Atomkraft ist sicher! Genauso sicher wie die Problematik der Endlagerung des Atommülls nach mehr als 50 Jahren Kernkraftwerke bereits gelöst ist. Und die Atomkraft ist auch genauso sicher wie das Endlager für schwach- und mittelaktiver radioaktiver Abfall "Asse" auch sicher ist. Und natürlich auch genauso sicher wie ausgeschlossen werden kann dass es 1986 im Kernforschungszentrum bei Krümmel zu einen "Atom-Unfall" gekommen ist bei dem Radioaktivität freigesetzt wurde. Und Atomkraft ist genauso sicher wie auch sicher ist, dass die Atomkraft unter Einbeziehung aller Folgekosten inkl. Kosten der Endlagerung des Atommülls für bis zu einer Mio. Jahre der billigste Strom ist den wir derzeit produzieren können.
Lasst Euch nicht in die Irre führen! Tschernobyl und Fukushima waren nur statistische Ausreißer!
Strom sparen ist übrigens was für Weichlinge. Ich lass mir doch nicht vorschreiben, ob ich abends zum Feierabend mein Rechner runterfahre und/oder das Licht aus mache. Wo kommen wir denn da hin?
Aus: "Französische Atomaufsicht soll schweren Zwischenfall im AKW Fessenheim vertuscht haben" Andreas Wilkens (04.03.2016)
Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Franzoesische-Atomaufsicht-soll-schweren-Zwischenfall-im-AKW-Fessenheim-vertuscht-haben-3128400.htmlhttp://www.heise.de/tp/news/Fessenheim-soll-nach-fatalen-Vorgaengen-abgeschaltet-werden-3129450.html