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[Angstgesellschaft... [?] ]

Started by Textaris(txt*bot), November 20, 2006, 12:25:49 PM

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Textaris(txt*bot)

[...] interessant, die Querverbindungen von der Psychologie der Angst zur Geschichte der kollektiven Ängste...

[...] wenn leute durch die psychologie der angst dazu gebracht werden sollen etwas bestimmtes zu tun...

[...] Angstpatienten somatisieren höchstsignifikant stärker als Kontrollpatienten...

[...] Als Symptomenbereiche werden Angst...

[...] Angst-Vermeidungsverhalten...

[...] Die Skalenwerte von Angst und Depressivität zeigten keine Abweichung von der Norm...

[...] der negativen Emotionen Ärger, Angst, Scham und Trauer entspricht Faktor 1

[...] Psychologie der Angst Entwicklungspsycholgie Sozialpsychologie Methoden der Psychologie ethische Dimensionen Wertvorstellungen konkrete Handlungskonzepte...


-.-

Quote[...] Die Angstsituation erscheint als diffuses und komplexes Geschehen.
Bei genauerer Betrachtung läßt sich die Angst in drei Komponenten
unterscheiden: Emotion (physiologische Reaktionen, die durch das autonome
Nervensystem ausgelöst werden, z.B. Veränderung der Herzrate, Schwitzen,
etc.), Kognition (Angstgedanken, innere Stimmen) und daraus resultierende
spezifische Verhaltensweisen, die sich auf Aspekte der non-verbalen
Kommunikation beziehen, wie Gestik, Mimik, Körperhaltung, zielgerichtete
Handlungen, z.B. Flucht- oder Angriffsverhalten (vgl. Metzig, 1998). Alle drei
Komponenten stehen gegenseitig in Wechselwirkung. So wird die Intensität und
Art des Gefühls mitbestimmt durch die begleitenden Gedanken (bei Angst in der
Regel negative Gedanken). Das Körpergefühl und die begleitenden Gedanken
können sich auf das Verhalten auswirken. Das Verhalten wiederum beeinflußt
Emotion und Kognition.


Aus: "Bewertungsangst" Von Dipl.-Psych. Jenny Tatsopoulos (Datum ?)
Quelle: http://www.fbsuk.h-da.de/fileadmin/dokumente/berichte-forschung/2003/Tatsopoulos_Bewertungsangst.pdf

-.-


Textaris(txt*bot)

[...] Individuelle und kollektive Angst im politischen Kontext...

[...] gezielt Falschinformationen ausstreuen, persönliche Drohungen zustellen oder kollektive Angst schüren...

[...] Es gibt kein soziales Übel, keine kollektive Angst, für die sich nicht ein kompatibler Filmdämon konstruieren ließe" (Umschlagtext)....

[...] Diese kollektive Angst, entstanden möglicherweise schon in vorgeschichtlicher Zeit...

[...] dass sich daraus aus Angst vor einem solchen Schicksal eine wahre Hysterie und kollektive Angst entwickelte...

[...] um beim Gegner kollektive Angst zu erzeugen und Herrschaftsansprüche zu festigen...

[...] Angst wovor? Ist das eine kollektive, eine nationale Lebensangst? Ist es die Angst vor der Politik als solcher? Angst vor den realen Folgen der Politik...

[...] Verinnerlichter wie kollektiv produzierter Zwang...

[...] Warum verkauft sich Angst so gut? - Es fehlt die Tiefenschärfe...

[...] Die kollektive Angst ist so groß wie lange nicht. Nun ist die Krise für Zeitungsverleger nichts Neues...

[...] dass unsere kollektive Angst vor hohem Fieber vor allem die Angst vor unserer Bewusstheit ist, die...

[...] in der öffentlichen Meinung als Grund für die soziale Krise und die kollektive Angst...

[...] Schnell wandelte sich die kollektive Angst in allgegenwärtige Gier...

[...] Gibt es kollektive Traumata, die man sich ähnlich wie individuelle...

[...] Denn die kollektive Angst des Westens hieß: Wer den Weltraum beherrscht, beherrscht die Welt...

[...] Kollektive Traumatisierung als Propaganda...

[...] Deine romantisch hartnäckige Art, die kollektive Angst des Mannes vor der Frau zu thematisieren, ist zwar absolut nichts Neues in unserer Menschengeschichte aber...

[...] Und ich dachte, dass Angst ein schlechter Berater ist...

[...] Denn die kollektive Angst nach dem 11. September ist ja nicht der erste Rückfall; vielmehr haben die totalitären Diktaturen des 20...

[...] betont Levack als Voraussetzung der Hexenjagden die außerordentliche kollektive Angst vor dem...

[...] und bei Angst vor Sexualität...

[...] daß die Angst in den Augen anderer zur eigenen Angst werden kann und somit eine kollektive Angst auslösen kann...

[...] als die Menschen hofften, mit dem Bilder-Zyklus ihre kollektive Angst bewältigen zu können...

[...] Nicht nur die jeweilige persönliche Todesangst, sondern auch die kollektive Angst davor...

[...] Kollektive Gewalt: Krieg, Bürgerkrieg, Terrorismus, Vertreibung, Flucht usw...

[...] Als kollektive Befindlichkeit erhält Angst ihre besonderen Ausdrucksformen - und hat zugleich ihre...

[...] Persönliche und kollektive Angst und Aggression, Widerstände, der Schatten...



Textaris(txt*bot)

Quote[...] Angststörungen sind psychische Störungen, bei denen die Furcht vor einem Objekt oder einer Situation oder unspezifische Ängste im Vordergrund stehen. Wenn es ein solches gefürchtetes Objekt oder eine Situation gibt, spricht man von einer Phobie.

Den Phobien ist gemeinsam, dass die Betroffenen Ängste haben vor Dingen, vor denen Gesunde normalerweise keine Angst haben, die also normalerweise nicht als gefährlich gelten.

[...] Kriterien pathologischer Angst:
Von pathologischer Angst spricht man, wenn folgende Kriterien gegeben sind:

    * Die Angstreaktionen sind einer Situation nicht mehr angemessen.
    * Die Angstreaktionen sind überdauernd (chronisch).
    * Die Person besitzt keine Möglichkeit zur Erklärung, Reduktion oder Bewältigung der Angst.
    * Die Angstreaktionen führen zu einer massiven Beeinträchtigung des Lebens der Person.



Aus: "Angststörung"
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Angstst%C3%B6rung (05/2007)

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Quote[...] Eine Phobie (v. altgriech. ????? [gesprochen fóbos] ,,Furcht"), auch phobische Störung, ist eine krankhafte, das heißt unbegründete und anhaltende Angst vor Situationen, Gegenständen, Tätigkeiten oder Personen, allgemein vor dem phobischen Stimulus. Sie äußert sich im übermäßigen, unangemessenen Wunsch, den Anlass der Angst zu vermeiden.


Aus: "Phobische Störung" (05/2007)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Phobie

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Quote[...] der prozeß der psychophysischen verelendung läuft inzwischen auch in den "zivilisierten" zonen des planeten in gigantischen dimensionen ab:

"127 Millionen Menschen in Europa, mehr als ein Viertel der Bevölkerung, leiden an den zwölf häufigsten psychischen Erkrankungen, ein Drittel davon unter Ängsten und Panikattacken. Die jährlichen Behandlungskosten der psychischen und psychosomatischen Krankheiten in den europäischen Ländern schätzt das European Brain Council auf 386 Milliarden Euro. In Deutschland ist nach einer Statistik der DAK die Rate der »Arbeitsausfalltage infolge von Angststörungen« von 2000 bis 2005 um 27 Prozent gestiegen; bei Depressionen liegt im gleichen Zeitraum eine Zunahme um 42 Prozent vor. Insgesamt gehen fast zehn Prozent der Krankschreibungen in Deutschland auf psychische Erkrankungen zurück."(...)

[Quelle: "In den Fängen der Angst" Von Christian Schüle (DIE ZEIT, 19.04.2007 Nr. 17) / http://www.zeit.de/2007/17/Dossier-Angst?page=all]

ich hatte es schon früher öfter mal in diesem blog geschrieben: bei einer, na sagen wir mal ansteckenden seuche in derartigen dimensionen würden wir schon längst im medizinischen katastrophen- und ausnahmezustand leben.


Aus: "assoziation: wo die angst regiert" Von monoma (24. Apr, 22:31)
Quelle: http://autismuskritik.twoday.net/stories/3653089/


Textaris(txt*bot)

Quote[...] "Vor allem jungen Männern hilft die Angst, die Selbstbestimmung aufschieben zu können. Lieber lassen sie sich in einer von Müttern und anderen Frauen bestimmten Geometrie verorten. Der Geburtsvorgang darf nie enden. Aufgehoben wird die Angst nur in einem Lied, das die Fee vom Paradies der unendlichen Möglichkeiten singt." (Guido Graf in der Frankfurter Rundschau vom 20.04.2002)

"Die Generation fun ist längst abgelöst von der Generation fear" (Holger Gertz in der Süddeutschen Zeitung vom 12.10.2002)

"gesetzt der fall,
wir hätten keine angst.
(...)

gesetzt der fall,
unser herz wär am rechten fleck
gesetzt der fall,
wir wären nicht fremdbestimmt
gesetzt der fall,
wir wären, wie wir uns träumten.
wir wären, wie wir uns träumten.
wir wären, wie wir uns träumten.

wir wären giganten
unantastbar.
(...)

doch unser motto heisst
keine zeit,
wir spielen mit und tun uns leid."
(aus: Surrogat "Unantastbar", 2003)

[...] -.-

"Alle Menschen haben Angst, alle Menschen haben zu allen Zeiten unter Angst und Ängsten gelitten. Nur die Angstquellen und Angstinhalte und auch die Art, mit der Angst umzugehen, haben sich verändert." (aus: Stephan Lermer "Liebe und Angst", 1996)

-.-

In Gesellschaften, in denen es primär um das Überleben geht, ist Angst kein öffentliches Thema, sondern selbstverständlicher Teil des Alltags.
Ängste zu kultivieren gehört zum "Luxus" von Gesellschaften, die den permanenten Überlebenskampf überwunden oder an die Ränder verdrängt haben. Bezeichnenderweise ist es die Angst vor dem Absturz (EHRENREICH) und nicht die Angst der Abgestürzten, um die sich das Interesse der mittelschichtorientierten Mediengesellschaft dreht.

-.-

[...] Das Angstgefühl gehört zur normalen Grundausstattung des Menschen. Hans-Ulrich WITTCHEN bezeichnet den völlig angstfreien Menschen deshalb als Psychopathen. Während der völlig angstfreie Mensch also eher eine direkte Bedrohung für seine Umgebung bzw. die Gesellschaft darstellt, ist der überängstliche Mensch zuallererst ein Problem für sich selbst.

-.-

[...]  Am Ende haben sich zahllose Gräben aufgetan, mal stehe ich auf der einen Seite, mal auf der anderen, nur eine Lösung finde ich nicht, findet niemand von uns. Vielleicht verzetteln wir uns in Details. Menschen, die bisher mit dem System konform gingen, fällt es schwer, plötzlich aufzubegehren." (SUSSEBACH, Henning (2002): Anfang am Ende. Kaum hat die Karriere begonnen, da ist sie für viele von uns schon wieder vorbei. Die Krise erreicht die Wohlstandskinder. Ein Anflug von Panik, in: Die ZEIT Nr.49 v. 28.11.)


Aus: "Thema des Monats: Von der Spaßgesellschaft zur Angstgesellschaft? - Teil 1 - Individualisierung, Kultur der Angst und Neoliberalismus" (Bernd Kittlaus; 04. April 2003) 
Quelle: http://www.single-generation.de/kritik/thema_angst_teil1.htm

-.-

Quote[...] Im Gegensatz zu Freud geht Jung davon aus, dass der Mensch "bewusst wollen und Entscheidungen treffen kann". Er spricht gelegentlich vom "bewussten Willen" und von "fremdem Willen", der sich zeitweise bemerkbar machen kann. Jung setzt bei der Entwicklung des Menschen auf seinem Weg zur Selbstfindung und in seinem "Individuationsprozess" voraus, dass der Mensch Wille und Entscheidungsfreiheit hat. So hat die Jungsche Psychologie u.a. zum Ziel, das Zentrum des Menschen, das Jung "Selbst" nennt, bewusst zu machen, um so in diesem Zentrum Unbewusstes in der Gegenwart verarbeiten zu können.

[...]  In Wirklichkeit verhalten sich viele Menschen so, wie es andere erwarten. Dahinter steht die Angst vor Isolierung und die vermeintliche unmittelbare Bedrohung unserer Freiheit und unserer Behaglichkeit. "Fromm nennt das ein Pseudo-Wollen. Persönliche Wünsche werden verdrängt und die Erwartungen der anderen zu eigen gemacht. Das geht so weit, dass man meint, man wolle es selbst. Aus dem ursprünglichen Wunsch wird ein Pseudo-Wunsch. Was der Mensch wirklich wünscht und will, das weiß er meistens gar nicht. Er ist sich weder seiner eigenen Wünsche noch eines eigenen Willens bewusst. Das erinnert wieder an Schopenhauer, der dieses "Wissen, was man will," für eine unabdingliche Voraussetzung einer freien Willensentscheidung gesehen hat. Beide Fromm und Schopenhauer, betrachten Selbst und Wille als eine Einheit.

Als Folge dieses Nicht-Wissens dessen, was man eigentlich will, entsteht, so Erich Fromm, aus dem Selbst ein Pseudo-Selbst, das unfrei, nicht wirklich entscheidungsfähig ist und daher ein Spielball seiner Umwelt ist. Da nur das wirkliche Selbst der Urheber alles geistigen Tätigkeiten sein kann, nimmt das Pseudo-Selbst nur eine stellvertretende Rolle ein. Es wird die Rolle spielt, von der der Mensch glaubt, dass sie von ihm erwartet wird. Das Fatale ist, dass er dies nicht weiß, sondern stattdessen glaubt, dass er dieses Pseudo-Selbst ist.


Aus: "Wille in der Krise" (v.Hans Piron; Datum (?))
Quelle: http://www.zentrum-fuer-psychosynthese.de/wille_psychosynthese.html


Textaris(txt*bot)

Quote[...] Angst ist geil. Terror für alle. So steht es auf den Transparenten. Die "Church of Fear" ist in der Stadt.

...


Aus: "Prozession, Abendmahl, Pfahlsitzen - Christof Schlingensief mit der "Church of Fear" in Frankfurt"
Von MICHAEL HIERHOLZER, Frankfurter Allgemeine Zeitung (14. September 2003)
Quelle: http://www.faz.net/s/RubFBF93A39DCA8403FB78B7625AD0646C5/Doc~E68AC42C08BD143C0938CC0F154C8C2FA~ATpl~Ecommon~Scontent~Afor~Eprint.html


-.-

Quote[...] ,,Ich bin zwölf Jahre Messdiener gewesen. Ich bin Katholik", unterstrich der stets manisch aufgewühlte Aktionskünstler in Köln. Seine CoF (Church of Fear) betrachtet er als ,,schlechtes Gewissen der Kirche". ,,Wir lassen nicht zu, dass »Monopolisten der Angst« in Kirche, Politik und Medien mit unseren Ängsten machen, was sie wollen.

[...] ,,Kein Gott, kein Götze wird uns leiten! Volle Angst voraus", predigte das ,,Gemeindemitglied" Schlingensief damals. Mit saloppen Parolen wie ,,Recht auf Terror" oder ,,Ich bin ein Schläfer" brachten die Angstpilger Dorfbewohner gegen sich auf. Auch in Nepal ist die Angstkirche schon gewesen. ,,Dort fliegen Götter und Geister wild durcheinander", hat Schlingensief beobachtet. Ähnliches lässt sich von der CoF behaupten.

...


Aus: "Die Addition der Angst" (von Johanna di Blasi. Kölner Stadtanzeiger)
Das Kölner Museum Ludwig zeigt Christoph Schlingensiefs ,,Church of Fear" und die ,,Naked Drawings" von Dan Perjovschi. Gepostet unter Allgemein.  Eingetragen am 29. Juli 2005
Quelle: http://www.schlingensief.com/weblog/?p=21


Textaris(txt*bot)

Quote[...] [Johannes Zuber] In der Bevölkerung und in der Politik herrscht panische Angst vor dem Terrorismus. Woher kommt diese Angst?

[Juli Zeh] Das ist eine hochinteressante Frage. Ein Punkt ist tatsächlich, dass Angst - genau wie Sex - ein Verkaufsargument ist. In unserer Gesellschaft hängt alles davon ab, Aufmerksamkeit zu bekommen. Und die kriegt man natürlich, indem man sich auf die Holzkiste stellt und rumbrüllt: ,,Die Welt geht unter und zwar gleich! Und nur ich kann es verhindern." Dann kommt hinzu, dass die Menschen paradoxerweise mit Verunsicherung auf ihren Wohlstand reagieren und empfänglich werden für die Angstmache. Man hört das ja auch im Freundes- oder Bekanntenkreis, dass die Leute sagen: Heutzutage ist unsere Zukunft ungewiss. Als wäre sie jemals gewiss gewesen! Und die Welt ist heutzutage so groß. Als wäre sie jemals klein gewesen!


[Johannes Zuber] Das klingt, als wären die Menschen eine manipulierbare Schafherde...

[Juli Zeh] Sie manipulieren sich ja selbst. Man muss aufpassen, dass man nicht dieses Verhältnis gedanklich aufstellt: Hier ist das Volk und da ist der Staat. Wir reden von einer großen Gruppe Menschen, in der Prozesse entstehen. Und die entstehen in einer Demokratie nicht zuletzt aus der Masse der Menschen selbst heraus. Es gibt nicht die manipulierbare Masse. Aber was die Menschen in letzter Zeit tun: Sie lassen sich hängen in einer Art nörgeligem Verunsicherungsgefühl. Eigentlich würde es reichen, sich zu fragen: Wie groß ist denn die Bedrohung wirklich? Und dann würde schon ein Großteil dieser Verunsicherung verschwinden.

[...]

[Johannes Zuber] Was antworten sie einem Menschen der sagt, der Staat solle die Menschen ruhig überwachen, denn wer nichts zu verbergen habe, habe auch nichts zu befürchten?

[Juli Zeh] Dem antworte ich, dass er nicht verstanden hat, was Demokratie ist, dass er nicht verstanden hat, was Freiheit ist, dass er offensichtlich kein Gefühl mehr für seine eigene Würde besitzt und dass er der perfekte Untertan ist. 

...



Aus einem Interview mit Juli Zeh: ""Bürgerrechte werden gezielt abgebaut"" (07.09.2009)
Quelle: http://www.cicero.de/97.php?ress_id=9&item=4176


Textaris(txt*bot)

#6
Quote[...] Das Riesentheater, das um die sogenannte Schweinegrippe ab Mitte letzten Jahres veranstaltet wurde, und sich nun in Nichts aufgelöst hat, beweist wieder einmal wie (lebens-) wichtig die eigene Beurteilung von öffentlich angebotenen Fakten oder Behauptungen ist. Weltgesundheitsorganisation, Robert-Koch -Institut, Bundesregierung, Medien und Ärzteschaft haben alle eindringlich vor der ,,tödlichen Gefahr" gewarnt und bis zu 35000 Todesfälle allein in Deutschland prognostiziert. Kritische Stimmen waren wenig zu hören, und wenn, nur aus dem medizinisch alternativen Umfeld. Die ,,Offiziellen" haben systematisch die Ängste der Menschen gesteigert. Doch die massive Panikmache (Panik und Pandemie wirken im Unterbewußten wie ein sprachlich-symbolischer Zwilling) hat die Menschen auch aufgerüttelt und nachdenklich gemacht. Die Impfbereitschaft ging kräftig zurück und wie schon 1975 in den USA, wurde die geplante Schweinegrippe-Massenimpfung ein Flopp.

Gewinnen, auch im wortwörtlichen Sinn, konnten nur die Pharmafirmen. Grippemittel wie Tamiflu und Relenza waren die von der WHO empfohlenen Marktrenner. Das Erzeugen von Angst ist eine aggressive und sehr wirksame Marketingstrategie. Wo Angst herrscht, wird gekauft, ohne auf die Kosten zu schauen. Die WHO bleibt dabei nicht neutral, sondern gibt sich als oberste Pharmavertreterin. Die UNO-Organisation empfiehlt, genügend Grippemittel (erstrangig Tamiflu) einzulagern, um im Falle einer großen Pandemie 20-25 Prozent der Bevölkerung behandeln zu können. Nach einigen toten Vögeln und nachfolgender gezielter Angstverbreitung, stieg 2005 der Tamiflu-Verkauf beispielsweise in Österreich um 2650 Prozent.

Auch die produzierten Impfstoffe sind von der WHO ausgiebig beworben worden mit der Empfehlung: ,,Da die Verbreitung des pandemischen Virus als unaufhaltsam angesehen wird, werden Impfstoffe für alle Länder gebraucht." Das bedeutet konkret wirklich alle, alle rund 200 Staaten dieses Planeten mit ihren 6,75 Milliarden Bewohnern. Im Nachhinein heißt das, die ganz offensichtlich harmlose ,,Schweingrippe" war die größte und bisher aggressivste Marketingkampagne für Impfstoffe und fragwürdige Grippemittel, die die Welt jemals erlebt hat. Wobei sich die WHO nicht scheut den Begriff Markting in ihr Konzept auf zu nehmen. Originaltext ,,Pandemic (H1N1) 2009 briefing note 2": ,,Da neue Technologien bei dieser Produktion von einigen Impfstoffen zur Anwendung kommen, die bisher nicht intensiv auf ihre Sicherheit auf bestimmte Bevölkerungsgruppen ausgewertet wurden, ist eine bestmögliche Beobachtung nach der Vermarktung sehr wichtig."

Mit dieser Aussage zeigt die WHO ihr wahres Gesicht. Es ist von Vermarktung und nicht von Behandlung oder Impfung die Rede. Sie empfiehlt nicht ausreichend geprüfte Impfstoffe. Sie will Reaktionen auf die Impfstoffe erst nach Massenimpfungen auswerten und ausgerechnet besonders empfindliche Bevölkerungsanteile vorrangig impfen, zum Beispiel Schwangere und Kinder. Damit hatte die WHO den größten Menschenversuch aller Zeiten eingeläutet. Ein schwacher Trost: Aufgrund vielfältiger Gründe ist das Konzept von Pharmalobby und WHO nicht aufgegangen, und wenn keine neue ,,Grippe" inszeniert wird, werden Grippemittel-Vorräte und Rest-Impfstoffe nach 5-10 Jahren (die Grippemittel haben ja schon mehrere Jahre auf dem Buckel) das Haltbarkeitsdatum verlieren. Die millionenschweren Arznein sind dann endgültig das, wofür sie nach der misslungenen Grippeimpfung heute schon gehalten werden: Sondermüll.

...



Aus: "Leserartikel-Blog - Nachruf auf die Schweinegrippe" Von Klaus Binding (19.11.2010)
Quelle: http://community.zeit.de/user/klaus-binding/beitrag/2010/11/19/nachruf-auf-die-schweinegrippe

...

Quote* 19.11.2010 um 16.54 Uhr
    * graphicdog



sie irren

sehr geehrter herr binding

sie irren, wenn sie schreiben "kritische stimmen" seien nicht zu hören gewesen.

das internet war voll von kritischen stimmen, auch von fachleuten. jeder konnte nachlesen, wie die pharmalobby kurz vor der schweinegrippen-marketing-kampagne mit einem eigenen vertreter in der who die richtlinien für eine pandemiewarnung aufgeweicht hat.

diesen eigenen vertreter hatte die pharmalobby im who installiert, nachdem die erfolge der "vogelgrippe" einige jahre zuvor zu wünschen übrig ließen. die vogelgrippe war für die damals geltenden regelungen einfach nicht tödlich genug um eine pandemiewarnung zu rechtfertigen.

die daraufhin direkt von der pharmalobby platzierten neuen richtlinien reichten für die schweinegrippe aus.

auch über die angeblichen gefahren durch mutation und erhöhte ansteckung konnte man sich informieren.

des weiteren hätte jedem, der es lesen wollte klar sein müssen, dass z.b. auch die bundesländer von den lieferanten des impfstoffes massiv unter druck gesetzt wurden den (unsicheren) impfstoff sofort zu bestellen, da sonst nichts mehr da wäre.

dies alles war bekannt...man musste es nur finden.

geschürt wurde die panik natürlich durch die öffentlichen medien, allen voran der bildzeitung und, nicht zu vergessen, auch durch politiker von denen nicht immer klar ist, welchem (lobby-) herren sie eigentlich dienen.

ansonsten stimme ich ihrem beitrag uneingeschränkt zu.

mit sonnigen grüßen

graphicdog


Quote* 19.11.2010 um 22.23 Uhr
    * hasepremium
   
   

Zuckerbrot und Peitsche .....

sind seit jeher die Werkzeuge des/der Machthaber/s.
Warum solllte man so lang Bewährtes nicht immer wieder einsetzen?
Kaufe das Zuckerbrot - und Du wirst überleben!
Kaufe den Impfstoff - und bleibe gesund, kaufe Dir Überlegenheit über die, die nicht kaufen können/wollen.

Willst Du die Peitsche des Terrorismus spüren?
Nein? Dann befolge die Direktiven des Machthabers!
Gib ab Deine Rechte, gib acht auf Deinen Nachbarn!


Quote* 20.11.2010 um 17.15 Uhr
    * mschellersheim
   

10. Leider nicht so einfach...

Sehr geehrter Herr Binding,

stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Zahnarzt, der Ihnen zur Behandlung eine oertliche Betaeubung empfiehlt. Nach der Behandlung stellen Sie ihn zur Rede: "So schlimm war das doch gar nicht! Da haette ich die Betaeubung wohl kaum gebraucht."

Was ich sagen moechte ist: wir wissen nicht, was aus der Schweinegrippe ohne die breit angelegten Impfaktionen geworden waere.
Das Grippe Virus hat zwei Eigenchaften, die es sehr gefaehrlich machen: 1) Es mutiert schnell und macht es dem Immunsystem schwer, sich nach einer Infektion auf die naechste vorzubereiten und 2) gibt es Versionen des Virus, die unser Immunsystem so unkontrolliert aktivieren, dass es (das Immunsystem) uns toeten kann.
Die Grippe von 1918 hatte diese zweite Eigenschaft. Sie toetete vor allem Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, die sonst die beste Resistenz gegenueber Erkrankungen haben - und sie toetete viele Millionen Menschen.
siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Grippe

Als das Schweinegrippe Virus Anzeichen eines aehnlichen (wenn auch milderen) Infektionsverlaufes zeigte, schrillten bei den Grippeforschern weltweit die Alarmglocken. Zu Recht!
Es bestand die Gefahr, dass das Virus nach einer Mutation ein groesseres Infektionspotential und einen schlimmeren Krankheitsverlauf entwickeln wuerde.

Natuerlich hat die Pharmabranche hieraus Profit geschlagen - das ist schliesslich der Job der Pharmamanager. Zeigen Sie mir einen Autohersteller, der Ihnen sagt: "Bitte kaufen Sie nur ein Auto, wenn sie es nicht vermeiden koennen!".

Andererseits war die Situation ein guter Test fuer die Effizienz und Geschwindigkeit bei der Impfstoff Entwicklung. Die gewonnenen Einsichten koennten in der Zukubft tatsaechlich Millionen von Menschenleben retten.

Bisher hat das Schweinegrippe Virus keine Mutation hervor gebracht, die so toetlich ist, wie befuerchtet worden war. Warum das so ist, weiss keiner, weil die Mechanismen ueber die solch ein Virus mit dem Immunsystem kommuniziert, noch nicht gut genug verstanden sind.
Dahinter steckt keine Verschwoerung der Regierungen oder der Pharmaindustrie, sondern schlicht und einfach die Tatsache, dass die Natur (zu der wir und die Viren gehoeren) so kompliziert ist, dass wir erst am Anfang des noetigen Wissens stehen.

Mit freundlichen Gruessen,
Martin Meier-Schellersheim


Quote* 20.11.2010 um 22.28 Uhr
    * sternentau

Angst als Wahnsinn

Wir sind alle so gesättigt, da ist Angst ein Mittel, an das so "Wertvolle" heranzukommen.
Angst als ein Mittel zum Zweck, war schon immer da, wird immer da sein.

Man müsste mal umrechnen, hallo Zeit, wieviel die Menschen hier für Sicherheit ausgeben.
Wahrscheinlich ist Sicherheit schon wichtiger geworden, als dass man etwas auf die Beine stellt.
Lügen und Angst, die wichtigsten Begleiter eines erfolgreichen Geschäftsmannes.
Aber die Welt ist schön, last uns lieber etwas auf die Beine stellen.


Quote* 21.11.2010 um 01.04 Uhr
    * ThorHa

Vom Kirchturm kommend

spielt der Autor im Brustton moralischer Empörtheid den Oberschlauen. Ich möchte NICHT wissen, wie der Artikel ausgefallen wäre, hätte es die Schweinegrippe zur Pandemie geschafft - und dann keine Impfmittel zur Verfügung gestanden.
In unklaren und unsicheren Situationen eine Entscheidung zu fällen erwarte ich von Politikern, Managern und Generälen. Dass diese Entscheidungen falsch sein können - geschenkt. Dass im Vorfeld dieser Entscheidungen Lobbyisten aller Art ihr eigenes Süppchen kochen - geschenkt. Der Autor plädiert entschieden für die langfristig tödlichste aller Handlungsvarianten - Nichtentscheiden, laufen lassen. Ihm ist das nicht einmal bewusst, sonst wäre sein Beitrag ein wenig nachdenklicher ausgefallen.
Solche Kommentare gehören wegen ihrer eifernden Selbstgerechtigkeit und Einseitigkeit tatsächlich auf den Sondermüll. Politiker, die solche Bürger haben, brauchen keine Feinde mehr.


Quote* 21.11.2010 um 14.56 Uhr
    * Klaus Binding
    *
    *

16. Willkomen in der Wirklichkeit

Der Kirchturm ist im Ort bekanntlich der höchste Punkt mit optimaler Aus- und Weitsicht. Wer von Schwindelgefühlen geplagt auf den unteren Treppenstufen des Turms resigniert, muss sich mit dem Treppenhausblick zufrieden geben.
Die Thematik ist ja noch viel komplizierter: Konkretes Handeln für konkrete Belange: ja! Politisches, pharma-abhängiges (vom Ex-Minister Seehofer öffentlich bestätigt, Video bei you Tube)WHO-manipuliertes Handelm im Hinblick auf das Schweinegrippen-Phantom, ein gefährlicher Unsinn.
Warum waren zwei Impfstoffe für Deutschland vorgesehen? Schon mal von Freisetzung von Stickoxiden im Organismus nach Aluminiumoxid gehört? Die Risiken der Nano-Technologie in den Adjuvantien können auf der Seite des Umweltbundesamtes/Dessau nachgelesen werden. Quecksilberverbindungen sind giftig - in jeder Dosierung u.s.w.
und noch unheimlicher: das sogenannte Schweinegrippenvirus wurde nach den wissenschaftlichen Regeln der Virologie nie nachgewiesen!
Es gehört jahrelange Auseinandersetzung mit der Thema, enorm viel Fleiß beim Forschen, Lernen und Recherchieren, ein kritischer Blick für politische Realitäten und therapeutische Erfahrung dazu, die Schweinegrippen -Inszenierung als solche zu durchschauen. Jeder denkende, unabhängige Mensch, der anfängt sich vorurteilsfrei mit der Materie auseinanderzusetzen, wird zu gleichen Ergebnissen kommen.
Willkommen in der Wirklichkeit

...


Quote* 21.11.2010 um 18.18 Uhr
    * Colomba

Viren und Wirklichkeit

Ach daher weht der Wind : Es gibt gar kein Schweinegrippevirus, so wie es auch kein Aidsvirus gibt...
Alles nur von den bösen Wissenschaftlern erfunden.
Virus-Leugnen, einen neue Krankheit ?


Quote* 21.11.2010 um 15.03 Uhr
    * ingocnito

Also, als Innenminister würde ich...

...die Bevölkerung mit vagen Warnungen vor terroristischen Anschlägen mit biologischen Waffen beängstigen - daran würde nicht nur die Sicherheitsindustrie (Körperscanner, Überwachungskameras etc.), die IT-Branche (vorratsdatenspeicherung) und der öffentliche Dienst ( mehr Polizeibeamte), sondern endlich auch die Pharmaindustrie ihren Reibach machen....



Quote* 22.11.2010 um 03.46 Uhr
    * Mark Wuelffing

Sommerloch...

Ich stimme dem Autor 100 % zu. was hier noch fehlt, es wurde immer die "spanische Grippe" 1918 - 1920 als Vergleich gezogen mit 20 - 25 Millionen Toten. Klar, bei Kriegsende fallen sich alle in die Arme, Kinobesuch war ausdruecklich erwuenscht um die Leute abzulenken.

Ich habe damals sehr viel recherschiert da ich in "Problemzone" lebe.

Fazit: Man stelle sich die Immunabwehr nach 4 Jahren Weltkrieg ohne richtiges zu beissen vor.

P.S.
Die meisten "Schweinegrippen" - Tote gab es in Zonen, in denen sie schon Tage vorher angekuendigt hatten, das Trinkwasser manchmal zu kappen, da es zu wenig regnete.

P.P.S.
Cholera Haiti, so, jetzt aber zurueck zu den Aktienkursen der Pharmariesen....


...

Textaris(txt*bot)

Quote[...] Der Mensch der Spätmoderne hat Angst. Angst vor dem Klimawandel, Angst vor tödlichen Viren, Angst vor Stickoxiden, Feinstaub, Gewalt. Sogar der Alltag gerinnt ihm zu einem Hort drohender Gefahren. Deshalb umgibt er sich mit Airbags, Fahrassistenten und Sicherheitsgurten.

... Kultur, Religionen und Kulte [haben] endgültig ihre Sicherungsfunktion verloren. Einen gemeinsamen Code zur Angstbewältigung gibt es in heterogenen Gesellschaften nicht mehr. Traditionelle Narrative, die Bedrohungen eine
Sinndimension abringen konnten, haben sich aufgelöst. Die Idee historischer Schicksalsgemeinschaften, die sich in den Wechselfällen der Geschichte bewähren, ist vom Zeitgeist als reaktionäres Konstrukt entlarvt. Und die Vorstellung eines Weltlenkers, die Katastrophen immerhin als Strafe und Aufruf zur sittlichen Umkehr deutbar machte, ist unter dem Bannstrahl der Aufklärung verdampft.

...


Aus: "Leben in der Angstgesellschaft" Alexander Grau (2021)
Quelle: https://www.swr.de/swr2/wissen/220206-leben-in-der-angstgesellschaft-100.pdf