[...] Gegen Heinrich Maria Schulte lief von Mai 2014 bis April 2015 vor dem Landgericht Hamburg ein Verfahren wegen Veruntreuung von Anlagegeldern. In Form gewerbsmäßiger Untreue soll Schulte von 2011 bis 2013 in 327 Fällen rund 147 Millionen Euro aus 31 geschlossenen Immobilienfonds mit Vorsatz zweckwidrig verwendet haben. Am 20. April 2015 wurde Schulte zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt, die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftdauer von zwölf Jahren beantragt. Betroffen sind rund 35.000 Anleger. ...
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bankhaus_W%C3%B6lbern_%26_Co. (27. April 2018)
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[...] Der seinerzeitige Wölbern-Inhaber hat laut Urteil vom April 2015 zwischen August 2011 und September 2013 insgesamt mehr als 147 Millionen Euro aus geschlossenen Fonds seines Emissionshauses entnommen und über eine in den Niederlanden ansässige Tochterfirma unrechtmäßig zweckentfremdet. Abzüglich Rückzahlungen von rund 31 Millionen Euro blieben offene Posten von rund 115 Millionen Euro, so die Richter. Rund 50 Millionen Euro davon seien in den privaten Bereich Schultes geflossen.
K. fungierte in der fraglichen Zeit im Hause Wölbern als "rechte Hand" Schultes. Sein Geständnis legte er Prozessbeobachtern zufolge, die namentlich nicht genannt werden wollten, die jedoch als zuverlässig einzustufen sind, am Dienstags dieser Woche vor der 18. Großen Strafkammer des Landgerichts in Hamburg ab. Diese Information sowie der mögliche Strafrahmen von bis zu einem Jahr und zehn Monaten, den der Richter gegenüber K. in Aussicht gestellt hat, wurde manager-magazin.de zudem inzwischen von einer Sprecherin des Gerichts bestätigt.
Bei seinem Geständnis sagte K. den Beobachtern zufolge, ihm sei die aussichtslose Lage der Wölbern-Gruppe bereits seit 2011 bewusst gewesen. Er habe jedoch die Augen davor verschlossen beziehungsweise sich von Beteuerungen Schultes und anderer Beteiligter blenden lassen.
Zudem bat K. offenbar darum, von einer Bestrafung abzusehen, da diese seine aktuelle berufliche Existenz gefährden würde. Diesem Wunsch dürfte das Gericht aller Wahrscheinlichkeit nach aber kaum nachkommen.
Der Prozess soll am Dienstag, den 15. Januar, mit den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung fortgesetzt werden.
Aus: "Letzter Wölbern-Angeklagter steht kurz vor Verurteilung" Christoph Rottwilm (10.01.2019)
Quelle:
http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/woelbern-invest-urteil-steht-nach-gestaendnis-kurz-bevor-a-1247348.html-
[...] Der Geldwäscheskandal hält Behörden in Europa seit Monaten auf Trab: Die dänische Danske Bank steht im Verdacht, über ihre Niederlassung in Estland dubiose Gelder in Höhe von 200 Milliarden Euro transferiert zu haben. Staatsanwälte in Dänemark, Estland und den USA ermitteln, kurz vor Weihnachten wurden Mitarbeiter der estnischen Filiale der Bank festgenommen. Von diesem Geldwäscheskandal sind auch deutsche und österreichische Unternehmen und Banken betroffen. Das ergaben gemeinsame Recherchen der RBB-Redaktion Investigatives und Hintergrund, des ARD-Politikmagazins "Kontraste" und der Wochenzeitung "Die Zeit". Dem STANDARD liegt ein Auszug der Dokumente vor. Allein für Deutschland geht es dabei um einen Betrag von mehr als 32 Millionen Euro in den Jahren 2007 bis 2011. In Österreich beträgt die Summe rund vier Millionen Euro. Aus der Auswertung der vorliegenden Dokumente ergibt sich, dass 64 Überweisungen auf Kundenkonten in Österreich erfolgten. In Deutschland waren es 792 Überweisungen auf 321 Konten bei Banken und Sparkassen.
Der Geldwäscheskandal hält Behörden in Europa seit Monaten auf Trab: Die dänische Danske Bank steht im Verdacht, über ihre Niederlassung in Estland dubiose Gelder in Höhe von 200 Milliarden Euro transferiert zu haben. Staatsanwälte in Dänemark, Estland und den USA ermitteln, kurz vor Weihnachten wurden Mitarbeiter der estnischen Filiale der Bank festgenommen. Von diesem Geldwäscheskandal sind auch deutsche und österreichische Unternehmen und Banken betroffen. Das ergaben gemeinsame Recherchen der RBB-Redaktion Investigatives und Hintergrund, des ARD-Politikmagazins "Kontraste" und der Wochenzeitung "Die Zeit".
Dem STANDARD liegt ein Auszug der Dokumente vor. Allein für Deutschland geht es dabei um einen Betrag von mehr als 32 Millionen Euro in den Jahren 2007 bis 2011. In Österreich beträgt die Summe rund vier Millionen Euro. Aus der Auswertung der vorliegenden Dokumente ergibt sich, dass 64 Überweisungen auf Kundenkonten in Österreich erfolgten. In Deutschland waren es 792 Überweisungen auf 321 Konten bei Banken und Sparkassen.
Warenlieferungen nach Russland
In vielen der Fälle wurden damit wahrscheinlich Warenlieferungen nach Russland bezahlt. Die Empfänger der Handelsgüter waren jedoch nicht immer identisch mit den Firmen, die für die Warenlieferungen bezahlt haben. Auch ließen sich keine unmittelbaren Geschäftsbeziehungen zwischen den beteiligten Firmen nachweisen. Bei den gelieferten Gütern handelt es sich unter anderem um Industrieausrüstungen, Hausgerätetechnik, Stoffe, Aquarientechnik, Ersatzteile oder Autos. In Österreich wurden auch Küchengeräte um tausende Euro gekauft.
Unter Geldwäscheexperten gilt der Güterhandel bis heute als besonders anfällig für Geldwäsche.
Woher die Gelder stammen, die auf diesem Weg in den legalen Wirtschaftskreislauf gelangten, lässt sich nur schwer nachweisen. William Browder, einst einer der größten westlichen Fondsinvestoren in Russland, beschuldig in einem Schreiben an die estnische Staatsanwaltschaft 26 Mitarbeiter der Danske Bank in Estland der Beihilfe zur Geldwäsche. Browder vermutet, dass über die Danske Bank auch 230 Millionen Dollar aus einem Steuerbetrug zulasten des russischen Staates im Jahr 2008 gewaschen wurden. Der Fall erregte als Magnizki-Affäre Aufmerksamkeit, benannt nach Sergej Magnizki, Browders Steuerberater, der im Zuge der Ermittlungen von den russischen Behörden inhaftiert wurde und 2009 im Gefängnis unter ungeklärten Umständen ums Leben kam.
Aus: "Geldwäscheskandal bei der Danske Bank: Spuren führen nach Österreich" Markus Sulzbacher (10.01.2019)
Quelle:
https://derstandard.at/2000095769226/Geldwaescheskandal-bei-der-Danske-Bank-Spuren-fuehren-nach-Oesterreichwarp.faktor
Bei den Banken ist es wie bei der Mafia.
Schmutzige Geschäfte kommen nur dann ans Licht, wenn es zu Streitigkeiten kommt.
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[...] (Reuters) Ein amerikanischer Pensionsfonds verklagt die von einem Skandal erschütterte Danske Bank. Zudem will der Fonds vier ehemalige Manager des Geldhauses vor Gericht bringen.
Der in New York ansässige Fonds (Plumbers & Steamfitters Local 773 Pension Fund) strebt laut in New York eingereichten Gerichtsunterlagen vom Mittwoch eine Sammelklage gegen Dänemarks grösstes Finanzinstitut an und fordert Schadensatz für Anleger, die zwischen dem 9. Januar 2014 und 23. Oktober 2018 ADS-Scheine des Geldhauses hielten. Die Hinterlegungsscheine hatten nach Bekanntwerden des Skandals an Wert verloren. Gemäss den eingereichten Dokumenten fielen die Papiere um rund 2,5 Mrd. $, als Anlegern die volle Tragweite des Skandals sichtbar wurde.
Die Danske Bank steht im Verdacht, über ihre Niederlassung in Estland zwischen 2007 und 2015 dubiose Gelder in Höhe von 200 Mrd. € transferiert zu haben. Staatsanwälte in Dänemark, Estland und den USA ermitteln. Bei der Danske Bank war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Aus: "US-Pensionsfonds verklagt Danske Bank wegen Geldwäscherei-Skandals" (10.1.2019)
Quelle:
https://www.nzz.ch/finanzen/us-pensionsfonds-verklagt-danske-bank-wegen-geldwaescherei-skandals-ld.1450319